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Glossar zum Buch Sieben Betrachtungen


a
ākāsa
anattā
anattānupassanā
Anguttara Nikāya
anicca
aniccānupassanā
aniccatā
animitta-vimokkha
anuloma-ñāṇa
anupassanā
appanihita-vimokkha
attasaññā
atthārasa-mahā-vipassanā
suññata-vimokkha
ādāna
ādīnava-ñāṇa

b
balava-udayabbaya-ñāṇa
bhanga-ñāṇa
bhangānupassanā-ñāna
bhangānupassanā-ñāṇa
Bhāvanā
bhayat´upatthāna-ñāna
bhayat´upatthāna-ñāṇa
bhojane-mattaññutā

c
citta-vipallāsa
cittavisuddhi

d
dhamma
dhātu-vavatthāna
ditthi-vipallāsa
ditthi-visuddhi
dukkha
dukkhānupassanā

e
Edlen Wahrheiten

g
gotrabhū-ñāṇa

i
indriyasaṁvara-sīla

j
jāgariyānuyoga
Jhāna

k
kalāpa
kankhā-vitarana-visuddhi
kankhāvitarana-visuddhi
kāyānupassanā
Khuddaka Nikāya

l
lakkhana
lakkhaṇa

m
maggāmaggañānadassana-visuddhi
maggāmaggañāṇadassana-visuddhi
manasikāra
mattaññutā
muñcitu-kamyatā-ñāṇa

n
nāma
nāma-rūpadhamma
nāma-rūpa-dhamma
nāmarūpa-pariccheda-ñāṇa
nand
Nibbāna
nibbidā
nibbidā-ñāṇa
nibbidānupassanā
niccasaññā
Nikāya
nirodha
nirodhānupassanā
nīvaranā

ñ
ñāṇadassana-visuddhi
ñāta-pariññā

p
paccatta-lakkhana
paccavekkhana-ñāṇa
paccaya-pariggaha
paccaya-pariggaha-ñāṇa
paccayapariggaha-ñāṇa
pahāna
pahāna-pariññā
pajahati
paḷibodha
paticca-samuppāda
patinissagga
patinissaggānupassanā
patinissaggānupassanā
patipadāñāṇadassana-visuddhi
Patisambhidāmagga
patisankhā-ñāṇa
phala-ñāṇa
Pitaka

r
rāga
rūpa

s
sakkāya-ditthi
samādhi
sāmañña-lakkhana
samatha
sammasana
samma-sana-ñāna
sammasana-ñāna
sammasana-ñāṇa
samsāra
samudaya
sankhār´upekkhā-ñāna
sankhār´upekkhā-ñāṇa
sankhārā
saññā-vipallāsa
sati-sampajañña
sattānupassanā
Sieben Betrachtungen
sīla
sīlabbata-parāmāsa
sīla-visuddhi
Stufe der Einsichtserreichung
sukhasaññā
suññata-vimokkha
Sutta Pitaka

t
tadanga-pahāna
taruna-udayabbaya-ñāna
taruna-udayabbaya-ñāṇa
ti lakkhaṇa
tīrana-pariññā

u
udayabbayānupassanā-ñāna
udayabbayānupassanā-ñāṇa

v
vicikicchā
vimokkha-mukha
vipallāsa
vipassan´upakkilesa
vipassan´-upakkilesa
vipassanā
vipassanā-bhāvanā
virāga
virāgānupassanā
visesa-vividha-passanā
Visuddhimagga

y
yoniso manasikāra
yoniso-manasikāra


ākāsa: ākāsa bedeutet wörtlich Raum. Die Kommentare sprechen von zwei Arten von Raum:
  1. dem durch die Körperlichkeit begrenzten Raum und
  2. dem [paricchinnākāsa oder paricchedākāsa] unbegrenzten Raum bzw. dem Weltenraum [anantākāsa].

An vielen Suttenstellen wird der der Körperlichkeitsgruppe angehörende erstere in der Gruppe der 6 Elemente aufgezählt: Festes, flüssiges, erhitzendes, luftiges Element, Raumelement, Bewußtseinselement. Letzterer besitzt, genau wie Zeit, keinerlei Wirklichkeit.
Im Vis. XIV heißt es:
"Das Raumelement hat als Merkmal, dass es die körperlichen Dinge umgrenzt.
Sein Wesen besteht darin, dass es die Begrenzung der körperlichen Dinge anzeigt.
Seine Äußerung besteht in der körperlichen Begrenzung, oder aber im Unberührtsein und in Löchern und Öffnungen.
Seine Grundlage bilden die umgrenzten Körper. Infolge dieses Raumelementes kommt es bei den begrenzten Körpern zu den Auffassungen: Von hier aus ist dieses oben, unten oder seitwärts'."
anattā: Nicht-Selbst oder Nicht-Ich oder Unpersönlichkeit. Diese Lehre von anattā besagt, dass weder innerhalb der materiellen und geistigen Prozesse (nāma und rūpa)noch außerhalb irgend etwas gibt, das man im höchsten Sinne als eine für sich bestehende Ich-Wesenheit oder Persönlichkeit bezeichnen werden könnte. Es gehört zur Kernlehre des Buddhismus, dass alle Dinge - die bedingten Dinge (sankhara) oder auch nibbana - anattā sind. Jemand der von der ICH-Idee gefangen ist, wird glauben, dass er ein Selbst hat, eine Persönlichkeit hat. Im Visuddhimagga heißt es:

"Das Leiden gibt, doch kein Leidner ist da.
Die Taten gibt es, doch kein Täter findet sich.
Erlösung gibt es, doch nicht den erlösten Mann.
Den Pfad gibt es, doch keine Wanderer sich man"


Der Begriff "Nicht-Selbst" (anattā) bezeichnet das Fehlen einer immerwährenden Substanz, vorstellbar als ein Selbst, ein Wesen, eine Person oder irgendeine Wesenheit, über die wir Macht ausüben. Zum Zweck der Verständigung müssen wir solche Begriffe wie "Selbst", "Wesen", "Person" usw. verwenden, aber all diese Begriffe der persönlichen Referenz sind nur konventionell und bezeichnen keine existenzielle Selbständigkeit der fünf Anhäufungen. Trotz dieses harten Faktes haben auf Grund von Unwissenheit viele scharfsinnige Denker seit undenklichen Zeiten die spontane Auffassung von einem Selbst sorgfältig zu der festen Ansicht ausgearbeitet, dass ein Selbst real existiert, dass wir wirkliche Wesen sind, dass es im Innersten jeder Person ein selbständiges geistiges Wesen oder eine selbständige geistige Seele gibt. Die Lehre des Buddha geht gerade wegen der Lehre der Selbstlosigkeit "gegen den Strich" all dieser religiösen und philosophischen Spekulationen über ein Selbst.
anattānupassanā: Betrachtung oder anupassanā bezieht sich auf die kontinuierliche wiederholte Beschäftigung des Beobachtungsvermögens mit dem eigens erwählten Meditationsobjekt, wenn man die Praxis der Einsichtsmeditation ausübt. Dieses Beobachten oder "Sehen" schließt die Anwendung von Achtsamkeit und Weisheit ein. Es wird auch als die Anwendung von Achtsamkeit und voller Bewusstheit (sati-sampajañña) und als weise Aufmerksamkeit (yoniso manasikāra) bezeichnet. Wiederholte Untersuchung des Merkmals der Unbeständigkeit in Bezug auf die fünf Anhäufungen unter Anwendung von Einsichtswissen wird z. B. Betrachtung der Unbeständigkeit (aniccānupassanā) genannt (.
Anguttara Nikāya: Die Angereichte Sammlung ->Siehe Aṅguttara-nikāya
anicca: Anicca bedeutet wörtlich "Unbeständigkeit" oder "Veränderlichkeit" und ist eines der drei Daseinsmerkmale (Siehe auch → ti lakkhaṇa) aller bedingten Dinge (Siehe → sankhāra). Näheres zu anicca findet sich auch unter → aniccatā oder → aniccānupassanā.
aniccānupassanā: Aniccānupassanā ist eine Methode der Einsichtmeditation. Einsichtsmeditation allgemein überwindet unheilsame Tendenzen des Geistes durch das "Überwinden bzw. Ersetzen durch das Gegenteil" (tadanga pahāna). Aniccānupassanā im besonderen überwindet die falsche Ansicht von Beständigkeit durch die Betrachtung der Unbeständigkeit.

"Aniccānupassanam bhāvento niccasaññam pajahati" bedeutet: Einer, der die Betrachtung der Unbeständigkeit entfaltet, gibt die Auffassung von Beständigkeit auf. Alle gestalteten bzw. bedingten Dinge (sankhara) sind der Natur nach unbeständig, weil alles Existierende geprägt ist von Entstehung und Auflösung, nichts Bedingtes unverändert bleibt, alles Bedingte nur vorübergehend oder zeitweilig ist und nirgends in den bedingten Phänomenen Beständigkeit ist. Aniccānupassanā ist die Betrachtung der "Unbeständigkeit", welche die Natur aller bedingten Dinge ist. Entstehen ist der Anfang der Unbeständigkeit, Verfall die Mitte und Auflösung das Ende der Unbeständigkeit.


Dem unwissend an die Welt gefesselten gelingt es nicht diese Wahrheit der Unbeständigkeit der bedingten Dinge zu begreifen. Er betrachtet seine persönlichen fünf Anhäufungen sowie die äußeren Objekte als beständig und klammert an einer Ich-Vorstellung. Seine Unwissenheit von der wahren Situation und die unheilsamen Taten, die er wegen dieser Unwissenheit begeht, machen ihn zum Opfer des Leidens, der Angst und des Stresses. Gebunden im Teufelskreis der Wiedergeburten (samsāra) kann er wahres Glück und wahren Frieden nicht realisieren.

