Karma und Wiedergeburt
Vortrag aus: Nyanatiloka. Grundlagen des Buddhismus. Jhana-Verlag: 2003
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Theravadanetzwerk der DBU
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Wenn wir uns in der Welt umsehen und die Geschicke der Menschen und anderer Wesen betrachten, will es uns scheinen, als ob vieles ganz und gar ungerecht verteilt sei. Warum ist z.B. der eine reich und mächtig, der andere aber arm und bedrückt? Warum ist der eine zeitlebens wohl und gesund, der andere aber oft schon von Geburt an kränklich oder siech? Warum ist der eine anmutig und intelligent und mit scharfen Sinnen ausgestattet, der andere aber abstoßend und hässlich, ein Idiot, blind oder taubstumm? Warum wird der eine im Elend und unter Verbrechern geboren und zum Verbrecher erzogen, während der andere in edler, wohlhabender Familie geboren wird und alle Vorzüge einer liebevollen Behandlung und einer guten geistigen und moralischen Erziehung genießt und stets nur Gutes um sich sieht? Warum glückt dem einen oft ohne jede Anstrengung alles, was er unternimmt, und warum geht dem anderen selbst bei äußerster Anstrengung alles fehl? Warum lebt der eine im Luxus und der andere im Elend? Warum ist der eine glücklich, der andere aber unglücklich? War­ um ist dem einen ein langes Leben vergönnt, während der andere oft schon als Kind vom Tod dahingerafft wird? Warum ist dies alles so? Warum besteht diese Ungleichheit?

Nehmen wir als Beispiel einen armen Menschen, der im Elend geboren und zeitlebens nur zu Gemeinheit und Verbrechen erzogen und angehalten wurde. Dieser ist also von frühester Kindheit an von einem Verbrechermilieu umgeben und kann unter diesen Bedingungen und ohne jede Anregung zum Guten überhaupt gar nichts anderes werden als eben nur ein Verbrecher. Wie kann denn überhaupt ein solcher Mensch Gutes tun, der doch gar nicht weiß und aus sich heraus gar keine Ahnung haben kann, was gut und böse ist? Die Frage, warum das alles so sei, warum diese Verschiedenheit in der Natur bestehe, diese Frage beantwortet uns der Buddha nun in richtiger und zufrieden stellender Weise.

Nichts, was in dieser Welt den Wesen beschieden ist, kann nach des Buddhas Lehre ohne Grund und Ursache sein. Wie z.B. aus einem faulen Mangokern sich niemals ein gesunder Baum mit gesunden und süßen Früchten entwickeln kann, genauso auch kann der durch vorgeburtliches gemeines und verbrecherisches Wirken bedingte Charakter niemals gute Früchte erzeugen. Es ist nicht schwer einzusehen, dass das Geschick der Wesen sowie ihr unbewusster, latent in ihnen liegender Charakter nicht auf Zufall beruhen kann, sondern einer Ursache bedarf. Nach dem Buddhismus kann nichts, weder auf einem physischen noch psychischen Gebiet, ohne Grund und Ursache, d.h. ohne einen ihm verwandten vorhergehenden Zustand, ins Dasein treten. Eine organische Einheit kann, genau genommen, nie durch etwas außerhalb derselben Befindliches erzeugt werden. Sie muss aus sich selber heraus entstehen, d.h. schon keimhaft dagewesen sein, wenn sie auch zu ihrem Entstehen und Gedeihen noch äußere Bedingungen benötigt: genau wie der Mangobaum zu seinem Entstehen aus dem Mangokern noch äußere Bedingungen nötig hat, wie Erde, Wasser, Sonne usw. Die eigentliche Ursache liegt jedoch im Samen und Keim. Die wahre Ursache der Wiedergeburt eines Wesens, mit seinem Charakter und Geschick, muss also zurückgehen auf die in früherer Geburt ausgeübten karmischen Willenshandlungen.

Nach dem Buddhismus sind zur Entstehung eines neuen Lebewesens im Mutterleib drei Faktoren erforderlich: das weibliche Ei, der männliche Samenfaden und außerdem noch vor allem, als eigentliche Ursache, der auf den Lebensdurst gestützte, lebensbejahende karmische Willenstrieb des Sterbenden.
Vater und Mutter liefern nur das zur Entstehung eines sog. körperlich­ geistigen Individuums nötige physische Material. Das Charakteristische aber, d.h. die bereits im Fötus latent liegenden körperlichen, geistigen und seelischen Eigenschaften und Triebe, sind aber nicht nur durch Ei und Samenfaden bedingt. Im Augenblick vor dem Sterben, so lehrt die Visuddhimagga (Pfad der Läuterung), taucht im Geist des sterbenden Individuums, gewissermaßen wie in einem Spiegel, seine Vergangenheit auf. Gleichsam wie in einem Spiegel sieht er seine hervorstechenden guten oder bösen Taten (Karma), die er früher einmal begangen hat. Diese Geistesverfassung des Sterbenden aber, zusammengehalten von dem krampfhaften Daseinstrieb, erzeugt karmische Energien, die durch Einwirkung auf Ei und Samenfaden in einem neuen Mutterleib ein neues sog. Wesen zum Leben erstehen lassen.

