Theravada Glossar
[a]
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aa - ac
ad - ag
ah - aj
ak - al
am - ap
ar - az
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āsava: 'Strömungen, Einströmungen, Einflüße' (von ā-savati, fließen, hinzufließen),
ist eine bildliche Bezeichnung für die häufig erwähnten 4 'Triebe':
1. Sinnlichkeitstrieb (kāmāsava),
2. Daseinstrieb (bhavāsava),
3. Ansichtstrieb (ditthāsava),
4. Unwissenheitstrieb (avijjāsava).
Eine Aufzählung von dreien, ohne dem Ansichtstrieb, ist wahrscheinlich älter und ist häufiger in den Sutten erwähnt. Z.B. in M.2, M.9; D.33; A.III.59, A.III.67; A.VI.63.
»Also erkennend wird sein Herz erlöst vom Sinnlichkeitstrieb, erlöst vom Daseinstrieb, erlöst vom Unwissenheitstrieb« (Pug. 274 u.a.). -
Im Vibh. (Kuddakavatthu Vibh.) sind beide, die dreiteilige und die vierteilige Version erwähnt.
Die vierteilige Version erscheint auch unter dem Namen 'Strömungen, Wogen' (ogha) und 'Verstrickungen, Bande' (yoga):
Durch den Pfad des Stromeintritt (siehe sotāpanna) wird der Ansichtstrieb aufgelöst,
durch den Pfad der Niewiederkehr (anāgāmī) wird der Sinnlichkeitstrieb aufgelöst,
durch den Pfad der Heiligkeit (ariya-puggala) wird der Daseins- und Unwissenheitstrieb aufgelöst.
In M.2 wird aufgezeigt wie man diese Triebe überwinden kann: durch Sammlung, durch Kontrolle der Sinne bzw. Sinnenzügelung, durch richtige Benutzung der Lebensutensilien, durch Vermeidung, Duldsamkeit, usw.
Khīnāsava der 'Triebversiegte', bezeichnet den arahat oder Vollkommen Heiligen (siehe ariya-puggala).
Der Bewußtseinszustand der Heiligkeit wird häufig als āsavakkhaya 'Triebversiegung' bezeichnet. Sutten die mit der Erreichung der Heiligkeit der Zuhörer abschließen, enden häufig mit den Worten:
Durch diese Lehrdarlegung wurden die Bhikkhus frei von den Trieben und erreichten die Befreiung ihres Geistes. (Anupādāya āsavehi cittāni vimuccimsū'ti).
aahosi-kamma: siehe Karma
abala: Schwachsinniger.
abbhokāsik'anga: Die Übung des unter freiem Himmel Lebenden', ist eine der asketischen Läuterungsübungen (dhutanga).
abha oder ābhā: (f.) Glanz, Strahlen, Licht. Z.B. in S.14.11.
Abhängige-Körperlichkeit: siehe upādā-rūpa. Ferner siehe khandha, I.
Abhängiges bedingtes Entstehen: Siehe → Paticcasamuppada
Abhängigkeitsbedingungen: Die 24, siehe paccaya.
abhassara oder ābhassara: ‘Die Strahlenden', bilden eine Klasse von Himmelswesen der Feinkörperlichen Welt; siehe deva.
Abhidhamma: Wörtliche Bedeutung: höhere Lehre. Dritter Teil des Tipitaka (Dreikorbs) des Pāḷi-Kanons, auf den sich primär der Theravada-Buddhismus beruft. Systematisierung der buddhistischen Lehre. Frühestes Kompendium buddhistischer Philosophie und Psychologie, in dem die Lehren des Buddha und seiner Hauptschüler analysiert, geordnet und systematisiert wurden. Alle geistigen und körperlich-materiellen Prozesse werden mit Hilfe der »Dhammas«, letztendlicher Realitäten, erklärt und in einen logischen, nachvollziehbaren und praktisch anwendbaren Ursache-Wirkungszusammenhang gebracht. Der Abhidhamma besteht aus 7 Büchern, ist in Pāḷi verfasst und genießt vor allem in Myanmar (Burma) höchste Beachtung. Der Abhidhamma der Sarvastivada-Schule (einer späteren Hinayana- bzw. Dhammayana-Schule am Übergang zum Mahayana), in Sanskrit verfasst, besteht wie der Abhidhamma ebenfalls aus 7 Büchern, die aber z.T… beträchtlich von diesem abweichen. Er ist nur in tibetischen und chinesischen Übersetzungen erhalten.
Das Abhidhamma-Piṭakam umfasst sieben sehr umfangreiche Werke:
- Dhammasangaṇi, eine Analyse des Bewusstseins und der Materie.
- Vibhanga, Abhandlungen über die verschiedenen Punkte der Lehre, wie: die fünf Daseinsaspekte (khandha), die physischen Grundlagen der sechs Arten des Bewusstseins, die physischen und psychischen Elemente, die vier heiligen Wahrheiten, die zweiundzwanzig Fähigkeiten, die bedingte Entstehung (Paticcasamuppada), die vier rechten Anstrengungen, die vier Pfeiler der Besinnung, die vier Grundlagen der magischen Kräfte, die sieben Glieder der Erleuchtung, der achtfache Pfad, die Selbstvertiefungen (jhāna), die vier Unermesslichkeiten, die Sittenregeln, die vier analytischen Wissen (paṭisambhidā), das Wissen.
- Dhātukathā, Besprechung der achtzehn Elemente oder Faktoren der psychophysischen Vorgänge: Sehorgan, Form (Lichtwelle), Sehbewusstsein; Hörorgan, Schall(welle), Hörbewusstsein; Riechorgan, Ausdünstung, Riechbewusstsein; Schmeckorgan, Saft, Schmeckbewusstsein; Tastorgan, Tastbares, Tastbewusstsein; Geist, Vorstellbares, geistiges Bewusstsein.
- Puggalapaññatti, Beschreibung der Individuen je nach ihren hervorstechenden Charakterzügen.
- Kathāvatthu, Besprechungen über streitige Punkte der Lehre und über die Irrlehren der im zweiten Jahrhundert nach Buddha bestehenden siebzehn Sekten (s. Dipavamso). Dieses Buch wurde von Moggaliputta-Tissatthero verfasst und auf dem von König Asoka zusammengerufenen dritten Konzil zu Pataliputtam, im Jahre 309 v. Chr., vorgetragen.
- Yamaka, Paare von Gegensätzen.
- Paṭṭhāna, über die Entstehung der materiellen und geistigen Zustände gemäß der 24 Abhängigkeitsbedingungen, wie: Motiv, Vorstellung, Prädominanz, zeitliche Kontiguität, Co-Existenz, Antecedenz, Ursache, Wirkung usw.
Links:
www.abhidhamma.de - Grundlagen und Hintergründe zum Abhidhamma (deutsch)
www.abhidhamma.com - Grundlagen und Hintergründe zum Abhidhamma (englisch)
Abhidhammattasangaha - systematischer Abriss des Abhidhamma
abhidhammakathā: muss in älteren Texten so zerlegt werden: abhi-dhammakathā = hohes (abhi) Gespräch über die Lehre, nicht abhidhamma-kathā = Gespräch über den Abhidhamma, denn diesen gab es damals noch nicht.
abhijjhā: Habgier
abhiññā: Hierzu zählen die sechs höheren Geisteskräfte:
KRÄFTE | PALI | ERLÄUTERUNG | ART |
Maggische Kräfte | iddhi-vidhā | Vervielfachung, unsichtbar machen, durch Wände gehen, über Wasser gehen, Erde durchqueren, in der Luft schweben | samādhi |
Himmlisches Ohr | dibbā-sota | himmlische wie menschliche Töne, ferne wie nahe hören | samādhi |
Herzensdurchschauung anderer | ceto-pariya-ñāna | ob mit Gier, Hass, Verblendung, eingengt verkrampft, zerstreut, unent-faltet oder ohne mit heilsamen Geistesfaktoren | samādhi |
Frühe Daseinsformen wissen | pubbe-nivās'ānussati-ñāna) | Wissen um frühere Daseinsformen: eine oder mehrere Geburten, Welten | samādhi |
Himmlisches Auge | dibba-cakkh-ñāna | Wissen um Daseinswege von glücklichen und unglücklichen Wesen je nach ihren Handlungen | samadhi |
Wahnversiegung | āsavakkhaya-ñāna | Wissen um Wahn- und Triebversiegung, indem er selber erkennt und verwirklicht. | überweltlich vipassanā |
Die ersten fünf höheren Kräfte / Fähigkeiten werden durch samādhi / Sammlung entwickelt. Die sechste Fähigkeit der Wahnüberwindung durch Überwindung und Erkenntnis erfolgt durch Weisheitseinsicht (vipassanā).
Links:
abhiññā im Pāḷikanon & Visuddhimagga palikanon.de)
abhisamācārika-sīla: Die in gutem Benehmen bestehende Sittlichkeit'
abhisankhāra: ist identisch mit den das 2. Glied des paticcasamuppāda bildenden ‘Karmaformationen' (siehe sankhāra).
abhisankhārika viññāna: Wiedergeburt erzeugendes Bewusstsein
achtergruppe: Die die primitivste körperliche Kombination bildende, siehe ojā u. rūpa-kalāpa
achtfacher Pfad: Buddha hat nicht nur eine Analyse der Dateinswirklichkeit als leidvoll (1. Wahrheit) und deren Ursachen in Begehren (lobha) (2. Wahrheit) erkannt und gelehrt.
Ziel ist die erfahrbare und die befreiende Einsicht in nibbāna und der damit verbunden Befreiung von Leiden (3. Wahrheit).
Der achtfachen Pfad ist die 4. Wahrheit der Edlen Wahrheiten) . Dieser Pfad ist eine praktische Weganweisung zur Verwirklichung des höchsten Ziel der Berfreiung von Leiden (nibbāna).
Der achtfache Pfad lässt sich noch vereinfacht in drei Teile (Weisheit, Ethik und Sammlung) klassifizieren:
Weisheit
1. Rechte Anschauung (samma ditthi)
2. Rechtes Denken (samma sankappo)
Ethik
3. Rechte Rede (samma vaca)
4. Rechte Handlung (samma kamma)
5. Rechter Lebenserwerb (samma ajiva)
Sammlung (im weitesten Sinne)
6. Rechte Anstrengung (samma vayamo)
7. Rechte Achtsamkeit (samma sati)
8. Rechte Konzentration im engeren Sinne (samma samadhi)
Achtsamkeit: siehe Sati.
acinnaka kamma oder Ācinnaka kamma:
adhicca: Ohne Grund
adhicitta sikkhā: siehe sikkhā
adhimokkha: Entschlossenheit oder Entschluss. Entschluss gehört zu den sechs sekundäre allgemeinen Gestesfaktoren, die nicht in allen Bewusstseinklassen auftreten:
1. Gedankenfassung (vitakka)
2. Diskursives Denken (vicāra)
3. Entschluss (adhimokkha)
4. Tatkraft (viriya)
5. Interesse/Verzückung (pīti)
6. Wunsch(chanda)
Als ,Entschluss' (adhimokkha) gilt das Sichentscheiden. Als Merkmal hat er das Treffen einer Entscheidung, als Wesen, dass er 'nicht zögert, als .Äußerung das Beschlussfassen, als Grundlage die der Entscheidung harrenden 78 Dinge (Geistzustände). Wegen seiner Unerschütterlichkeit hinsichtlich des Objektes hat man ihn gleichsam als Indrasäule (Grenzpfosten) zu betrachten (vgl. Visuddhimagga, S. 537).
Als allgemeiner Geistefaktor ist er in fast allen Geistzuständen (78 cittas) vorhanden mit Ausnahme der zehn Bewusstseinsklassen der Sinneswahrnehmung (5 Sinneswahrnehmungen mit angenehmen und unagenehmen Objekt; ahetuka-cittas) und dem "konfusen" unheilsamen (akusala) Geistzustand "in Verblendung wurzelnd mit Zweifel".
Abb. Vorkommen von Adhimokkha (Entschluss) in den 89 Bewusstseinsklassen (Abhidhamma-Betrachtung; siehe Klassifikation im Abhidhammaṭṭha-Saṅgaha
Adhipaññā dhamma vipassanā: Der Hohe Wissenshellblick', ist eine der 18 Hellblicksarten (vipassanā)
adhipati paccaya: Bedingung im Sinne von Vorherrschaft', ist eine der 24 Abhängigkeitsbedingungen (paccaya, 3) und gilt, wenn entfaltet, als die 4 Machtfährten (iddhi-pāda).
adhisīla sikkhā: siehe sikkhā
adhitthānā īddhi: Die magische Macht des Willensentschlusses', vielfach zu werden usw. (siehe iddhi).
adinavānupassanā ñāna oder ādinavānupassanā ñāna: Die in Betrachtung des Elends bestehende Erkenntnis'
adosa: ‘Hasslosigkeit' oder Nicht-Aversion oder Akzeptanz, ist eine der 3 karmisch heilsamen Wurzeln (siehe mūla).
agati: Die 4 ‘Verkehrten Wege
ahare patikkūla saññā oder āhāre patikkūla saññā: Die Vorstellung von der Widerlichkeit der Nahrung' ausführlich beschrieben in Vis.XI.1
ahetuka ditthi: Ansicht von der Ursachlosigkeit' (des Daseins), siehe ditthi.
ahetuka patisandhika: siehe patisandhi
ahimsa: Gewaltlosigkeit
ahirika: Ahirika ist eine Schamlosigkeit, die uns nicht vor Unheilsamem zurückschrecken lässt. Wir fühlen uns nicht abgestoßen von körperlichem und verbalem Fehlverhalten und handeln deshalb unsittlich und unheilsam. Die unmittelbare Ursache für ahirika ist fehlender Respekt vor sich selbst. Man bedenkt seine eigene Qualitäten, Tugenden und seinen sozialen Status nicht. Z.B. bedenkt man nicht, dass man Mönch oder Nonne ist und sich deshalb nicht so verhalten sollte, oder dass man als Lehrer oder Eltern Vorbildfunktion hat. Ahirikas Objekt ist innerlich, in uns selbst.
Ahirika ist als universeller unheilsamer Geistesfaktor mit allen Arten unheilsamen Bewusstseins verbunden.
Ahirika kommt immer als Paar zusammen mit anottappa vor und gehört zur Gruppe sankhārakkhandha und zur Praxis von Dhammānupassanā.
Im Atthasālanī (S. 118) heißt es:
Dass man sich über etwas Beschämendes nicht schämt.", ein derart (in Dhs 38) ausführlich dargestellter Mangel an sittlicher Scham ist Schamlosigkeit (ahirika).- "Daß man sich nicht scheut vor dem, was man scheuen sollte", eine derart (in Dhs 39) ausführlich dargestellte, vor nichts zurückschreckende Geisteshaltung ist Gewissenlosigkeit (anottappa). Schamgefühl (hiri) ist das Sich-Schämen.- Gewissensscheu (anottappa) ist das Sich-Scheuen (vor dem Schlechten). Siehe auch anottapa
Ajahn (bzw. Ajaan, Ajan, Ajarn oder Acharn): [gesprochen Adschahn] (+Name)(Thai). Lehrer, Dozent, Professor, Ausbilder, Instrukteur. Von Skt. "acariya"; gebraucht für Mönche aber auch Laien beiderlei Geschlechts im Lehrbereich (Ajahn Chas Gemeinschaften verwenden diese Anrede für Ordinierte beiderlei Geschlechts über 10 Regenzeiten).
Bemerkung: Ajahn ist das thailändische Lehnwort für Skt. ācārya (Pāli ācariya) = Lehrer und wird in der Thaischrift wie das entsprechende Sanskritwort geschrieben. Es wird als Anrede für gelehrte oder weise Mönche verwendet, aber ebenso für gebildete Laien (Akademiker).
ajīva oder ājīva: Gewinnung des Lebensunterhaltes, Lebenserwerb. Über rechten und verkehrten Lebensunterhalt siehe magga u. micchā-magga.
ajīvaka oder ājīvaka: Orden von nackten Asketen des Makkhali-Gosāla, ein Zeitgenosse des Buddha
akanittha: Die Höchsten', heißen die Bewohner des fünften und höchsten Himmels der 5 Reinen Gefilde (siehe suddhāvāsa; ferner siehe deva).
akasa dhatū oder ākāsa dhatū: Raumelement', siehe ākāsa, siehe dhatū.
akasa kasina oder ākāsa kasina: ‘Raumkasina-Übung', siehe kasina.
akasanañcāyatana oder ākāsānañcāyatana: ‘Raumunendlichkeit-Gebiet', ist identisch mit der 1. Vertiefung in der Unkörperlichen Sphäre; siehe jhāna (5).
akiñcana: "Der von Anhängsel Freie" ist eine Bezeichnung für den vollkommen Erlösten (arahat); siehe auch kiñcana
akiñcaññā cetovimutti oder ākiñcaññā cetovimutti: siehe cetovimutti.
akiñcaññāyatana oder ākiñcaññāyatana: ‘Nichtsheit-Gebiet', ist identisch mit der 3. Vertiefung in der Unkörperlichen Sphäre; siehe jhāna (7).
akiriya-ditthi: ‘Ansicht von der Wirkungslosigkeit der Taten'; siehe ditthi.
akuppā cetovimutti: ‘Die unerschütterliche Gemütserlösung', siehe cetovimutti.
alobha: ‘Gierlosigkeit', ist eine der karmisch heilsamen Wurzeln (siehe mūla).
aloka kasina oder āloka kasina: ‘Lichtkasina-Übung', siehe kasina.
aloka-bahulo oder āloka-bahulo: Geistesklarheit, Licht (Leuchtkraft) der Erkenntnis. Siehe A.VI.80
amata: (skr. Amrta < mr sterben), ‘Todlosigkeit' - sonst auch der die Todlosigkeit verleihende Göttertrank; vgl. Ambrosia, die Götterspeise - ist ein Name für das Nirwana (siehe nibbāna), das restlose Erlöstsein vom Kreislauf der Wiedergeburten, und damit auch von dem sich immer wiederholenden Sterben.
amoha: ‘Unverblendung', ist eine der 3 karmisch heilsamen Wurzeln (siehe mūla).
Anagārika: (Pāḷi): Eine (eher soziale) Anredeform für jemand der weder Bhikkhu noch Hausherr ist. Die Bezeichnung für einen Laien, der seinen Haushalt aufgegeben hat um dem Dhamma zu folgen.
Aṅguttara-nikāya: Diese Sammlung von Reden, Anguttara Nikaya, welche 9577 kurze Sutten enthält, wird in elf Abschnitte, als nipata bekannt, unter-teilt. Jeder nipata wird wieder in Gruppen, vagga genannt, aufgeteilt, die gewöhnlich zehn Sutten enthalten. Die Reden sind in fortschreitender numerischer Ordnung arrangiert, wobei jeder nipa-ta Sutten mit dhamma Themen enthält, beginnend mit einem Thema und sich jeweils um eines steigernd, bis es elf dhamma Themen in jeder Sutta des letzten nipata gibt. Daher rührt der Name Anguttara, der bedeutet um eines zunehmend. Der erste Nipata, Ekaka Nipata, hat in jeder Sutta einzelne dhamma Themen, genannt die Einen; der zweite nipata, Duka Nipata, enthält in jeder Sutta zwei dhamma Themen, die Zweier genannt und der letzte nipata, Ekadasaka Nipata ist aus elf Sutten mit je elf dhamma Themen zusammengesetzt, genannt die Elfer.
Anguttara Nikaya stellt ein wichtiges Quellen-Buch über buddhistische Psychologie und Ethik dar, welches eine nummerierte Zusammenfassung aller wesentlichen Merkmale der Dhamma-Theorie und -Praxis liefert. Ein einzigartiges Kapitel, mit dem Titel Etadagga Vagga im Ekaka Nipata, zählt die Namen der vordersten Schüler unter den bhikkhus, bhikkhunis, upasaka, upasikas, auf, die Hervorragendes auf einem Gebiet der Verwirklichung oder verdienstvolle Tätigkeiten vollbracht hatten, z.B. der Ehrenwerte Sariputta in intuitiver Weisheit und Wissen (Panna); der Ehrenwerte Maha Moggallana in ma-gischen Kräften (Iddhi); Bhikkhuni Khema in Panna; Bhikkhuni Uppa-lavanna in Iddhi; der Upasaka Anathapindika und die Upasika Visa-kha in der Almosenspende (Dana und so fort.)
Bestellung:
Die Sammlungen der Lehrreden sind erhältlich bei: Die Angereihte Sammlung, Aurum-Verlag, Freiburg
Links:
Anguttara-Nikaya.Nyanatiloka
Text im Web (englisch). Suttacentral.de
Text im Web (deutsch/Nyanatiloka)
Palikanon-Führer
Aniccānupassanā: Aniccānupassanā ist eine Methode der Einsichtmeditation. Einsichtsmeditation allgemein überwindet unheilsame Tendenzen des Geistes durch das "Ersetzen durch das Gegenteil" (tadanga). Aniccānupassanā im besonderen überwindet die falsche Ansicht von Beständigkeit durch die Betrachtung der Unbeständigkeit.
"Aniccānupassanam bhāvento niccasaññam pajahati" bedeutet: Einer, der die Betrachtung der Unbeständigkeit entfaltet, gibt die Auffassung von Beständigkeit auf. Alle gestalteten bzw. bedingten Dinge (sankhara) sind der Natur nach unbeständig, weil alles Existierende geprägt ist von Entstehung und Auflösung, nichts Bedingtes unverändert bleibt, alles Bedingte nur vorübergehend oder zeitweilig ist und nirgends in den bedingten Phänomenen Beständigkeit ist. Aniccānupassanā ist die Betrachtung der "Unbeständigkeit", welche die Natur aller bedingten Dinge ist. Entstehen ist der Anfang der Unbeständigkeit, Verfall die Mitte und Auflösung das Ende der Unbeständigkeit.
Dem unwissend an die Welt gefesselten gelingt es nicht diese Wahrheit der Unbeständigkeit der bedingten Dinge zu begreifen. Er betrachtet seine persönlichen fünf Anhäufungen sowie die äußeren Objekte als beständig und klammert an einer Ich-Vorstellung. Seine Unwissenheit von der wahren Situation und die unheilsamen Taten, die er wegen dieser Unwissenheit begeht, machen ihn zum Opfer des Leidens, der Angst und des Stresses. Gebunden im Teufelskreis der Wiedergeburten (samsāra) kann er wahres Glück und wahren Frieden nicht realisieren.
Besondere Tatkraft wird gebraucht, um unsere Anschauungsweise zu ändern: zuerst müssen wir unseren Geist standfest machen, dann müssen wir für uns selbst sehen, wie unbeständig Gestaltungen sind, wie sie ständig entstehen und vergehen. So eine Wahrnehmung kann nur durch die eigentliche Praxis der Einsichtsmeditation erzeugt werden. Betrachtung oder anupassanā bezieht sich auf die kontinuierliche wiederholte Beschäftigung des Beobachtungsvermögens mit dem eigens erwählten Meditationsobjekt, wenn man die Praxis der Einsichtsmeditation ausübt. Dieses Beobachten oder "Sehen" schließt die Anwendung von Achtsamkeit und Weisheit ein. Es wird auch als die Anwendung von Achtsamkeit und voller Bewusstheit (sati-sampajañña) und als weise Aufmerksamkeit (yoniso manasikāra) bezeichnet. Wiederholte Untersuchung des Merkmals der Unbeständigkeit in Bezug auf die fünf Anhäufungen unter Anwendung von Einsichtswissen wird Betrachtung der Unbeständigkeit (aniccānupassanā) genannt. Diese ersetzt die Wahrnehmung von Beständigkeit durch die unmittelbare Wahrnehmung der Unbeständigkeit.
Weitere Hinweise zu den Hintergründen und Methode:
Aniccānupassanā - Ñānārāma Mahāthera.Die Sieben Betrachtungen
aniccatā: Der Begriff "aniccatā" bedeutet "Unbeständigkeit". Das Merkmal der Unbeständigkeit bezeichnet die Natur von nichtvorhandener Dauerhaftigkeit , von Entstehen und Vergehen , von Verfall, Schwund und sich vollziehender Umwandlung usw.. Entstehen ist der Anfang der Unbeständigkeit, Verfall ihre Mitte, Auflösung ist ihr Ende.