Besondere Tatkraft wird gebraucht, um unsere Anschauungsweise zu ändern: zuerst müssen wir unseren Geist standfest machen, dann müssen wir für uns selbst sehen, wie unbeständig Gestaltungen sind, wie sie ständig entstehen und vergehen. So eine Wahrnehmung kann nur durch die eigentliche Praxis der Einsichtsmeditation erzeugt werden. Betrachtung oder anupassanā bezieht sich auf die kontinuierliche wiederholte Beschäftigung des Beobachtungsvermögens mit dem eigens erwählten Meditationsobjekt, wenn man die Praxis der Einsichtsmeditation ausübt. Dieses Beobachten oder "Sehen" schließt die Anwendung von Achtsamkeit und Weisheit ein. Es wird auch als die Anwendung von Achtsamkeit und voller Bewusstheit (sati-sampajañña) und als weise Aufmerksamkeit (yoniso manasikāra) bezeichnet. Wiederholte Untersuchung des Merkmals der Unbeständigkeit in Bezug auf die fünf Anhäufungen unter Anwendung von Einsichtswissen wird Betrachtung der Unbeständigkeit (aniccānupassanā) genannt. Diese ersetzt die Wahrnehmung von Beständigkeit durch die unmittelbare Wahrnehmung der Unbeständigkeit.
aniccatā: Der Begriff "aniccatā" bededeutet "Unbeständigkeit". Das Merkmal der Unbeständigkeit bezeichnet die Natur von nichtvorhandener Dauerhaftigkeit , von Entstehen und Vergehen , von Verfall, Schwund und sich vollziehender Umwandlung usw.. Entstehen ist der Anfang der Unbeständigkeit, Verfall ihre Mitte, Auflösung ist ihr Ende. Dieses Merkmal der Unbeständigkeit haben alle bedingten Phänomene gemeinsam, die in den fünf Anhäufungen enthalten sind, welche unsere erfahrungsmäßige Persönlichkeit ausmachen: Körper, Gefühl, Wahrnehmung, geistige Bedingungsfaktoren und Bewusstsein. Diese fünf Anhäufungen werden als "Gestaltungen" (sankhārā) bezeichnet, weil sie aus einer Kombination von Bedingungen entstehen und sich mit der Veränderung dieser Bedingungen auflösen. Hier ist es wichtig, zwischen einem unbeständigen Objekt und dem Merkmal der Unbeständigkeit zu unterscheiden. Gestaltungen - die fünf Anhäufungen selbst - sind unbeständig; sie sind die unbeständigen Objekte. Die ihnen innewohnende Natur einer nicht bleibenden Beständigkeit, einer sich vollziehenden Umwandlung, ist das Merkmal der Unbeständigkeit.
Die Gestaltungen selbst demonstrieren diese Unbeständigkeit. Eine weise Person mit entwickeltem Geist wird fähig sein, die Unbeständigkeit der Gestaltungen zu erkennen, welche unter den alltäglichsten Vorkommnissen des gewöhnlichen Lebens verborgen ist.
animitta-vimokkha: Zeichenlose Befreiung. Befreiung über das Tor der Betrachtung der Unbeständigkeit.

Im Stadium der Anpassung werden die drei Betrachtungen als Tore zur Befreiung (vimokkha-mukha) bezeichnet. Wenn die Betrachtung der Unbeständigkeit das Tor ist, geht die zeichenlose Befreiung (animitta-vimokkha) daraus hervor; wenn es die Betrachtung des Leidens ist, geht die wunschlose Befreiung (appanihita-vimokkha) daraus hervor, wenn es die Betrachtung des Nicht-Selbst ist, geht die leere Befreiung (suññata-vimokkha) daraus hervor (Pm.II,48; Vism. XXI,66ff.).
anuloma-ñāṇa:
anupassanā: Das Pāli-Wort "anupassanā" bedeutet: "wiederholt auf verschiedene Weise sehen". Der Begriff anupassanā wurde in verschiedenen Zusammenhängen benutzt. So werden die vier Grundlagen der Achtsamkeit Betrachtungen genannt (z.B. kāyānupassanā, Betrachtung des Körpers); bestimmte erreichte Einsichtswissen werden so beschrieben (z.B. udayabbayānupassanā-ñāṇa, Betrachtungswissen des Auf- und Untergangs, und bhangānupassanā-ñāṇa, Betrachtungswissen der Auflösung). Tatsächlich kann jede Form des Einsichtswissens als eine Betrachtung angesehen werden.

Praktisch gesehen sind die beiden Begriffe vipassanā und anupassanā sehr ähnlich in ihrer Bedeutung, aber im vorliegenden Zusammenhang verweist anupassanā auf spezielle, zum Reifen des Einsichtswissens beitragende Arten von Aufmerksamkeit. Diese Betrachtungen sind nicht mit den festgelegten Einsichtswissen identisch; sie sind eher erkennende Auswertungen, die zum Entstehen und zur Entfaltung dieser Einsichtswissen beitragen. Manchmal können spezielle Betrachtungen die Rolle der erreichten Einsichtswissen übernehmen, aber oft kann es notwendig sein, dass bestimmte Betrachtungen abwechselnd für ein einzelnes Einsichtswissen arbeiten, um es reifen zu lassen. Umgekehrt kann die selbe Betrachtung in verschiedenen Stadien der Einsichtsentwicklung auftauchen, um so verschiedene Arten von Einsichtswissen zu unterstützen.

Hinweise auf verschiedene Einsichtsbetrachtungen können verstreut in den Lehrreden Buddhas gefunden werden. Obwohl der Begriff anupassanā nicht in allen Texten auftauchen mag, gehören die beschriebenen Praktiken offenbar zu dieser Kategorie.
appanihita-vimokkha: Befreiung über das Tor der Betrachtung des Leidens.

Im Stadium der Anpassung werden die drei Betrachtungen als Tore zur Befreiung (vimokkha-mukha) bezeichnet. Wenn die Betrachtung der Unbeständigkeit das Tor ist, geht die zeichenlose Befreiung (animitta-vimokkha) daraus hervor; wenn es die Betrachtung des Leidens ist, geht die wunschlose Befreiung (appanihita-vimokkha) daraus hervor, wenn es die Betrachtung des Nicht-Selbst ist, geht die leere Befreiung (suññata-vimokkha) daraus hervor (Pm.II,48; Vism. XXI,66ff.).
attasaññā:
atthārasa-mahā-vipassanā:
suññata-vimokkha: Befreiung über die Betrachtung des Tores
ādāna:
ādīnava-ñāṇa:
balava-udayabbaya-ñāṇa:
bhanga-ñāṇa:
bhangānupassanā-ñāna: Siehe bhangānupassanā-ñāṇa
bhangānupassanā-ñāṇa:
Wissen von der Betrachtung der Auflösung:
Wenn der Meditierende in der Betrachtung der Unbeständigkeit weiter fortschreitet, übersteigt er an einem bestimmten Punkt das Interesse an der Entstehung der Phänomene und nimmt nur noch die Auflösung als Objekt seiner Aufmerksamkeit wahr. Das Wissen von der Betrachtung der Auflösung (bhangānupassanā-ñāna), das daraus hervorgeht, ist ein machtvolles Erzeugnis der Betrachtung der Unbeständigkeit. Diesem Wissen folgend taucht die Betrachtung der Unbeständigkeit in verschiedenen Formen auf und wird immens hilfreich für den Fortschritt in der Reihe der Einsichtswissen.
Bhāvanā: Geistesentfaltung ist das was man meistens, ungenauer Weise als 'Meditation' bezeichnet. Man unterscheidet zweierlei Geistesentfaltung:
  1. ,Entfaltung der Gemütsruhe' (samatha-bhāvanā), d.i. Entfaltung der Sammlung (samādhi-bhāvanā)

  2. Entfaltung des Hellblicks' (vipassanā-bhāvanā), gleichbedeutend mit Entfaltung der Einsicht bzw. Weisheit (paññā-bhāvāna)

bhayat´upatthāna-ñāna:
bhayat´upatthāna-ñāṇa:
bhojane-mattaññutā: Das Wissen vom rechten Maß beim Essen .
citta-vipallāsa: Sie vipallāsa
cittavisuddhi: cittavisuddhi heißt wörtlich Läuterung des Geistes oder des Bewußtsein. Reinigung des Geistes durch die Konzentration oder Einsichtsmeditation. Konzentration und Einsicht sind Bedingungen für die Entfernung der fünf Hemmungen (nīvaranā) und damit für die Läuterung des Geistes.
dhamma: Dhamma hat verschiedene Bedeutungen wie z. B:
  1. Lehre des Buddha
  2. Gegebenheiten bzw. Phänomene der Wirklichkeit


Wenn von dhammas im Abhidhamma die Rede ist, ist die zweite Bedeutung gemeint. Gemäß der Lehre des Buddha muss dann zwischen zwei Sichtweisen unterscheiden:


Es gibt bestimmte Situationen und Objekte, die nach überlieferter Gewohnheit wahr sind, da sie nach den allgemeinen Kriterien wahr zu sein scheinen und die Verständigung einfacher machen. Diese werden dementsprechend als herkömmliche Wahrheiten oder als herkömmliche Wirklichkeiten bezeichnet. Wenn diese konventionellen Wirklichkeiten mit Weisheit analysiert werden, finden wir, dass sie nicht in der Weise existieren, wie man sie sich vorstellt. Während sie als reale, wirkliche Wesenheiten ersonnen werden, sind sie tatsächlich eher begriffliche Konstruktionen, die auf wirklich existierende Phänomene aufgesetzt werden. Diese wirklich existierenden Dinge werden absolute Wahrheiten oder letztendliche Wirklichkeiten genannt.