Die in diesem Wesen schlummernden, seelischen Tendenzen sind also die Wirkung der beim Tode des Sterbenden ausge­ sandten Karmaenergie. Dieser Vorgang lässt sich vergleichen mit der beim Sprechen ausgesandten Luftwelle, insofern diese im Gehör eines anderen eine Tonempfindung auslöst. Bei dieser Gelegenheit nämlich findet kein Hinüberwandern einer Tonempfindung statt, sondern lediglich eine bloße Kraftübertragung, die Luftwelle. In gleicher Weise lassen die von dem Sterbenden ausgesandten Karmaenergien durch ein blitzartiges Einschlagen in das von den Eltern gelieferte Material den Embryo im Mutterleib entstehen. Kein Hinüberwandern eines Wesens aber findet dabei statt, sondern nur die Übertragung von Karmaenergie.

Somit mögen wir sagen, dass der gegenwärtige Lebensprozess (uppatti-bhava) die Manifestation des entsprechenden vorgeburtlichen Karmaprozesses (kamma-bhava) darstellt, und der zukünftige Lebensprozess die Manifestation des gegenwärtigen Karmaprozesses. Nichts aber wandert von einem Leben zum anderen; und das, was wir das „Ich" nennen, ist in Wirklichkeit nichts anderes als ein beständig wechselnder Prozess von entstehenden und vergehenden geistigen und körperlichen Phänomenen. Wie auch die auf dem Wasserspiegel des Meeres dahineilende Welle nichts weiter ist als ein ursprünglich durch den Wind in Bewegung gesetzte und durch Kraftübertragung bedingte kontinuierliche Auf- und Abwärts­ bewegung von stets ganz verschiedenen Wassermassen. So wie hier keine wirkliche Welleneinheit existiert, genau so gibt es auch keine sich gleich bleibende Icheinheit, die das Meer der Geburten durcheilt, sondern eben nur den durch den Daseinstrieb im Gange gehaltenen geistig­ körperlichen Prozess.

Es ist nicht zu leugnen, dass die geistige Verfassung der Eltern bei und auch noch nach der Empfängnis des Kindes einen großen Einfluss auf das Kind ausübt, jedoch_kann die psychische Individualität des neugeborenen Kindes unmöglich von den Eltern erzeugt werden. Man darf hier nicht außer Acht lassen, dass die Ursache für die Empfängnis der Daseinstrieb des Sterbenden und die Wirkung das neugeborene Kind ist. Sobald eine organische Einheit als Wirkung auftritt, hört der als Ursache geltende frühere Zustand auf zu existieren. Wäre es so, dass das neue Individuum als unteilbares Ganzes von den Eltern erzeugt ist, dann - so heißt es in der Visuddhimagga - könnten Zwillinge nimmermehr gänzlich verschiedene Charaktere haben und oft mit ganz entgegengesetzten Tendenzen zur Welt kommen. Auch müssten doch dann die Kinder genau denselben oder wenigstens einen ähnlichen Charakter wie ihre Eltern besitzen.

Der Glaube an Wiedergeburt war zu allen Zeiten und in fast allen Ländern der Erde lebendig, und es scheint, als ob dieser Erkenntnisinstinkt in allen Wesen schlummere. So wurde schon im grauen Altertum eine Art Metempsychose wörtl. ,,Umseelung" oder Metasomatose wörtl. ,,Körperwechsel" gelehrt, so von der ägyptischen Geheimlehre, von Pythagoras, Empedokles, Plato, Plotinus, Pindaros, Cicero, Vergil, von der Kabbala, von den Manichäern, von amerikanischen Wilden und afrikanischen Negern. Auch unter den modernen Denkern lehren viele eine Fortsetzung des Lebensprozesses nach dem Tod.

Dacqus, in „Urwelt, Sage und Menschheit" (Berlin 1941), spricht von „der alten viel verbreiteten, ursprünglich wohl von allen Völkern geteilten Vorstellung einer Seelenwanderung der Verstorbenen" und sagt: ,,Kultivierte, in Wissenschaften bewanderte Völker , wie die Ägypter und die als weise geltenden Inder, bewahrten diese Lehre und handelten und lebten danach. Da sie erst mit dem Aufkommen des naiv realistischen und rationalistischen Griechen- und Judentums verloren ging, so wird man gut daran tun, zu dieser Frage nicht den Standpunkt der neuzeitlich Aufgeklärten zu übernehmen, sondern eine ehrfürchtigere, das Problem in der Tiefe packende Lösung zu suchen."