Dieses Merkmal der Unbeständigkeit haben alle bedingten Phänomene gemeinsam, die in den fünf Anhäufungen enthalten sind, welche unsere erfahrungsmäßige Persönlichkeit ausmachen: Körper, Gefühl, Wahrnehmung, geistige Bedingungsfaktoren und Bewusstsein. Diese fünf Anhäufungen werden als "Gestaltungen" (sankhārā) bezeichnet, weil sie aus einer Kombination von Bedingungen entstehen und sich mit der Veränderung dieser Bedingungen auflösen. Hier ist es wichtig, zwischen einem unbeständigen Objekt und dem Merkmal der Unbeständigkeit zu unterscheiden. Gestaltungen - die fünf Anhäufungen selbst - sind unbeständig; sie sind die unbeständigen Objekte. Die ihnen innewohnende Natur einer nicht bleibenden Beständigkeit, einer sich vollziehenden Umwandlung, ist das Merkmal der Unbeständigkeit.
Die Gestaltungen selbst demonstrieren diese Unbeständigkeit. Eine weise Person mit entwickeltem Geist wird fähig sein, die Unbeständigkeit der Gestaltungen zu erkennen, welche unter den alltäglichsten Vorkommnissen des gewöhnlichen Lebens verborgen ist.
anottappa: Furchtlosigkeit, Rücksichtslosigkeit, Gewissenlosigkeit
Anottappa ist Furchtlosigkeit vor Fehlverhalten und Unheilsamem. Ihre unmittelbare Ursache ist Rücksichtslosigkeit und fehlender Respekt vor anderen. Man betrachtet nie die schlechten, leidbringenden Auswirkungen und Konsequenzen auf andere, man nimmt keine Rücksicht auf Eltern, Lehrer, Freunde, die Umgebung, wenn anottappa entsteht. Man bedenkt nicht: "Wenn ich dies tue, was würden meine Eltern fühlen?" Anottappas Objekt ist äußerlich, andere Personen.
Anottappa ist als universeller unheilsamer Geistesfaktor mit allen Arten unheilsamen Bewusstseins verbunden.
Anottappa kommt immer als Paar zusammen mit ahirika vor und gehört ebenso zur Gruppe sankhārakkhandha und zur Praxis von Dhammānupassanā.
Siehe auch ahirika
apadana: 13. Teil des Khuddaka (restlichen Sammlung):
Dies ist ein biographisches Werk, das die Lebensgeschichten (vergangene und gegenwärtige) des Buddha und seiner Arahat-Schüler enthält. Es ist in zwei Abschnitte unterteilt: Therāpadāna berichtet die Lebensgeschichten des Buddha, von 41 Paccekabuddhas und von 559 Arahats, vom Ehrwürdigen Sāriputta bis zum Ehrwürdigen Raṭṭhapāla; Therīpadāna enthält die Lebensgeschichten von 40 Therī-Arahats, von Sumedhā Therī bis Pesalā Therī.
Apadāna bedeutet hier die Biographie oder Lebensgeschichte eines ganz besonders vollendeten Menschen, der einen festen Entschluss gefasst hat nach dem Ziel seiner Wünsche zu streben, und der letztlich dieses Ziel erreicht hat, nämlich Buddhaschaft für einen Erleuchteten und Arahatschaft für seine Schüler. Während die Thera Gāthā und Therī Gāthā allgemein den triumphalen Moment der Verwirklichung der Theras und der Therīs schildern, beschreibt Apadāna die mühselige Arbeit, die sie auf sich nehmen müssen, um den Gipfel ihres Strebens zu erreichen. Die Gāthās und Apadānas ergänzen einander, um die inspirierenden Erzählungen von harten Kämpfen und schließlichen Siegen zu enthüllen (vgl. Tipitaka Führer. U Ko Lay).
arahat: Arahat (Pāli)bedeutet der Befreite, Heilige, Erleuchtete. Er hat alle Befleckungen und Leidenschaften ausgelöscht, die Daseins-Fesseln überwunden, stirbt nur mehr einen letzten Tod und wird nicht mehr wiedergeboren. Die Arahatschaft ist eines der Erlösungsziele im Theravāda-Buddhismus.
Jeder Buddha ist ein Arahat (Befreiter, nicht jedoch jeder Befreiter ist ein Buddha. Zur Buddhaschaft gehören noch über die Befreiung hinausgehende Qualitäten. Die Arahatschaft ist jedoch die wichtigste Errungenschaft auf dem Weg der Selbstbefreiung. Mit der Arahatschaft ist der Geist unerschütterlich gegen jede Form geistigen Leidens. Der Arahat hat im einzelnen die Qualitäten Befreiung, Weisheit, Pfad-Entwicklung, Würdigkeit und Offenheit vollkommen entwickelt . Im Rahmen der Meditationsübung von "Buddhanusāti" werden auch die Qualitäten der Arahatschaf152t folgendermaßen betrachtet(vgl. Vis. 231):
- Was hat er erreicht?
Entfremdetsein (araha) bzw. Befreiung von allen unheilsamen Geistesfaktoren (araha). Dazu gehören ist erster Linie die Wurzel-Faktoren für unheilsame Geisteszustände wie Gier, Hass und Verblendung. Dadurch werden alle unheilsamen Geistesfaktoren wie die Hemmungen und Fesseln aufgehoben (vgl. Vis. 231).Er ist nicht mehr Sklave der Leidenschaften und kann durch sie nicht mehr erschüttert werden. - Wodurch hat er es erreicht?
Der Arahat hat die Befreiung durch Einsicht, Weisheit oder Wissen erreicht und damit das Entstehen aller unheilsamen Geistesfaktoren vollständig überwunden. Im Visuddhimagga wird dieses folgendermaßen visualisiert: "Als Feinderschlager (ara-hata) hat er mit dem Schwert der Weisheit alle Feinde (unheilsamen Geistesfaktoren) erschlagen". Hier wird darauf hingewiesen, dass er nicht nur die Leidenschaften unterdrückt oder zurückgedrängt hat, sondern vollkommen in seinem Geist durch die Einsicht in die Bedingungen bezwungen hat, sie also unumkehrbar nie wieder auftreten können. - Wie hat er es erreicht?
Der Arahat erreicht dieses durch die Entwicklung auf dem systematischen Stufenweg von Sittlichkeit, Sammlung und Weisheit. Wichtige Faktoren dabei sind die Geistesfaktoren Vertrauen (saddhā), Weisheit (pañña) und Tatkraft (viriya). Im Vissuddhimagga heißt es: "Auf dem Bodhitrohne sitzend, mit den Füßen der Tatkraft, auf dem Boden der Sittlichkeit, mit den Armen des Vertrauens , die karmazerstörende Erkenntnisaxt schwingend, zertrümmert er das drehende Daseinsrad".
Befreiungsfaktoren sind also: Tat-bzw.Willenskraft, Entwicklung von Ethik, Vertrauen und Weisheit. Sie führen zur Aufhebung des Daseinskreislaufes. - Was stellt er für diejenigen dar die Befreiung suchen?
Es ist der höchsten Wertschätzung durch Opfergaben würdig und der Verehrung würdig. - Wie offenbart sich die Arahatschaft?
Als Nicht-Heimlichkeit (a-haro): Der Arahat braucht also nicht aus Furcht vor schlechten Rufe heimlich etwas unheilsames tun, weil alle Bedingungen dazu überwunden sind. Dieses zeigt sich in Offenheit, Freiheit von Lüge, Freiheit von Geheimnistuerei und positiv ausgedrückt in vollkommener Echtheit.
ariya puggala:
ariya puggala sind Realisierte die nibbāna (das Unbedingte) geshehen haben.
Es gibt vier Arten Realisierte mit unterschiedlichen Stufen von Erleuchtungserfahrungen (ariya-puggala):
- sotāpanna: den Stromeingetretenen
Der Stromeingetretene hat sich durch seine erste Erleuchtungserfahrung (Pfadeintritt) vollkommen von den drei unheilsamen Geistesfaktoren Persönlichkeitsglaube (atta-ditthi), Zweifel und Anhaften an Riten befreit. Er hat nibbānage sehen und damit wesentliche Fesseln an die Sinnenwelt erschüttert - sein Persönlichkeitsglauben ist erschüttert, er zweifelt nicht mehr an nibbana und verliert seine Anhaftung an weltlichen Verdiensten duch Ethik . Dadurch bekommt sein Geist eine neue unumkehrbare Ausrichtung auf nibbāna. Er hat jedoch noch nicht die unheilsame Geistesfaktoren wie Anhaftung an die Sinnesobjekte (kama-raga) und Aversion wie Angst, Furcht (dosa) aufgrund seiner Anhaftung an die Sinnesobjekte verloren. - Sakadāgāmī: den Einmalwiederkehrenden
Der Einmalwiederkehrer hat sich durch den Eintritt in die zweite Stufe von Erleuchtungserfahrung (Pfad) die unheilsamen Geistesfaktoren. - Anāgami: den Nichtwiederkehrer
- arahat: den Heiligen
Die vier Arten von Realisierten mit unterschiedlichen Stufen von Erleuchtungserfahrungen (ariya-puggala lassen sich danach darstellen, welche unheilsamen Geistesfaktoren sie bereits überwunden haben:
ariya\Fessel | atta- ditthi | vici- kicchā | sīla- bbata- parā- māsa | kāma- rāga | dosa | rūpa- rāga | arūpa- rāga | māna | uddhacca | avijjā |
sotāpanna | ||||||||||
sakadāgāmi | () | () | ||||||||
anāgami | ||||||||||
arahat |
LEGENDE:
= unheilsamen Geistesfaktor vollständig überwunden
() = unheilsamen Geistesfaktor teilweilweise überwunden
" " = unheilsamer Geistesfaktor noch vorhanden
a-sanga-mānase: 'im Geiste ungebunden'
asankhāra parinibbāyī: Der 'Mühelos das Nirwana Erreichende', ist eine der 5 Arten von Niewiederkehrenden (siehe anāgāmī).
asankhata: 'Das Unerschaffene, Unentstandene, Ungewordene', ist ein Namen für das Nirwana, das Jenseits alles Werdens und Vergehens und alles Bedingtseins. Vgl. sankhāra (4).
asañña satta: 'Die unbewußten Wesen'
Asanna-kamma: = maranāsanna kamma, siehe Karma.
asantutthi-bahulo: starke Unbefriedigung (mit bisher Erreichtem). K: nämlich mit den (bereits erworbenen) heilsamen Dingen. Vgl. A.II.5, A.VI.81.
asavakkhaya oder āsavakkhaya: 'Triebversiegung' (siehe vorh.), ist identisch mit dem Ziel der Vollkommenen Heiligkeit (arahattaphala; siehe ariya-puggala).
asekhena: 'Dem Heiligen eigen', wtl. Dem Schulungsledigen (asekha) eigen.
asevana paccaya oder āsevana paccaya: ist eine der 24 Abhängigkeitsbedingungen (siehe paccaya).
Ashin, Shin: (Burmesisch): Mönch, Bhikkhu (nicht als Anrede; insb. wenn ein Mönch von sich selber spricht oder unterschreibt)
Ashinma, Shinma: (Burmesisch): Nonne (nicht als Anrede; insb. wenn eine Nonne von sich selber spricht oder unterschreibt)
asmi māna: 'Ich-Dünkel'; siehe māna
assāsa passāsa: 'Ein- und Ausatmung', werden als Körpergebilde oder Körperfunktion (kāya-sankhāra) bezeichnet, während Gedankenfassung und Diskursives Denken (siehe vitakka-vicārā) als sprachliche Funktion (vaci-sankhāra) des Geistes gelten. Siehe sankhāra (2). Ein- und Ausatmung ist einer der 6 Aspekte des Wind-Elements (siehe dhātu); vgl. M.62.
asubha nimitta: wtl: Vorstellung von Unreinem, Unschönem.
asura: 'Die Bösen Geister, Dämonen, Unholde', die Feinde der Götter, bilden eine der vier niederen Daseinsformen (siehe apāya).
atappa oder ātappa: siehe suddhāvāsa, deva.
atimāna: 'Überhebungsdünkel'; siehe māna.
attā: 'Selbst, Persönlichkeit'
..
atta kilamatha: 'Selbstkasteiung', ist eines der beiden vom Mönch zu vermeidenden Extreme. Das andere ist die Bejahung des Sinnengenusses, während der edle achtfache Pfad den Mittelweg (siehe majjhima-patipadā) bildet.
atta-ditthi: (-vāda), 'Ich- oder Persönlichkeitsglaube', identisch mit sakkāya -ditthi; siehe ditthi.
atta-saññā: -citta, -ditthi), 'Ich-Vorstellung (-Bewußtsein, -Ansicht)', ist eine der 4 'Verdrehtheiten' (siehe vipallāsa).
attavādūpādāna: 'Anhaftung am Ich-Glauben', ist eine der 4 Anhaftungen (siehe upādāna).
attha patisambhidā: 'Das analytische Wissen vom Sinne' ist eines der 4 Analytischen Wissen (siehe patisambhidā).
attha vimokkha: (s. A.I.35; A.X.29) - Dies ist einer, der durch 'bloßen Hellblick' die Heiligkeit erreicht hat (sukkha-vipassaka), d.h. ohne Gewinnung der Vertiefungen.
atthangika magga: 'Der 8fache Pfad'; siehe magga.
atthangika sīla: 'acht Entschlüsse', des Fasttags, siehe A.III.71, II.
atthangika-sīla: 'acht Entschlüsse', des Fasttags, siehe A.III.71, II.
attha-vimokkha: s. A.I.35; A.X.29) - Dies ist einer, der durch 'bloßen Hellblick' die Heiligkeit erreicht hat (sukkha-vipassaka), d.h. ohne Gewinnung der Vertiefungen.
atthi paccaya: u. avigata paccaya, sind 2 von den 24 Abhängigkeitsbedingungen (siehe paccaya).
aufgefaßtes Bild: (bei der Sammlung) siehe nimitta, kasina.
avajjana oder āvajjana: Hinmerken des Geistes auf das Objekt', bildet das erste Stadium eines Bewußtseinsvorganges; siehe viññāna-kicca.
avīci*: er Name für die tiefste und schrecklichste der Höllen (siehe niraya).
avigata paccaya: Nichtverschwundensein', ist eine der 24 Abhängigkeitsbedingungen (siehe paccaya).
aviha: eine gewisse Klasse von Himmelswesen der Reinen Gefilde (siehe suddhāvāsa).
avijjā: Avijjā bedeutet wörtlich Verblendung, Unwissenheit oder Nicht-Wissen und ist ein Geistesfaktor, der immer in unheilsamen Geisteszuständen präsent ist. Er gilt als Bedingung für alles Übel in der Welt, weil avijjā den Erkenntnisblick verschleiert und eine Bedingung dafür ist, dass wir die wahre Natur der Dinge der Wirklichkeit nicht erkennen können.
Im allgemeinen Sinne bezeichnet bezeichnet avijjā die Unwissenheit bzw. den getrübten Erkenntnisblick bzgl. der "Vier Edlen Wahrheiten"; wir können danach nicht die Unzulänglichkeiten der Wirklichkeit erkennen, die Ursache für das Leiden, die Befreiung und den Weg der Befreiung erkennen.
- Die universellen Daseinsmerkmale sehen wir gar nicht oder verdreht:
- sehen vergängliches (anicca) als unvergänglich (nicca)
- sehen unzulängliches (dukkha) als glückbringendes (sukkha)
-sehen unpersönliches (anattā) als persönliches (attā)
- sehen unreines (asubha) als reines (subha) - Die Ursache für unseren grundlegenden Probleme des Daseins sehen wir nicht oder sehen sie verdreht außerhalb in der "bedingten Außenwelt".
- Das Ziel für die Befreiung können nicht sehen oder sehen es in den bedingten Dingen.
- Den Weg für Befreiung können wir nicht sehen und können damit nicht Befreiung durch Entwicklung von Ethik, Sammlung und Weisheit erkennen.
Beim Bedingten Entstehen ist avijjā der erste Faktor. Er bezeichnet die Unwissenheit bezüglich der Vier Edlen Wahrheiten, des Paticcasamuppada, unserer eigenen Vergangenheit und Gegenwart. Wenn wir wirklich die Vier Edlen Wahrheiten realisieren würden, müssten wir Weisheit und Nibbana erlangen. Der Kreislauf des Paticcasamuppada behandelt Prozesse des Daseins mit getrübten Erkenntnisblick und keine überweltlichen, in denen Nibbana das Objekt des Bewusstseins ist. Als “verblendete Weltlinge” kreisen wir Runde um Runde im Strudel, ohne den Ausweg zu finden.
Um den Ausstieg zu entdecken, müssen wir die Vier Edlen Wahrheiten kennen. Die Wahrheit vom Leiden hat jeder schon vom Beginn seines Lebens an im Mutterleib erfahren. Die Wahrheit von der Ursache des Leidens: die Ursache ist Begehren, Verlangen nach Existenz, Gier nach diesem und jenem. Die Wahrheit vom Ende des Leidens, von der Befreiung von Leiden: das ist Nibbana. Die Wahrheit vom Weg, der zum Ende des Leidens führt: das ist der Achtfache Pfad. Wenn man die Vier Edlen Wahrheiten wirklich kennt, nicht nur theoretisch, sondern voll realisiert, kann man aus dem Kreislauf herauskommen.
āyatana: Im Buddhistischen Wörterbuch von Nyantiloka werden zwei Bedeutungen angegeben:
1. 'Gebiete', ist ein Name für die 4 Unkörperlichen Vertiefungen; siehe jhāna (5-8).
2. Die 12 'Grundlagen' oder Quellen der geistigen Vorgänge,
◦bestehen in den 6 persönlichen (ajjhattika) Grundlagen (d.i. den 5 Sinnenorganen und dem Bewußtsein) und
◦den 6 äußeren (bāhira) Grundlagen (d.i. den 6 Objekten), nämlich:
(1) Sehorgan (cakkhāyatana) | (7) Sehobjekt |
(2) Hörorgan (sotāyatana) | (8) Hörobjekt |
(3) Riechorgan (ghānāyatana) | (9) Riechobjekt |
(4) Schmeckorgan (jivhāyatana) | (10) Schmeckobjekt |
(5) Körperorgan (kāyāyatana) | (11) Körpereindruck |
(6) Geist-Grundlage, (manāyatana = gesamter Geist) | (12) dhammāyatana= Geist-Objekt |
Als Sehorgan (cakkhāyatana) gilt der aus den 4 Elementen gebildete sensitive Teil des Auges (cakkhu-pasāda) . . . der auf die Sinneneindrücke reagiert (sa-ppatigha) . . .; (Vibh. II). Entsprechend ist die Erklärung der übrigen 4 Sinnenorgane.
Als Geist-Grundlage (manāyatana) gilt alles Bewusstsein überhaupt. Die Geist-Grundlage ist also nicht zu verwechseln mit dem sog. Geist-Element (mano-dhātu; siehe dhātu), welch letzteres bloß die Funktionen des Aufmerkens (āvajjana), Rezipierens und Feststellens (sampaticchana) des sinnlichen Objektes verrichtet und nur bei der sinnlichen Perzeption in Betracht kommt. (siehe viññāna-kicca).
Das Sehobjekt wird in Vibh. II beschrieben als: "jenes aus den 4 physischen Elementen entstandene Phänomen, das als Farbe erscheint . . .". Das was das Sehbewußtsein (cakkhu-viññāna) sieht, sind also bloß Farben- und Lichtunterschiede und keine dreidimensionalen körperlichen Gegenstände. 'Geistobjekt als Grundlage' (dhammāyatana) ist identisch mit (dhamma-dhātu; siehe dhātu II) und dhammarammana (siehe ārammana). Es mag geistig oder körperlich, vergangen, gegenwärtig oder zukünftig, wirklich oder unwirklich sein.
Die 5 Sinnenorgane werden auch als 'Fähigkeiten' (siehe indriya) bezeichnet; und hierüber heißt es in M. 43: "Den 5 Fähigkeiten eignet verschiedenes Gebiet, und nicht nimmt die eine am Gebiete einer anderen Teil . . . sie haben den Geist zur Stütze . . . sind durch die Lebenskraft bedingt . . . diese durch die Lebenswärme . . . diese wiederum durch die Lebenskraft, genau wie Licht und Flamme einer Lampe sich gegenseitig bedingen."
Eine ausführliche Besprechung der 12 Grundlagen gibt Vis. XV. In Yam. III, dem sechsten Abhidhammawerke (siehe Führ. VI (III)) werden diese 12 Begriffe einer logischen Untersuchung unterw
ayogakkhemī: 'nicht Entbürdeter', siehe yogakkhema.
ayoniso manasikāra: Unweises, unmethodisches nicht gründliches, d.h. oberflächliches Nachdenken, ist lt. AK in erster Linie »ein abwegiges oder verkehrtes Denken, welches das Vergängliche für ewig, das Leidhafte für glücksbringend, Ichloses für ein Ich und Unreines (asubha) für rein, schön oder anziehend (subha) hält; es ist eine der Wahrheit widersprechende Geisteshaltung«. Siehe A.I.2.
ayyā: (Pāḷi): Ehrwürdige; die weibliche Entsprechung zu Bhante; Anrede für Bhikkhunīs und Sāmaṇerīs.
bala: 'Kräfte', nennt man die folgenden 5 geistigen Fähigkeiten (siehe indriya 15-19), nämlich:
1. Vertrauen (saddhā)
2. Willenskraft (viriya)
3. Achtsamkeit (sati)
4. Sammlung (samādhi)
5. Wissen oder Einsicht (paññā)
Im Visuddhimagga (Erdkasina, p. 154f.) heißt es:
"Als Ausgleichung der geistigen Fähigkeiten (indriya) gilt das Ebenmäßigmachen der geistigen Fähigkeiten, wie Vertrauen, Willenskraft, Achtsamkeit, Sammlung und Wissen (Einsicht).
Besitzt nämlich einer eine starke Fähigkeit des Vertrauens (saddhindriya), aber sind seine übrigen Fähigkeiten schwach, so ist in ihm die Willensfähigkeit (viriya-indriya) außerstande die Funktion der Anspannung auszuüben, die Adttsamkeitsfähigkeit (sati-indriya) außerstande die Funktion des Gewärtigseins auszuüben, die Sammlungsfähigkeit (samādhi-indriya) außerstande die Funktion des Unverwirrtmadtens auszuüben, die Wissensfähigkeit (paññā-indriya) außerstande die Funktion des Erkennens auszuüben.
Darum hat man diese Vertrauensfähigkeit dadurch abzuschwächen, dass man über die Beschaffenheit der geistigen Fähigkeiten nachdenkt, oder dadurch, dass man nicht in solcher Weise nacildenkt, dass in einem dadurch jene Vertrauensfähigkeit zu stark wird.
Ist aber die Fähigkeit der Willenskraft zu stark, so ist weder die Vertrauensfähigkeit imstande die Funktion des Entschließens auszuüben, noch sind die anderen Fähigkeiten imstande die anderen verschiedenen Funktionen auszuüben. Daher hat man diese Fähigkeit der Willenskraft durch Entfaltung von Gestilltheit, Sammlung und Gleichmut abzuschwächen.
Auch wenn eine von den übrigen Fähigkeiten (Sammlung oder Wissen: samādhi, paññā) zu stark entwickelt ist, so ist es verständlich, dass die anderen unfähig sind, ihre eigenen Funktionen auszuüben. Hierbei aber lobt man ganz besonders das Ebenmaß von Vertrauen und Wissen, und das von Sammlung und Willenskraft.
Der Vertrauensstarke mit schwachem Wissen nämlich glaubt blindlings, hat Vertrauen zu unwahren Dingen; und der Wissensstarke mit schwachem Vertrauen neigt zur Durchtriebenheit und ist, gleichwie eine durch Arzneien entstandene Krankheit, unheilbar. Beim Ebenmaße beider Fähigkeiten aber hat man Vertrauen bloß zu etwas Echtem.
Den Sammlungsstarken mit schwacher Willenskraft aber überwältigt da die Trägheit, da die Sammlung eben zur Trägheit neigt; und den Willensstarken mit schwacher Sammlung überwältigt die Aufregung, da die Willenskraft eben zur Aufregung neigt. Die mit Willenskraft verbundene Sammlung aber lässt einen nicht der Trägheit verfallen; und die mit
Sammlung verbundene Willenskraft läßt einen nicht der Aufregung verfallen; daher hat man jene beide Fähigkeiten gleichmäßig zu entfalten, denn durch das Ebenmaß beider ist die Volle Sammlung bedingt.