Betrachtet eure eigene Persönlichkeit. Ihr macht Gebrauch von dem Ausdruck "ich". Solche Alltagsphrasen wie "Ich gehe", "Ich erlebe", "Ich erkenne", "Ich tue", "Ich weiß" usw. schaffen den Eindruck, dass da ein reales unabhängiges "Ich" in einem existiert. Aber wenn dieses "ich" genannte Wesen untersucht wird, um sein wirkliches Wesen zu entdecken, ist alles, was wir finden, eine Kombination der fünf Anhäufungen - materielle Gestalt, Gefühl, Wahrnehmung, geistige Gestaltungen und Bewusstsein - welche ferner in Geist und Materie unterteilt sind. Was ist da unter all diesen Phänomenen der Existenz das, was man für ein reales "Ich" halten kann? Wenn der physische Körper weiter zerlegt wird in zweiunddreißig Teile - Kopfhaare, Körperhaare, Nägel, Zähne, Haut, Fleisch, Sehnen, Knochen usw. - kollabiert die konventionelle Vorstellung eines "Ich". Wenn diese materiellen Phänomene weiter mit Weisheit analysiert werden, wird zu erkennen sein, dass sie alle aus den Grundelementen zusammengesetzt sind: die hart-weiche, grobe Natur (= das Erd-Element; pathavī-dhātu); die verbindend-fließende, haftende Natur (= das Wasser-Element; āpo-dhātu); die heiß-kalte, verdauende Natur (= das Feuer-Element; tejo-dhātu); die aufrechterhaltend-mobile, ausdehnende Natur (= das Luft-Element; vāyo-dhātu) und die freie, leere Natur (= das Raum-Element; ākāsa-dhātu).

Der Geist ist auch eine reine Energieform, fähig, Objekte zu erkennen, somit ist er auch als ein Element klassifiziert, nämlich das "Bewusstseins-Element" (viññāna-dhātu). Dementsprechend ist "ich", obwohl auf der herkömmlichen Ebene akzeptiert, im letztendlichen Sinne nicht vorhanden. Was in Wirklichkeit vorgefunden wird, ist eine Verbindung von sechs Elementen, ohne jegliche Natur eines Wesens oder Individuums.

In Wirklichkeit durchdringen nur diese sechs Elemente der Festigkeit, Flüssigkeit, Hitze, Bewegung, des Raums und des Bewusstseins das ganze Universum. Diese sind keine Substanzen, sondern eher ständig wechselnde Energieformen auf der Grundlage einer Ursache-Wirkungs-Beziehung. Sie sind lediglich eine Fortsetzung bewegter Prozesse, so schnell entstehend und vergehend, dass ihre Umwandlungen nicht mit gewöhnlichen Mitteln wahrgenommen werden können.

Alle vermeintlich existierenden Gegebenheiten - sowohl bewusste als auch unbewusste - sind nur verschiedene Kombinationen dieser Elemente. Sie können nur in den Grenzen des Konventionellen als real betrachtet werden; das selbe gilt für die Bezeichnungen, die für ihre Identifikation akzeptiert werden. Folglich sind Begriffe wie Meer, Berg, Baum, Land, Haus, Bett, Stuhl, Kleidung, Leute, Götter, Tiere, "ich" und "du" neben den Dingen, die sie bezeichnen, eher Konzepte (paññatti) oder Konventionen (sammuti). Wenn Worte selbst nur Konventionen sind, folgt daraus, dass die Begriffe, welche die letztendlichen Wahrheiten identifizieren, ebenfalls lediglich Konventionen sind. Doch welche herkömmlichen Begriffe auch immer verwendet werden, um sie zu beschreiben, ihre Natur als letztendlicheRealitäten bleibt unberührt.

In und um uns sind immer die letztendlichen Realitäten wirksam, aber wir erkennen diese Wahrheit nicht wegen unserer Verblendung, avijjā oder Unwissenheit, welche ebenfalls eine letztendliche Realität ist und zum Bewusstseins-Element gehört. Durch das Akzeptieren von herkömmlichkeiten als letztendliche Wahrheit häufen wir mehr und mehr Leiden an.

Die verordnete Technik zur Beseitigung dieses Schleiers der Unwissenheit und zum Ans-Licht-Bringen der letztendlichen Wahrheit ist Einsichtsmeditation. Einsichtsmeditation beginnt mit einer herkömmlichen Realität als Objekt, wie z.B. Atemachtsamkeit, die zweiunddreißig Körperbestandteile oder das Heben und Senken der Bauchdecke. Wenn Achtsamkeit und Aufmerksamkeit des Meditierenden sich vertiefen, wird er die konventionelle Ebene übersteigen und direkt die letztendlichen Realitäten wahrnehmen. Durch wiederholte Betrachtung dieser letztendlichen Realitäten von verschiedenen Gesichtspunkten aus gewinnt der Meditierende Einsicht in die wahre Natur der bedingten Welt. Durch diese Einsicht rottet er die Neigung zur Welt aus und realisiert die überweltliche letztendliche Realität, Nibbāna, und erlangt dabei Befreiung vom Leiden.

Die weltlichen absoluten Realitäten, hier als die sechs Elemente erwähnt, müssen durch persönliches Erleben verstanden werden wie sie wirklich sind. Trotzdem können sie bis zu einem bestimmten Punkt auch verbal beschrieben werden, wenn auch unzulänglich. Im Gegensatz dazu widersteht die überweltliche absolute Realität, Nibbāna, allen Versuchen einer verbalen Beschreibung, denn es ist jenseits aller weltlichen Maßstäbe, Konventionen und Beschreibungen, wie z.B. Raum und Zeit. Nibbāna kann jedoch direkt wahrgenommen werden durch intuitive Weisheit, welche durch die Erfüllung des Erleuchtungspfades entsteht.

In unseren täglichen Aktivitäten haben wir auf die Herkömmlichkeiten zurückzugreifen, aber es ist gut, sich daran zu erinnern, dass dies nicht die letztendliche Wahrheit ist.
dhātu-vavatthāna: Analyse der vier Elemente - beschrieben im Vis. M. XI, 2 als das letzte der 40 Meditationsobjekte.
Empfaltung der der Meditation der vier Elemente. Die Elemente sind: (1) Erd- Element (paṭhavī-dhātu)(2) WasserElement (āpo-dhātu)-, (3) Feuer-Element (tejo-dhātu) und (4) Windelement (vājo-dhātu).
ElementeBedeutung
(1) Erd- Element (paṭhavī-dhātu)charakterisiert als Härte (thaddha-lakkkhaṇa)
(2) WasserElement (āpo-dhātu)charakterisiert als Kohäsion oder Flüssigkeit
(3) Feuer-Element (tejo-dhātu)charakterisiert durch Temparatur oder Hitze (paripācana )
(4) Windelement (vājo-dhātu)Strecken und Stützen (vitthambhana) oder Bewegung

Folgendes Beispiel für die Praxis wird gegeben:
Er beginnt mit der Bestimmung der Körperteile, die zum Erdelement gehören. Er richtet zuerst seine Aufmerksamkeit auf das Erdelement der Haare, welches durch seine alles durchdringende Härte offenbar wird. Durch weitere Verstärkung seiner Aufmerksamkeit versteht er die grundlegende Natur des Erdelements im Haar, die die feste oder harte Qualität vom groben Erscheinen des Haares unterscheidet. Er versteht auch auf ähnliche Weise die grundlegende Natur des Wasser-, Feuer- und Windelements im Haar. So fortfahrend mit jedem Körperteil, bestimmt er die in allen zweiunddreißig Körperteilen innewohnenden Grundelemente. Er vergegenwärtigt sich, dass alle diese aus den vier Elementen zusammengesetzten Körperteile die Materie (rūpa) bilden. Das Wissen oder Element des Bewusstseins, das mit jedem dieser Objekte zum Vorschein kommt, ist Geist (nāma). So bestätigt sich der Meditierende durch direkte Erkenntnis, dass Materie eine Art der Realität ist und Geist eine andere. Dieses Stadium ist bekannt als das Wissen von der Unterscheidung von Geist und Materie (nāmarūpa-pariccheda-ñāṇa). Mit diesem gereinigten Wissen zusammen entsteht die gereinigte Einsicht: „es gibt in Wirklichkeit nur Geist und Materie, kein selbständiges Wesen, nichts wirklich Persönliches." Dem gemäß wird dieses Stadium auch als Läuterung der Ansicht (ditthi-visuddhi) bezeichnet.
ditthi-vipallāsa: Siehe vipallāsa
ditthi-visuddhi: ditthi-visuddhi heißt Läuterung des Geistes von der falschen (Persönlichkeits-)Ansicht. Ditthi-visuddhi erfolgt in Zusammenhang mit dem Wissen von der Unterscheidung von Geist und Materie (nāmarūpa-pariccheda-ñāṇa). Mit diesem gereinigten Wissen zusammen entsteht die gereinigte Einsicht: „es gibt in Wirklichkeit nur Geist und Materie, kein selbständiges Wesen, nichts wirklich Persönliches."
dukkha: dukkha bedeutet wörtlich leidhaft oder unbefriedigend.
Wenn der Meditierende die psycho-physische Ansammlung der Phänomene, die sich ununterbrochen in einer Ursache-Wirkung-Serie fortsetzen untersucht, beginnt er zu realisieren, dass sie durch und durch mit dem Merkmal der Unbeständigkeit (anicca) geprägt sind, weil sie einer ständigen Entstehung und Auflösung unterliegen. Er vergegenwärtigt sich auch, dass all diese Phänomene, die wegen dieser Unbeständigkeit dem Elend und der Furcht unterworfen sind, mit Leiden (dukkha) durchsetzt sind

Dukkha ist eines der drei Daseinsmerkmale (→ ti lakkhaṇa) unserer Daseinswirklichkeit. In der Praxis der Betrachtung des Leidhaftigkeit (dukkhānupassanā) wird dieses Daseinsmerkmal und Wirklichkeit wiederholt betrachtet, um es vollständig zu verstehen bzw. die falsche Ansicht zu überwinden, dass bedingte Gestaltungen angenehm oder vergnüglich sind. Die Formel zur Betrachtung von dukkha lautet: "Einer, der wiederholt das in den Gestaltungen enthaltene Leid (dukkhānupassanā) betrachtet, gibt die falsche Ansicht auf, dass die Gestaltungen angenehm seien (sukhasaññā). "
dukkhānupassanā: Betrachtung von dukkha (Leiden)
Edlen Wahrheiten:
gotrabhū-ñāṇa:
indriyasaṁvara-sīla: Der Laienanhänger sollte die fünf, acht oder zehn Regeln für Laien beachten; die Novizen oder vollordinierten Mönche sollten an ihren jeweils zutreffenden Gesetzen ihrer Klosterorden festhalten. So können sie Reinheit des Verhaltens (sīla-visuddhi) erreichen. Gleichzeitig sollte Zurückhaltung bei dem Gebrauch der sechs Sinnesfähigkeiten (indriyasaṁvara-sīla) - Augen, Ohren, Nase, Zunge, Körper und Geist entwickelt werden.