Dieses Gesetz von der Wiedergeburt lässt sich nur begreiflich machen mit Hilfe des in den philosophischen Sammlungen des buddhistischen Kanons erwähnten und von den alten Kommentatoren weiter erklärten unterbewussten Seelen- oder „Lebensstrom" (bhavaṅga-sota). Die grundlegende Wichtigkeit dieses unterbewussten Lebensstromes als Arbeitshypothese zur Erklärung der vielen Buddhistischen Lehren, wie Wiedergeburt, Rückerinnerung, Karmawirkung usw., wurde von den westlichen Gelehrten noch kaum erkannt. Dieser unterbewusste Lebens- oder Daseinsstrom ist das, was die modernen Psychologen als das Unbewusste, z.T. auch das Unterbewusste oder die Seele bezeichnen, das Letztere aber nicht im religiösen Sinne, sondern als seelischen Prozess. Er ist das sine qua non alles Lebens überhaupt. In ihm sind seit Urzeiten alle Eindrücke und Erfahrungen als Erinnerungsbilder gleichsam aufgespeichert, genauer gesagt tätig, aber als solche dem Bewusstsein verschlossen, die aber während des Schlafens oder auch Wachens sich der Schwelle des Bewusstseins nähern und sie erreichen und so als bewusste Bilder erscheinen können.

Prof. James sagt: ,,Das unterbewusste Ich ist eine Realität ... Es enthält alle augenblicklich untätigen Erinnerungen und die Ursprünge aller unserer dunkel motivierten Leidenschaften, Impulse, Neigungen, Abneigungen, Vorurteile, Intuitionen, Hypothesen, Phan­ tasien, Aberglauben, Überredungen, Überzeugungen, überhaupt alle unsere nicht rationalen Handlungen kommen daher . Es ist die Quelle unserer Träume."

Jung, in „Seelenprobleme der Gegenwart", sagt: ,
,Alles , was der menschliche Geist je schuf, ist aus Inhalten hervorgegangen, welche in letzter Linie unbewusste Keime waren." Ferner: ,,Der Begriff ,Instinkt' ist natürlich nichts anderes als ein Sammelbegriff für alle möglichen organischen und seelischen Faktoren, deren Natur uns größtenteils unbekannt ist."

Der unterbewusste Daseinsstrom ist eine unbedingte Notwendigkeit unseres Denkens. Wäre nämlich alles, was wir je gesehen, gefühlt, wahrgenommen, gedacht, innerlich und äußerlich erfahren und gewirkt haben, nicht ausnahmslos irgendwo und irgendwie, in dem einer Grammophonplatte vergleichbaren äußerst komplizierten Nervensystem und im Unterbewussten oder Unbewussten registriert, so könnten wir uns nicht einmal daran erinnern, was wir vor einem Augenblick getan oder gedacht haben, wüssten überhaupt nichts von der Existenz anderer Wesen und Dinge, würden nicht Eltern, Freunde usw. kennen, könnten überhaupt nicht logisch denken (da dies durch Vergleich mit früheren Erfahrungen bedingt ist), und unser Geist wäre eine vollkommene tabula rasa und leerer als der eines eben zur Welt gekommenen Säuglings, ja selbst des noch im Mutterleib befindlichen Embryo.

Diesen allem Leben zugrunde liegenden unterbewussten Daseinsstrom, oder bhavaṅga-sota, könnte man also als den Niederschlag aller unserer früheren Handlungen und Erlebnisse, als das eigentliche und innerste Wesen der Geschöpfe, als den Strom bezeichnen, von dem wir nicht wissen, woher er kommt und wohin er geht. Wir sind es, und wir sind es nicht, genau wie es auch im Milinda-Pañha heißt: ,,na ca so, na ca añño: weder ist es derselbe noch ein anderer (der jedesmal wiedergeboren wird)". Der ganze Lebensprozess, der bewusste, wie der unterbewusste, ist ein Fließen, ein beständiges Werden und Sichverändern. Nichts Bleibendes gibt es da. Daher gibt es auch, genau genommen, keine eigentliche Ichheit oder Persönlichkeit, sondern nur diese bewussten sowie unbewussten Daseinsphänomene.