Ferner soll der in Sammlung sich übende auch starkes Vertrauen besitzen; denn wer also vertraut und Hingebung besitzt, wird die Volle Sammlung erreichen. Hinsichtlich der Sammlung und des Wissens aber soll der in Sammlung sich übende starke Einspitzigkeit des Geistes besitzen, denn auf diese Weise wird er die Volle Sammlung erreichen.
Der im Hellblick (vipassanä) sich Übende soll starkes Wissen (pannä) besitzen, denn so wird er die Durchdringung der Merkmale (Vergänglichkeit, Leiden und Unpersönlichkeit aller Daseinsformen) erreichen. Und auch aufgrund des Ebenmaßes dieser beiden wird die Volle Sammlung eintreten.
Die Achtsamkeit (sati) aber soll überall stark sein; denn die Achtsamkeit bewahrt den Geist davor, daß er infolge der zur Aufregung neigenden Fähigkeiten, wie Vertrauen, Willenskraft und Wissen, in Aufregung verfällt; und davor, dass er infolge der zur Trägheit neigenden Sammlung in Trägheit verfällt. Daher ist Achtsamkeit überall erwünscht, gleichwie
die des Salzes in allen Zuspeisen, oder wie der alle Geschäfte versehende Minister in sämtlichen fürstlichen Angelegenheiten erwünscht ist. Daher heißt es (Mahä-Anhakathä): ,Die Achtsamkeit aber wurde vom Erhabenen als allerwünscht (sabbatthikä) bezeichnet. Und warum? Weil eben der Geist die Achtsamkeit zur Zuflucht hat, und die Achtsamkeit sein Wächter und Aufwärter ist, und es ohne Achtsamkeit keine Anspannung und Bezähmung des Geistes gibt."
Bedingtes Entstehen: Siehe → Paticcasamuppada
Bekenntnis:
BEKENNTNIS DER BUDDHISTEN IN DEUTSCHLAND
1. Allgemeines
Das Buddhistische Bekenntnis der deutschen Buddhisten ist ein Meilenstein für die Zusammenarbeit der Buddhisten im Westen. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts sind alle wichtigen buddhistischen Schulen hier in den Westen vertreten. Sie alle haben wertvolle Beiträge zur Interpretation des Buddhismus aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln geleistet
Mit Blickwinkel auf den Kern der Buddhalehre sehen wir in allen authentischen Richtungen des Buddhismus eine einheitliche zeitlose Botschaft der Wirklichkeits- und Befreiungslehre, die die Basis für die Einheit der Buddhisten ist.
Sie wird treffend in dem Bekenntnis der Buddhisten in Deutschland ausgedrückt; das Bekenntnis wurde 1984 im Rahmen einer Versammlung der Deutschen Buddhistischen Union (DBU) - dem Dachverband der Buddhisten in Deutschland - verabschiedet und 2004 nochmals um den Teil 3 ergänzt und einstimmig verabschiedet.
Das Bekenntnis setzt sich aus sechs zusammengehörigen Teilen zusammen:
Zufluchtnahme zu Buddha, Dharma und Sangha
Bekenntnis zu den Vier Edlen Wahrheiten
Bekenntnis zur Lehre des Buddha
Bekenntnis zur Praxis Vermeidungs-Ethik
Bekenntnis zur Einheit der Buddhisten
Bekenntnis zur Praxis der positiven Ethik und der Qualitäten von Güte, Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut zum Wohle aller Lebewesen
2. Wortlauf des Bekenntnisses
Zufluchtnahme
ICH BEKENNE MICH ZUM BUDDHA als meinem unübertroffenen Lehrer. Er hat die Vollkommenheiten verwirklicht und ist aus eigener Kraft den Weg zur Befreiung und Erleuchtung gegangen. Aus dieser Erfahrung hat er die Lehre dargelegt, damit auch wir endgültig frei von Leid werden.
ICH BEKENNE MICH ZUM DHARMA der Lehre des Buddha. Sie ist klar, zeitlos und lädt alle ein, sie zu prüfen, sie anzuwenden und zu verwirklichen.
ICH BEKENNE MICH ZUR SANGHA der Gemeinschaft derer, die den Weg des Buddha gehen und die verschiedenen Stufen der inneren Erfahrung und des Erwachens verwirklichen.
Bekenntnis zu den Vier edlen Wahrheiten
ICH HABE FESTES VERTRAUEN ZU DEN VIER EDLEN WAHRHEITEN:
• Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll.
• Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung.
• Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden.
• Zum Erlöschen des Leidens führt der Edle Der Achtfache Pfad.
Bekenntnis zur Lehre des Buddha
ICH HABE FESTES VERTRAUEN IN DIE LEHRE DES BUDDHA:
• Alles Bedingte ist unbeständig.
• Alles Bedingte ist leidvoll.
• Alles ist ohne eigenständiges Selbst.
• Nirvana ist Frieden.
Bekenntnis zur Einheit der Buddhisten
ICH BEKENNE MICH ZUR EINHEIT ALLER BUDDHISTEN und begegne allen Mitgliedern dieser Gemeinschaft mit Achtung und Offenheit. Wir folgen dem Buddha, unserem gemeinsamen Lehrer und sind bestrebt, seine Lehre zu verwirklichen. Ethisches Verhalten, Sammlung und Weisheit führen zur Befreiung und Erleuchtung.
Bekenntnis zur Einheit der Buddhisten
ICH ÜBE MICH DARIN, keine Lebewesen zu töten oder zu verletzen, Nichtgegebenes nicht zu nehmen, keine unheilsamen sexuellen Handlungen zu begehen, nicht unwahr oder unheilsam zu reden, mir nicht durch berauschende Mittel das Bewusstsein zu trüben.
Bekenntnis zur positiven Ethik der Buddhisten
ZU ALLEN LEBEWESEN WILL ICH unbegrenzte Liebe, Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut entfalten, im Wissen um das Streben aller Lebewesen nach Glück.
3. Verabschiedung des Bekenntnis
Das Buddhistische Bekenntnis wurde erstmals 1984 erarbeitet und abgestimmt. In der Mitgliederversammlung von 2004 der DBU wurde das Bekenntnis nochmals sprachlich überarbeitet und die zeitlos gültigen Botschaften des Buddha über Vergänglichkeit (anicca), Leidhaftigkeit (dukkha), Nicht-Ich (anatta) und Befreiung (nirvana) als wichtige Bestandteile der Wirklichkeitslehre benannt. Der gemeinsam gefundene Konsens im Bekenntnis macht deutlich, dass alle buddhistischen Traditionen in der Kernlehre des Buddhismus einig sind.
Zufluchtnahme zu Buddha, Dharma und Sangha
Vier Edlen Wahrheiten
Wirklichkeitslehre des Buddha
Einheit aller Buddhisten
Verweise:
Praxis von Güte, Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut
Bhante: Pāḷi): Ehrwürdiger; ursprünglich: Bhaddanta. Respektvolle Anrede für Mönche (Bhikkhus und Sāmaṇeras) von Laien und für ordensjüngere Mönchen an Ordensältere. Wird vorwiegend für Mönche, die in Sri Lanka oder Indien ordiniert haben, verwendet.
Bhikkhu: (Pāḷi) vollordinierter Mönch bzw. Mönch mit der höheren Ordination (upasampadā) und 227 Regeln, wie im Vinaya niedergelegt
Bhikkhunī: (Pāli) vollordinierte Nonne bzw. Nonne mit der höheren Ordination (upasampadā) und 311 Regeln, wie im Vinaya niedergelegt
bodhi-pakkhiya: Die 4 Grundlagen der Achtsamkeit (satipatthāna), die 4 Rechten Anstrengungen (samma-ppadhāna), die 4 Machtfährten (iddhipāda), die 5 Fähigkeiten (indriya), die 5 Kräfte (bāla), die 7 Erleuchtungsglieder (bojjhanga), der edle 8fache Pfad atthangika-magga): diese 37 Dinge gelten deshalb als ,zur Erleuchtung gehörend' (bodhi-pakkhiya), weil sie sich auf den im Sinne des Erleuchtetseins 17 als Erleuchtung bezeichneten Edlen Pfad (des Sotapanna usw;) beziehen; wobei ,sich beziehen' soviel heißt wie ,eine Stütze bilden' (vgl. Vis. XXII. Die Reinheit des Erkenntnisblickes, p. 811)
Bodhisatta: Bodhisatta (Pāḷi) oder Bodhisattva (Sanskrit) bedeutet wörtlich »Erleuchtungswesen«. Ein Bodhisattva ist ein Wesen, das durch die systematische Ausübung der Tugendvollkommenheiten (Paramita) die Buddhaschaft anstrebt. Im Mahayana heißt es, dass er jedoch solange auf das Eingehen ins vollständige Nirvana verzichtet, bis alle Wesen erlöst sind. Die sein Handeln bestimmende Eigenschaft ist Mitgefühl (Karuna), getragen von Weisheit (Prajna).
Links:
Pāramī
Karuna
Panna
Bodhisattva: Siehe Bodhisatta
Links
Siehe Bodhisatta
Buddha: Buddha (Pāḷi) bedeutet wörtlich Der Erleuchtete oder der Erwachte.
Der Buddha war ein Mensch, der aus eigner Kraft die vollkommene Befreiung vom Leiden (arahatschaft), aus eigener Erfahrung heraus vollständig selbst erreicht hat (samma-sam-bodhi)und durch seine besondere Fähigkeiten und Qualitäten in der Lage war die Befreiungslehre vollkommen und anwendbar für die auf dem Befreiungsweg praktizierenden darzulegen.
Im Puggalapaññatti heißt es:
Welcher Mensch gilt als Vollkommen-Erleuchteter (sammāsambuddho)? Da erkennt ein Mensch in den zuvor ungehörten Dingen selber die Wahrheit und erlangt darin die Allerkenntnis und in den Kräften die Meisterschaft. Diesen Menschen bezeichnet man als "Vollkommen-Erleuchteten".
Nach dem Visuddhimagga kommen dem vollkommenen Erleuchteten folgende Qualitäten zu:
- arahat-Qualität: Heiligkeit oder Befreitsein [arahat], hiermit ist
- samma-sam-bodhi-Qualität: vollkommen [samma]
aus-sich-selbst-heraus [sam] Erleuchtet-Sein [bodhi] - vijja-sarana-sampano-Qualtität: der im Wissen und Wandel
Vollkommene [vijjasaranasampano], - Wohlgefahrensein [sugatto],
- Weltenkenner der drei Welten [lokhavidu],
- Unvergleichliche Lenker der zu bezähmenden Wesen [unuttero purisadhamma sarati],
- Meister der Himmelswesen und Menschen [satta deva manusanam],
- Licht in der Welt sein [bodhi],
- Erhabensein [baghava]
Buddhavaṃsa: 14. Teil des Khuddaka (restlichen Sammlung):
Geschichte der Buddhas.
Die Buddhavaṃsa Pāḷi gibt einen kurzen historischen Bericht von Gotama Buddha und den 24 früheren Buddhas, die seine Verwirklichung der Buddhaschaft prophezeit hatten. Sie besteht aus 29 Abschnitten in Versform.
Der erste Abschnitt berichtet, wie der Ehrwürdige Sāriputta den Buddha fragt, wann er zum ersten Mal den Entschluss fasste auf das Erlangen der Buddhaschaft hinzuarbeiten und welche pāramīs (Vollkommenheiten) er erfüllt hatte, um sein Ziel der Vollkommenen Erleuchtung zu erreichen. Im zweiten Abschnitt beschreibt der Buddha wie er als Einsiedler Sumedha inspiriert durch Dīpaṅkara Buddha den Beschluss fasst, Buddhaschaft zu erlangen, und wie Buddha Dīpaṅkara dem Einsiedler Sumedha seinen Segen erteilt und prophezeit, dass Sumedha nach dem Ablauf von vier asaṅkheyya und hunderttausend kappas (Weltzyklen) ein Buddha mit dem Namen Gotama werde.
Von da an praktiziert der Bodhisatta Sumedha die zehn pāramīs immer weiter, nämlich Almosen-Gabe, Sittlichkeit, Entsagung, Weisheit, Beharrlichkeit, Geduld, Wahrhaftigkeit, Entschlossenheit, Liebende Güte und Gleichmut. Der Buddha erzählt, wie er Existenz nach Existenz diese pāramīs erfüllt, und wie jeder der 24 Buddhas, die nach Dīpaṅkara Buddha in unterschiedlichen Zeiträumen der Weltzyklen erschienen, die Prophezeiung erneuerten, dass er ein Buddha mit dem Namen Gotama werde.
In den Abschnitten 3 bis 27 finden sich Berichte von 25 Buddhas, Gotama Buddha eingeschlossen. Über jeden von ihnen werden Details erzählt bezüglich Geburt, Stand, Namen ihrer Eltern, Namen ihrer Frauen und Kinder, ihrer Lebensdauer, ihrer Art der Entsagung, der Dauer ihrer Bemühungen Buddhaschaft zu erlangen, ihrer Lehre des Dhammacakka Sutta im Migadāyavana, die Namen ihrer Hauptschüler und ihrer Haupt-Laienanhänger. Jeder Abschnitt schließt mit einem Bericht darüber, wo die Buddhas dahinscheiden und wie ihre Reliquien verteilt werden.
Im 28. Abschnitt werden die Namen von drei Buddhas genannt, nämlich Taṇhaṅkara, Medhaṅkara und Saraṇaṅkara, die vor Dīpaṅkara Buddha in unterschiedlichen Zeitabständen des gleichen Weltzyklus lebten. Die Namen anderer Buddhas (bis hinauf zu Gotama Buddha) werden ebenso aufgezählt wie die Namen der kappas, in welchen sie erschienen. Schließlich gibt es die Prophezeiung des Buddha, dass nach ihm Metteyya Buddha in dieser Welt erscheinen werde.
Der letzte Abschnitt berichtet, wie die Reliquien des Buddha verteilt und wo sie aufbewahrt werden.
Cariyā Piṭaka: 15. Teil des Khuddaka (restlichen Sammlung):
Diese Abhandlung enthält 35 Geschichten von den früheren Leben des Buddha, nochmals erzählt auf Bitten des Ehrwürdigen Sāriputta. Während das Jātaka mit den früheren Existenzen des Buddha beschäftigt ist, von der Zeit Sumedhas, des Eremiten, bis er zum Gotama Buddha wird, handelt das Cariyā Piṭaka dagegen nur von 35 Existenzen des Bodhisatta in diesem letzten Weltzyklus. Die Bitte des Ehrwürdigen Sāriputta hatte zum Ziel, den unbeugsamen Willen, die äußerste Anstrengung, das unvergleichliche Opfer deutlich herauszustellen, mit welchen sich der Bodhisatta selbst führt in der Erfüllung der zehn pāramīs (Tugenden zur Erlangung von Vollkommenheit).
Der Bodhisatta hat durch unzählige Zeitalter hindurch die zehn pāramīs erfüllt, unzählige Male. Das Cariyā Piṭaka berichtet von solcher Erfüllung in 35 Existenzen, wobei von den zehn pāramīs sieben ausgewählt werden, und erzählt, wie jede dieser pāramīs in jeder dieser Existenzen vollendet wird. Zehn Geschichten im ersten vagga betreffen die Anhäufung von Verdiensten im Almosen Geben, der zweite vagga enthält zehn Geschichten über die Ausübung von Sittlichkeit und der letzte vagga erwähnt 15 Geschichten, fünf davon handeln von Entsagung, eine von fester Entschlossenheit, sechs von Wahrhaftigkeit, zwei von Liebender Güte und eine von Gleichmut (vgl. Tipitaka Führer. U Ko Lay).
catu-pārisuddhi-sīla: Zur vierfachen Reinheit gemäß Sila (Lebensregelung) gehört:
1. Reinheiten nach Ordenssatzung (pātimokkha-samvara-sīla)
2. Reinheit der Sinneszügelung (indriya-samvara-sila)
3. Reinheit der Lebensunterhalts (ājīva-pārisuddhi-sila)
4. Reinheit mit Bedarfsgegenständen (paccaya- sannissita-sīla)
Zu 1. pātimokkha-samvara-sīla (Reinheit nach Ordens-Regeln)
"Zügelung gemäß der Ordenssatzung gilt diejenige Sittlichkeit, die erklärt wird in den Worten (A.V.87, A.V.109, A.V.114, A.V.134, A.V.232 usw.): "Hier nun, ihr Mönche, verharrt der Mönch (bhikkhu) gezügelt in der Ordensatzung, vollkommen im Wandel und Umgang, und in den kleinsten Vergehen Gefahr erblickend übt er sich in den auf sich genommenen Übungsregeln."
Zu 2. indriya-samvara-sila (Reinheit in Sinneskontrolle)
Als "Sinnenkontrolle" gilt diejenige Sittlichkeit, die erklärt wird in den Worten (z.B.: A.III.16; A.V.140): "Erblickt er mit dem Auge eine Form, so haftet er nicht an der Gesamterscheinung, haftet nicht an den Einzelheiten. Und sofern in ihn, bei unbewachtem Auge, Begehren und Kummer, üble, schuldvolle Dinge eindringen möchten, so bemüht er sich, dieses zu zügeln, er hütet es und gewinnt Herrschaft darüber. Hört er mit dem Ohre einen Ton - riecht er mit der Nase einen Duft - schmeckt er mit der Zunge einen Saft - empfindet er mit dem Körper einen Eindruck - erkennt er im Geiste ein Ding, so haftet er nicht an den Einzelheiten . . . und gewinnt Herrschaft darüber."
Zu 3. ājīva-pārisuddhi-sila (Reinheit im Lebensunterhalt)
Als die in "Reinheit des Lebensunterhaltes" bestehende Sittlichkeit gilt das Abstehen von schlechter Lebensweise beim Lebensunterhalt durch Übertretung der vorgeschriebenen sechs Übungsregeln, sowie Hinterlist, Plappern, Anspielerei, Verkleinerungssucht, Gier nach immer größerem Gewinn.
Zu 4. paccaya- sannissita-sīla (Reinheit mit Bedarfsgegenständen)
Dazu gehört der achtsame und weise Umgang mit Kleidung, Nahrung, Wohnstätte und Arznei.
Wie es heißt (z.B. M. 2):
- Gründlich erwägend bedient er sich des Gewandes, eben bloß zur Abwehr gegen Kälte und Hitze . . . -
- Gründlich erwägend bedient er sich der Almosenspeise . . . eben bloß zur Stütze und Erhaltung dieses Körpers . . . -
- Gründlich erwägend bedient er sich der Lagerstätte . . . eben bloß um die Wettergefahr fern zu halten und zum Zwecke, die Abgeschiedenheit zu genießen . . . -
- Gründlich erwägend bedient er sich der Arzneimittel im Falle von Krankheiten, eben bloß um die aufgestiegenen, durch Krankheit bedingten Gefühle zu unterdrücken und um die vollkommene Leidlosigkeit zu erreichen.
Über die 4 Arten der Sittlichkeit s. ausführl. VisM.I ff.
citta-vipallāsa:
Defintion citta-vipallāsa: Verzerrtes Bewusstsein bzw. intensive verzerrte Wahrnehmung von den bedingten Dingen, welches durch wiederhohlte verzerrte Wahrnehmung (saññā-vipallāsa als schwächste Form von vipallāsa) von den bedingten Dingen entsteht. Besteht bereits citta-vipallāsa, dann entsteht durch dann entsteht bzw. reift die verzerrte Ansicht (ditthi-vipallāsa) über die bedingten Dinge (z.B. als dauerhaft, vergnüglich und selbst-bezogen) durch wiederholtes Aufteten von verzerrten Wahrnehmungen. Vergleiche auch {vipallāssa).
cūḷavagga pāḷi: Im Guide to Tipitaka (U Ko Lay) wird ausgeführt: Cūḷavagga Pāḷi, das vierte Buch des Vinaya Piṭaka, fährt mit der Abhandlung weiterer Regeln und Verfahrensweisen für institutionelle Akte oder Funktionen fort, bekannt als Saṃghakamma. Die zwölf Abschnitte in diesem Buch handeln von Regeln für Verstöße wie Saṃghādisesa, die vor den Saṃgha kommen; Regeln zur Einhaltung von Strafen wie parivāsa und mānatta und Regeln für die Wiedereingliederung eines Bhikkhu. Es gibt auch verschiedene Regeln das Baden betreffend, die Kleidung, Wohnung und das Mobiliar und solche, die vom Umgang mit Gast-Mönchen handeln und den Pflichten von Tutoren und Novizen. Einige der wichtigen Erlasse beschäftigen sich mit Tajjanīya Kamma, dem formellen Akt des Tadels durch den Saṃgha. Dieser erfolgt gegen solche Bhikkhus, die Zank, Streit und Dispute verursachen, die sich familiär mit Laien abgeben und die abwertend vom Buddha, Dhamma und Saṃgha sprechen. Ukkhepanīya Kamma ist der formelle Akt des Ausschlusses, der gegen diejenigen vollzogen wird, die einen Verstoß begangen haben, diesen aber nicht bekennen wollen. Pakāsanīya Kamma wurde gegen Devadatta verhängt indem öffentlich verkündet wurde: „Was auch immer Devadatta tut, in Worten und Taten, ist als seine eigene Sache anzusehen und hat nichts mit dem Buddha, Dhamma und dem Saṃgha zu tun.“ Dem Bericht hierüber folgt die Geschichte von den drei Anschlägen Devadattas auf das Leben des Buddha und der Spaltung, die Devadatta im Saṃgha verursachte.
Im Abschnitt zehn findet sich die Geschichte, wie Mahāpajāpati, die Ziehmutter des Buddha, um Aufnahme in den Orden bat, wie der Buddha dies zuerst ablehnte und wie er schließlich aufgrund Ānandas Fürsprache dem Antrag zustimmte.
Die beiden letzten Abschnitte beschreiben zwei wichtige Ereignisse von historischer Bedeutung, nämlich die Veranstaltung des ersten Konzils in Rājagaha und des zweiten Konzils in Vesālī.
Daw: (Burmesisch). Anrede für alle Frauen ab etwa 40 Jahren und auch für Nonnen, immer gefolgt vom Namen (den Namen allein zu nennen wäre unhöflich)
dhamma: Definition dhamma:
dhamma (Pāḷi) bedeutet wörtlich »das Tragende«, Lehre oder Ding u.a. Im wesentlichen kann man zwischen den zwei häufigsten Bedeutungen unterscheiden:
1. dhamma als Lehre des Buddha
2. dhamma als Element, Ding oder Phänomen in der Wirklichkeit
->dhamma als Lehre:
Gemeint ist die Lehre des Buddha, die Wahrheit und Gesetzmäßigkeit, die der Buddha erkannt, angewandt und gelehrt hat. Die Essenz der Lehre ist in den Vier Edlen Wahrheiten zusammengefasst. Die universelle Lehre wird in ihren Kennzeichen als wirklichkeitsgetreu, sichtbar, zeitlos, befreiend, anwendbar und von Weisen nachvollziehbar beschrieben.
--
->dhamma als Ding in der Wirklichkeit:
Hier wird zwischen den bedingten Dingen (sankhārā dhamma) und den Unbedingten (asankhārā dhamma=nibbāna) unterschieden. Alle sankhārā dhamma werden als bedingte dhamma durch die drei Daseinsmerkmale bestimmt (Vergänglichkeit=anicca, Unvollkommenheit=dukkha und ohne Selbst=anatta).
Im Dhammapada (Vers. 277 bis 279) werden die Daseinsmerkmale genannt:
Sabbe sankhārā aniccā 'ti . Alle bedingte Dinge (sankhārā) sind vergänglich
Sabbe sankhārā dukkhā 'ti . Alle bedingte Dinge (sankhārā) sind leidvoll
Sabbe dhammā anattā 'ti . Alles ist ohne Selbst.
[bei anatta sind die bedingten Dinge (sankhārā) und das Unbedingte (asankhārā dhamma =nibbāna) eingeschlossen]
Betrachtet man die lebendige Existenz aus anatta-Sicht als sankhārā dhamma, dann besteht er zunächst aus nāma und rūpa. Das Geistige lässt sich weiter in Bewusstsein und Gestaltungsfaktoren (cetasikas-dhamma) unterscheiden. Kein Selbst ist erkennbar.