Sila allgemein hat den Zweck durch die Praxis nach Regeln heilsames Verhalten zu entwickeln, dass dazu den eigenen Geist zu stabilisieren und heilsames Verhalten zu gegenüber anderen Lebewesen zu entwickeln. Die Praxis der richtigen Sinneskontrolle (indriyasaṁvara-sīla) leistet zur Entwicklung der Reinheit des Verhaltens einen großen Beitrag. "Indriya" bedeuteten hier den richtigen Gebrauch der Fähigkeiten bzw. der Sinne oder sensitiven Sinnesgrundlagen, die uns ermöglichen in Kontakt mit Phänomen der Sinnenwelt zu kommen. Dazu gehören:
  1. Auge oder Sehorgan oder Sehfähigkeit (cakkhu)
  2. Ohr oder Gehörorgan oder Hörfähigkeit (sota)
  3. Geruch oder Geruchsorgan oder Geruchsfähigkeit (ghāna)
  4. Geschmack oder Geschmacksorgan oder Geschmacksfähigkeit (jivhā)
  5. Körper oder Körperorgan [Berührung, Temparatur] oder Körperkonaktfähigkeit (kāya)
  6. Geist oder Geistgrundlage (mano)

Beispielbereiche für die Übung von Zurückhaltung (indriyasaṁvara-sīla) sind:
  1. Videos, Fernsehen, Farben, Formen.. → Sehen mit Augen und Sehorgan
  2. Musik, Handy .. → Hören mit Gehörorgan
  3. Parfüm, Düfte, → Riechen mit Geruchorgan
  4. Geschmack: Essen, Trinken.. → Schmecken mit Geschmachkorgan
  5. Berührung, Temparatur. → Körperempfindungen mit Körperorgan
  6. Geist: Denken, Spekulieren .. → Geistorgan


In allen genannten Bereichen ist ein achtsamer und genügsamer Umgang mit den Sinnen erforderlich. Im Sutten-Kanon gibt eine Regel zu Steuerung indriyasaṁvara-sīla:

Wenn er ein Objekt sieht, so haftet er nicht am Ganzen und nicht an den Details"

jāgariyānuyoga: Wachsamkeit bei der Beseitigung der Befleckungen (kilesas). Da der Einfluss der Befleckungen durch diese Maßnahmen geschwächt wird, wird man befähigt, die Meditation mit Erfolg fortzusetzen.
Jhāna: Mehr über die Jhānas zu lesen in "The Seven Stages of Purification and the Insight Knowledges", 2. Aufl. (Kandy: BPS, 1993) vom Ehrw. Mahāthera Mātara Srī Ñāṇārāma, pp. 15-18. (deutsch in: "Erkennen - Nicht tadeln - Ändern" Festschrift zum 70. Geburtstag von Ayya Khema, Jhana-Verlag Uttenbühl 1993) Wie im Vism. (III, 105-7) erklärt ist, können die acht Objekte der erinnernden Meditation (anussati) - Buddha, Dhamma und Sangha; die Tugend (sīla), Freigebigkeit (cāga), Gottheiten (devatā), Frieden (upasama) und Tod (marana) - sowie die Wahrnehmung der Widerwärtigkeit der Nahrung (āhāre patikkūla-saññā) und die Aufmerksamkeit auf die Elemente (dhātu-manasikāra) - obwohl außerstande, eine Vertiefung herbeizuführen (appanā), angrenzende Sammlung erzeugen (upacāra-samādhi), die ausreichend stark ist zur Unterdrückung der Hemmungen. Man sollte mit dieser angrenzenden Sammlung als Basis in die Einsichtsmeditation einsteigen. Der Vism. bemerkt ferner (in VII, 121-27), dass, obwohl die ersten sechs Erinnerungen nur bei edlen Schülern erfolgreich sind, ein tugendhafter Weltling sie zur Unterdrückung der Hemmungen verwenden kann und dann auf dieser Basis die Praxis der Einsichtsmeditation beginnen kann. Die Erinnerung an den Frieden wird in der selben Weise behandelt (Vism. VIII,250).

Man erreicht das erste Jhāna allein durch die zehn Wahrnehmungen der Widerwärtigkeit (asubha) und die auf den Körper gerichtete Achtsamkeit (kāyagatāsati); die ersten drei Jhānas durch liebende Güte (mettā), Mitgefühl (karunā) und uneigennützige Freude (muditā), und das vierte Jhāna nur durch Gleichmut (upekkhā). Alle vier Jhānas sind erreichbar durch die zehn Kasinas und Atemachtsamkeit (ānāpāna-sati). Die vier unkörperlichen Zustände (āruppa) als Meditationsobjekte sind spezifisch für die entsprechenden vier nichtmateriellen Jhānas (Vism. III, 107)
kalāpa:
kankhā-vitarana-visuddhi: Läuterung durch Zweifelsüberwindung in deren Folge die Vorstellung von "Ich" im Geist des Meditierenden untergeht.
Der Meditierende beginnt zu realisieren, dass die persönliche Existenz nur ein Ursache-Wirkungs-Prozess von Phänomenen ist und dass kein bleibender Kern existiert, der als wirklich bestehendes "Ich" inner- oder außerhalb seiner fünf Anhäufungen verstanden werden kann.
kankhāvitarana-visuddhi: Läuterung durch Zweifelsüberwindung.
Durch klare Vergegenwärtigung, wie lebende Wesen als eine Serie von Ursachen und Wirkungen existieren, merzt der Meditierende in diesem Stadium alle Zweifel betreffs der Existenz von Wesen in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aus. Dieses hat die nächste Hauptstufe des Fortschritts zur Folge: Läuterung durch Zweifelsüberwindung
kāyānupassanā: Betrachtung des Körpers
Khuddaka Nikāya: 5. Sammlung der restlichen Lehrreden, die nicht in den vier Sammlungen (1. Längere-, 2. Mittlere-,3. Gruppierte-, 4. Angereihte Sammlung) enthalten sind. Näheres über diese Sammlung im →Theravada-Glossar.
lakkhana: Wörtlich Merkmal. ti lakkhaṇa
lakkhaṇa: Wörtlich Merkmal. ti lakkhaṇa
maggāmaggañānadassana-visuddhi:
maggāmaggañāṇadassana-visuddhi:
manasikāra: Aufermerksamkeit.

Er ist nach Abhidhamma ein genereller Bewusstseinsfaktor, der in allem Bewusstsein vorhanden ist . Yonisiko manasikāra in Verbindung mit (sati-sampajañña ) ist weise Aufmerksamkeit (zweite Bedeutung) als Faktor im heilsamen Bewusstsein.

1. manasikāra
Ist einer der sieben geistigen Faktoren (cetasika)welcher mit allem Bewusstseinszustände ((s. cetanā) nicht separierbar verbunden ist. In der ersten Konfrontation mit dem Objekt bindet dieser Faktor Geistesfaktoren an einem Objekt. Er ist deshalb einer der wichtigen Faktoren in zwei spezifischen Bewusstseinsklassen wie dem Aufmerken an dem Fünf-Sinnes-Tor (panca-dvara-āvajjana) oder dem Aufmerken an dem Geisttor (mano-dvara-āvajjana). Dieses zwei Bewusstseinszustände unterbrechen den unbewussten Lebenstrom (bhavaṅga) und formen die ersten Stadien des Wahrnehmungsprozesses (S. Vis.M. XIV, 152).