Der ungarische Psychologe Völgyesi, in „Botschaft an die nervöse Welt", sagt:
„Unter dem Einfluss der neuesten Theorien beginnen sie (die Psychologen) bereits, sich das trügerische Wesen der Ichheit, den relativen Wert des Ichgefühls, die bedeutende Abhängigkeit des kleinen Menschen von den unerschöpflich vielen verwickelten Wirkensfaktoren der ganzen Welt, d.h. von den Lebensbedingungen zutreffender vorzustellen. Die Begriffe des als unabhängig erachteten Ichs und des für selbstständig gehaltenen freien Willens müssen fallen, und wir sollten uns der Wirklichkeit fügen: Es gibt kein eigentliches Ich! Das, was wir für unser Ichgefühl halten, ist in Wirklichkeit nichts anderes, _als bloß eines der wunderbarsten Fata-Morgana­Spiele der Natur usw."

- Genau genommen gibt es nicht einmal Zustände wie Gefühl, Bewusstsein usw., sondern eben nur Vorgänge des Fühlens, Bewusstwerdens usw., in und hinter denen sich keinerlei lchheit oder Persönlichkeit versteckt.
Somit ist ein wirkliches Verständnis für die buddhistische Lehre von Karma und Wiedergeburt nur dem möglich, der die „Ichlosigkeit" (anattā) und „Bedingtheit" dieses ganzen Daseinsprozesses erfasst hat. Wie es in Vis. XIV heisst: ,,Überall und in allen Daseinsformen zeigt sich dem edlen Jünger bloß das durch Verknüpfung von Ursachen und Wirkungen im Gange befindliche Geistige und Körperliche. Keinen Täter sieht er außerhalb der Tat, keinen die Karmawirkung Erfahrenden neben der Karmawirkung. Dass aber die Weisen sich einer bloßen konventionellen Bezeichnung bedienen, wenn sie hin­ sichtlich des Stattfindens einer Tat von einem, Täter' oder hinsichtlich des Eintritts der Karmawirkung von einem diese, Wirkung Erfahrenden ' sprechen, das hat er in rechter Weisheit klar erkannt."


,,Nicht findet man der Taten ,Täter ', Kein ,Wesen', das die Wirkung trifft;
Nur leere Dinge zieh 'n vorüber;
Wer so erkennt, hat rechten Blick."
„Und während so die Tat und Wirkung Im Gange sind wurzelbedingt,
Kann, wie beim Samen und beim Baume, Man keinen Anfang je erspäh'n."
,,Da gibt es weder Gott noch Brahma, Der dieses Daseinsrad erschuf:
Nur leere Dinge zieh 'n vorüber, Durch viele Ursachen bedingt."

König Milinda fragt:
,,Was ist es, ehrwürdiger Nägasena, was da wiederge­ boren wird?"
„Eine geistigkörperliche Verbindung (nāma - rūpa), o König."
,,Ist es wohl, Ehrwürdiger, dieselbe wie diese gegenwärtige?"
,,Nein, o König. Aber die gegenwärtige geistig-körperliche Verbindung erzeugt
karmische Willenshandlungen, und durch solches Karma wird eine neue geistig-
körperliche Verbindung wiedergeboren."


Worum es sich also hierbei dreht, ist nicht eine lchheit oder Persönlichkeit, sondern ein geistig-körperlicher Daseinsprozess, der im Momente des Todes abgeschnitten wird, um sich unmittelbar darauf wieder anderswo fortzusetzen.

In Vis. XVII heißt es:
  • ,,Wer da hinsichtlich des ,Abscheidens' der Wesen im Unklaren ist und das Abscheiden nicht begreift - dass nämlich der Tod nichts weiter ist als die Auflösung der Daseinsgruppen - der denkt, dass es ein Wesen (satta) sei, was da stirbt; oder dass das Wesen in einen anderen Körper übergehe u. dgl."

  • „Wer sich aber über die, Wiedergeburt' im Unklaren ist und die Wiedergeburt nicht begreift - dass nämlich die Geburt nichts weiter ist als das Erscheinen der Daseinsgruppen - der denkt, dass es ein Wesen sei, was da wiedergeboren wird, oder dass es in einem neuen Körper wieder erscheint."

  • ,,Wer sich aber über diesen ,Kreislauf des Daseins' (samsāra) im Unklaren ist, der denkt: ,Dieses Wesen wandert von dieser Welt zu einer anderen Welt, kommt von jener"zu dieser Welt' u. dgl."

  • ,,Wer sich aber über die Merkmale der ,Erscheinungen' im Unklaren ist, der hält die Erscheinungen für das Ich oder für etwas ,dem Ich Angehörendes', für etwas Beharrendes, Freudvolles und Liebliches."

  • „Wer sich aber über die bedingt entstandenen Dinge im Unklaren ist, die Entstehung der (heilsamen wie unheilsamen) Karmaformationen aus der Unwissenheit (avijjā) nicht begreift, der denkt, dass es das Ich sei, das da erkennt oder nicht erkennt, das handeln oder handeln lässt, das bei der Wiedergeburt entsteht. Oder er denkt, dass es die Atome oder der Weltschöpfer seien, die, mit Hilfe des embryonalen Prozesses, den Körper gestalten, die Fähigkeiten verleihen, und dass es dieses Ich sei, das da den Bewusstseinseindruck hat, fühlt, begehrt, anhaftet, fortdauert und wieder in einem anderen Dasein zum Entstehen kommt. Oder er denkt, dass alle Wesen durch Schicksal oder Zufall entstanden seien."