Betrachtet man die lebendige Existenz aus dhamma-Sicht, so ist nichts Beständiges erkennbar. Jedes dhamma ist dem Merkmal der Unbeständigkeit (aniccattā) unterworfen und entsteht am Anfang, zerfällt in der Mitte und erlischt am Ende. Alle sankhārā dhamma sind nicht von Dauer, entstehen, vergehen und erlöschen.
Betrachtet man die lebendige Existenz aus dhamma-Sicht, so ist nichts vollständiges Befriegendes in den bedingten Dingen (sankhārā dhamma):
weil entweder direkt leidvoll sind
oder wenn nicht leidvoll so doch nicht von Dauer sind
oder weil sie bedingt sind und damit unvollkommen sind.
Dhammapada - Worte des Buddha zum Wahrheitsweg: Es ist ein Buch, das nicht nur in buddhistischen Ländern wohlbekannt und populär ist, sondern auch anderswo. Der Dhammapada ist eine Sammlung der Worte des Buddha, der grundlegenden und wesentlichen Prinzipien der Buddha-Lehre. Er besteht aus 423 Versen, in sechsundzwanzig vagga oder Kapiteln nach Themen angeordnet.
Vers 183 gibt die Lehren des Buddha in einer Nussschale wieder: Enthalte dich alles Bösen; fördere (entwickle) das Gute und läutere deinen Geist. Jede Strophe ist voll an Wahrheitsgehalt, der den Pfad des Wandelnden erhellt. Groß ist die Zahl der Dhammapada Verse, die ihren Weg in Schrifttum und Alltagsrede der Buddhisten gefunden haben. Man kann aus dem Dhammapada viel Unterstützung und Ermutigung, nicht nur für die spirituelle Entwicklung sondern auch für das Leben im Alltag, schöpfen.
Der Dhammapada beschreibt den Pfad, welchem der Wandelnde folgen sollte. Er stellt fest (in den Versen 277, 278 und 279), dass alle bedingten Dinge vergänglich und ohne Bestand sind; dass alle bedingten Dinge dem Leid unterworfen sind; dass alle Dinge (dhamma) ohne Substanz sind, unmöglich als jemandem zugehörig bezeichnet werden können. Wenn man mit Einsicht (Vipassana) die wahre Natur der Dinge sieht, zerfällt die Illusion vom Scharm und der Anziehungskraft der Fünf Aggregate. Solche Ernüchterung begründet den Pfad der Reinheit (Nibbana).
Vers 243 definiert die höchste Form der Befleckung als Verblendung (avijja) und erklärt, dass das Leiden in der Welt nur durch die Auslöschung des Begehrens und Verlangens nach sinnlichen Vergnügungen zu Ende gebracht werden kann. Gier, Hass und Verblendung werden als gefährlich wie Feuer beschrieben und werden sie nicht gebändigt, ist ein glückliches Leben jetzt und auch später nicht möglich.
Die beiden Extreme vermeidend, nämlich die Hingabe an sinnliches Vergnügen und die Praktik der Selbstquälerei, muss man dem Mittleren Pfad folgen, dem Edlen Achtfachen Pfad, um vollkommenen Frieden, Nibbana, zu erlangen. Die niederste Stufe (Sotapatti Magga) dieses vom Buddha gewiesenen Pfades zu erlangen, ist sogar dem Besitz der ganzen Welt vorzuziehen (V.178) Der Dhammapada betont, dass man sich ganz allein voran bringt oder verdirbt und kein anderer kann einem helfen, sich von den Befleckungen zu befreien. Nicht mal die Buddhas können Hilfe gewähren; sie können nur den Weg weisen und führen; man muss sich selber anstrengen (Zit. Tipitaka-Guide von, U Ko Lay).
Anmerkungen zu den Übersetzungen aus dem Pāḷi:
Im Buchhandel und im Web sind eine große Anzahl von Übersetzungen des Dhammapada von verschiedenen Autoren veröffentlicht. Die genaueste und wortgetreuste Übersetzung vom Pāḷi ins Deutsche ist die von Nyanatiloka. Sie enthält neben der Übersetzung ins Deutsche auch die Pāḷi-Version.
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Dhammasangaṇi:
Anmerkung:
Vergleiche auch → Abhidhamma
Dhammayana: Dhammayana, das Fahrzeug (Yana) der Lehre. Schulen des Buddhismus, in denen die Lehre des Buddha im Vordergrund steht: Dazu gehört der Theravada.
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Hinayana
dharma: dharma (Sanskrit) ein Synonym für dhamma (Pāḷi) (Siehe dhamma)
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Die universelle Lehre
Dhātukathā: Dhātukathā, Besprechung der achtzehn Elemente oder Faktoren der psychophysischen Vorgänge: Sehorgan, Form (Lichtwelle), Sehbewusstsein; Hörorgan, Schall(welle), Hörbewusstsein; Riechorgan, Ausdünstung, Riechbewusstsein; Schmeckorgan, Saft, Schmeckbewusstsein; Tastorgan, Tastbares, Tastbewusstsein; Geist, Vorstellbares, geistiges Bewusstsein. Dieses Buch des Abhidhamma ist nicht ins Deutsche übersetzt. Zur Zeit ist nur die englischsprachige Version verfügbar.
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Vergleiche auch → Abhidhamma
Dīgha-nikāya: Sammlung der langen Lehrreden des Buddha. Diese Sammlung innerhalb des Suttanta Pitaka, Dīgha-nikāya benannt da sie aus vierunddreißig langen Reden des Buddha besteht, ist in drei Abschnitte unterteilt:
(a) Silakkhandha Vagga, der Abschnitt, die Moral betreffend,
(b) Maha Vagga, der grosse Abschnitt,
(c) Pathika Vagga, der Abschnitt, welcher mit der Rede
über Pathika, den nackten Asketen beginnt.
a) Silakkhandha Vagga Pāḷi. Abschnitt die Moral betreffend
Dieser Abschnitt enthält dreizehn Sutten, die ausführlich von verschiedenen Stufen von Moral handeln, nämlich niedere Moral, grundlegende Moral anwendbar für alle; mittlere Moral und höhere Moral, die hauptsächlich von Samanas und Brahmanen praktiziert wird. Er diskutiert sowohl die damals vorherrschenden falschen Ansichten als auch der Brahmanen Vorstellungen bezüglich Opfer und Kaste und verschiedene religiöse Praktiken, wie extreme Selbst-Erniedrigung.
b) Maha Vagga Pāḷi. Der große Abschnitt
Die zehn Reden in diesem Abschnitt sind einige der wichtigsten des Tipitaka, sie handeln von den historischen und biographischen wie auch doktrinären Aspekten des Buddhismus. Die berühmteste Sutta ist die Mahaparinibbana Sutta, die einen Bericht von den letzten Tagen und dem Dahinscheiden des Buddha, sowie von der Verteilung seiner Reliquien gibt. Mahapadana Sutta befasst sich mit kurzen Berichten von den letzten sieben Buddhas und der Lebensgeschichte des Vipassi Buddha. Bezüglich der Doktrin sind folgende zwei Sutten von Wichtigkeit: Die Mahaninda Sutta, welche die Verkettung von Ursache und Wirkung erklärt und die Mahasatipatthana Sutta, die von den vier Grundlagen beharrlicher Achtsamkeit und von praktischen Aspekten buddhistischer Meditation handelt.
c) Pathika Vagga Pāḷi
Dieser Abschnitt besteht aus elf kürzeren Reden vermischter Natur. Sie behandeln die Ablehnung des Buddhas von falschem und hartem Asketentum, wie es von den Anhängern vieler Sekten praktiziert wird; sie handeln auch vom periodischen Entstehen und Vergehen des Universums, von Berichten der Universal-Monarchen und den zweiunddreissig physiognomischen Merkmalen eines großen Mannes. Es gibt eine Rede, Singala Sutta, an einen jungen Brahmanen gerichtet, welche die Pflichten aufweist, die Mitglieder der menschlichen Gesellschaft zu erfüllen haben. Die beiden letzten Sutte
n, Sangiti und Dasuttara, sind vom Ehrenwerten Sariputta gehaltene Reden und sie umfassen Listen von Begriffen der Doktrin aufgeteilt nach Themen und numerischen Einheiten. Der Stil ihres Aufbaus unterscheidet sich von den andern Sutten des Abschnitts.
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Digha-Nikaya im Netz
Palikanon-Führer
ditthi: wörtl. 'Sehen' (v. √ dis, sehen), 'Ansicht, Anschauung, Einsicht, Erkenntnis' (vgl. Nyantolokas Wörterbuch). Wenn nicht bezeichnet mit sammā, 'recht', meist gebraucht im Sinne von verkehrter Ansicht, falscher Erkenntnis usw., nur in einigen wenigen Fällen im Sinne von rechter Erkenntnis (z.B. siehe ditthi-ppatta, ditthi-visuddhi, ditthi-sampanna, von Erkenntnis erfüllt).
Verkehrte Ansichten werden als äußerst verwerflich bezeichnet, da sie die Grundlage bilden zu verkehrter Gesinnung und verkehrtem Wandel und bisweilen fähig sind, den Menschen in die tiefsten Abgründe zu führen. Wie es heißt (A.I.14, A.I.27):
»Nichts kenne ich, ihr Mönche, wodurch so sehr die noch unaufgestiegenen unheilsamen Dinge zum Aufsteigen kommen und die bereits aufgestiegenen unheilsamen Dinge anwachsen, als wie die verkehrten Ansichten . . .
Nichts kenne ich, wodurch die noch unaufgestiegenen heilsamen Dinge so sehr am Aufsteigen gehindert werden und die bereits aufgestiegenen heilsamen Dinge schwinden, als wie die verkehrten Ansichten . . .
Nichts kenne ich, wodurch die Menschen bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, so sehr zu einem niederen Reiche gelangen, einer Leidensfährte, in verstoßene Welt, zur Hölle gelangen, als wie die verkehrten Ansichten.« -
»Was auch immer der von verkehrten Ansichten erfüllte Mensch, seinen Ansichten folgend, in Werken, Worten und Gedanken verübt oder beginnt, und was auch immer er an Willen, an Sehnsucht, an Verlangen und an Strebungen besitzt, so führt dies alles zu Unerwünschtem, Unliebsamem, Unerfreulichem, zu Unheil und Leiden.« (A. I. 15)
Nach dem Abhidhamma (Dhs.) sind verkehrte und verderbliche Ansichten, wenn sie aufsteigen, immer mit begehrlichem Bewußtsein verbunden (s.Tab.I,22,23,26,27). Unzählige spekulative Ansichten und Theorien, die das menschliche und besonders das indische Denken von jeher beeinflusst haben und noch immer beeinflussen, werden in den Suttentexten angeführt. Unter diesen aber ist die zu allen Zeiten und allerorten die Menschen überall am meisten irreführende und betörende Ansicht der Persönlichkeitsglaube, die Ich-Illusion.
»Persönlichkeitsglaube« (sakkāya-ditthi) oder Ich-Ansicht (atta-ditthi) ist von zweierlei Art:
• Ewigkeitsglaube (sassata-ditthi) oder
•Vernichtungsglaube (uccheda-ditthi).
Der 'Ewigkeitsglaube' ist die Ansicht, dass es eine Ichheit oder Persönlichkeit gebe, die ewig sei und unabhängig von den fünf das ganze Dasein ausmachenden sog. Daseinsgruppen (siehe khandha), also auch nach dem Tode noch weiter fortbestehe.
Der 'Vernichtungsglaube' ist die Ansicht, dass es eine Ichheit oder Persönlichkeit gebe, die von den fünf Daseinsgruppen abhängig sei und daher auch bei der Auflösung der Gruppen beim Tode der Vernichtung anheimfalle.
(Über die in den Sutten häufig angeführten 20 Arten des Persönlichkeitsglaubens s. Pug. 143, Anm.)
Der Buddha hingegen lehrt, daß es weder eine Persönlichkeit gibt, die nach dem Tode fortbesteht, noch auch eine Persönlichkeit, die beim Tode vernichtet wird, sondern daß 'Persönlichkeit', 'Ich', 'Mensch' usw. lediglich konventionelle Bezeichnungen (vohāra-vacana) sind; und das eben bloß dieser Prozess der vom Augenblick zu Augenblick sich selbst verzehrenden, unaufhörlich entstehenden und gleich darauf wieder für immer verschwindenden körperlichen und geistigen Daseinserscheinungen anzutreffen ist. Diese Leerheit und Unpersönlichkeit des Daseins ist die Kernlehre des ganzen Buddhismus, die einzige spezifisch buddhistische Lehre, mit der das ganze buddhistische Lehrgebäude steht und fällt. Näheres siehe anattā, ferner khandha, paticcasamuppāda.
Die den letzten Punkt der zehnfachen unheilsamen Wirkensfährte (siehe kammapatha) bildenden und als 'mit festbestimmtem Ausgang verbunden' bezeichneten 'verkehrten Ansichten' (niyata_micchāditthi) sind:
1. Die fatalistische Ansicht von der Ursachlosigkeit des Daseins (ahetuka-ditthi),
2. die Ansicht von der Wirkungslosigkeit der Taten (akiriya-ditthi),
3. Nihilismus (natthika-ditthi).
1. wurde gelehrt von Makkhali-Gosāla, einem Zeitgenossen des Buddha, der jede Ursache für die Verderbtheit oder Reinheit der Wesen ableugnet und behauptet, daß alles genau vom Schicksal vorherbestimmt sei.
2. wurde gelehrt von Pūrana-Kassapa, der jedwede karmische Wirkung für edle wie unedle Taten ableugnet: »Wer tötet, stiehlt, raubt usw., dem widerfährt nichts Böses. Für Edelmut, Selbstbeherrschung und Wahrheitsliebe usw. steht kein Lohn zu erwarten. (karato na kiriyati pāpam, dem Täter widerfährt nichts böses)«
3. wurde gelehrt von Ajita-kesa-kambali, der behauptet, jeder Glaube an gute Taten und ihre Wirkung sei ein Wahn. Kein Weiterleben gebe es nach dem Tode, sondern der Mensch löse sich beim Tode in die Elemente auf.
Weiteres über diese 3 Ansichten siehe D.2, M.60.
Häufig erwähnt werden die 10 Antinomien (antagāhikā-micchā-ditthī): 'Ewig ist die Welt' oder 'Zeitlich ist die Welt', 'Endlich ist die Welt' oder 'Unendlich ist die Welt' . . . 'Leib und Seele sind Eines' oder 'Leib und Seele sind etwas Verschiedenes'.
Über die Ansichten der zur Zeit des Buddha lebenden 6 Irrlehrer handelt ausführlich D.2. Weitere Ansichten werden erwähnt in D.15, D.23, D.24, D.28; M.11, M.12, M.25, M.60, M.63, M.72, M.76, M.101, M.102, M.110; A.II.126-127; A.X.93; S.24. usw.
Alle nur denkbaren Ansichten über die Natur des Menschen, der Welt usw. sind in D.1 in 62 Ansichten zusammengefasst.
Dukkha: Leid/Leidhaftigkeit des Seins. Drei Arten werden unterschieden: 1. das körperliche oder geistig empfundene Leidensgefühl; 2. das Bedrücktsein aller Daseinsgebilde durch das immerwährende Entstehen und Vergehen; 3. das Leid infolge der Tatsache, dass alle angenehmen und glücklichen Gefühle durch ihre Vergänglichkeit den Keim des Leidens in sich tragen. Hauptwurzel des Leids ist das Begehren (Tanha).
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Tanha
dvāra: Jedes Bewusstsein ist ein Bewusstsein von einem Objekt. Alle Sinnesorgane (sal-ayatanas), dazu gehören die fünf physischen Sinnesorgane (Seh-, Hör-, Riech-, Schmeck- und Körperorgan) sowie der Geist, bilden die Grundlage für Tore und sind Bedingung für das Objekt des Bewusstsein.
Hinsichtlich der Geistpforte (mano-dvāra) aber bildet das Unbewusste, d.i. das unterbewußte Geistbewußtseins-Element, das Tor für das nachfolgenden am Geisttor aufmerkende Bewusstsein (vgl. Vis., p.567).
Damit stellen die fünf Sinnesorgane und der Geist die sechs Tore für die sechs Bewusstseinsarten (Seh-, Hör, Riech, Schmeck-, Körper- und Geistbewustsein) dar.
Einheit der Buddhisten: Einheit der Buddhisten bedeutet, dass die Buddhisten in der Kernlehre übereinstimmen. Dies kommt auch im gemeinsamen Bekenntnis zum Ausdruck. Die Betonung der Vielfalt in der Einheit bedeutet, dass in den unterschiedliche Praxisansätze, die sich in den unterschiedlichen Traditionen des Buddhismus - im Theravada und Mahayana - entwickelt haben eine Bereicherung gesehen wird. Sie alle haben die gleiche Lehre zur Grundlage und sind Mittel auf dem gemeinsamen Befreiungsweg.
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Bekenntnis
Gesundheitsrausch: Eine der drei Arten des Rausches von den drei Arten des Rausches:
- Jugendrausch
- Gesundheitsrausch
- Lebensrausch
Gemeint ist das man von der Idee und dem Streben nach Gesundheit eingenommen ist und berauscht ist, so dass man die Dinge der Wirklichkeit nicht entsprechend sehen kann. Gesundheit ist jedoch nur eine vorübergehende Erscheinung im Dasein aller Lebewesen und ist dem Gesetzt der Allvergänglichkeit (anicca) unterworfen. Wenn unser Geist an der Gesundheit zu sehr anhaftet führt dass zu einer falschen Lebensortierung und der Angst vor der unvermeidlichen Veränderung im Dasein und nicht zur Befreiung des Geistes. Buddha warnt in diesem Zusammenhang die Mönche vor diesen Rausch, weil sie zur Verhaftung an den weltlichen Dingen führen und nicht zur Befreiung (Siehe Pāḷikanon A.III. 39b )
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Verweis ins Internet(AIII 39b)
Guru: »(ehrwürdiger) Lehrer«, »spiritueller Meister«, der den Weg kennt und der einem suchenden Menschen den Sinn und Zweck des Daseins erklären kann, sowie auch den Weg zur Selbstverwirklichung, der aber auch die Gefahren und Hindernisse aufzeigt und bei deren Bewältigung hilfreich zur Seite steht.
Hamuduruwo: (Singhalesisch). Eine (von mehreren) respektvollen Anredeformen für buddhistische Mönche (Bhikkhu) in Sri Lanka.
Hamuduru:- sehr verehrt, aufgrund der Reinheit, die aus Zuflucht in Tisarana (Buddha, Dhamma, Sangha) resultiert wo :- endlos respektvoll (resultierend aus der Zuflucht in Tisarana)
Himmlisches Auge: Eines der sechs höheren oder magischen Geisteskräfte (abhiññā).
Hinayana: Hinayana:Kleines Fahrzeug bzw.minderes Fahrzeug Abschätziger Ausdruck von einigen Interpreten des Mahayana gegenüber den Schulen des ursprünglichen Buddhismus. Das Hinayana wird auch manchmal als südlicher Buddhismus; bezeichnet, da es vor allem in den südlichen Ländern Asiens verbreitet ist: Sri Lanka (Ceylon), Myanmar (Burma), Thailand, Laos, Kambodscha. Von 18 ursprünglichen Hinayana-Schulen ist der Theravada die einzig durchgängige, heute existierende Tradition, die die Originallehre authentisch bewahrt und verbreitet hat. Im Hinayana steht die Einzelerlösung durch eigene Anstrengung im Vordergrund, die am Besten auf dem monastischen Weg erreicht werden kann. Der Buddha wird nur als Lehrer und Wegweiser gesehen; den Weg gehen muss jeder selber. Das Ideal des Arahats wird betont und damit das Ziel Erlösung, Erleuchtung, Befreiung (Nibbana/Nirvana)..
indriya: Was in der Abhidhamma-Psychologie als Indriya bezeichnet wird, ist das, was einen dominierenden Einfluss auf andere damit verbundene mentale und materielle Phänomene ausübt. Daher wird das Augenorgan Indriya (= Cakkhu-Indriya) genannt, wegen seiner relative Stärke das entsprechende Bewusstsein zu beeinflussen; dies ist auch der Grund, weshalb das Seh-Bewusstsein nicht nach dem entsprechenden Objekt sondern nach dem Seh-Organ wie z.B. Augen-Bewusstsein benannt wird (vgl. Karunadasa 2015. The Theravada Abhidhamma p. 86)
'Fähigkeiten', werden sowohl in den Sutten als auch dem Abhidhamma folgende 22, z.T. physische, z.T. geistige, Dinge genannt, nämlich:
6 Grundlagen (siehe āyatana):
1 Sehorgan (cakkhu)
2 Hörorgan (sota)
3 Riechorgan (ghāna)
4 Schmeckorgan (jivhā)
5 Körperorgan (kāya)
6 Geist (Bewußtsein) (mano)
2 Geschlechter (siehe bhāva):
7 Weiblichkeit (itthi)
8 Männlichkeit (purisa)
Lebenskräfte (jīvita)
9 körperliche und geistige Vitalität
5 Gefühle (siehe vedanā):
10 körp. Wohlgefühl (sukha)
11 körp. Wehegefühl (dukkha)
12 Frohsinn (somanassa)
13 Trübsinn (domanassa)
14 Indifferenz (upekkhā)
5 geistige Fähigkeiten (siehe bala):
15 Vertrauen (saddhā)
16 Tatkraft (viriya)
17 Achtsamkeit (sati)
18 Sammlung (samādhi)
19 Wissen (paññā)
3 überweltliche Fähigkeiten:
20 Die Gewißheit: 'Das noch nicht Erkannte werde ich erkennen' (anaññātañ-ñassāmīt'indriya)
21 Höchstes Wissen, Gnosis (aññindriya)
22 Die Fähigkeit des Erkannthabenden (aññātāvindriya)
1-5 und 7-8 sind körperlich; 9 ist entweder körperlich oder geistig; alle übrigen sind geistig.
14 (siehe upekkhā) ist hier lediglich indifferentes Gefühl (= adukkham-asukhā vedanā) und nicht identisch mit dem hohen ethischen Geistesfaktor 'Gleichmut', der, obzwar genau so als upekkhā bezeichnet, der Gruppe der Geistesformationen zugehört.
20 entsteht beim Eintritt in den Sotapanpfad,
21 bei Erreichung des unmittelbar darauf folgenden Sotapanfrucht-Momentes,
22 im Arahatfruchtmomente. Vgl. ariya-puggala.
1-5 sind karmisch-neutral (avyākata);
13 ist karmisch-unheilsam (akusala), da stets mit Widerwillen, Ärger usw. verbunden.
In Vibh. V werden die 22 Fähigkeiten in der obigen Reihenfolge behandelt, während S. 48 sie in den oben angedeuteten Gruppen aufzählt und ebenfalls alle, mit Ausnahme von 20-22, ausführlich bespricht und erklärt. -
Die Fähigkeiten (indriya) bilden eine der 24 Abhängigkeitsbedingungen (paccaya).
indriya-samvara: Das Bemühen um Sinneskontrolle über die sechs Sinne oder Tore zum Geist (Auge, Gehör, Geruch, Geschmack, Körpersinn und Geist) ist neben eines der drei tauglichen Mittel (Sinneskontrolle, Maßhalten beim Essen und Achtsamkeit in Verrichtungen und gegenüber hemmenden Dingen) zur Befreiung vom Sinnestrieb bzw. den Trieben.
Als Sinnenzügelung oder Sinneskontrolle (indriya-samvara) gilt diejenige Sittlichkeit, die erklärt wird in den Worten (z. B.: A. III. 16; V. 140):
"Erblickt er mit dem Auge eine Form, so haftet er nicht an der Gesamterscheinung, haftet nicht an den Einzelheiten. Und sofern in ihn, bei unbewachtem Auge, Begehren und Kummer, üble, schuldvolle Dinge eindringen möchten, so bemüht er sich, dieses zu zügeln, er hütet es und gewinnt Herrschaft darüber. Hört er mit dem Ohre einen Ton - riecht er mit der Nase einen Duft - schmeckt er mit der Zunge einen Saft-empfindet er mit dem Körper einen Eindruck - erkennt er im Geiste ein Ding, so haftet er nicht an den Einzelheiten . .. und gewinnt Herrschaft darüber." (vgl. auch Vis. I, Abschnitt Sittlichkeit, p. 21)."