2. Yonisiko manasikāra
In einer sehr allgemeinen Bedeutung erscheint dieser Begriff in den Suttas als weise Aufmerksamkeit oder weise Reflexion. In M.2 wird ausgewführt, dass dieser Prozess die unheilsamen Triebe (āsava) unterbindet und eine Bedingung für das Entstehen von "rechter Ansicht (S. M. 43) ist, für Stromeintritt (s. Sotāpattiyaṅga) oder Faktoren der Erleuchtung (s. S. XLVI, 2.49,51). Unweise Aufmerksamkeit für dann hingegen zum Entstehen von Trieben (S. M.2) und den fünf Hindernissen (s. S. XLVI, 2.51).
mattaññutā:
muñcitu-kamyatā-ñāṇa:
nāma: nāma im Zusammenhang mit nāma und rūpa bzw. auch im Zusammenhang mit sankhārā bedeutet soviel soviel wie alle geistigen Phänomene, Geist oder geistige Prozesse.
Alle "Gestaltungen" (sankhārā) oder bedingten Phänomene lassen sich in nāma und rūpa verstehen. Alles, was durch Ursachen und Bedingungen entstanden ist, deshalb auch alles, was die beiden Begriffe "Geist" und "Materie" (nāma und rūpa) einschließen. Die letztendlichen Soheiten (paramattha), die als "Geist" (nāma) bezeichnet werden, sind die neunundachtzig Bewusstseinszustände (citta) und die zweiundfünfzig Geistesfaktoren (cetasika); die als "Materie" (rūpa) bezeichneten sind die achtundzwanzig letztendlichen materiellen Phänomene.
Der selbe psycho-physische Prozess wird auch in die fünf Anhäufungen zergliedert, die vier nichtmateriellen Anhäufungen - Gefühl, Wahrnehmung, geistige Gestaltungen (= alle Geistesfaktoren außer Gefühl und Wahrnehmung) und Bewusstsein bilden nāma, die Anhäufung der Materie bildet rūpa.
nāma-rūpadhamma: Siehe nāma-rūpa-dhamma
nāma-rūpa-dhamma: Die Phänomene oder Elemente(dhamma) die mit dem Geist (nāma) und dem Körper(rūpa) verbunden sind.
nāmarūpa-pariccheda-ñāṇa: Das durch direkte Erkenntnis bestätigte Wissen, dass Materie eine Art der Realität ist und Geist eine andere. Dieses Stadium ist bekannt als das Wissen von der Unterscheidung von Geist und Materie (nāmarūpa-pariccheda-ñāṇa). Mit diesem gereinigten Wissen zusammen entsteht die gereinigte Einsicht: „es gibt in Wirklichkeit nur Geist und Materie, kein selbständiges Wesen, nichts wirklich Persönliches." Dem gemäß wird dieses Stadium auch als Läuterung der Ansicht (ditthi-visuddhi) bezeichnet.
nand:
Nibbāna: Befreiung.
nibbidā: Der Begriff nibbidā bedeutet Abwendung, Ernüchterung aus Einsicht.
In der Einsichtsmeditation taucht diese Abwendung in Verbindung mit den Gestaltungen auf, den Phänomenen der fünf Anhäufungen. Wenn die wahre Natur der Gestaltungen durch das Einsichtswissen realisiert wurde, legt sich das Vergnügen (nandi), welches der weltliche Geist an den Gestaltungen hat, und dann taucht die Abwendung auf.
Die Abwendung, die aus Einsicht entsteht, muss von der unheilsamen Abwendung unterschieden werden, welche ein Aspekt der Abneigung (patigha) oder des Hasses (dosa) ist.


Obwohl der Buddha viele unterschiedliche Methoden gelehrt hat, ausgerichtet auf die Mentalität jedes seiner Schüler, ist es uns beim Vergleich dieser verschiedenen Dhamma-Ausführungen möglich, ein gemeinsames Aktionsprogramm zur Entfaltung der Abwendung zu bestimmen. Die Grundlagen eines solchen Systems der Einsichtsentfaltung können kurz so erklärt werden:
  1. Man versteht zuerst die geistigen und materiellen Phänomene in ihren unterschiedlichen Kategorien als Anhäufungen, Fundamente, Elemente oder Fähigkeiten, entsprechend der Fähigkeit jedes Meditierenden. Dies ist das Verständnis der individuellen Merkmale (paccattalakkhana-pativedha).
  2. Man realisiert dann, dass alle in der vorher erwähnten Weise verstandenen Gestaltungen verbunden sind durch das Gesetz von Ursache und Wirkung (paccaya-pariggaha).
  3. Man realisiert als nächstes, dass alle diese ursächlichen und sich ergebenden Phänomene den drei allgemeinen Merkmalen Unbeständigkeit, Leidhaftigkeit und Nicht-Selbst unterworfen und deshalb Gefahrenquellen sind.
  4. Das klare Verständnis der Gefahren in den Gestaltungen - ihr Umgebensein von den drei Merkmalen - funktioniert als die unmittelbare Ursache für die Erzeugung der Abwendung.

Mit der allmählichen Reifung der Betrachtungen der Unbeständigkeit, der Leidhaftigkeit und des Nicht-Selbst wird die gefährliche Natur der bedingten Phänomene offenbar. Dies erzeugt Abwendung gegenüber den Gestaltungen. Diese Betrachtung der Abwendung entfaltet sich allmählich. Wenn das Wissen von der Auflösung der Gestaltungen (bhanga-ñāna) einsetzt, wird die Betrachtung der Abwendung auch stark genug, das Vergnügen zu verdrängen. Von diesem Punkt an gewinnt die Betrachtung allmählich Schwungkraft, und erreicht ihren Höhepunkt mit dem Heraufdämmern des Einsichtswissens der Abwendung (nibbidā-ñāna). Danach, wenn das Wissen von der Gelassenheit gegenüber den Gestaltungen (sankhār´upekkhā-ñāna) erreicht ist, geht die Betrachtung der Abwendung zurück. Das Vergnügen sowie jede Form der Abwendung werden sich auflösen, und die Einsichtsmeditation wird in einer ruhigen und gelassenen Weise fortgesetzt.
nibbidā-ñāṇa: Vergleiche nibbidā
nibbidānupassanā: Vergleiche nibbidā.
niccasaññā:
Nikāya:
nirodha:
nirodhānupassanā:
nīvaranā: Fünf Hemmungen (pañca nīvaranā): (1)sinnliche Lust, (2)Übelwollen oder Zorn, (3) Faulheit und Starrheit, (4)Aufregung und Sorge, und (5) Zweifel. Weil diese die Haupthindernisse zur Entfaltung von Konzentration und Weisheit sind, haben sich Meditierende sehr wachsam vor ihnen zu schützen. Vielen Meditierenden gelingt es nicht, Fortschritte zu erzielen infolge ihrer Unfähigkeit, diese Hindernisse zu überwinden. Wenn man mit den Hemmungen konfrontiert wird, muss man sich darin üben, sie sogleich zu erkennen und zu beseitigen und ihr Wiedererscheinen entschieden zu verhindern; denn wenn es einer Hemmung ermöglicht wird, wiederholt aufzutauchen, wird sie an Stärke zunehmen und es wird schwieriger, sie zu unterdrücken.
ñāṇadassana-visuddhi:
ñāta-pariññā: Die erste Stufe der Entwicklung von Einsicht in die besonderen Eigenschaften (paccatta-lakkhana)der bedingten Phänomene mit der beginnenden Vergegenwärtigung, dass es im endgültigen Sinn kein Wesen oder Individuum gibt, sondern nur eine Fortsetzung von bedingten, in einer ursächlichen Kette vorkommenden Phänomenen. Dieses Stadium wird als volles Verständnis des Erkannten (ñāta-pariññā) bezeichnet. Dazu gehört:
  1. die Einsicht in die Unterscheidung von Geist und Materie (nāmarūpa-pariccheda-ñāṇa)
  2. die gereinigte Einsicht: „es gibt in Wirklichkeit nur Geist und Materie, kein selbständiges Wesen, nichts wirklich Persönliches (ditthi-visuddhi)
  3. die Einsicht in die verantwortlichen Bedingungen zur Erzeugung der geistigen und materiellen Phänomene (paccayapariggaha-ñāṇa)
  4. die klare Vergegenwärtigung, wie lebende Wesen als eine Serie von Ursachen und Wirkungen existieren, die Läuterung durch Zweifelüberwindung ( kankhāvitarana-visuddhi) betreffs der Existenz von Wesen in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

paccatta-lakkhana: besondere Merkmale oder besser Daseinsmerkmale (vgl. lakkhaṇa)
paccavekkhana-ñāṇa:
paccaya-pariggaha: Siehe paccaya-pariggaha-ñāṇa
paccaya-pariggaha-ñāṇa: die Einsicht in die verantwortlichen Bedingungen zur Erzeugung der geistigen und materiellen Phänomene.

Mit Einsicht werden die geistigen und materiellen Phänomene nicht mehr als kompakte stetige Masse gesehen sondern als einen aufeinanderfolgenden Prozess pycho-physischer Phänomene, welcher der Entstehung und Auflösung unterworfen ist.

Mit der Reifung der Einsicht in die Bedingungen (paccaya-pariggaha--ñāṇa), das ist diegereifte Einsicht in die Bedingungen für die psycho-physischen Phänomene, werden diese psycho-physischen Phänomene, welche zu Geistobjekten werden, in Beziehung auf ihren Anfang, ihre Mitte und ihr Ende aufmerksam klar und dauerhaft gesehen.
paccayapariggaha-ñāṇa: Siehe paccaya-pariggaha-ñāṇa
pahāna: Wörtlich: Überwindung oder Aufhebung. Man unterscheidet fünf Arten von Überwindung:
  1. ... durch Zurückdrängung (vikkhambhana-pahāna):Überwindung durch Zurückdrängung wie z. B. das Zurückdrängen der fünf Hemmungen (nīvarana), usw. in der samatha- oder Konzentrationsmeditation. Die Überwindung ist jedoch nur ein zeitweises Verdrängen und Unterdrücken

  2. ... durchs Gegenteil (tadanga-pahāna):

  3. ... durch Vernichtung (samuccheda-pahāna):

  4. ... durch Stillung (patippassaddhi-pahāna)

  5. ... Durch Erlösung (nissarana-pahāna)