    ,,Ein bloßes Phänomen ist's, ein bedingtes Ding,
    Was da ins Leben tritt im spätern Dasein.
    Nicht wandert es aus früh'rem Dasein dort hinüber,
    Und doch ist's nicht entstanden ohne früh'ren Grund."

    Kein Ich, kein Wesen, keine Seele, keine Persönlichkeit ist es, nichts, das da aus dem vergangenen Dasein in dieses Dasein herübergewandert ist. Aber dennoch kommt der Embryo hier nicht ohne frühere Ursache zum Entstehen. Wie das Spiegelbild oder das Echo ohne irgend ein Hinüberwandern eines Gesichts oder einer Stimme bedingt entstehen, genau so ist es mit dem durch das karmische Bewusstsein des Sterbenden bedingte Wiedergeburtsbewusstsein. Sollte eine völlige Identität oder Gleichheit zwei aufeinander folgender Zustände bestehen, so könnte in diesem Falle Milch nie zur Dickmilch werden. Sollte aber ein völliges Anderssein bestehen, so könnte nie die Dickmilch durch die Milch bedingt sein. Somit sollte man weder eine völlige Identität noch ein völliges Anderssein annehmen. Wie bereits wiederholt gesagt, ist eben das ganze Leben ein Fließen, ein beständiger Prozess der Veränderung.

    In den meisten Menschen lebt, wie bereits betont, das dunkle und instinktive Gefühl, dass es mit dem Tod nicht aus sein könne, sondern, dass irgendwie eine Fortsetzung dieses Lebensprozesses folgen müsse. Auf welche Weise aber diese stattfindet, ist ihnen dabei keineswegs klar. Wenn es auch für die Tatsache der Wiedergeburt vielleicht keinen direkten Beweis geben mag, so liegen doch immerhin die authentischen Berichte von Kindern in Burma und anderwärts vor, wonach diese sich ganz genau an einzelne - beglaubigte - Ereignisse aus dem Vorleben erinnern können. Offenbar treten solche Rückerinnerungen zumeist im Traum auf.

    Wie sollte man sich übrigens, ohne ein Vorleben anzunehmen, die Geburt von solchen frühreifen Wunderkindern erklären können, wie Bentham, der im 4. Lebensjahre schon Lateinisch -und Griechisch lesen und schreiben konnte; Stuart Mill; der mit drei Jahren Griechisch las und mit sechs Jahren eine Geschichte Roms geschrieben hat; Babington Macaulay, der mit sechs Jahren ein Kompendium der Weltgeschichte geschrieben hat; Beethoven, der mit sieben Jahren öffentliche Konzerte gab; Mozart, der schon vor seinem sechsten Jahre drei Musikstücke geschrieben hat; Voltaire, der schon mit drei Jahren Fontaines Fabeln las. Sollten diese z.T. von recht ungebildeten Eltern stammenden Wunderkinder und Genies wirklich nicht schon in früherer Geburt den Grundstein für ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten gelegt haben? Natura non facit saltus! Eben jeder wird das, wozu er sich selber entwickelt.

    Wie sollte es sonst auch möglich sein, dass ein Kind recht schaffener und geistig und körperlich gesunder Eltern und Vorfahren bisweilen schon bald nach der Geburt die Merkmale des Verbrechertypus und verbrecherische Tendenzen aufweist, schon erkennbar an der Schädelbildung.(Phrenologie), dem Gesichtsausdruck (Physiognomie), an Haltung und Bewegung usw.? Aus dem Apfelkern kann sich nur ein Apfelbaum entwickeln, aus dem Mangokern nur ein Mangobaum. Alle lebenden Dinge, Menschen, Tiere, selbst auch Pflanzen, ja sogar Kristalle, sind eben Manifestationen oder Äußerungen des im Unterbewusst sein zum Dasein drängenden Triebes, in dem eben alles Dasein wurzelt. Ohne Samen kein Keim, ohne Keim keine Frucht.

    Ist in früheren Geburten das körperliche, sprachliche und geistige Wirken böse und niedrig gewesen und hat somit den unterbewussten seelischen Daseinsstrom ungünstig beeinflusst, so sind auch die im jetzigen Leben sich äußernden Wirkungen und der durch das Unterbewusstsein bedingte Charakter unheilvoll. Haben aber die Wesen in früheren Daseinsformen Gutes gewirkt, so ernten sie eben in diesem Leben gute Früchte.