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Taugliches Mittel=apannaka-patipadā;(vgl. M. 60; A. IV. 71. - »Taugliche Mittel« oder 'Grundlage':
yoni; K: = kārana.
Itivuttaka: Itivuttakam bedeutet wörtlich So (iti) Gesprochenes (vuttakam, nämlich etwas, das vom Buddha so gesprochen worden ist. Es handelt sich dabei um kurze Aussprüche, eben um das, was wir Aphorismen nennen.
Die vierte Abhandlung enthält 112 Sutten, die in vier nipātas aufgeteilt sind und gemischt aus Versen und Prosa bestehen, die einander ergänzen. Obwohl die Sammlung wie im Udāna die inspirierten Worte des Buddha enthält, wird jede Passage mit den Worten eingeleitet: „Iti vuttaṃ Bhagavatā“, „dies wurde vom Buddha gesagt“. Sie liest sich wie ein persönliches Notizbuch, in dem kurze, prägnante Aussprüche des Buddha notiert wurden (vgl. Tipitaka-Guide).
Verweise:
http://www.palikanon.de/khuddaka/it/it_idx.html
jātaka: Dies sind Geschichten der früheren Existenzen des Gotama Buddha, als er noch lediglich ein Bodhisatta war. Das Jātaka ist ein ausführliches Werk in Versen und enthält 547 Geschichten über frühere Existenzen, wie sie der Buddha erzählt hat (gewöhnlich spricht man in Burma von 550 Geschichten). Die Abhandlung ist je nach Anzahl der Verse der jeweiligen Geschichte in nipātas unterteilt; die Geschichten aus einem Vers sind im Ekaka Nipāta eingereiht, die Geschichten aus zwei Versen sind im Duka Nipāta enthalten, usw. Die vollständigen Geburts-Geschichten werden im Kommentar zu den Versen wiedergegeben.
In diese Geburts-Geschichten sind sittliche Prinzipien und Praktiken eingebettet, die der Bodhisatta zur eigenen Entwicklung und Vervollkomnung befolgte hatte, um Buddhaschaft zu erlangen (vgl Tipitaka Führer. U Ko Lay.)
Verweise:
http://www.palikanon.de/khuddaka/jataka/j00.html
Karma: »Wirken, Tat, Absicht«, kurz: der eine Wiedergeburt erzeugende oder den Charakter und Geschick der Wesen beeinflussende heilsame oder unheilsame Wille, sowie die damit verbundenen Geistesfaktoren. Gewirkt wird mittels Taten, Worten oder auch nur Gedanken, und was einem widerfährt ist das Resultat, die »Frucht« von früher Gewirktem.
Pāli: kamma (vgl. Nyantilokas Wörterbuch) , wörtl. 'Wirken, Tat', bezeichnet, genau genommen, den die Wiedergeburt erzeugenden oder Charakter und Geschick der Wesen beeinflussenden heilsamen oder unheilsamen Willen (kusala- oder akusala-cetanā) sowie die damit verbundenen Geistesfaktoren. Dieser karmische Wille (kamma-cetanā) äußert sich
• in körperlichen Taten (kāya-kamma),
• in Worten (vacī-kamma) oder
• in Gedanken (mano-kamma).
Karma bedeutet also keineswegs das Ergebnis des Wirkens, oder gar das Schicksal von Menschen oder ganzen Völkern, wie unter dem Einflusse der Theosophie die beinahe allgemeine Auffassung im Westen ist.
»Den Willen (cetanā), ihr Mönche, bezeichne ich als die Tat (cetanāham bhikkhave kammam vadāmi), denn mit dem Willen wirkt man die Tat in Werken, Worten und Gedanken . . .
Es gibt Taten, ihr Mönche,
• die in der Hölle reifen . . .
• im Tierschoße reifen . . .
• im Gespensterreiche reifen . . .
• in der Menschenwelt reifen . . .
• in der Himmelswelt reifen . . .
Dreierlei aber ist das Ergebnis der Taten: entweder bei Lebzeiten reifend oder in der nächsten Geburt, oder bei einer späteren Gelegenheit . . .« (A.VI.63).
Die 3 Anlässe oder Wurzeln des heilsamen Wirkens sind:
• Gierlosigkeit,
• Hasslosigkeit (Güte),
• Unverblendung (Einsicht);
die des unheilsamen Wirkens aber:
• Gier, Anhaften (lobha),
• Hass, Ablehnung (dosa),
•Verblendung, Unwissenheit (moha).
»Gier, ihr Mönche, ist ein Entstehungsgrund der Taten, Hass ist ein Entstehungsgrund der Taten, Verblendung ist ein Entstehungsgrund der Taten . . .« (A.III.112, A.III.34, A.III.147) »Die unheilsamen Taten sind von dreierlei Art bedingt durch Gier, durch Hass oder durch Verblendung . . .«
»Töten . . . Stehlen . . . Geschlechtsvergehen . . . Lüge . . . Zwischenträgerei . . . rohe Rede . . . törichtes Plappern, ausgeübt, gepflegt und häufig betrieben, führt zur Hölle, zum Tierschoße, oder zum Gespensterreiche« (A.VIII.40).
• Wer tötet und grausam ist, gelangt entweder zur Hölle oder wird, wenn als Mensch wiedergeboren, kurzlebig sein;
• wer quält, wird mit Krankheit behaftet sein,
• der Zornige wird hässlich, sein,
• der Neidische ohne Einfluss,
• der Geizige arm,
• der Störrige von niedriger Abstammung,
• der Nachlässige ohne Einsicht.
Im umgekehrten Falle wird man im Himmel wiedergeboren; oder als Mensch wiedergeboren wird man langlebig sein, mit Gesundheit, Anmut, Einfluss, Reichtum, vornehmer Abstammung und Einsicht ausgestattet« (vgl. M. 135). -
Über die 10fache heilsame und unheilsame Wirkensfährte siehe kammapatha; über die 5 höllischen 'Taten mit unmittelbarem Ausgang' siehe ānantarika-kamma.
•»Eigner der Taten sind die Wesen, Erben der Taten,
•die Taten sind der Schoß, der sie gebiert, sind ihre Freunde, ihre Zuflucht.
•Was immer für Taten sie tun, gute oder böse, deren Erben werden sie sein." (M. 135).
Mit Hinsicht auf die Zeit des Eintritts der Wirkung (vipāka) unterscheidet man, wie oben bereits angedeutet, dreierlei Karma:
1.bei Lebzeiten reifendes Karma (ditthadhamma-vedanīya-kamma),
2.im nächsten Leben reifendes Karma (upapajja-vedanīya-kamma),
3.in späteren Leben reifendes Karma (aparāpariya-vedanīya-kamma).
Die ersten zwei Taten mögen ohne Karmawirkung bleiben, falls die zum Eintritt der Wirkung erforderlichen Umstände fehlen, oder falls sie infolge zu geringer Intensität durch das Übergewicht von entgegenwirkenden Tendenzen keine Wirkung zu erzeugen imstande sind; in diesem Falle nennt man sie ahosi-kamma, wörtl. 'gewesenes Karma', d.i. wirkungsloses Karma.
Die dritte Art aber erzeugt bei gebotener Gelegenheit stets eine Wirkung; und solange der Daseinskreislauf dauert, wird diese Art des Kamma nicht zu einer wirkungslosen.
Nach den Kommentaren, z.B. Visuddhi XIX, gilt der erste karmische Impulsivmoment (kamma-javana; siehe javana) als das bei Lebzeiten reifende Karma, der 7. Impulsivmoment als das im nächsten Leben reifende Karma; die übrigen 5 Impulsivmomente aber gelten als das bei späterer Gelegenheit reifende Karma.
Mit Hinsicht auf die Funktionen des Karma unterscheidet man:
1.Wiedergeburterzeugendes Karma (janaka-kamma),
2.unterstützendes Karma (upatthambhaka),
3.unterdrückendes Karma (upapīlaka),
4.zerstörendes Karma (upaghātaka oder upacchedaka). -
(1) erzeugt bei der Wiedergeburt und während des Lebensfortganges die Daseinsgruppen.(2) vermag keine Karmawirkung zu erzeugen, sondern diese bloß im Gange zu erhalten.(3) unterdrückt die Karmawirkungen.(4) zerstört ein schwächeres Karma und lässt nur seine eigene Wirkung zu.
Vgl. Vis. XVII.
Mit Hinsicht auf die Reihenfolge der Wirkung unterscheidet der Vis.:
1. gewichtiges (garuka) Karma
2. häufig geübtes (ācinna u. bahula) Karma
3. sterbensnahes (maranāsanna) Karma
4. aufgespeichertes (katattā) Karma
Das gewichtige und das häufig geübte (heilsame und unheilsame) Karma reift früher als das nichtgewichtige und das selten geübte. Das sterbensnahe, d.i. zur Sterbestunde in Gedächtnis tretende gute oder böse Karma, erzeugt die Wiedergeburt. In Ermangelung dieser drei erzeugt das aufgespeicherte Karma die Wiedergeburt.-
Ein wahres Verständnis der buddhistischen Karmalehre ist nur dem möglich, der einen tiefen Einblick in die Unpersönlichkeit (siehe anattā), u. Bedingtheit (siehe paccaya, paticcasamuppāda) aller Daseinsphänomene getan hat.
»Überall in allen den Daseinsformen zeigt sich einem solchen bloß das durch Verknüpfung von Ursachen und Wirkungen im Gange befindliche Geistige und Körperliche. Keinen Täter sieht er außerhalb der Taten, keinen die Karmawirkung Erfahrenden außerhalb der Karmawirkung. Dass aber die Weisen sich nur einer bloßen konventionellen Bezeichnung bedienen, wenn sie mit Hinsicht auf das Stattfinden einer Tat von einem 'Täter' und beim Eintritt ihrer Wirkung von einem die karmische Wirkung 'Erfahrenden' sprechen: das hat er in rechter Einsicht klar erkannt. Darum sagen eben die alten Meister:
»Nicht findet man der Taten 'Täter',Kein 'Wesen', das die Wirkung trifftNur leere Dinge zieh'n vorüber:Wer so erkennt, hat rechten Blick.»Und während so die Tat und WirkungIm Gange sind, wurzelbedingt,Kann, wie beim Samen und beim Baume,Man keinen Anfang je erspäh'n.«
(Vis. XIX).-
Karma ist eine der 24 Abhängigkeitsbedingungen (siehe paccaya).
Karuna: Mitgefühl ist einer der vier göttlichen Verweilungszustände (brahmavihara).
Kathāvatthu: Kathāvatthu, Besprechungen über streitige Punkte der Lehre und über die Irrlehren der im zweiten Jahrhundert nach Buddha bestehenden siebzehn Sekten (s. Dipavamso). Dieses Buch wurde von Moggaliputta-Tissatthero verfasst und auf dem von König Asoka zusammengerufenen dritten Konzil zu Pataliputtam, im Jahre 309 v. Chr., vorgetragen.
Anmerkung:
Vergleiche auch → Abhidhamma
Khuddaka-nikāya: Khuddaka-Nikāya enthält von den fünf Nikaya die größte Anzahl an Abhandlungen (wie unten aufgelistet) und die zahlreichsten dhamma-Kategorien. Obwohl das Wort "Khuddaka" buchstäblich "kleiner" oder "gering" bedeutet, kann der tatsächliche Inhalt dieser Sammlung auf keinen Fall als kleiner angesehen werden, nachdem sie die beiden Haupt-Abschnitte des Pitaka, nämlich den Vinaya Pitaka und den Abhidhamma Pitaka, gemäß einem Klassifikationssystem einschließt. Der gemischte Charakter dieser Sammlung erklärt wohl ihren Titel, nachdem sie nicht nur die Reden des Buddha enthält sondern Zusammenstellungen kurzer, doktrinärer Anmerkungen, vorwiegend in Versform, Berichte persönlicher Mühen und Leistungen der Thera und Theri, ebenfalls in Versen, die Geburtsgeschichten, die Geschichte des Buddha, etc. Nachfolgend die Liste der Abhandlungen:
(a) Vinaya Pitaka
(b) Abhidhamma Pitaka
© Sutten, die nicht in den ersten vier Nikaya enthalten sind:
(1) Khuddaka Patha | (7) Petavatthu | (13) Apadana |
(2) Dhammapada | (8) Theragatha | (14) Buddhavamsa |
(3) Udana | (9)Therigatha | (15) Cariya Pitaka |
(4) Itivuttaka | (10) Jataka | (16) Netti |
Khuddaka-patha: Teil der restlichen Sammlung (Khuddaka-nikaya) und dabei die erste Abhandlung.
Die erste der Abhandlungen in diesem Nikāya, Khuddakapāṭha, enthält „Lesestoff kleiner Textstellen“, von denen die meisten auch an anderen Stellen des Tipiṭaka zu finden sind. Es ist eine Sammlung von neun kurzen Formeln und Sutten, die als Übungs-Handbuch für die Novizen benutzt wird, nämlich (a) die dreifache Zuflucht, (b) die zehn Übungsregeln, (c) die zweiunddreißig Körperteile, (d) einfacher Dhamma in der Form eines Katechismus für die Novizen, (e) das Maṅgala Sutta, (f) das Ratana Sutta, (g) das Tirokuṭṭa Sutta, (h) das Niḍhikaṇḍa Sutta und (i) das Metta Sutta. (vgl. Tipitaka-Guide).
kilesa: 'Befleckungen' oder 'Geistestrübungen' oder auch häufig als 'Leidenschaften' (vgl. Nyanatiloka) , nennt man die den Geist trübenden Leidenschaften.
»Als Befleckungen bezeichnet man folgende Dinge, weil diese selber befleckt sind und auch die damit verbundenen Geistesfaktoren beflecken, nämlich:
Gier (lobha),
Hass (dosa),
Verblendung (moha),
Dünkel (māṇa),
Ansichten (diṭṭhi),
Zweifel (vicikicchā),
Starrheit (thīna),
Aufgeregtheit (uddhacca),
Schamlosigkeit (ahirika),
Gewissenlosigkeit (anottappa) (Vis. XII, S. 817). -«
»Von den ,befleckenden Leidenschaften' (kilesa) werden Ansicht und Zweifel durch die erste Pfaderkenntnis zerstört, Haß durch die dritte, während Gier, Verblendung, Dünkel, Starrheit, Aufgeregtheit, Schamlosigkeit
und Gewisenlosigkeit durch die 4. Pfaderkenntnis zerstört werden (Vis. XII, S. 820).«
kiñcana: 'Irgendwas, Etwas, Anhängsel' ((s. Wörterbuch von Nyantiloka), ist eine Bezeichnung für die 3 unheilsamen Wurzeln:
»Drei Anhängsel gibt es:
- Gier ist ein Anhängsel,
- Hass ist ein Anhängsel,
- Verblendung ist ein Anhängsel«
(D. 33).
'Der von Anhängseln Freie' (akiñcana) bezeichnet den vollkommen erlösten Heiligen.
Klöster / Meditation: Siehe Meditation im Ausland.
Links:
Siehe Meditation im Ausland.
Konzile: Die zeitlose Befreiungslehre und der praktische Weg des Buddha wurde durch den Theravāda-Buddhismusumfassend bis in die Neuzeit in Form des Pāli-Kanon übertragen. Zur Bewahrung der ursprünglichen Lehre wurden große Anstrengungen unternommen. Wichtigstes Mittel für die richtige Tradierung der Lehre war die Abhaltung von Konzilen - Zusammentreffen der bedeutendsten Vertreter des Buddhismus - zur Sichtung der umfassenden authentischen Quellen der Buddhalehre. Insgesamt fanden bis heute sechs Konzile zu unterschiedlichen Zwecken statt.
1. Buddhistische Konzil, 483 vor unser Zeitrechnung (v.ZR.). in Rājagaha (Indien).
- Zweck:
Erste Dokumentation der zeitlosen Botschaften des Buddha nach seinem Tod. Die Dokumentation erfolgte durch Auswendiglernen der Lehre bzw. Wiedergabe aus der auswendig gelernten Lehrinhalte (Rezitation). Ziel war es, die Lehre authentisch festzuhalten und Verfälschungen der Botschaft der Befreiungslehre durch Änderungen, Hinzufügungen oder Weglassen zu vermeiden.
- Ort und Dauer:
Rājagaha (Indien) und Dauer: 7 Monate
- Thema:
Dokumentation der Ordensregeln und der Lehrinhalte durch gemeinsame Rezitation
- Beteiligte/Rollen:
Mahākassapa: Führung der Sangha und Leitung des Konzils
Upāli: Referierung / Rezitation der Ordensregeln (vinaya)
Ānanda: Referierung des dhamma (Lehre) des Buddha
Alle Beteiligte Mönche des Konzils: Korrekturen, Ergänzungen und Abstimmung
- Verfahren
Mahākassapa fragte Upāli auf die Ordensregeln (vinaya) ab, und danach den Bhikkhu Ānanda auf die Lehre (dhamma). Erhob niemand in der Konzil-Versammlung Einspruch, dann wurden die referierten Äußerungen als korrekt wiedergegeben und als kanonisch anerkannt. Anwesende Mönche konnten darüber hinaus Ergänzungen machen. Niedergeschrieben wurden der so festgelegte Kanon nicht; er wurde dem Gedächnis eingeprägt und später durch Vorsprechen und Wiederholungen an jüngere Mönche weitergegeben.
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2. Buddhistische Konzil, 383 v. unserer Zeitrechnung in Vesāli (Indien).
- Zweck
Unstimmigkeiten über die Einhaltung von ethischen Regeln für Ordinierte. Bei einigen Vajjī Mönchen von Vesāli hatte sich der Brauch eingebürgert Laienbekenner zu Goldspenden aufzufordern und diese dann unter den Mönchen aufzuteilen. Der Gelehrte Revata bekam von den Regelverstößen berichtet und nahm zum Ziel die Reinheit der Vinaya-Regeln wiederherzustellen, indem er ein Konzil von siebenhundert Mönchen aus allen Teilen des Landes nach Vesāli einberief.
- Ort und Dauer: Vesāli (Indien) und Dauer: 7 Monate
- Thema:
Beim 2. Konzil wurden die Regelverstöße öffentlich vorgetragen und die Regelverstöße öffentlich verurteilt.
Ziel des Konzils war es, die Ordensdisziplin und das genaue Festhaltens an der Überlieferung der Lehre des Buddha zu sichern, keine Neuerungen aufkommen zu lassen. Die Konzilteilnehmer nannten sich zur Betonung dieser Punkte die Theravadins "Bekenner der alten Lehre". Die Vajjī Mönche von Vesāli organisierten ein Gegenkonzil "Das Große Konzil (mahāsaṅghīti) und betonten die Neuerungen.
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- Zweck:
Die Zersplitterung der Ordenseinheit nach dem Konzil, die durch die Abspaltung der Mahāsāṅghikas von den Theravadins eingetreten war, führte zur Bildung von 17 nicht-theravadischen Schulen und war Anlass im 3. Jahrhundert vor unserer Zeitrechung der Anlass, ein Drittes Konzil abzuhalten.
- Ort und Dauer: Pāṭaliputta (Indien) und Dauer: 9 Monate
Zur damaligen Zeit regierte der große Buddhismus-Unterstützer Kaiser Asoka.
- Thema:
- Systematisierung der Lehre des Buddha
- Abgrenzung der Lehre gegenüber Irrlehren
Das Buch "Moggaliputta" über die 254 irrigen Ansichten wurde aufgenommen, was dann später in das Abhidhamma dem Kattavatthu (Buch der Kontroversen)aufging.
- Ordnung der Lehre nach äußeren Gesichtspunkten in fünf Sammlungen
Länge Sammlung für längere Reden, Mittlere Sammlung für mittlere Reden, Gruppierte Sammlung
für thematische Reden, Angereihte Sammlungen für Lehrreden, die nach Anzahl der Themen
Gegenstände sortiert werden können in Einzer-Buch, Zweier-Buch, … bis Elfer-Buch.
Es wurden das Textmaterial nochmals sortiert und wichtige Stichworte der Lehrreden wurden erklärt.
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4. Buddhistische Konzil, ca. 1. - 2. Jh. n. Chr..
- Anlass
Unter dem Kusāna-Herrscher Kaniska (1. oder 2. Jh. nach unser Zeitrechnung.?), wurde das Vierte Buddhistisches Konzil einberufen. Damals gab es schon 18 Schulen des Buddhismus. Führend waren beim Konzil die Sarvāstivādins. Der Kanon wird hier das erste Mal schriftlich fixiert.
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5. Buddhistische Konzil, 1871 n. Chr. in Mandalay (Burma)
- Anlass:
Eingravierung des Pāḷikanons in 729 Marmortafeln. Sie wurden im Bereich der Kuthodaw-Pagode (Mahalokamarajin-Pagode) in der 1857 von Mindon neu gegründeten Hauptstadt Mandalay aufgestellt.
Die Tafeln sind heute noch vorhanden.
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6. Buddhistische Konzil , 1954-1956 n. Chr. in Rangun (Burma).
- Anlass
Der sechste Konzil versuchte Unstimmigkeiten zwischen den bekannten Abschriften zu bereinigen. Grundlage dafür waren die Version des Pāḷikanon aus dem 5. Konzils in Mamor und verschiedene andere Versionen.
Links:
Geschichte des Palikanon (www.theravada.ch
Palikanon Wikipedia
Koyin: (Burmesisch): Sāmaṇera; wird als Rufname ohne Namenszusatz verwendet
Kruba: (Thai). Gebräuchliche Form der Anrede für Waldmönche im Nordosten Thailands
Längere Sammlung (Pāḷikanon): Siehe unter Dīgha-nikāya
Lehre des Buddha: Buddhas universelle Lehre (dhamma) ist wirklichkeitsgetreu, jederzeit sichtbar, zeitlos wirksam, befreiend, anwendbar und von Weisen aus eigener Erfahrung und Kraft nachvollziehbar. Wirklichkeitsgetreu bedeutet, dass sie die Gesetzmäßigkeiten zur Entstehung und zur Befreiung vom Leiden realistisch, d. h. in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit beschreibt. Jederzeit sichtbar bedeutet, dass sie aus eigener Erfahrung sichtbar ist und anhand der uns jederzeit verfügbaren Daseinswirklichkeit nachvollzogen werden kann. Zeitlos ist die Lehre, weil sie sich in Kernaussagen auf Gesetze des Daseins bezieht, die an keine Zeit gebunden sind. Das Kennzeichen "Befreiend" bedeutet, dass sie, wenn richtig angewendet, einem zur Befreiung führt. Anwendbar bedeutet, dass sie von jedem der dazu bereit ist, angewendet werden kann. Von Weisen aus eigener Kraft im inneren nachvollziehbar bedeutet, dass sie mit keinem Besitzanspruch verbunden ist, sondern diese im inneren aus eigener Erfahrung und Kraft nachvollzogen werden kann, wenn man eine entsprechende Weisheit in seinem Geist entwickelt hat. Die Kerninhalte der Lehre sind in den Vier Edlen Wahrheiten beschrieben.
Links:
Vier Edlen Wahrheiten
lobha: Im Atthasalānī (S.) heißt es:
"Es heißt Gier (lobha), weil man vermittels ihrer giert (lubbhati), weil sie selber giert oder als bloße Tatsache des Gierens….
Gier hat das Merkmal des Greifens nach den Objekten; sie gleicht einer Leimrute für den Affenfang (Vgl. SN XLVII, Nr. 7). Ihr Wesen ist das Haften, wie ein in eine erhitzte Pfanne geworfenes rohes Stück Fleisch (haften bleibt).
Ihre Äußerung ist, daß sie wie Ölfarbe sich nicht loslöst. Ihre Grundlage ist die Betrachtung der fesselnden Dinge (saṁyojaniya, wörtllich "die Dinge, die zu fesseln vennögen"; vgl. SN XXJJ, Nr. 120) als etwas Befriedigendes.
Zum Strom des Begehrens (ta~Jhänadi) anwachsend, reißt die Gier den Menschen zu den niederen Welten hin, wie ein Fluß mit reißender Strömung alles zum großen Meere mit sich fortführt. So hat man die Gier zu betrachten."