Die Unreinheiten einschließlich der Hemmungen werden allgemein in drei Hauptstufen beseitigt: (I) durch die Kraft der heilsamen Aktivitäten in der Sinnessphäre, man beseitigt sie durch "Ersetzen durch das Gegenteil" (tadanga-pahāna); (II) durch die Kraft der Jhānas der feinstofflichen und unstofflichen Sphären beseitigt man sie durch Unterdrückung (vikkhambhana-pahāna); (III) durch die Kraft der überweltlichen Pfade rottet man sie vollständig aus (samuccheda-pahāna). Die überweltlichen Pfade schneiden die Befleckungen zusammen mit ihren zugrundeliegenden Tendenzen (anusaya) ab, so dass sie nie wieder entstehen können. Die ersten zwei Methoden beseitigen die Unreinheiten zeitweise, nur solange, wie die heilsame Aktivität wirksam ist. Weil die zugrundeliegenden Tendenzen nicht ausgerottet wurden, können die unterdrückten Unreinheiten später wiedererscheinen. Einsichtsmeditation merzt die Unreinheiten durch das "Ersetzen durch das Gegenteil" (tadanga) aus, was den Weg bahnt für die vollständige Ausrottung durch die überweltlichen Pfade
pahāna-pariññā:
pajahati:
Der Begriff "gibt auf" (pajahati) beinhaltet die durch die Entfaltung der Betrachtung erzielten Vorteile. Diese sind das Verschwinden der entsprechenden Befleckungen durch das "Ersetzen durch das Gegenteil". Die Befleckungen werden in der Einsichtsmeditation beseitigt, wie Dunkelheit durch die aufgehende Sonne verschwindet; das eine lässt das andere durch seine entgegengesetzte Natur vergehen, ohne es dauerhaft auszurotten. Deshalb können die Befleckungen wieder auftauchen, wenn die Kraft der Betrachtung abnimmt, gerade so, wie die Dunkelheit zurückkommt, wenn die Sonne sinkt. Aber wenn man durch die Entfaltung des Einsichtswissens zur Vollkommenheit die Weisheit des überweltlichen Pfades erzeugen kann, sind diese Befleckungen, die mit der Realisierung von jedem Pfadwissen verschwinden, vollständig abgeschnitten, und werden nie wieder entstehen.
paḷibodha: Physischen und geistigen Hindernisse, die die Meditation erschweren. Im Visuddhimagga werden 10 Hindernisse aufgezählt, die zu vermeiden sind:
  1. Wohnungen -Anhaftung an Wohnsitze
  2. Familie - Anhaftung an hilfreiche Verwandte, Freunde usw.
  3. Gewinn - Annahme zu vieler Gebrauchsartikel
  4. Gruppe - eine Guppe oder Klasse von Schülern unterrichten
  5. Arbeit - Geschäftigkeit verbunden mit dem Errichten von Gebäuden
  6. Reise - Reisen über große Entfernungen
  7. Verwandtschaft - famliliäre Beziehungen, Lehrer, Schüler, Kollegen, Gefährten usw., zu deren Versorgung im Falle von Krankheit man verpflichtet ist
  8. Kummer - jegliche Art von Erkrankung
  9. Bücher - verantwortlich sein für Studium, Schreiben usw.
  10. übernatürliche Kräfte - ihre Erhaltung ist ein Hindernis für die Einsichtsmeditation, wenn auch nicht für die Geistesruhemeditation Jedoch anderswo (z.B. in KhuA.22) ist ein guter Ruf (kitti) erwähnt als eine Alternative für übernatürliche Kräfte.

paticca-samuppāda: »Bedingtes Entstehen« ist die Lehre von der Bedingtheit aller das sogenannte individuelle Dasein ausmachenden körperlichen und geistigen Phänomene. Sie bildet eine unumgängliche Voraussetzung für das eigentliche Verständnis der buddhistischen Lehre. Die zumeist benutzte zwölfgliedrige Formel des bedingten Ententstehens lautet in Kürze: Durch Unwissenheit bedingt sind die Karmaformationen, dadurch das Bewusstsein, dadurch das Körperlich-Geistige, dadurch die sechs Grundlagen, dadurch der Bewusstseinseindruck, dadurch das Gefühl, dadurch das Begehren, dadurch das Anhaften, dadurch der Werdeprozess, dadurch die Wiedergeburt und dadurch Altern und Sterben. Der Buddha lehrte das bedingte Zusammenentstehen um zu zeigen, dass es durch die Unwissenheit und Verblendung zu diesem gegenwärtigen Dasein und Leiden gekommen ist, und wie es nach der Aufhebung von Unwissenheit und dem dadurch bedingten Begehren und Anhaften zu keiner neuen Wiedergeburt mehr kommt und so der Stillstand des Daseinsprozesses und die Erlöschung alles Leidens verwirklicht wird. In der buddhistischen Lehre gibt es demnach keinen blinden Zufall. Alles was geschieht ist also gesetzmäßig, d.h. in Abhängigkeit von Bedingungen. Andererseits sollte die Lehre vom bedingten Entstehen nicht als Fatalismus aufgefasst werden.
patinissagga:
patinissaggānupassanā:
patinissaggānupassanā:
patipadāñāṇadassana-visuddhi:
Patisambhidāmagga:
patisankhā-ñāṇa:
phala-ñāṇa:
Pitaka:
rāga:
rūpa: rūpa im Zusammenhang mit nāma und rūpa bzw. auch im Zusammenhang mit sankhārā bedeutet soviel soviel wie alle materiellen Phänomene, Materie oder materiellen Prozesse.
Alle "Gestaltungen" (sankhārā) oder bedingten Phänomene lassen sich in nāma und rūpa verstehen. Alles, was durch Ursachen und Bedingungen entstanden ist, deshalb auch alles, was die beiden Begriffe "Geist" und "Materie" (nāma und rūpa) einschließen. Die letztendlichen Soheiten (paramattha), die als "Geist" (nāma) bezeichnet werden, sind die neunundachtzig Bewusstseinszustände (citta) und die zweiundfünfzig Geistesfaktoren (cetasika); die als "Materie" (rūpa) bezeichneten sind die achtundzwanzig letztendlichen materiellen Phänomene.
Der selbe psycho-physische Prozess wird auch in die fünf Anhäufungen zergliedert, die vier nichtmateriellen Anhäufungen - Gefühl, Wahrnehmung, geistige Gestaltungen (= alle Geistesfaktoren außer Gefühl und Wahrnehmung) und Bewusstsein bilden nāma, die Anhäufung der Materie bildet rūpa. Der selbe psycho-physische Komplex ist ferner unterteilt 28 Elemente .

wirkliche
oder
gezeugte
(nipphanna)
Körperlichkeit
I. Grund-
körperlichkeit
- vierfach
bhūta rūpa (1) Erd-Element=pathavī-dhātu

(2) Wasser-Element=āpo-dhātu

(3) Hitze-Element=tejo-dhātu

(4) Wind-Element=vajo-dhātu
II. Sechsfache
Basis
- fünfach
pasada-rūpa (5) Seh-Grundlage=cakkhu-pasāda

(6) Hör-Grundlage=sota-pasāda

(7) Riech-Grundlage=ghāna-pasāda

(8) Schmeck-Grundlage=jihvā-pasāda

(9) Körper-Grundlage=kāya-pasāda

(10) Geist-Grundlage=hadaya-pasāda
III. Geschlechter
- zweifach
bhāva-rūpa (11) Männlichkeit=?

(12) Weiblichkeit=?
IV. Lebenskraft jīva-rūpa (13) Lebenskraft
V. Nährwert āhāra-rūpa (14) Nahrungswert
VI. Sensitive
Felder
- vierfach
visaya-rūpa (15) Formen=? (16) Geräusche=?

(17) Geruch=? (18) Geschmack=?

ohne Körperobjekt bereits durch (1),(3),(4) abgedeckt

nicht
wirkliche
oder
gezeugte
(nipphanna)
Körperlichkeit
VII. Raum pariccheda-rūpa (19) Löcher in Materie, Raum → ākāsa
VIII. Kommunikation
- zweifach
vinnatti-rūpa (20) durch Körperbewegung=?

(21) durch Sprechen=?
IX. Beweglichkeit
- dreifach
rūpassa lahutā (22) Leichtigheit=?

(23) Geschmeidigkeit=?

(24) Anpassungsfähigkeit=?
X. Merkmale
- vierfach
lakkhaṇa (25) Anwachsen=upacaya

(26) Kontinuität=rūpassa santati

(27) Zerfall=rūpassa jaratā

(28) Tod=rūpassa aniccatā

sakkāya-ditthi:
samādhi: Samādhi bedeutet Sammlung. Sammlung ist ein universeller Geistesfaktor der in unerschiedlichen Ausprägung in jedem Bewußtsein vorhanden ist und je nach Begleitfaktoren karmisch variabel ist. Die beiden Extreme oder Poole sind niedrige Sammlung - gekennzeichnet durch Zerstreutheit - und höchste Sammlung - mit Versenkungszuständen (→jhāna). Im Achtfachen Pfad ist samma samādhi - heilsame Sammlung oder Konzentration ohne karmisch unheilsame Begleitfaktoren - ein wichtiger Faktor, der entwickelt werden sollte. Gemäß dem Pm.I,166 ff. sollte Konzentration, ob durch Geistesruhe- oder Einsichtsmeditation erzielt, folgende zehn Merkmale haben:

  1. der Geist ist nicht abgelenkt (vikkhitta) durch Beschäftigung mit dem Vergangenen;
  2. nicht erregt (kampita) durch Sehnsucht nach Zukünftigem;
  3. nicht geschrumpft durch Lethargie (kusīta);
  4. nicht bewegt durch Ruhelosigkeit (uddhacca);
  5. nicht der Leidenschaft (rāga) unterworfen;
  6. nicht widerspenstig durch Ärger (vyāpāda);
  7. die zwei Paare von Fähigkeiten - Vertrauen+Weisheit und Tatkraft+Konzentration - sollten im Gleichgewicht sein;
  8. die Fähigkeiten Vertrauen, Tatkraft, Achtsamkeit, Konzentration und Weisheit sollten auf einen einzigen Zweck ausgerichtet sein;
  9. die Energie sollte ausreichend sein für die letzten zwei Absichten;
  10. die Konzentration sollte verstärkt werden durch wiederholte Praxis.