    Wie es heißt (M. 135):

    ,,Eigentümer ihres Wirkens (Karma) sind die Wesen, Erben ihres Wirkens, ihr Wirken ist der Schoß, der sie gebiert, ihr Freund und ihre Zuflucht. Was immer sie wirken, Heilsames (kusala) oder Unheilsames (akusala), dessen Erben werden sie sein."


    Ferner (A. III, 40):

    „Töten, Stehlen, Ehebrechen, Lügen, Angeberei, rohe Rede, leeres Plappern, ausgeübt und häufig betrieben, führt zur Hölle, zum Tierschoß oder zum Gespensterreich." Ferner: ,,Wer tötet und grausam ist, gelangt entweder in die Hölle oder wird, falls als Mensch wieder­ geboren, kurzlebig sein. Wer andere Wesen quält, wird mit Krankheit behaftet sein. Der Hassvolle wird hässlich sein, der Neidische ohne Einfluss, der Geizige arm, der Störrische von niederem Stande, der Nachlässige ohne Einsicht. Im umgekehrten Fall wird einer im Himmel wiedergeboren; oder, falls als Mensch wiedergeboren, wird er langlebig sein, mit Gesundheit, Anmut, Einfluss, Reichtum, vornehmem Stand und Einsicht ausgestattet."


    Ich möchte hier die Gelegenheit wahrnehmen und den Begriff Karma klarstellen: Das Sanskritwort Karma, in Pāli kamma (von kar tun, machen) bedeutet „Tat" oder „Wirken". Als buddhistischer Lehrbegriff bezeichnet er den, sich als körperliche, sprachliche oder geistige Tätigkeit äußernden, heilsamen oder unheilsamen „Willen" (cetanā), sowie das gleichzeitig damit verbundene Bewusstsein und die Geistesfaktoren.
    1. Der Begriff Karma umfasst nicht das „Ergebnis des Wirkens", dieses nämlich wird kamma-vipāka oder einfach vipāka genannt.
    2. Andererseits gibt es die Auffassung, dass ausnahmslos alles Geschehen, ja sogar die neue aktive Karmatätigkeit die Wirkung von vorgeburtlichem Karma sei, mit anderen Worten, alle Wirkungen wieder als Ursachen für neue Wirkungen anzusehen, und so ad infinitum. Damit würde man den Buddhismus zum Fatalismus stempeln. Wer so denkt, muss zu dem Schluss kommen, dass es dann überhaupt weder eine Beeinflussung unseres Geschehens noch auch jemals ein Anderswerden oder gar eine Befreiung geben kann.
    3. Eine dritte falsche Anwendung des Karmabegriffs ist auch die Annahme eines gemeinsamen sog. Gruppen-, Massen- oder Völkerkarmas. Danach soll z.B. ein Volk für die bösen Taten, die früher einmal von diesem Volk (das doch damals oft aus ganz anderen Individuen bestand!) verübt wurden, verantwortlich gemacht werden und ihm (d.h. ganz anderen, neuen Individuen!) als Wirkung für böse Taten (die sie ja selber gar nicht begangen haben!) ein leidvolles Geschick beschieden sein.

    Wahr ist allerdings, nach des Buddhas Lehre, dass jeder einzelne dieser leidenden Menschen früher einmal böses Karma (Taten) verübt haben muss, doch hatte er wohl in den meisten Fällen nichts mit der früheren Volksgemeinde zu tun, sondern lebte in irgendeiner der unendlich mannigfaltigen Wesenswelten. Der Begriff Karma beschränkt sich somit jedes Mal bloß auf das im Willen jedes Einzelnen bestehende Wirken und bildet den Keim, aus dem ihm selber in diesem oder einem späteren Leben die Wirkungen zuteil werden 1.
    Es hängt also ganz von dem heilsamen und unheilsamen Wirken des Einzelnen ab, ob sein Geschick ihn aufwärts oder abwärts führt.