Gier', ist eine der 3 unheilsamen Wurzeln mūla und ein Synonym von rāga und tanhā. Gier gehört auch zu den Trieben (āsava, wörtl. 'Einströmungen'): Sinnlichkeitstrieb, Daseinstrieb und zu den körperlichen Verstrickungen bzw. gantha (Habgier), zu den 4 Anhaftungen bzw. 4 upādāna (Sinnliches Anhaften, Anhaften an Ansichten, Anhaften an Regeln und Riten, Anhaften an Persönlichkeitsglauben), den Hemmungen bzw. nivāraṇa (Sinnliche Gier = kama-raga), den 7 Neigungen bzw. anusaya (Sinnliche Gier, Gier nach Werden), den Fesseln bzw. saṁyojana (Sinnliche Gier, Gier nach feinkörperlichem Dasein, Gier nach unkörperlichem Dasein und Anhaften an Riten und Regeln) und dem Gesetz des Bedingten Entstehens bzw. Paticcasamuppada (tanha und upādāna).
Loku-Hamuduruwo: (Singhalesisch). Wie oben, jedoch eine Anredeform nur für den Hauptmönch eines buddhistischen Tempels.Loku- :- Ein Präfix, das Groß-, Haupt-, Dienstälterer-, Ober-, bedeutet.
Luang Pi: (Thai). "Ehrwürdiger älterer Bruder"; die jüngere Fassung davon, üblicherweise nur von Laien gebraucht
Luang Por: (Thai). "Ehrwürdiger Vater"; weniger formal für jemanden ab 35-40, von Mönchen und Laien gebraucht.
Erläuterung: Luangpoh (bzw. Luangpho, Luang Por) Mönch, (große) Buddha-Statue.
Dieses Wort wird für ältere, angesehene Mönche verwendet und drückt eine liebevolle Wertschätzung aus. Beispielsweise wird Ajahn Sumedho, der 70-jährige Abt des englischen Klosters Amaravati, mittlerweile häufig als Luang Por (Sumedho) bezeichnet. Luang bedeutet als Adjektiv königlich, öffentlich, offiziell, als Hauptwort Regierungs-, Haupt- ... Es ist ein Wortelement, das dazu benützt wird um Rang auszudrücken. Poh (Poo, Pho, Por) [gesprochen mit offenem o, wie in Post, aber gedehnt (langer Vokal)] bedeutet Vater oder Papa. Somit sind in dieser Wortverbindung königlicher Respekt mit der Rolle des Vaters und familärer Nähe kombiniert.
Andere Verbindungen mit Luang sind Luangta (bzw. Luang Ta) und Luangpi (Luang Phi). Ta (Taa bzw. Dtaa) bedeutet Großvater (mütterlicherseits), alter Mann, Auge. Pi (Pii, Phi) bezeichnet ein älteres Geschwister. Luangta wird daher verwendet, wenn ein geschätzter Mönch älter ist, als ein Luangpoh und Luangpi, wenn er entsprechend jünger ist.
Ma: (Burmesisch). Anrede für alle Mädchen und jungen Frauen (bis etwa 40 Jahre) und auch für junge Nonnen, immer gefolgt vom Namen (den Namen allein zu nennen wäre unhöflich)
Maechi: (Thai). Nonnen mit meist 8, selten 10 Regeln in Thailand – sie haben keine pabbajjā-Ordination und werden als Upasikas (Laienanhängerinnen) betrachtet
mahābhūta: Die großen Elemente sind die vier "Hauptelemente". Sie sind liegen aller körplichen Phänomen zugrunde in der Form von Festigkeit (Erd-Element), Kohäsion (Wasser-Element), Temparatur (Feuer-Element) und Bewegung (Wind-Element).
- Das Element der Ausdehnung ist das Erd-Element. Dieses ist das fundamentale Prinzip bzw. die Basis von Materie. Es besteht in verschiedenen Abstufungen verschiedener Art wie z. B. Härte, stärker Härte, Festigkeit, größerer Festigkeit, Weichheit, stärker Weichheit, Plastizität, stärker Plastizität und so weiter
- Das Element der Kohäsion ist das Wasser-Element (Pali: apo-dhātu); das ist die Kraft des Zusammenhalts von materiellen Qualitäten, wodurch sie etwas zu einer Masse oder Klumpen formen. Da sind offentlich verschiedene Arten von Kohäsion.
- Das Element der Hitze (Temparatur) ist das Feuer-Element (Pāḷi: tejo-dhātu) ; das ist die Kraft zu brennen , zu entflammen oder etwas zum reifen zu bringen. Die reifende Qualität ist von zwei Arten: a)als Qualität von Hitze und b) als Qualität von Kälte.
- Das Element von Bewegung ist das Wind-Element (Pāḷi: vajo-dhātu); das ist die Kraft zum stützen oder widersetzen. Es bsteht in vielen Arten wie stützen, widersetzen, befördern, vibrieren, verstreuen und so weiter.
Alle Materie ist eine Kombination - in unterschiedlichen Verhältnissen - von diesen vier Eigenschaften.
Mahasanghika: Angehörige der großen Gemeinde. Spalteten sich 100 Jahre nach Buddhas Tod (383 v. Chr.) von den Theravadins (Angehörige der Schule der Alten) ab und behaupteten, in der Mehrheit zu sein. Die Mahasanghikas werden als Vorläufer des Mahayana angesehen.
Mahāthera: (Pāḷi): Bezeichnung für einen Bhikkhu, der länger als zwanzig Jahre dem Orden angehört; wird vorwiegend für Mönche, die in Sri Lanka oder Indien ordiniert haben, verwendet.
Mahātherī: Pāḷi): weibliche Entsprechung zu Mahāthera und gilt für Bhikkhunīs.
mahāvagga pāḷi: Im Guide to Tipitaka (U Ko Lay) wird ausgeführt:
Die nächsten zwei Bücher, Mahāvagga Pāḷi, das dritte Buch, und Cūḷavagga Pāḷi, das vierte Buch des Vinaya Piṭaka, handeln von all jenen den Saṃgha betreffenden Fragen, die in den beiden ersten Büchern noch nicht behandelt wurden.
Mahāvagga Pāḷi besteht aus zehn als Khandhakas bekannten Abschnitten. Sie eröffnet mit einem historischen Bericht, wie der Buddha am Fuße des Bodhi Baumes Höchste Erleuchtung erreichte, wie er das berühmte Gesetz der Bedingten Entstehung entdeckte, wie er vor der Gruppe von fünf Bhikkhus seine erste Lehrrede über die Entdeckung der Vier Edlen Wahrheiten hielt, nämlich die große Rede über die Drehung des Rades der Lehre, das Dhammacakkappavattana Sutta. Dieser folgte eine weitere große Rede, das Anattalakkhaṇa Sutta. Diese beiden Sutten können als das Kompendium der Lehre des Buddha bezeichnet werden.
Der erste Abschnitt beschreibt weiter, wie junge Männer aus guten Familien, wie Yasa, bei ihm als einem Buddha Zuflucht suchten und seine Lehre annahmen; wie der Buddha „zum Wohle und Glück der Vielen“ die einzigartige Aufgabe auf sich nahm, den Dhamma zu verbreiten, als er sechzig Schüler um sich versammelt hatte, die wohl vertraut mit dem Dhamma und Arahat geworden waren; wie er begann den Orden des Saṃgha zu gründen, um als lebendiges Beispiel der von ihm gelehrten Wahrheit zu dienen und wie seine berühmten Schüler wie Sāriputta, Moggallāna, Mahā Kassapa, Ānanda, Upāli und Aṅgulimāla Ordens-Mitglieder wurden. Der gleiche Abschnitt behandelt dann die Regeln für die formelle Aufnahme in den Orden (Upasampadā) und nennt genaue Bedingungen, die zu erfüllen sind bevor jemand in den Orden aufgenommen werden kann, und die Verfahrensweise, die bei jeder Aufnahme zu beachten ist.
Der Mahāvagga handelt ferner davon, wie bei einem Uposatha Treffen vorzugehen ist, der Versammlung des Saṃgha an jedem Vollmondtag und an jedem vierzehnten oder fünfzehnten Tag des Monats bei abnehmendem Mond, wenn eine Zusammenfassung der Vinaya Regeln rezitiert wird. Dann gibt es Regeln, die beim Regen-Retreat (vassa) während der Regenzeit zu beachten sind, und auch Regeln für die formell das Regen-Retreat abschließende pavāranā Zeremonie, bei der ein Bhikkhu seine Brüder zu Kritik an dem auffordert, was von seinem Verhalten gesehen, gehört oder vermutet wurde.
Es gibt auch Regeln für kranke Bhikkhus, den Gebrauch von Leder für Schuhwerk und Möbel, Material für Roben und weitere, die Medizin und Nahrung betreffen. Ein separater Abschnitt handelt von den Kathina Zeremonien, an denen jährlich die Herstellung und Darbietung von Roben stattfindet.
Mahayana: Großes Fahrzeug«. Entwickelte sich etwa um die Zeitwende aus der Schule der Mahasanghikas. »Großes Fahrzeug« heißt es auch, weil es durch seine Vielfältigkeit an eine große Anzahl von Menschen wendet und alle Wesen erlösen will.
Das Mahayana wird auch manchmal als »nördlicher Buddhismus« bezeichnet, da es vor allem in den nördlichen Ländern Asiens verbreitet ist: Tibet, Mongolei, China, Japan, Korea, Vietnam. Dem Mahayana eigen ist die Auffassung des transzendenten Charakters des Buddha. Das Bodhisattva-Ideal und der Begriff der Leerheit (Sunyata) wird betont.
Weitere Verweise:
Schulen des Buddhismus
Majjhima-nikāya: Sammlung der Reden des Buddha von mittlerer Länge
Diese Sammlung der Reden mittlerer Länge besteht aus einhundert-fünfzig Sutten in drei Büchern, als pannasa bekannt. Das erste Buch, Mulapannasa, befasst sich mit den ersten fünfzig Sutten in fünf vaggas, das zweite Buch, Majjhimapannasa, besteht aus den zweiten fünfzig Sutten, ebenfalls in fünf vaggas, und die letzten zweiundfünfzig Sutten werden in fünf vaggas im dritten Buch, Uparipanassa, abgehandelt, was mehr als fünfzig heißt.
Die Reden in diesem Nikaya werfen viel Licht auf die sozialen Ideen und Institutionen jener Tage und liefern allgemeine Informationen über das ökonomische und politische Leben.
Links:
Mittlere Sammlung. E. Neumann
Mittlere Sammlung. K. Zumwinkel
Mittlere Sammlung. B. Bodhi (englisch)
Palikanon-Führer
māna: māna: Dünkel, Stolz, Ansicht, Meinung, Einbildung, ist eine von den an den Kreislauf des Daseins kettenden 10 Fesseln (siehe samyojana). Er schwindet erst beim Eintritt in die Vollkommene Heiligkeit oder Arahatschaft. Zu māna gehören die drei Formen:
- (Gleichheits-)Dünkel (māna): ,Ebenso bin ich'
- Minderwertigkeitsdünkel (omāna): ,Schlechter bin ich'
- den Überlegenheitsdünkel (atimāna): ,Besser bin ich'
Diesen dreifachen Dünkel hat man zu überwinden. Hat aber der Mönch . . . diesen dreifachen Dünkel überwunden, so, sagt man, hat er durch rechte Dünkeldurchschauung dem Leiden ein Ende gemacht.« (A.VI.49).
Solche Asketen und Priester, die mit Hinsicht auf den vergänglichen, elenden, dem Wechsel unterworfenen Körper, das Gefühl, die Wahrnehmung, die Geistesformationen und das Bewusstsein, meinen: ‘Besser bin ich', oder ‘Ebenso bin ich' oder ‘Schlechter bin ich', meinen dies eben bloß infolge des Nichterkennens der Wirklichkeit.« (S.22.49).
Siehe auch Sn v. 342 mit Anm.
Meditation im Ausland in Meditationsklöstern: Intensive Meditationsanleitungen unter versierten Meditationslehrern sind besonders in Klöster im Ausland möglich. Besonders erfahrene Meditationslehrer finden sich insbesondere in Burma, Thailand und Sri Lanka.
Links:
1. Myanmar (Burma)
2. Thailand
3. Sri Lanka
Milindapañha: 18. Teil des Khuddaka (restlichen Sammlung):
Die Milindapañha Pāḷi ist das letzte der Bücher, die den Khuddaka Nikāya bilden. Sie berichtet von den Fragen, die König Milinda stellte, und von den Antworten, die der Ehrwürdige Nāgasena gab, etwa fünfhundert Jahre nach dem Parinibbāna des Buddha. König Milinda war Yonaka (griechisch-baktrischer) Herrscher von Sāgala. Er war sehr gelehrt und äußerst geschickt in der Kunst des Debattierens. Der Ehrwürdige Nāgasena, ein vollendeter Arahat, besuchte Sāgala auf Wunsch des Saṃgha.
König Milinda, der einige Punkte des Dhamma geklärt haben wollte, stellte dem Ehrwürdigen Nāgasena schwer zu beantwortende Fragen bezüglich der Natur des Menschen, seinem Überleben nach dem Tod und anderen Lehr-Aspekten des Dhamma. Der Ehrwürdige Nāgasena gab ihm auf jede der gestellten Fragen eine zufriedenstellende Antwort. Diese gelehrten Fragen und Antworten zur Lehre des Buddha sind in dem Buch zusammengestellt, das als Milindapañha Pāḷi bekannt ist (vgl. Tipitaka Führer. U Ko Lay).
Mönch: Ein Mönch ist ein Ordensangehöriger, d.h. Mitglied des Saṅgha, welcher die Mönchsregeln auf sich genommen hat. Dazu gehören ethische und asketische Regeln wie z. B. das Zölibat. Die Regeln für Mönche sind im Vinaya des Pāḷikanon dokumentiert (siehe dazu palikanon.com: Vinaya). Ziel des Mönchslebens ist es, durch eine vom weltlichen Leben abgeschiedene Lebensweise die spirituelle Befreiungspraxis zu intensivieren. Im Saṅgha gibt es eine höhere und niedere Ordination in Form von Bhikkhu und Sāmaṇera.
Mudra: Das Mudra ist eine typische Körperhaltung oder symbolische Geste, mit welcher in der buddhistischen Ikonografie eine Buddhafigur dargestellt wird. Diese Gesten stellen zum Teil natürliche Haltungen dar oder auch symbolisieren sie bestimmte Aspekte der buddhistischen Lehre. Eine besondere Bedeutung haben Mudras im Mahayana, wo sie zusammen mit der Rezitation von Mantras kultische Handlungen begleiten. Sie können dabei helfen bestimmte innere Zustände zu verwirklichen, indem sie deren körperliche Ausdrucksformen vorwegnehmen. Auch tragen sie dazu bei, eine Verbindung zwischen dem praktizierenden Menschen und dem in der jeweiliger Umgebung visualisierten Buddha herzustellen.
mūla: 'Wurzeln' (s. Nyantilokas buddhistischen Wörterbuch, vierte Auflage, Bayerlein Verlag), auch hetu (siehe paccaya, 1), nennt man die durch ihre Anwesenheit den jedesmaligen moralischen Wert einer Willenshandlung (cetanā) und der damit verbundenen geistigen Dinge bestimmenden Triebfedern. Diese Triebfedern bestimmen durch ihre Anwesenheit die Qualität des Karmas.
Solcher Wurzeln gibt es sechs:
3 heilsame und 3 unheilsame, nämlich:
• Gier, Haß, Verblendung, (lobha, dosa, moha)
• Gierlosigkeit, Haßlosigkeit, Unverblendung (alobha, adosa, amoha).
In A. III. 69-70 wird angegeben, daß Gier durch unweises Nachdenken über ein anziehendes Objekt entsteht, Haß durch unweises Nachdenken über ein abstoßendes Objekt.
'Gier' (lobha) also ist jedes 'Hingezogenwerden' zu einem Objekte vom leisesten Hauche eigensüchtiger Wünsche bis zum krassesten Egoismus.
'Haß' (dosa) jedes 'Abgestoßenwerden' davon von leichtester Verstimmung bis zu äußerstem Zorne und Übelwollen.
Obzwar die drei letzteren, die drei heilsamen Wurzeln, negative Form haben, haben sie nichtsdestoweniger einen ausgeprägt positiven Charakter, wie dies auch bei negativen Begriffen in anderen Sprachen häufig der Fall ist, wird doch z.B. auch der negative Begriff 'Unsterblichkeit' als etwas durchaus Positives empfunden.
Gierlosigkeit (alobha) ist somit ein Name für Selbstlosigkeit und Freigebigkeit, Haßlosigkeit (adosa) für Güte (mettā), Unverblendung (amoha) für Wissen (paññā).
»Zur Überwindung der Gier ist die Vorstellung der Unreinheit (des Körperlichen) zu entfalten, zur Überwindung des Hasses die Güte, zur Überwindung der Verblendung die Einsicht.« (A.VI.107).
»Töten, Stehlen, Ehebrechen, Lüge, Zwischenträgerei, rohe Rede, törichtes Plappern, Habgier, Übelwollen, böse Ansichten (siehe kammapatha) sind alle entweder durch Gier, oder durch Haß, oder durch Verblendung bedingt« (A.X.174).
»Durch Gier, Haß und Verblendung überwältigt, besessenen Geistes, empfindet man geistige Leiden und Trübsal . . . führt man einen schlechten Wandel in Werken, Worten und Gedanken . . . erkennt man in Wirklichkeit weder sein eigenes Heil noch das Heil der Anderen, noch das beiderseitige Heil. Sie machen augenlos und unwissend, hemmen die Einsicht, sind qualvoll und führen nicht zum Frieden.«
Im Abhidhamma werden die 6 Wurzeln meist als hetu-paccaya (Wurzel- oder Grundbedingungen) bezeichnet. Sie bilden die erste der 24 Abhängigkeitsbedingungen (siehe paccaya).
netti: 16. Teil des Khuddaka (restlichen Sammlung):
Die zwei kleinen Werke, Netti, bestehend aus sieben Kapiteln, und Peṭakopadesa, acht Kapitel umfassend, unterscheiden sich durch ihre erklärende und methodologische Natur von den anderen Büchern des Tipiṭaka.
Nibbana/Nirvana: Nibbana (Pāḷi) bzw. Nirvana (Sanskrit) bedeutet »Erlöschen«. Höchstes und letztes Endziel im Buddhismus. Nibbana ist eine letztendliche, überweltliche Realität, frei von Entstehen und Vergehen, die es zu erfahren gilt. Es ist die restlose, unumkehrbare Befreiung von allen Fesseln und unheilsamen Wurzeln, insbesondere von Gier, Hass und Verblendung, die absolute Leidfreiheit. Nibbana ist der Ausstieg aus Samsara, dem Kreislauf der Wiedergeburten. Nibbana kann bei Lebzeiten erlangt werden – dann ist es das Erlöschen der Geistestrübungen und Leidenschaften – und im Tod ist es das restlose Erlöschen auch aller Daseinsgruppen bzw. aller geistiger und körperlicher Prozesse. Darüber hinaus bedeutet Nirvana im Mahayana auch Freiheit von Bindungen an Illusionen und Begierden, Erfahrung des Eins-Seins mit dem Absoluten, der Einheit von Samsara mit dem Transzendenten, Aufhören allen Unterscheidens und aller Trennungen.
nidāna: Nach dem Pali-Wörterbuch der PTS wird nidāna in drei Bedeutungen angeben:
"(a) Grundlage, Anlass; Quelle, Urspung, Ursache; Grund, Referenz, Subjekt ("sujet") M i.261; A i.134 sq.; 263 sq., 338; ii.196; iv.128 sq.; Dhs 1059 (dukkha˚, source of pain), 1136; Nett 3, 32; Miln 272 (of disease: pathology, aetiology), 344 (˚paṭhanakusala, of lawyers); PvA 132, 253. <->
(b) (adj. -- ˚) gegründet auf, verursacht durch, abstammen von, bezogen auf S v.213 sq. (a˚ & sa˚); A i.82 (id.); Sn 271 (ito˚), 866 (kuto˚), 1050 (upadhi˚=hetuka, paccayā, kāraṇā Nd2 346); 872 (icchā˚) etc.; VvA 117 (vimānāni Rājagaha˚ playing at or referring to R.). --
(c) nidānaŋ (acc. as adv.) mittels, als Konsequenz, durch, in der Regel mit tato˚ durch dies, yato˚ durch welche D i.52, 73; M i.112; Pv iv.161 (through whom=yaŋ nimittaŋ PvA 242); PvA 281; ito˚ by this Nd2 2912."
Im Samyutta Nikāya wird z.B. im 2 Vagga "Nidana Vagga Pali" Prinzipien der Bedingtheit und gegenseitigen Abhängigkeit, die "Paticcasamuppada", bedingte Entstehung oder Zusammenentstehung in Abhängigkeit, in zwölf Faktoren erläutert.
Nidesa: Ausmalung - Kommentar zum Sutta Nipāta (nicht übersetzt ins deutsche).
Dieser Abschnitt des Khuddaka Nikāya besteht aus zwei Teilen: Mahā Niddesa, die größere Darlegung, die der Kommentar zum vierten vagga (Aṭṭhaka) des Sutta Nipāta ist, und Cūḷa Niddesa, die kleinere Darlegung, das ist der Kommentar zum fünften vagga (Pārāyana) und zum Khaggavisāṇa Sutta im ersten vagga. Diese erklärenden Werke werden dem Ehrwürdigen Sāriputta zugeschrieben, enthalten viel Material zum Abhidhamma und stellen die frühesten Formen an Kommentaren dar. Viele Jahrhunderte bevor der Ehrwürdige Buddhaghosa auf der Szene erschien legen von der Tradition der Kommentare sie Zeugnis ab (vgl. Tipitaka Führer. U Ko Lay).
nīvaraṇa: 'Hemmungen',
nennt man 5 den Geist hemmende und den klaren Blick trübende Eigenschaften, bei deren Anwesenheit man weder die Angrenzende (upacāra-samādhi) und Volle Sammlung (appanā-samādhi, siehe samādhi) zu erreichen, noch die Wahrheit klar zu erkennen imstande ist, nämlich:
Sinnenlust (kāma-cchanda),
Übelwollen (vyāpāda),
Stumpfheit und Mattheit (thīna-middha),
Aufgeregtheit und Gewissensunruhe (uddhacca-kukkucca),
skeptischer Zweifel (siehe vicikicchā).
In den schönen Gleichnissen in A.V.193 wird die
Sinnenlust verglichen mit dem mit vielerlei Farben vermengten Wasser,
Übelwollen mit kochendem Wasser,
Stumpfheit und Mattheit mit moosbedecktem Wasser,
Aufgeregtheit und Gewissensunruhe mit dem vom Winde gepeitschten unruhigen Wasser,
Zweifel mit trübem und schlammigem Wasser.
Gerade wie man nun in solchem Wasser sein eigenes Spiegelbild nicht erkennt, so auch kann man bei Anwesenheit der 5 Hemmungen weder das eigene noch das Heil der Anderen klar erkennen.
Über die zeitweilige Aufhebung der Hemmungen bei Eintritt in die Vertiefungen lautet der stereotype Suttentext (z. B. A.IX.40):
Weltliche Begierde hat er verworfen; mit einem von Begierde freien Geiste verweilt er, von Begierde läutert er seinen Geist.
Zorneserregung hat er verworfen, haßlosen Geistes verweilt er; zu allen lebenden Wesen und Geschöpfen von Wohlwollen und Mitgefühl erfüllt, läutert er seinen Geist von Zorneserregung.
Stumpfheit und Mattheit hat er verworfen, frei von Stumpfheit und Mattheit verweilt er; lichten Geistes, achtsam, klarbewußt läutert er seinen Geist von Stumpfheit und Mattheit.
Aufgeregtheit und Gewissensunruhe hat er verworfen, ohne Aufregung verweilt er, innerlich im Geiste ge stillt, läutert er seinen Geist von Aufgeregtheit und Gewissensunruhe.
Den Zweifel hat er verworfen, dem Zweifel entronnen verweilt er, ohne Schwanken im Guten läutert er seinen Geist vom Zweifel.
»Hat er aber diese fünf Hemmungen, die den Geist trübenden, die Einsicht lähmenden, überwunden, so gewinnt er, den Sinnendingen entrückt . . . die erste Vertiefung.«
Die Überwindung der 5 Hemmungen während der Vertiefungen ist, wie bereits angedeutet, bloß eine zeitweilige Überwindung, eine sog. 'Überwindung durch Zurückdrängung' (vikkhambhana-pahāna, siehe pahāna). Für immer aber schwinden die Hemmungen beim Eintritt in die vier überweltlichen Pfade, u. zw. Zweifel beim Stromeintritt, Sinnenlust, Übelwollen und Gewissensunruhe beim Eintritt in die Sakadāgāmischaft, Mattheit und Aufgeregtheit beim Eintritt in die Arahatschaft (siehe ariya-puggala).