Die Einsichtswissen entstehen nur, wenn die geistige Konzentration durch diese Eigenschaften gekennzeichnet ist
sāmañña-lakkhana:
samatha: Ruhe- oder Konzentrations-Meditation. Entwicklung von Ruhe-Meditation dient der zeitweisen Überwindung der Hemmungen durch Konzentration und Abdrängen der negativen Geistesfaktoen wie z. B. Sinnengier, Aversion etc.. (Siehe fünf Hemmungen).Durch Einsichtsmeditation (→ vipassanā)werden die Hemmungen tatsächlich unumkehrbar überwunden.
sammasana:
samma-sana-ñāna: Die Texte zählen elf Methoden auf, wie das Merkmal der Unbeständigkeit durch Gruppen verstanden werden kann: "Welche materielle Form auch immer, ob (I-III) vergangen, gegenwärtig oder zukünftig, ob (IV-V) innere oder äußere, ob (VI-VII) grob oder fein, ob (VIII-IX) niedrig oder hoch, ob (X-XI) entfernt oder nah - all diese materielle Form definiert man als unbeständig. Dies ist die erste Form von Verständnis …" (Pm.I,53). Die anderen vier Anhäufungen sind ähnlich zu verstehen. Das Ausmaß des Verstehens durch Gruppen hängt von der Kraft der Weisheit des Meditierenden ab
sammasana-ñāna: Siehe samma-sana-ñāna
sammasana-ñāṇa: Siehe samma-sana-ñāna
samsāra: Wörtlich: »Wanderung«. Kreislauf der Existenzen bzw. der Wiedergeburten. Durch das Ursache- und Wirkungsgesetz des Karma sind wir an den unbefriedigenden, leidvollen Daseinskreislauf gebunden. Die Gesetzmäßigkeit wird im »Bedingten Entstehen« (Paticca-Samuppada) erklärt. Ein Ausstieg ist nur durch die Auflösung der Ursachen (Gier, Hass, Verblendung) möglich, oder in anderen Worten durch das Erlangen von Nibbana/Nirvana.
samudaya:
sankhār´upekkhā-ñāna:
sankhār´upekkhā-ñāṇa:
sankhārā: sankhārā bedeutet alles, was durch Ursachen und Bedingungen entstanden ist, deshalb auch alles, was die beiden Begriffe "Geist" und "Materie" (nāma und rūpa) einschließen. Die letztendlichen Soheiten (paramattha), die als "Geist" (nāma) bezeichnet werden, sind die neunundachtzig Bewusstseinszustände (citta) und die zweiundfünfzig Geistesfaktoren (cetasika); die als "Materie" (rūpa) bezeichneten sind die achtundzwanzig letztendlichen materiellen Phänomene. Der selbe psycho-physische Prozess wird auch in die fünf Anhäufungen zergliedert, die vier nichtmateriellen Anhäufungen - Gefühl, Wahrnehmung, geistige Gestaltungen (= alle Geistesfaktoren außer Gefühl und Wahrnehmung) und Bewusstsein bilden nāma, die Anhäufung der Materie bildet rūpa. Der selbe psycho-physische Komplex ist ferner unterteilt in die zwölf Sinnesgrundlagen (āyatana), die sechs oder achtzehn Elemente (dhātu) usw. Der Buddha musste diese Extra-Einteilung einführen, um den unterschiedlichen intellektuellen Fähigkeiten der Wesen, die seine Anleitung brauchten, zu entsprechen. Es sollte vermerkt werden, dass "Gestaltungen" (sankhārā) in zwei verschiedenen Bedeutungen angewandt wird: (I) als alle bedingten Phänomene und (II) als die vierte der fünf Anhäufungen. Um sie zu unterscheiden, sprechen wir bei (II) von "geistigen Gestaltungen". Sankhārā wird verwendet in der Formel der bedingten Entstehung (paticca-samuppāda) um auf die "Kamma-Gestaltungen" zu verweisen, das karmisch aktive Wollen.
saññā-vipallāsa: Siehe vipallāsa
sati-sampajañña: volle Bewusstsheit durch sati (Achtsamkeit). Achtsamkeit ist nach Abhidhamma der Bewusstseinsfaktor der in allen heilsamen Bewusstsein vorhanden ist. Er ist der zentrale Faktor für die Entwicklung von Einsicht und Befreiung.
sattānupassanā:
Sieben Betrachtungen:

Der Visuddhimagga (XX,90) erklärt diese sieben folgendermaßen:


Diese sieben können kurz wie folgt erklärt werden:

sīla: Regeln bzw. ethische Normen, die das Verhalten regeln. Durch die Einhaltung von bestimmten Regeln wird die geistige Entwicklung in heilsamer Weise unterstützt. Der Laienanhänger sollte die fünf, acht oder zehn Regeln für Laien beachten; die Novizen oder vollordinierten Mönche sollten an ihren jeweils zutreffenden Gesetzen ihrer Klosterorden festhalten. So können sie Reinheit des Verhaltens (sīla-visuddhi) erreichen.

Die für jeden buddhistischen Anhänger bindenden 5 Sittenregeln, auch 5 Sīla genannt, sind:
  1. Nicht-Töten
  2. Nicht-Stehlen,
  3. Keine Sinnesmissbrauch bzw. sexuellen Mißbrauch
  4. Nicht-Lügen
  5. Kein berauschender Mittel wie z. B. Alkohol und/oder Drogen einnehmen, die Unachtsamkeit verursachen.

Die für alle Novizen bindenden 10 Sittenregeln (sikkhāpada oder síla) sind:
  1. Nicht-Töten;
  2. Nicht-Stehlen;
  3. Kein Sinnesmißbrauch und kein Geschlechtsverkehr;
  4. Nicht-Lügen
  5. Kein berauschender Mittel wie z. B. Alkohol und/oder Drogen einnehmen, die Unachtsamkeit verursachen.
  6. Kein Essen nach der Mittagszeit;
  7. Sichfernhalten von Tanz, Gesang, Musik und Schaustellungen;
  8. Vermeidung von Blumenschmuck, Wohlgerüchen, Schminke, Schmuck, Zierrat;
  9. Vermeidung von hohen, üppigen Betten;
  10. Abstehen vom Annehmen von Gold und Silber.


Für die Mönche (bhikkhu) und Nonnen (bhikkhuní) sind die im Mönchs- bzw. Nonnen-→Pātimokkha niedergelegten Ordensregeln bindend.
sīlabbata-parāmāsa:
sīla-visuddhi: Wörtlich "Reinheit des Verhaltens", "Reinigung des Verhaltens" oder Läuterung des Verhaltens. Läuterung der Verhaltens bedeutet hier für Nicht-Ordinierte(upāsakas und upāsikas) die Annahme der Ethikregeln und das richtige Bewachen und Schützen ihrer Einhaltung. – Entweder fünf Regeln oder acht Regeln, oder zehn Regeln (Siehe dazu →Sīla. Für Mönche bedeutet Läuterung der Sittlichkeit die gut behütete Einhaltung der Reinheit einer vierfachen Sittlichkeit, zu denen sie sich verpflichtet haben. Also zunächst einmal die Sittlichkeit gemäß den Mönchsregeln, die pātimokkha genannt wird. Dazu gehört auch dievierfache Sittlichkeit (catu-pārisuddhi-sīla mit folgenden Punkten:
  1. Zügelung im Sinne der Ordenssatzung (patimokkha-saṁvara-sīla,
  2. Sinnenzügelung (indriya-saṁvara-sīla)
  3. lauterer Lebenserwerb (ājīva-pārisuddhi-sīla)
  4. und die auf die 4 Bedarfsartikel sich beziehende Sittlichkeit (paccayasannissita-sīla)« (Vis. XVIII)

Die Entwicklung von sīla-visuddhi ist sehr wichtig, weil man nur mit dieser in der Lage ist, Fortschritte in der Meditation zu erreichen

Verweise
Mahasi Sayadaw. Fortschreitende Erkenntnis. Zeh-Verlag.
Visuddhimagga.Abschnitt: catu-pārisuddhi-sīla)
Stufe der Einsichtserreichung:
sukhasaññā:
suññata-vimokkha: Befreiung über das Tor der Betrachtung des Nicht-Selbst.

Im Stadium der Anpassung werden die drei Betrachtungen als Tore zur Befreiung (vimokkha-mukha) bezeichnet. Wenn die Betrachtung der Unbeständigkeit das Tor ist, geht die zeichenlose Befreiung (animitta-vimokkha) daraus hervor; wenn es die Betrachtung des Leidens ist, geht die wunschlose Befreiung (appanihita-vimokkha) daraus hervor, wenn es die Betrachtung des Nicht-Selbst ist, geht die leere Befreiung (suññata-vimokkha) daraus hervor (Pm.II,48; Vism. XXI,66ff.).
Sutta Pitaka:
tadanga-pahāna: Die Unreinheiten einschließlich der Hemmungen werden allgemein in drei Hauptstufen beseitigt:
  1. durch die Kraft der heilsamen Aktivitäten in der Sinnessphäre, man beseitigt sie durch "Ersetzen durch das Gegenteil" (tadanga-pahāna);
  2. durch die Kraft der Jhānas der feinstofflichen und unstofflichen Sphären beseitigt man sie durch Unterdrückung (vikkhambhana-pahāna);
  3. durch die Kraft der überweltlichen Pfade rottet man sie vollständig aus (samuccheda-pahāna).

Die überweltlichen Pfade schneiden die Befleckungen zusammen mit ihren zugrundeliegenden Tendenzen (anusaya) ab, so dass sie nie wieder entstehen können. Die ersten zwei Methoden beseitigen die Unreinheiten zeitweise, nur solange, wie die heilsame Aktivität wirksam ist. Weil die zugrundeliegenden Tendenzen nicht ausgerottet wurden, können die unterdrückten Unreinheiten später wiedererscheinen. Einsichtsmeditation merzt die Unreinheiten durch das "Ersetzen durch das Gegenteil" (tadanga) aus, was den Weg bahnt für die vollständige Ausrottung durch die überweltlichen Pfade
taruna-udayabbaya-ñāna:
taruna-udayabbaya-ñāṇa:
ti lakkhaṇa: Die drei Daseinsmerkmale, sind Nicht-Dauerhaftigkeit (→anicca), Leiden (→dukkha) und Unpersönlichkeit (→anattā ).