    Darüber hinaus ist Wirken (Karma) nicht nur Ursache und Samen für die Fortsetzung des Lebensprozesses nach dem Tod, d.h. für die sog. Wiedergeburt, sondern bereits schon während des gegenwärtigen Lebensprozesses mag es Wirkungen hervorrufen und einen entscheidenden Einfluss auf unseren Charakter und unser Geschick ausüben. Üben wir z.B. Tag für Tag liebende Güte und Wohlwollen gegenüber Menschen und Tieren und verrichten liebevolle Werke, so wachsen wir im Guten. Hass und die durch Hass bedingten bösen Werke und in uns selbst erzeugten üblen, quälenden Geisteszustände kommen nicht mehr so leicht zum Aufsteigen, und unser Wesen und Charakter festigen sich, werden friedlich und ruhig, und nach dem Tod erwartet uns ein gutes Los. Üben wir uns in Selbstlosigkeit und Uneigennützigkeit oder Freigebigkeit, so nehmen Gier und Habsucht immer mehr ab. Entfalten wir Weisheit und Erkenntnis, so schwinden Unwissenheit und Verblendung immer mehr. Je weniger Gier, Hass und Verblendung im Herzen wohnen, desto weniger Böses wird man in Worten und Werken verüben. Denn alles Böse und alles üble Geschick entsteht im Grunde aus diesen drei üblen, unheilsamen Wurzeln. Von diesen wiederum ist die Verblendung die Grundursache für alles Böse und alles Leiden überhaupt. Gibt es keine Verblendung mehr, so gibt es auch keine Gier und keinen Hass mehr, keine Wiedergeburt und alle die dadurch bedingten Leiden.

    Dieser höchste Zustand aber wird nur von dem, von diesen drei Wurzeln restlos erlösten Heiligen, verwirklicht. Dies geschieht aufgrund des durchdringenden Klarblicks und der Durchschauung der Vergänglichkeit, Unzulänglichkeit und Unpersönlichkeit und Leerheit dieses ganzen Lebensprozesses und der dadurch bedingten Loslösung von allen Formen des Daseins. Sind also Gier, Hass und Verblendung restlos und für immer erloschen und dadurch der am Dasein hängende und nach Dasein dürstende Lebenswille versiegt, so kommt es zu keiner neuen Wiedergeburt mehr. Damit ist das vom Erleuchteten gewiesene Ziel, das Nirwahn, mit anderen Worten die Erlöschung aller Daseinsformen und alles Leidens erreicht. Der Heilige also wirkt kein Karma mehr, weder heilsames noch unheilsames.

    Der in Worten, Werken oder bloß in Gedanken das Dasein bejahende Lebenswille ist also der Keim alles Daseins und Lebens. Das, was man den Charakter des Menschen nennt, ist in Wirklichkeit die Summe der, teils durch vorgeburtliches, teils durch gegenwärtiges Wirken, gezeugten seelischen oder unbewussten Tendenzen, die sich während des Lebens als heilsame bzw. unheilsame Willenstätigkeiten in Werken, Worten und Gedanken äußern. Ist daher dieser in der Verblendung und dem Daseinsdurst wurzelnde Trieb völlig erloschen, so kann es zu keinem neuen Ins-Dasein-Treten mehr kommen. Ist die Wurzel des Baumes zerstört, so stirbt er ab. Genauso lebt der Heilige nach der Aufhebung dieses lebensbejahenden Willens sein letztes Leben. Er wird nie wieder ins Dasein treten. Bei allen derartigen Erklärungen darf man nie vergessen, dass alle die Ausdrücke wie Ich, Mensch, Heiliger usw. nur konventionelle Bezeichnungen sind für diesen in Wirklichkeit unpersönlichen Lebensprozess.

    Hier ist noch hervorzuheben, dass nach dem Buddhismus bloß die letzte karmische Willensverfassung des Sterbenden die unmittelbar folgende Wiedergeburt erzeugt. Daher ist es auch in buddhistischen Ländern üblich, dem Sterbenden seine früheren verübten guten Taten ins Gedächtnis zu rufen, um in ihm einen glücklichen, karmisch-lauteren Gemütszustand zu erwecken. Dieser soll als Vorbereitung für eine günstige Wiedergeburt dienen. Man kann dem Sterbenden einen Vortrag über die Lehre oder eine Rezitation der herrlichen Eigenschaften des Buddha hören lassen, oder ihm kostbare Dinge zeigen, die in seinem Namen an Mönche und Klöster verschenkt werden sollen, wodurch er freudigen Herzens wird.

    In Vis. XVII heißt es, dass bisweilen dem Übeltäter kurz vor dem Sterben irgendeine von ihm früher verübte böse Tat (kamma) im Geiste vorschwebe, bisweilen auch ein Merkmal dieser Tat (kamma-nimitta), wie z.B. Blut oder ein blutbeflecktes Messer u. dgl., bisweilen auch eine Schau der ihn erwartenden unglücklichen Daseinsfährte (gati-nimitta), wie der Anblick feuriger Flammen usw. Einern anderen kann ein seine Begierde erweckendes niedriges Sinnesobjekt aufsteigen.

    Dem guten Menschen schweben etwa die früher von ihm verübten guten, edlen Taten (kamma) vor, oder auch ein Merkmal dieser Taten (kamma-nimitta) oder auch eine Schau der ihn erwartenden glücklichen Daseinsfährte (gati-nimitta), wie etwa der Anblick seiner neuen Familie oder himmlischer Paläste und dergleichen.