Über Entstehungsbedingung und Überwindung der 5 Hemmungen s. A. I. 2; A.VI.21; S.46.51.
Weltliche Begierde hat er verworfen; mit einem von Begierde freien Geiste verweilt er, von Begierde läutert er seinen Geist.
Zorneserregung hat er verworfen, haßlosen Geistes verweilt er; zu allen lebenden Wesen und Geschöpfen von Wohlwollen und Mitgefühl erfüllt, läutert er seinen Geist von Zorneserregung.
Stumpfheit und Mattheit hat er verworfen, frei von Stumpfheit und Mattheit verweilt er; lichten Geistes, achtsam, klarbewußt läutert er seinen Geist von Stumpfheit und Mattheit.
Aufgeregtheit und Gewissensunruhe hat er verworfen, ohne Aufregung verweilt er, innerlich im Geiste ge stillt, läutert er seinen Geist von Aufgeregtheit und Gewissensunruhe.
Den Zweifel hat er verworfen, dem Zweifel entronnen verweilt er, ohne Schwanken im Guten läutert er seinen Geist vom Zweifel.
Hat er aber diese fünf Hemmungen, die den Geist trübenden, die Einsicht lähmenden, überwunden, so gewinnt er, den Sinnendingen entrückt . . . die erste Vertiefung.«
Nonne: Eine Nonne ist ein Ordensangehörige, d.h. Mitglied des Saṅgha, welcher die Nonnenregeln auf sich genommen hat. Dazu gehören ethische und asketische Regeln wie z. B. das Zölibat. Die Regeln für Nonnen sind im Vinaya des Pāḷikanon dokumentiert (siehe dazu palikanon.com: Vinaya). Ziel des Nonnenlebens ist es, durch eine vom weltlichen Leben abgeschiedene Lebensweise die spirituelle Befreiungspraxis zu intensivieren. Im Saṅgha gibt es eine höhere und niedere Ordination in Form von Bhikkhunī und Sāmaṇerī. Besonderheiten: Nach dem Abreißen der Ordinationslinie der Bhikkhunīs haben sich in den verschiedenen theravāda-buddhistischen Ländern besondere Formen entwickelt wie Sīlashin (Myanmar), Maechi (Thailand), Sīlamāta (Sri Lanka), die nicht als Mitglied des Saṅgha gezählt werden. Die höhere Ordination zur Bhikkhunī wurde erst neuerdings in Sri Lanka wiedereingeführt und ist jedoch in anderen traditionellen Theravāda-Ländern wie Myanmar und Thailand umstritten bzw. (noch) nicht anerkannt.
Novize / Novizin: Ein Novize – lateinisch Neuling – ist ein Ordensangehöriger auf Probe, der noch keine öffentlichen Gelübde abgelegt hat. Da keine Ordination im Sinne des Vinaya vorliegt, sind Novizen nicht mit der Ordinationsform von Sāmaṇera und Sāmeṇerī gleichzusetzen.
pācittiya: Im Tipitaka Führer (U Ko Lay) wird ausgeführt: Pācittiya Pāḷi, das zweite Buch des Vinaya Piṭaka, handelt von den übrigen Regel-Gruppen für die Bhikkhus, nämlich Pācittiya, Pāṭidesanīya, Sekhiya, Adhikaraṇasamatha und den entsprechenden Disziplinar-Regeln für die Bhikkhunīs. Obgleich es im Text (pāḷi) nur Pācittiya genannt wird, hat es die unverwechselbare Bezeichnung "Suddha Pācittiya", gewöhnliches Pācittiya, um es von dem oben beschriebenen Nassaggiya Pācittiya zu unterscheiden.
(a) 92 Suddhā-Pācittiya Verstöße und Bestrafungen
Es gibt 92 Regeln unter dieser Gruppe von Verstößen, die in neun Abschnitte unterteilt werden. Ein paar Beispiele für diese Art von Verstößen:
(1) Absichtlich eine Lüge auszusprechen ist ein Pācittiya Verstoß.
(2) Ein Bhikkhu, der unter dem gleichen Dach und innerhalb der Wände schläft, wo sich eine Frau aufhält, begeht einen Pācittiya Verstoß.
(3) Ein Bhikkhu, der den Boden aufgräbt oder aufgraben lässt, begeht einen Pācittiya Verstoß.
Ein Pācittiya Verstoß wird durch das bloße Bekenntnis des Verstoßes gegenüber einem Bhikkhu gesühnt.
(b) Vier Pāṭidesanīya Verstöße und Bestrafungen
In dieser Klassse gibt es vier Verstöße und alle handeln vom Verhalten des Bhikkhus bei der Annahme und beim Verzehr der Almosen-Speise, die ihm dargeboten wird. Wenn ein Bhikkhu eine dieser Regeln übertritt, dann muss er beim Eingeständnis seines Verstoßes eine besondere Formulierung verwenden, aus der die Art seines Fehlers hervorgeht.
Die erste Regel des Pāṭidesanīya Verstoßes lautet: Sollte ein Bhikkhu feste oder weiche Nahrung essen, die er mit eigener Hand von einer Bhikkhunī angenommen hat, die nicht mit ihm verwandt ist und zwischen den Häusern um Almosen-Speise unterwegs war, dann sollte dies einem anderen Bhikkhu eingestanden werden, indem der Bhikkhu sagt: „Freund, ich habe etwas Tadelnswertes begangen, das unschicklich ist und eingestanden werden sollte. Ich bekenne, einen Pāṭidesanīya Verstoß begangen zu haben.“
Die Ereignisse, die dazu führten die erste dieser Regeln aufzustellen, fanden in Sāvatthi statt, wo an einem Morgen Bhikkhus und Bhikkhunīs unterwegs waren um Almosen-Speise zu sammeln. Eine gewisse Bhikkhunī bot die Nahrung, die sie erhalten hatte, einem bestimmten Bhikkhu an, der alles was in ihrer Schale war, wegnahm. Die Bhikkhunī musste diesen Tag ohne jegliche Nahrung auskommen. Drei Tage hintereinander bot sie ihre Almosen-Speise dem gleichen Bhikkhu an, der ihr an allen drei Tagen ihre gesamte Almosen-Speise wegnahm. Dadurch wurde sie völlig ausgehungert. Am vierten Tag wurde sie während des Almosensammelns ohnmächtig und brach vor Schwäche zusammen. Als der Buddha davon hörte, tadelte er den Bhikkhu, der dieser falschen Tat schuldig war, und legte obige Regel fest.
(c) 75 Sekhiya Regeln höflichen Benehmens
Diese 75 Regeln, die ursprünglich für das angemessene Benehmen von Bhikkhus erlassen wurden, gelten auch für Novizen, die um Zulassung zum Orden nachsuchen. Die meisten dieser Regeln wurden in Sāvatthi wegen des undisziplinierten Verhaltens seitens einer Gruppe von sechs Bhikkhus festgelegt. Man kann die Regeln in vier Gruppen unterteilen. Die erste Gruppe von 26 Regeln befasst sich mit gutem Betragen und Verhalten beim Gang in Städte oder Dörfer. Die zweite Gruppe von 30 Regeln behandelt höfliche Manieren beim Entgegennehmen von Almosen-Speise und beim Einnehmen des Mahls. Die dritte Gruppe von 16 Regeln enthält Vorschriften, die verbieten, respektlosen Leuten den Dhamma zu lehren. Die vierte Gruppe von drei Regeln bezieht sich auf unschickliche Arten dem Ruf der Natur zu folgen und zu spucken.
(d) Sieben Arten Streit zu schlichten, Adhikaraṇasamatha
Pācittiya Pāḷi beschließt die Disziplinar-Regeln für Bhikkhus mit einem Kapitel über sieben Arten Streitfälle zu schlichten, Adhikaraṇasamatha.
Vier Arten von Fällen werden aufgeführt:
1. Vivādādhikaraṇa - Streit darüber, was Dhamma ist und was nicht Dhamma ist; was Vinaya ist und was nicht Vinaya ist; was der Buddha sagte, was der Buddha nicht sagte, sowie was einen Verstoß darstellt und was keinen Verstoß darstellt.
2. Anuvādādhikaraṇa - Vorwürfe und Streitfragen, die bezüglich der Tugend, der Praxis, der Ansichten und der Lebensart eines Bhikkhus entstehen.
3. Āpattādhikaraṇa - Verstoß gegen eine Disziplinar-Regel.
4. Kiccādhikaraṇa - Formelle Zusammenkunft oder Entscheidungen des Saṃgha.
Für die Beilegung von Streit, der von Zeit zu Zeit innerhalb des Ordens auftreten mag, werden unter sieben Oberbegriffen genaue und detaillierte Methoden vorgeschrieben:
(1) Sammukhā Vinaya - bevor eine Entscheidung getroffen wird erfolgt nach den Regeln des Vinaya eine Befragung in Gegenwart beider Parteien.
(2) Sati Vinaya - Abgabe einer Erklärung des Saṃgha über die Unschuld eines Arahat, gegen den Vorwürfe erhoben wurden, nachdem er gefragt wurde, ob er sich erinnert den Verstoß begangen zu haben.
(3) Amūḷha Vinaya - Abgabe einer Erklärung durch den Saṃgha, wenn sich zeigt, dass der Beschuldigte geistesgestört ist.
(4) Patiññāta Karaṇa - Eine Entscheidung treffen, wenn die betroffene Partei ein Geständnis abgelegt hat.
(5) Yebhuyyasika Kamma - Eine Entscheidung in Übereinstimmung mit der Stimmenmehrheit treffen.
(6) Tassapāpiyaska Kamma - Abgabe einer Erklärung durch den Saṃgha, wenn sich die Unzuverlässigkeit des Beschuldigten erweist, indem er Eingeständnisse nur macht, um sie wieder zurückzuziehen, Fragen ausweicht und lügt.
(7) Tiṇavatthāraka Kamma - „Gras über die Sache wachsen lassen“ - von allen Verstößen entlasten, ausgenommen Pārājika- und Saṃghādisesa-Verstößen sowie solchen in Verbindung mit männlichen und weiblichen Laien, wenn die streitenden Parteien durch den Saṃgha dazu gebracht werden sich zu versöhnen.
(e) Disziplinar-Regeln für Bhikkhunīs
Die abschließenden Kapitel der Pācittiya Pāḷi sind den Regeln der Disziplin für die Bhikkhunīs gewidmet. Die Liste der Regeln für die Bhikkhunīs ist länger hin als jene der Bhikkhus. Die Regeln der Bhikkhunīs folgen exakt den gleichen Richtlinien wie die der Bhikkhus, mit Ausnahme der zwei Aniyata Regeln, die für den Orden der Bhikkhunīs nicht erlassen wurden.
Regeln | Bhikkhu | Bhikkhunī |
(1) Pārājika | 4 | 8 |
(2) Saṃghādisesa | 13 | 17 |
(3) Aniyata | 2 | - |
(4) Nissaggiya Pācittiya | 30 | 30 |
(5) Suddha Pācittiya | 92 | 166 |
(6) Patidesaniya | 4 | 8 |
(7) Sekhiya | 75 | 75 |
(8) Adhikaranasamatha | 7 | 7 |
Gesamt | 227 | 311 |
Diese acht Kategorien von Disziplinar-Regeln für Bhikkhus und Bhikkhunīs des Ordens werden in den ersten zwei Büchern des Vinaya Piṭaka im Detail behandelt.
Für jede Regel wird ein historischer Bericht darüber gegeben, wie es zu ihrer Festlegung kam, gefolgt von einer Ermahnung des Buddha mit dem Ende: „Dieser Verstoß führt nicht zur Erweckung von Vertrauen in jenen, die nicht von der Lehre überzeugt sind, und steigert auch nicht das Vertrauen in denen, die überzeugt sind.“ Nach der Ermahnung kommt die spezielle, vom Buddha festgelegte Regel, der ein Kommentar zu jedem Wort der Regel folgt.
pahāna: 'Überwindung, Aufhebung'. Es werden 5 Arten der Überwindung unterschieden (Vgl. Nyantiloka, WTB):
- durch Zurückdrängung (vikkhambhana-pahāna), d.i. die durch Eintritt in die Vertiefungen bewirkte zeitweilige
- Aufhebung der 5 Hemmungen (siehe nīvarana);
- durchs Gegenteil (tadanga-pahāna);
- durch Vernichtung (samuccheda-pahāna);
- durch Stillung (patippassaddhi-pahāna);
- durch Erlösung (nissarana-pahāna)
|(1)| 'Überwindung durch Zurückdrängung' (vikkhambhana-pahāna)|das Zurückdrängen der widerstrebenden Dinge, wie der 5 Hemmungen (nīvarana), usw., durch diese oder jene weltliche Sammlung (vipassanā), gerade so wie ein in moosbedecktes Wasser geworfener Krug das Moos verdrängt . . .|(2)| 'Überwindung durchs Gegenteil' (tadanga-pahāna) |gilt die Überwindung dieser oder jener zu überwindenden Dinge durch dieses oder jenes einen Bestandteil des Hellblicks (vipassanā) bildenden Erkenntnisfaktors (ñān'anga), u. zw. im Sinne des Entgegenwirkens, gleichwie eine in der Nacht leuchtende Lampe die Finsternis vertreibt. So überwindet man z.B. den Persönlichkeitsglauben (sakkāyaditthi, siehe ditthi) durch Zerlegung des Geistigen und Körperlichen, die Ansicht von der Ursachlosigkeit durch Erforschen der Entstehungsbedingungen . . . die Unvergänglichkeitsvorstellung durch Betrachtung der Vergänglichkeit . . ." (vgl. vipassanā).|(3) Vernichtung (samuccheda-pahāna)|»Eine Überwindung, die bewirkt, daß infolge der Erkenntnis des Pfadwissens (d.i. durch Erreichung einer der 4 Pfade der Heiligkeit, siehe ariya-puggala) die Fesseln und anderen üblen Dinge nicht länger fortbestehen können, gleichwie ein vom Blitz getroffener Baum, diese gilt als die 'Überwindung durch Vernichtung' (samuccheda-pahāna) . . .« (Vis. XXII).|(4)| 'Überwindung durch Stillung' (patippassaddhi-pahāna)|gilt es, daß die bei Eintritt in einen der 4 Heiligkeitspfade schwindenden Fesseln vom Momente des entsprechenden Pfadergebnisses (phala) ab für immer erloschen und gestillt sind.|(5)|'Überwindung durch Erlöschung' (nissarana-pahāna)|gilt die restlose Erlöschung, das Nirwahn (siehe nibbāna) (Pts. I. 27). |
Die 5 Überwindungen werden auch als Befreiungen (vimutti) oder Abgeschiedenheiten (viveka; z. B. Pts. II. 223) bezeichnet.
Pāḷi: Pāḷi heißt eigentlich 'der Text'. Pāḷi ist die Sprache der Urschriften des Buddhismus.
"Die Sprache, in der das Buddha-Wort [mündlich] vom Rajagaha Konzil (480 v.Chr.)(1. Konzil) kanonisiert wurde, war Pāḷi, eine gehobene Form des Maghadi, die mundartliche Formen mied und ihr Vokabular durch Ausdrücke aus verwandten Sprache Indiens angereichert hatte. Das Pāḷi war eine Verkehrssprache, die nur der Gebildete sprach, die aber auch der einfache Mann verstand. Die nordindischen Herrscher benutzten sie als Verwaltungs- und Gerichtssprache, weswegem sie dem Raja-Sohn Siddhattha Gotama von Jugend an geläufig war. Auch Upali und Ananda sprachen sie vermutlich fließend. Im Gegensatz zum Pāḷi war Sanskrit weniger im Alltag als in Brahmanenkreisen zu Hause. Dies war der Grund, warum der Buddha das Ansinnnen zweier Brahmanen, den Dhamma in Sanskrit und in Verse zu fassen, abgelehnt und verfügt hatte: »Ich ordne an, das Buddhawort in seiner (d.h. Gotamas) eigenen Sprache zu lernen«(Cv 5,33,1) (Siehe W. Schumann. Der historische Budda. Diederichs. München 1982."
Die Pāḷitexte des Pāḷikanon wurden immer in der üblichen Silbenschriftart des jeweiligen Landes verfasst.
Für die lateinische Sprache (Romanized Pāḷi) wurde in der Neuzeit die Textsprache Pāḷi von Rhys Davids von der Palitext Society transkribiert . Die Transkribierung beinhaltet eine Zuordnung-Konvention von Zeichen anderer Schriftarten zu entsprechenden lateinischen Zeichen. Zu den üblichen lateinischen Zeichen wurden noch Pāḷisonderzeichen wie z. B. ā, ī, ū, ḍ, ṅ, ṇ, ṭ, ṁ etc. (Siehe Pāḷisonderzeichen im Glossar) hinzugefügt. Mit der neu transkribierten Schriftart von Pāḷi (romanized Pāḷi) wurde die Möglichkeit geschaffen, dass auch im Westen Pāḷi-Studien in der uns gewohnten lateinische Schriftart erfolgen können.
Wichtige Links
Pāḷi und Buddhismus Wikipedia
Pāḷiaussprache
Pāḷi-Alphabet
Pāḷifonts
Pāḷi-Sonderzeichen-Unicodes
Rhys Davids Englisch-Pali-Dictionary Rhys Davids
Englisch-Pāḷi-Dictionary. Buddhadatta Mahathera
Pāḷi-Alphabet: Das Pāḷi-Aphabet besteht aus 41 Zeichen:
a, ā, i, ī, u, ū, e, o, ṁ, k, kh, g, gh, ṅ, c, ch, j, jh, ñ, ṭ, ṭh, ḍ, ḍh, ṇ, t, th, d, dh, n, p, ph, b, bh, m, y, r, l, ḷ, v, s, h
Das Pāḷi-Aphabet besteht aus 8 Vokalen, dem niggahīta (ṁ) und 32 Konsonanten:
1) Vokale: a, ā, i, ī, u, ū, e, o
2) Niggahīta: ṁ
3) Konsonaten: k, kh, g, gh, ṅ, c, ch, j, jh, ñ, ṭ, ṭh, ḍ, ḍh, ṇ, t, th, d, dh, n, p, ph, b, bh, m, y, r, l, ḷ, v, s, h
Weitere Verweise:
Pāḷi-Sprache allgemein
Aussprache der Pāḷi-Zeichen
Fonts für Textverarbeitung in Pāḷi-Schrift
Pāḷi-Sonderzeichen und Verschlüsselung im Unicode und in HTML
Pāḷiaussprache:
Vokale | a,ā | i,ī | u,ū | e | o |
Konsonaten | Verschlusslaute stimmlos unaspiriert | Verschlusslaute stimmlos aspiriert | Verschlusslaute stimmhaft unaspiriert | Verschlusslaute stimmhaft spiriert | Nasale |
Kehllaute | k | kh | g | gh | ṅ |
Gaumenlaute | c | ch | j | jh | ñ |
Zerebrallaute | ṭ | ṭh | ḍ | ḍh | ṇ |
Zahnlaute | t | th | d | dh | n |
Lippenlaute | p | ph | b | bh | m |
Halbvokale | y | v | |||
Liquide | r | l | ḷ | ||
Zischlaute | s | ||||
Hauchlaute | h |
Erklärungen zur Aussprache
1. Vokale: Es gibt kurze und lange. Kurze sind a, i, u und lange ā, ī, ū sowie e, o.
E und o sind jedoch kurz, wenn sie vor Doppelkonsonanten stehen, wie in den deutschen Namen Otto und Etta. Die Vokallängen müssen genau eingehalten werden, weil sonst Missverständnisse entstehen.
2. Nasalvokale
sind aṃ, iṃ und uṃ. Sie werden wie nasaliertes ang, ing und ung ausgesprochen. Beispiel: Das Pāli-Wort taṃ = dies. Es wird wie das französische Wort „temps“ ausgesprochen.
3. Konsonanten: Es gibt Verschlusslaute und Nasale, stimmlose und stimmhafte, aspirierte und unaspirierte. Um welche es sich jeweils handelt wird ersichtlich, wenn wir uns die Lauttabelle in senkrechter Ordnung ansehen.
4. Abweichend vom Deutschen werden ausgesprochen:
ṅ wie ng. Es erscheint nur vor k, kh, g oder gh. Beispiele: caṅkama = der Wandelgang; sprich: tschang-kama saṅkhāra = der Daseinsfaktor; sprich: ssang-khāra aṅga = das Glied; sprich: ang-ga saṅgha = die Gemeinschaft; sprich: sang-gha
c wie tsch in „Tscheche“,
j wie dsch in „Dschungel“,
ñ wie spanisch „España“,
ṭ, ḍ, ṇ, ḷ sind Zerebrallaute. Bei ihnen wird die Zunge an den oberen Gaumen gepresst, höher als im Deutschen,
t, d, n, l sind dagegen Dentallaute. Bei ihnen wird die Zunge an die obere Zahnreihe gepresst.
y wie deutsches j,
v wie w,
s ist stimmlos wie deutsches ß oder ss.
Aspirierte Konsonanten sind kh, gh, ch, jh, ṭh, ḍh, th, dh, ph und bh.
Das h muss deutlich mitgesprochen werden, ansonsten entstehen Missverständnisse. Aspirierte Konsonanten gelten als Einzel-, nicht als Doppelkonsonanten.
Beispiele: kh wie in Bank-haus,
gh wie in Berg-hof,
ch wie in klatsch-haft,
jh wie in jhāna = die Versenkung; sprich dsch-hāna,
ṭh und th wie in Alt-haus, jedoch zerebrales ṭh und dentales th unterscheiden!
ḍh und dh wie in schad-haft, ebenfalls Zerebral- und Dentallaut unterscheiden!
Doppelkonsonanten werden wie im Italienischen doppelt ausgesprochen.
Beispiele: cakka = das Rad; sprich: tschak-ka,
akkhara = der Buchstabe; sprich: ak-khara,
acchinna = weggenommen; sprich: at-tschhinna,
Buddha; sprich: Bud-dha (dentales d!)
Zu beachtende Grundregeln:
1. kurze und lange Vokale unterscheiden
2. aspirierte und unaspirierte Konsonanten unterscheiden
3. vom Deutschen abweichende Laute beachten
4. Doppelkonsonanten doppelt aussprechen
Wenn wir diese Grundregeln beachten, dürfte uns eine verständliche Aussprache des Pāli bald gelingen.
Pāḷi-Dictionary: Wichtige Links:
1. Einfaches Pali-Wörterbuch von Englisch-Pāḷi-Dictionary. Buddhadatta Mahathera
2.Wörterbuch der Pali Text Society.
T. W. Rhys Davids, William Stede, editors, The Pali Text Society’s Pali–English dictionary. Chipstead: Pali Text Society, 1921–5. 8 parts [738 pp.]. Reprints include: London: Luzac, 1966. Mit 160.000 Zitaten von Buddhistischen Schriften. A Guide to World Language Dictionaries by Andrew Dalby. London: Library Association Publishing, 1998. Web-Seite
3. Kleines Glossary von Bhikkhu Bodhi Link
Pāḷifonts: Um Pāḷi-Sonderzeichen plattformunabhängig im Internet abzubilden ist es sinnvoll unicode-konforme Fonts zu verwenden.
1. ALLGEMEINES ZUM UNICODE
Der Unicode ist der internationaler Standard, in dem langfristig für jedes sinntragende Zeichen aller bekannten Schriftkulturen ein eindeutiger digitaler Code zugeordnet wird.
Der Unicode:
- vermeidet das Problem "unterschiedlicher inkompatiblen Kodierungen von Zeichen" in den unterschiedlichen Ländern und Fonts (Unterschiedliche Zeichencodes bzw. Verschlüsselungen für gleiche Zeichen)
- ist plattformunabhängig universell im Internet einsetztbar ist z. B. für Industriegrößen wie Apple, HP, IBM, JustSystem, Microsoft, Oracle, SAP, Sun, Sybase, Unisys und vielen anderen.
2. UNICODE-KONFORME PALI-FONTS
Nicht alle Unicode-konformen Fonts enthalten jedoch alle Pāḷi-Sonderzeichen oder Umlaute.