Im Dhammapada (Vers. 277 bis 279) werden die Daseinsmerkmale genannt:
Sabbe sankhārā aniccā 'ti . Alle bedingte Dinge (sankhārā) sind vergänglich
Sabbe sankhārā dukkhā 'ti . Alle bedingte Dinge (sankhārā) sind leidvoll
Sabbe dhammā anattā 'ti . Alles ist ohne Selbst.
[Hier sind die bedingten Dinge (sankhārā)
und das Unbedingte (nibbāna) eingeschlossen]


Das Erkennen der drei Daseinsmerkmale spielt auch bei den Vipassana-Einichten eine große Rolle.

Weitere Textestellen im Pālikanon:
- Anguttaranikaya (A.III. 137 )
- Majjhimanikaya (M22)
tīrana-pariññā:
udayabbayānupassanā-ñāna:
udayabbayānupassanā-ñāṇa:
vicikicchā:
vimokkha-mukha: vimokkha bedeutet Befreiung und mukha bededeutet hier Tor. vimokkha-mukha bedeutet also Tor zur Befreiung.
vipallāsa: Wörtlich: Verdrehtheiten / Verzerrungen [im Erkennen]; sie treten in drei Konstellationen des Geistes auf:
  1. Verzerrung verbunden mit Wahrnehmung(saññā-vipallāsa). Beispiel: Jemand sieht ,seinenKörper als etwas "kompaktes" unveränderliches; dies ist eine verkehrte (oder illusorische) Wahrnehmung (saññā-vipallāsa
  2. Verzerrung des Bewußtseins(citta-vipallāsa).Beispiel: Der Geisteszustand der in ihm aufsteigenden Sorge - ein um die feste Beständigkeit seines Körper verkehrtes Denken (oder citta-vipallāsa)
  3. Verzerrung verbunden mit Ansicht(ditthi-vipallāsa).Beispiel: Er glaubt an den Erfolg der vielen Bemühungen den Körper (ewig) jugendlich bzw. unverändert zu halten; dies ist Verkehrtheit in Ansicht(ditthi-vipallāsa)


Saññā-vipallāsa, citta-vipallāsa und ditthi-vipallāsa gehen auseindander vor:
Diese verzerrte Wahrnehmung (saññā-vipallāsa), welche aus der Unwissenheit über die wirkliche Natur der Gestaltungen hervorgeht, nimmt durch wiederholtes Auftreten an Kraft zu und führt zu einer Verzerrung des Bewusstseins (citta-vipallāsa). Darauf folgend wird durch weiteres Reifen eine Verzerrung der Ansicht (ditthi-vipallāsa) hervorgerufen. Schließlich wird diese falsche Vorstellung, dass "Gestaltungen beständig sind", so stark im Geist gefestigt, dass ihre Beseitigung eine herkulische Aufgabe ist.

Welche Formen von Verzerrungen - unterschieden nach Inhalten - gibt es. Nach den Sutten (A. IV:19) gibt es vier Formen:
  1. Vergängliches als unvergänglich zu halten: das, ihr Mönche, ist eine Verkehrheit in der Wahrnehmung, den Gedanken und den Ansichten.
  2. Leiden für Glück zu halten: das, ihr Mönche, ist eine Verkehrheit in der Wahrnehmung, den Gedanken und den Ansichten.
  3. Was ichlos ist, für ein Ich halten: das, ihr Mönche, ist eine Verkehrheit in der Wahrnehmung, den Gedanken und den Ansichten
  4. Was widerlich ist, für lieblich halten: das, ihr Mönche, ist eine Verkehrheit in der Wahrnehmung, in Gedanken und in Ansichten.

vipassan´upakkilesa:
vipassan´-upakkilesa: Ureinheiten der Einsichtmeditation.
vipassanā: Das Pāliwort vipassanā (Einsicht) bedeutet "besonderes und mannigfaltiges Sehen" (visesa-vividha-passanā); das ist das Verständnis der wahren Natur der Phänomene durch direkte, unmittelbare Erfahrung. Vipassanā wird oft in Verbindung mit dem Wort bhāvanā gebraucht. Bhāvanā bedeutet "geistige Entwicklung". Daher bedeutet vipassanā-bhāvanā die Entwicklung von wahrer Einsicht in die Natur der Dinge als Erfahrung im eigenen Geist mit dem Ziel nibbāna bzw. die Befreiung zu erreichen.

Um welche Einsichten geht es? Es geht im wesentlichen um die durchdringende Erkenntnis und um das aufbitzende intuitive Erkennen (Hellblick) der Daseinsmerkmerkmale (ti lakkhaṇa) , die gekennzeichnet sind durch:
  1. Nicht-Dauerhaftigkeit (anicca),
  2. Leidhaftigkeit (dukkha) und
  3. Unpersönlichkeit (anattā)

Im Dhammapada (Vers. 277 bis 279) werden die Daseinsmerkmalein Bezug auf Einsicht und dem Weg zur Reinheit bzw. Befreiung dargestellt:


Sabbe sankhārā aniccā 'ti
yadā panññāya passat,i
atha nibbindati dukkhe;
esa maggo visuddhiyā.

Sabbe sankhārā dukkhā 'ti
yadā panññāya passati,
atha nibbindati dukkhe;
esa maggo visuddhiyā.

Sabbe dhammā anattā 'ti
yadā panññāya passati,
atha nibbindati dukkhe;
esa maggo visuddhiyā.
Alle bedingte Dinge sind vergänglich
dieses mit Einsicht erkennend,
löst man sich vom Leiden los;
das ist der Weg zur Reinheit.

Alle bedingte Dinge sind leidvoll
dieses mit Einsicht erkennend,
löst man sich vom Leiden los;
Das ist der Weg zur Reinheit

Alles ist ohne Selbst.
Dieses mit Einsicht erkennend,
löst man sich vom Leiden los;
Das ist der Weg zur Reinheit.


Die in Pts. (I. 24f) erwähnten und in Vis. XX beschriebenen 18 Hauptarten des Hellblicks (mahā-vipassanā) sind:
  1. Einer, der die Betrachtung der Unbeständigkeit (anicca) entfaltet, gibt die Auffassung von Beständigkeit auf.
  2. Einer, der die Betrachtung des Leidens (dukkha) entfaltet, gibt die Auffassung von Freude auf.
  3. Einer, der die Betrachtung des Nicht-Selbst (anattā) entfaltet, gibt die Auffassung von einem Selbst auf.
  4. Einer, der die Betrachtung der Abwendung (nibbidā) entfaltet, gibt das Vergnügen auf.
  5. Einer, der die Betrachtung der Leidenschaftslosigkeit (virāga) entfaltet, gibt die Leidenschaft auf.
  6. Einer, der die Betrachtung des Aufhörens (nirodha) entfaltet, gibt das Hervorbringen auf.
  7. Einer, der die Betrachtung des Loslassens (patinissagga) entfaltet, gibt das Ergreifen auf.
  8. Einer, der die Betrachtung der Zerstörung entfaltet, gibt die Anschauung von Kompaktheit auf.
  9. Einer, der die Betrachtung des Untergangs entfaltet, gibt die Anhäufung der Gestaltungen (oder des Kamma) auf
  10. Einer, der die Betrachtung der Veränderung entfaltet, gibt die Auffassung von Stabilität auf.
  11. Einer, der die Betrachtung der Kennzeichenlosigkeit entfaltet, gibt die Kennzeichen auf.
  12. Einer, der die Betrachtung der Wunschlosigkeit entfaltet, gibt das Verlangen auf.
  13. Einer, der die Betrachtung der Leere entfaltet, gibt die Anhaftung auf.
  14. Einer, der die 'Einsicht in die Phänomene, welche höhere Weisheit ist' entfaltet, gibt die Anhaftung am Greifen nach Substanz auf.
  15. Einer, der richtiges Wissen und Sehen entfaltet, gibt das Anhaften an der Verwirrung auf.
  16. Einer, der die Betrachtung der Gefahr entfaltet, gibt die Neigung (zu den Gestaltungen), die auf Anhaftung beruht, auf
  17. Einer, der die Betrachtung des Nachdenkens entfaltet, gibt das Nicht-Nachdenken auf.
  18. Einer, der die Betrachtung des Abweisens entfaltet, gibt die Neigung zur Knechtschaft auf.


Der überweltliche Hellblick ist von dreifacher Art:
der die Gebilde erfassende Hellblick (im Momente des überweltlichen Pfades; siehe ariya-puggala),
der Hellblick der Fruchterreichung und der Hellblick des Erlöschungszustandes (siehe nirodhasamápatti) Vis. XXIII
vipassanā-bhāvanā: vipassanā-bhāvanā bedeutet die Entwicklung von wahrer Einsicht in die Natur der Dinge als Erfahrung im eigenen Geist. Siehe auch →vipassanā
virāga:
virāgānupassanā:
visesa-vividha-passanā: Synonym für Vipassana und bedeutet wörtlich "besonderes und mannigfaltiges Sehen". Siehe auch →vipassanā
Visuddhimagga:
yoniso manasikāra: Siehe yoniso-manasikāra oder siehe auchmanasikāra
yoniso-manasikāra: Weise Aufmerksamkeit oder weises Erwägen ist in Verbindung mit Achtsamkeit (sati) ist ein heilsamer Bewusstseinszustand bzw Bewusstseinsprozess (siehe manasikāra).

In einer sehr allgemeinen Bedeutung erscheint dieser Begriff in den Suttas als weise Aufmerksamkeit oder weise Reflexion. In M.2 wird ausgewführt, dass dieser Prozess die unheilsamen Triebe (āsava) unterbindet und eine Bedingung für das Entstehen von "rechter Ansicht (S. M. 43) ist, für Stromeintritt (s. Sotāpattiyaṅga) oder Faktoren der Erleuchtung (s. S. XLVI, 2.49,51). Unweise Aufmerksamkeit für dann hingegen zum Entstehen von Trieben (S. M.2) und den fünf Hindernissen (s. S. XLVI, 2.51).