    Dreierlei Arten von Karma werden in den Sutten mit Hinsicht auf die Zeit der Reife unterschieden, nämlich:
    (1) bei Lebzeiten reifendes (diṭṭha-dhamma-vedanīya),
    (2) im nächsten Leben reifendes (upapajja-vedanīya) und
    (3) in späteren Leben reifendes (aparāpariya-vedanīya) Karma.

    Vis. XVII fügt noch ein viertes hinzu, nämlich wirkungsloses (ahosi) Karma. Von den im karmischen Willensprozess aufblitzenden sog. Impulsivmomenten im Geist (javana) gilt der erste, dem auch Worte und Handlungen oft folgen, als das bei Lebzeiten reifende Karma, der letzte, der wieder in das Unterbewusstsein zurücksinkt, als das im nächsten Leben reifende Karma. Die zwischen diesen beiden Momenten aufblitzenden Impulsivmomente, auf die wahrscheinlich keine sofortigen Handlungen folgen, gelten als das in späteren Leben reifende Karma.

    Die beiden ersten Arten mögen bisweilen wirkungslos bleiben, wenn sie nicht klar genug ins Bewusstsein treten, um Reaktionen auszulösen. Die letztere Art aber erzeugt stets eine Wirkung, wann immer sich dazu eine Gelegenheit bietet. Solange der Daseinskreislauf noch andauert, wird diese Art des Karma nicht wirkungslos.
    Die Visuddhimagga unterscheidet Karma nach seinen Funktionen in: erzeugendes, unterstützendes, unterdrückendes und zerstörendes Karma.
    Unter diesen mag das „erzeugende" (janaka) Karma heilsam oder unheilsam (kusala, akusala) sein. Dasselbe erzeugt sowohl bei der Wiedergeburt (von der Empfängnis ab) als auch während des Lebens körperliche und geistige Phänomene, wie z.B. die fünf Arten des Sinnesbewusstseins und die damit verbundenen Geistesfaktoren (Gefühl, Wahrnehmung, usw.).
    Das „unterstützende" (upatthambhaka) Karma dagegen vermag keine Karmawirkung zu erzeugen; sondern, sobald durch ein anderes Karma die Wiedergeburt erwirkt und eine Karmawirkung erzeugt ist, unterstützt dieses Karma die angenehmen oder unangenehmen Zustände und hält sie im Gange.
    Das „unterdrückende" (upapīḷaka) Karma dagegen unterdrückt, sobald durch ein anderes Karma die Wiedergeburt erwirkt und eine Wirkung erzeugt ist, die aufgestiegenen angenehmen oder unangenehmen Zustände, verdrängt sie und lässt sie nicht länger fortbestehen.

    Das „zerstörende" (upacchedaka oder upaghātaka) Karma, einerlei ob heilsam oder unheilsam, zerstört ein anderes, schwächeres Karma, hemmt seine Wirkung und lässt bloß seine eigene Wirkung zu.
    Im Kommentar zu M. 135 wird das erzeugende Karma verglichen mit dem Aussäen des Samens; das unterstützende Karma mit dem Wässern, Düngen und Bewachen des Feldes; das unterdrückende Karma mit der eine schlechte Ernte bewirkende Trockenheit; das zerstörende Karma mit einem die ganze Ernte vernichtenden Feuer. Es liegt nicht im Rahmen meiner kurzen Darstellung, alle in den Texten und Kommentaren zu findenden Einzelheiten über Karma und Wiedergeburt hier aufzuführen. Was ich vor allem klarstellen wollte, war, dass die buddhistische Lehre, genau genommen, keine Seelenwanderung oder ein Übergehen einer Persönlichkeit oder Ichheit von dem einen Dasein in ein anderes lehrt; dass es überhaupt nach dem Buddhismus gar keine solche Ichheit oder Persönlichkeit gibt, sondern eben nur einen beständig sich verändernden Prozess seelischer, geistiger und körperlicher Daseinsphänomene. Den darin enthaltenen Karma- und Wiedergeburtsprozess kann man sich mit Hilfe des Begehrens verständlich machen, das allem Dasein und Leben als unterbewusster Daseinsstrom zugrunde liegt.


    Anmerkungen:
    1. Hier möchte ich darauf hinweisen, dass der von mir meist mit „Wirkung" oder „Ergebnis" wiedergegebene Palibegriff vipāka sich nicht ganz mit jenen beiden deutschen Begriffen deckt. Gemäß Kath. nämlich bezieht sich vipāka bloß auf geistige Phänomene, wie Sinnesbewusstsein, karmisch neutrales Geistbewusstsein usw. Die körperlichen Phänomene dagegen, wie die fünf physischen Sinnesorgane usw., werden als kamma- samuṭṭhāna oder kamma-jarūpa (karmagezeugte Körperlichkeit) bezeichnet.