(Unicode-konform bedeutet lediglich: Jedes vorhandene Zeichen eines fonts hat einen eindeutigen und einheitlichen Code entsprechend dem Unicode-Standard; der Zeichenvorrat des Fonts kann jedoch unterschiedlich eingeschränkt sein!). Unicode-konforme Fonts, die alle Pāḷi-Zeichen und alle Umlaute abbilden sind z. B.:
TAHOMA | Der Font enthält alle Sonderzeichen in Pali und wird standardmäßig mit Windows 2000 oder XP mitgeliefert.Tahoma ist eine serifenlose Linear-Antiqua-Schrift, die 1995 von Matthew Carter für Microsoft entworfen wurde. Sie ist nahezu identisch mit der Verdana, hat aber einen geringeren Buchstabenabstand und der Umfang der Unicode-Unterstützung wurde vergrößert. Falls mit dieser Web-Seite Probleme mit der Darstellung der Sonderzeichen haben laden sie diesen Font herunterladen und kopieren ihn unter dem Verzeichnis "\windows\fonts " auf ihren Computer. | freier Download |
MS ARIAL UNICODE | MS Arial Unicode ist ein sehr umfassender Code mit ca. 40.000 alphabetischen und ideographischen Zeichen; er wird mit Windows 2000 oder XP mitgeliefert | freier Downlload |
VU ARIAL | Entspicht dem Arial-Font jedoch mit einem eingeschränkteren Zeichenvorrat. Er enthält jedoch alle Pali- und Sanskrit-Sonderzeichen. | Freier Download |
VU TIMES | Entspicht dem Times-Font jedoch ergänzt um alle Pali- und Sanskrit-Sonderzeichen. | Freier Download |
CN TIMES | Entspicht dem Times-Font jedoch ergänzt um alle Pali- und Sanskrit-Sonderzeichen. | Freier Download |
3. INSTALLATION AUF DEM PC IN SCHRITTEN:
Herunterladen des entsprechenden fonts von WEB
Kopieren des fonts in das Unterverzeichnis "/windows/fonts"
4. WEITERE WICHTIGE VERWEISE:
Uniocde-Standard - Grundlagen
Unicodes und europäische Sprachen
Weitere Downloads von unicode-konforme Fonts im Internet
Pāḷi-Sonderzeichenbehandlung in HTML
Pālikanon: Die Lehre und der praktische Weg des Buddha wurde durch den Theravāda-Buddhismus originalgetreu und umfassend bis in die Neuzeit in Form des Pāli-Kanon übertragen. Zur Bewahrung der Original-Lehre wurden große Anstrengungen unternommen. Wichtigstes Mittel für die richtige Tradierung der Lehre war die Abhaltung von Konzilen - Zusammentreffen von Realisierten und/oder bedeutender Kenner der Buddhalehre - zur Sichtung der umfassenden authentischen Quellen. Insgesamt fanden bis heute sechs Konzile zu unterschiedlichen Zwecken statt.
Konform mit den Ergebnissen der Konzile ist der Pāḷikanon die geprüfte und authentische Dokumentation des Buddhawortes in drei Teilen:
- Ordensregeln der Mönche und Nonnen - Vinaya :Für die Mönche wurden 227 Regeln(Bhikkhu-Patimokkha) gegeben, für die Nonnen 311 (Bhikkhuni-Patimokkha).
- Gesammelten Reden des Buddha oder seiner Hauptschüler zu unterschiedlichsten Gelegenheiten - Die fünf Sammlungen des Sutten-Kanons
- Systematische Lehre. Hier werden die Lehren des Buddha und seiner Hauptschüler analysiert, geordnet und systematisiert. -Die Sieben Bücher des Abhidhamma
Sämtliche Original-Quellen des Pālikanons sind in der Pāli-Sprache geschrieben. Während Suttenkānon bereits ins Deutsche übersetzt ist, ist der Vinaya und Abhidhamma bis heute noch unübersetzt (Ausnahme: Puggalapaññati).
Wichtige Verweise:
- Pāḷikanon-Quellen-Übersicht::Links zu den deutschen Übersetzungen im Netz
- Pāḷikanon-Quellen-Übersicht::Bücher zum Palikanon
- Pali-Kanon - Wichtige Links ins Web zum Palikanon
- Pali-Englisch-Wörterbuch von der PTS
- Palikanon-Führer
Pāḷikanon - Wichtige Links: Grundlagenwerk der Theravada-Schule und des Dhammayana. Älteste schriftliche Fixierung des Buddhismus aus dem ersten Jahrhundert v. Chr., auf Palmblättern in der Sprache Pali und in singhalesischen Schriftzeichen niedergeschrieben. Pali ist vermutlich die Sprache, in der der Buddha lehrte. Der Pali-Kanon gliedert sich in drei Bereiche oder Körbe (siehe Tipitaka): 1. Vinaya (Ordensregeln), 2. Suttanta (Lehrreden), 3. Abhidhamma (systematisierte, höhere Lehre).
Wichtige Links
1)www.palikanon.com: Große Teile des Palikanons in deutscher Sprache Online
2)Pali Tipitaka-Projekt (Vipassana Research Institut):Enthält der Chattha Sangayana (Sechstes Konzil, 1954-1956) Ausgabe des Tipitakas, von der Myanmar-Aufdruckausgabe abgeschrieben.
3)Unter www.metta.lk/tipitaka findet man den Palikanon in Englisch und
in Pali (singhalesischen Fassung der Sri Lanka Buddha Jayanti Tipitaka Series).
4)Palifonts für Palischrift
Pāḷikanon-Quellen-Übersicht: Übersicht über den Pāḷi-Kanon
Der Palikanon setzt sich aus drei Körber zusammen:
I. Der Ordensdisziplin
II. Den Lehrreden
III. Der systematischen Lehre des Abhidhamma
I. Vinaya-piṭaka = Korb der Ordensdisziplin
1. Pārājika Pāḷi (Suttavibhaṅga I) = Wichtigste Ordensregeln
2. Pācittiya Pāḷi (Suttavibhaṅga II) = Geringfügigere Ordensregeln und Nonnen-Regeln
3. Mahāvagga Pāḷi = Ordensgeschichte
4. Cūḷavagga Pāḷi = Weitere Regeln (2. Konzil)
5. Parivāra Pāḷi = Appendix
II. Sutta-piṭaka (Suttanta) = Korb der Lehrreden
1. Dīgha-nikāya = Längere Sammlung
2. Majjhima-nikāya = Mittlere Sammlung
3. Samyutta-nikāya = Gruppierte Sammlung
4. Aṅguttara-nikāya = Angereihte Sammlung
5. Khuddaka-nikāya = Kürzere Sammlung
5.01 Khuddaka-pāṭha = Kürzere Texte
5.02 Dhammapada = Wahrheitspfad
5.03 Udāna = Feierliche Aussprüche
5.04 Itivuttaka = So-Gesprochenes
5.05 Sutta-nipāta = Sammlung der Bruchstücke
5.06 Vimānavatthu = Geschichten aus den Himmeln
5.07 Petavatthu = Geschichten aus dem Gespensterreich
5.08 Theragāthā = Sprüche der Mönche
5.09 Therīgāthā = Sprüche der Nonnen
5.10 Jātaka = Wiedergeburtsgeschichten
5.11 Niddesa = Erklärung(en)
5.12 Paṭisambhidāmagga = Weg des analytischen Wissens
5.13 Apadāna = Heiligen-Legenden
5.14 Buddhavaṃsa = Chronik der Buddhas
5.15 Cariyā-piṭaka = Wandel-Korb: Die Vorleben des Buddha
5.16 Netti * = Belehrung über die Schriften Studierender
5.17 Peṭakopadesa * = Buch der (methodischen) Leitung
5.18 Milindapañhā * = Die Fragen des Königs Milinda
III. Abhidhamma-piṭaka = Korb der höheren Lehre
1. dhammasangaṇi = Kompendium der Dinge
2. vibhaṅga = Buch der Analyse
3. dhātukathā = Buch der Elemente
4. puggala-paññatti = Bestimmung von Individuen, Buch der Charaktere
5. kathāvatthu = Diskussion kontroverser Lehrmeinungen
6. yamaka = Buch der Paare
7. paṭṭhāna = Bedingungs-Beziehungen
* werden nicht in allen Theravāda-Schulen als kanonisch angesehen
Links:
Palikanon-Führer
Pāḷi-Sonderzeichen-Unicodes: Die Angabe von Uni-Code in HTML erfolgt mit & und der Angabe des Hexa-Codes z. B. mit "&x#0100" oder in dezimaler Form mit "& #256" für Ā.
Pali- Sonder- zeichen | Hexadezimal | Dezimal | Html-Notation (hexadezimal) | Html-Notation(dezima) | Unicode-Bereich | |
Ā | 0100 | 256 | Ā | Ā | Lateinisch-Erweitert A | |
ā | 0101 | 257 | &#x0101; | ā | Lateinisch-Erweitert A | |
Ī | 012A | 298 | Ī | Ī | Lateinisch-Erweitert A | |
ī | 012B | 299 | ī | ī | Lateinisch-Erweitert A | |
Ū | 016A | 362 | Ū | Ū | Lateinisch-Erweitert A | |
ū | 016B | 363 | ū | ū | Lateinisch-Erweitert A | |
Ḍ | 1E0C | 692 | Ḍ | Ḍ | Lateinisch-Zusatz(erweitert) | |
ḍ | 1E0D | 7693 | ḍ | ḍ | Lateinisch-Zusatz(erweitert) | |
Ḷ | 1E36 | 7734 | Ḷ | Ḷ | Lateinisch-Zusatz(erweitert) | |
ḷ | 1E37 | 7735 | ḷ | ḷ | Leiteinisch-Zusatz(erweitert) | |
Ṁ | 1E40 | 7744 | Ṁ | Ṁ | Lateinisch-Zusatz(erweitert) | |
ṁ | 1E41 | 7745 | ṁ | ṁ | Lateinisch-Zusatz(erweitert) | |
Ṃ | 1E42 | 7746 | Ṃ | Ṃ | Lateinisch-Zusatz(erweitert) | |
ṃ | 1E43 | 7747 | ṃ | ṃ | Lateinisch-Zusatz(erweitert) | |
Ṅ | 1E44 | 7748 | Ṅ | Ṅ | Lateinisch-Zusatz(erweitert) | |
ṅ | 1E45 | 7749 | ṅ | ṅ | Lateinisch-Zusatz(erweitert) | |
Ṇ | 1E46 | 7750 | Ṇ | Ṇ | Lateinisch-Zusatz(erweitert) | |
ṇ | 1E47 | 7751 | ṇ | ṇ | Lateinisch-Zusatz(erweitert) | |
Ṭ | 1E6C | 7788 | Ṭ | Ṭ | Lateinisch-Zusatz(erweitert) | |
ṭ | 1E6D | 7789 | ṭ | ṭ | Lateinisch-Zusatz(erweitert) | |
Ñ | 00D1 | 209 | Ñ | Ñ | Lateinische-1-Zusatz | |
ñ | 00F1 | 241 | ñ | ñ | Lateinisch-1-Zusatz |
Ā;ā;Ī;ī;Ū;ū;Ḍ;ḍ;Ḷ;ḷ;Ṁ;ṁ;Ṃ;ṃ;Ṅ;ṅ;Ṇ;ṇ;Ṭ;ṭ;Ñ;ñ;
Pañña: Erkennen, Einsicht, Wissen, Weisheit« umfasst ein weites Gebiet. Als das zum Achtfachen Pfad gehörende spezifisch buddhistische Wissen bezeichnet man das sog. Hellblickswissen (vipassana-panna), d.h. die Durchschauung aller Daseinsgebilde als vergänglich, leidhaft und unpersönlich.
parajika:
Parajika Verstöße und Strafen.
Die Parajika Disziplin besteht aus vier Sätzen von Regeln, die festgelegt wurden um vier schwere Verstöße zu verhindern. Wer immer diese Regeln überschreitet, scheitert in seinem Vorsatz ein bhikkhu zu werden. In der Sprache des Vinaya verfällt er dem Parajika Apatti; er verliert automatisch seinen Status als bhikkhu; er wird nicht mehr als Mitglied der Gemeinschaft der bhikkhus anerkannt und ihm wird nicht gestattet erneut bhikkhu zu werden. Er muss entweder als Laienanhänger in das häusliche Leben zurückkehren oder er fällt zurück auf den Status eines samanera, eines Novizen.
Jemand der den Status als bhikkhu wegen Überschreitung einer dieser Regeln verloren hat, wird (i) wie eine Person, deren Kopf vom Körper getrennt wurde; sie wird nicht mehr lebendig, selbst wenn der Kopf wieder mit dem Körper verbunden wird; (ii) wie Blätter, die von den Zweigen eines Baumes fielen; sie werden nicht mehr grün, auch wenn sie wieder an ihre Stengel geheftet werden; (iii) wie ein flacher Stein der gespalten wurde; er lässt sich nicht mehr ganz machen; (iv) wie eine Palmenkrone, die von ihrem Stamm geschnitten wurde; sie wird mie mehr weiterwachsen.
Vier Parajika Verstöße, die zum Verlust
des Status als bhikkhu führen.
(i) Das erste Parajika: Ein bhikkhu der sich dem Geschlechts-
Verkehr hingeben sollte, verliert seinen Status als bhikkhu.
(ii) Das zweite Parajika: Ein bhikkhu der mit der Absicht zu
stehlen etwas nimmt, das nicht gegeben wurde, verliert
seinen Status als bhikkhu.
(iii) Das dritte Parajika: Ein bhikkhu der mit Absicht einen
Menschen des Lebens beraubt, verliert seinen Status als
bhikkhu.
(iv) Das vierte Parajika: Ein bhikkhu der behauptet Verwirk-
lichungen erreicht zu haben, die er nicht wirklich besitzt,
nämlich Verwirklichung von jhana oder Magga und Phala
Erkenntnis, verliert seinen Status als bhikkhu.
Wer einen Parajika Verstoß begeht, ist eines sehr schweren Vergehens schuldig. Er ist kein bhikkhu mehr.
Sein Verstoß, Apatti, ist nicht mehr gutzumachen.
Pārājika Pāḷi, Buch I des Vinaya Piṭaka, gibt eine ausführliche Erklärung der wichtigen Disziplin-Regeln bezüglich Pārājika und Saṃghādisesa, sowie Aniyata und Nissaggiya, die kleinere Verstöße darstellen.
(a) Pārājika Verstöße und Bestrafungen
Die Pārājika Disziplin besteht aus vier Sätzen von Regeln, die festgelegt wurden, um vier schwere Verstöße zu verhindern.
Wer immer diese Regeln überschreitet, scheitert in seinem Vorsatz ein Bhikkhu zu werden. In der Sprache des Vinaya verfällt er dem Pārājika Āpatti; er verliert automatisch seinen Status als Bhikkhu, wird nicht mehr als Mitglied der Gemeinschaft der Bhikkhus anerkannt und ihm wird nicht gestattet erneut Bhikkhu zu werden. Er muss entweder als Laienanhänger in das häusliche Leben zurückkehren oder er fällt zurück auf den Status eines Sāmaṇera, eines Novizen.
Wer den Bhikkhu-Status wegen Überschreitung einer dieser Regeln verloren hat, wird verglichen
- mit einer Person, deren Kopf vom Körper getrennt wurde - sie wird nicht mehr lebendig, selbst wenn der Kopf wieder mit dem Körper verbunden wird
- mit Blättern, die von den Zweigen eines Baumes gefallen sind - sie werden nicht mehr grün, auch wenn sie wieder an ihre Stengel geheftet werden;
- mit einem flachen Stein, der gespalten wurde - er lässt sich nicht mehr ganz machen;
- mit einer Palmenkrone, die von ihrem Stamm geschnitten wurde - sie wird nie mehr weiter wachsen.
Vier Pārājika Verstöße, die zum Verlust des Status als Bhikkhu führen:
1. Pārājika: Ein Bhikkhu, der sich dem Geschlechts-Verkehr hingibt, verliert seinen Status als Bhikkhu.
2. Pārājika: Ein Bhikkhu, der mit der Absicht zu stehlen etwas nimmt, das nicht gegeben wurde,
verliert seinen Status als Bhikkhu.
3. Pārājika: Ein Bhikkhu, der mit Absicht einen Menschen des Lebens beraubt, verliert seinen Status
als Bhikkhu.
4. Pārājika: Ein Bhikkhu, der behauptet Verwirklichungen erreicht zu haben, die er nicht wirklich besitzt,
nämlich Verwirklichung von Jhāna oder Magga und Phala Erkenntnis, verliert seinen Status als Bhikkhu.
Wer einen Pārājika Verstoß begeht, ist eines sehr schweren Vergehens schuldig. Er ist kein Bhikkhu mehr. Sein Verstoß, Āpatti, ist nicht mehr gutzumachen.
(b) Dreizehn Saṃghādisesa Verstöße und Bestrafungen
Die Saṃghādisesa Disziplin besteht aus einem Satz von dreizehn Regeln. Beim Prozess der Befreiung von einer Schuld des Regel-Verstoßes ist die formale Anwesenheit des Saṃgha vom Anfang bis zum Ende erforderlich.
- Ein Bhikkhu der diese Regeln übertreten hat und sich von seinem Verstoß befreien möchte, muss zuerst an den Saṃgha herantreten und bekennen den Verstoß begangen zu haben. Der Saṃgha beurteilt seinen Verstoß und ordnet an, dass er sich der parivāsa Strafe zu unterziehen hat, einer Strafe, die von ihm erfordert so viele Tage lang, wie er wissentlich seinen Verstoß verschwiegen hat, von der Gemeinschaft mit dem übrigen Saṃgha ausgeschlossen zu leben.
- Nach Einhaltung der paravisa Strafe macht er noch eine weitere Straf-Frist, manatta, von sechs Tagen durch, um die Bestätigung durch den Saṃgha zu erhalten.
- Ist auch die manatta Strafe erfüllt, bittet der Bhikkhu den Saṃgha um volle Wiederaufnahme in den übrigen Saṃgha.
Wenn der Saṃgha jetzt von der Reinheit seines Verhaltens wie zuvor überzeugt ist, hebt der Saṃgha bei einer speziellen Zusammenkunft, an der mindestens zwanzig Bhikkhus teilnehmen müssen, Āpatti auf. Dabei wird ñatti, der Antrag für seine Wiederaufnahme, rezitiert, gefolgt von drei kammavācā Rezitationen, dem Verfahrenstext für formale Akte des Saṃgha.
Einige Beispiele für Saṃghādisesa Verstöße
1.Kāyasaṃsagga Verstoß:
Wenn ein Bhikkhu mit lustvollen, verführerischen Gedanken in körperlichen Kontakt zu einer Frau tritt, wie das Halten der Hände, Streicheln von Haarsträngen oder Berühren irgend eines Teiles ihres Körpers, so begeht er den Kāyasaṃsagga Saṃghādisesa Verstoß.
2. Sañcaritta Verstoß:
Wenn ein Bhikkhu als Vermittler zwischen einem Mann und einer Frau tätig wird, damit sie gesetzmäßig als Ehegatten zusammen leben oder auch nur für ein temporäres Arrangement als Mann und Geliebte oder als Frau und Geliebtem, so begeht er einen Sañcaritta Saṃghādisesa Verstoß.
(c) Zwei Aniyata Verstöße und Bestrafungen
Aniyata heißt unbestimmt, unsicher. Es gibt zwei Aniyata Verstöße, bei welchen es ihrer Natur nach unbestimmt und unsicher ist, ob es sich um einen Pārājika Verstoß, einen Saṃghādisesa Verstoß oder einen Pācittiya Verstoß handelt. Dies muss beurteilt werden, wie es in den folgenden Regeln vorgesehen ist:
1. Wenn ein Bhikkhu heimlich mit einer Frau allein an einem Ort sitzt, der abgeschieden, uneinsehbar und für einen unsittlichen Zweck geeignet ist, und eine vertrauenswürdige Laienanhängerin (d.h. eine Ariya) ihn sieht und ihn eines der drei Verstöße beschuldigt, (1) Pārājika-, (2) Saṃghādisesa- oder (3) Pācittiya Verstoß, und der Bhikkhu selbst zugibt, dass er so dagesessen ist, so sollte er eines dieser drei Verstöße für schuldig befunden werden, dessen ihn die vertrauenswürdige Laienanhängerin anklagte.
2. Wenn ein Bhikkhu heimlich mit einer Frau allein an einem Ort sitzt, der nicht uneinsehbar und nicht für einen unsittlichen Zweck geeignet ist, aber geeignet, um anzügliche Worte zu ihr zu sagen, und eine vertrauenswürdige Laienanhängerin (d.h. eine Ariya) ihn sieht und eines der zwei Verstöße beschuldigt, (1) Saṃghādisesa- oder (2) Pācittiya Verstoß, und der Bhikkhu selbst zugibt, dass er so dagesessen ist, so sollte er eines dieser zwei Verstöße für schuldig befunden werden, dessen ihn die vertrauenswürdige Laienanhängerin anklagte.
(d) Dreißig Nissaggiya Pācittiya Verstöße und Bestrafungen
Es gibt dreißig Regeln in der Nissaggiya Kategorie der Verstöße und Strafen, die festgelegt wurden, um unmäßiges Begehren der Bhikkhus nach Besitz materieller Dinge wie Roben, Schalen usw. zu zügeln. Ein Verstoß gegen diese Regeln wird zum Beispiel begangen, wenn unerlaubte Gegenstände erworben werden, oder wenn Dinge in größerer Menge als gestattet angeschafft werden. Die Strafe besteht in erster Linie darin, die Objekte aufzugeben, derentwegen der Verstoß begangen wurde. Dann folgt das Bekenntnis des Regelverstoßes zusammen mit dem Versprechen, den gleichen Verstoß nicht zu wiederholen, und dies vor dem gesamten Saṃgha oder einer Gruppe von Bhikkhus oder einem einzelnen Bhikkhu, dem die unrechtmäßig erworbenen Dinge übergeben wurden.
Einige Beispiele von Nissaggiya Pācittiya Verstößen
1.Erstes Nissaggiya Sikkhāpada
Wenn ein Bhikkhu mehr als die erlaubte Anzahl von Roben, nämlich die Unterrobe, die Oberrobe und die große Robe aufbewahrt, begeht er einen Verstoß, für den er die überzähligen Roben abgeben und seinen Verstoß bekennen muss.
2. Cīvara Acchindana Sikkhāpada.
Wenn ein Bhikkhu sein eigenes Gewand einem anderen Bhikkhu gibt und es später, verärgert oder missgestimmt, mit Gewalt zurücknimmt oder durch einen anderen zurücknehmen lässt, so begeht er einen Nissaggiya Pācittiya Verstoß.
Nissaggiya Verstöße sind leichte Verstöße, verglichen mit den schweren Verstößen wie Pārājika Āpatti oder Saṃghādisesa Āpatti.
Pāramī: »(höchste) Vollkommenheiten«, d.h. die Tugenden, die ein Bodhisattva während seiner Laufbahn vervollkommnet. Die Vollkommenheiten werden in den Kommentaren und späteren Werken behandelt. Es sind: Gebefreudigkeit (dana), Sittlichkeit (sila), Geduld (khanti), Tatkraft (viriya), Meditation (jhana), Weisheit (pannâ).
pariññā: Volles Verstehen. Buddha hat die Stufen der Einsicht durch ein dreistufiges Verfahren offenbart, die auch dem Prozess der Einsichtsmeditation entsprechen (Vgl. auch Vis. M. XX, 3 oder Nyanarama, Sieben Stufen der Einsicht).
1) ñāta-pariññā = Volles Verstehen im Wissen
Mit ñāta-pariññā sind zwei Formen von Weisheitserfahrungen verbunden:
a) nāmarūpa-pariccheda-ñāṇa
Hierzu gehört die Erkenntnis aus der Einsichtsmeditation, dass Materie eine Art der Realität ist und Geist eine andere. Dieses Stadium ist bekannt als das Wissen von der Unterscheidung von Geist und Materie (nāmarūpa-pariccheda-ñāṇa). Mit diesem gereinigten Wissen zusammen entsteht die gereinigte Einsicht: „es gibt in Wirklichkeit nur Geist und Materie, kein selbständiges Wesen, nichts wirklich Persönliches." Dem gemäß wird dieses Stadium auch als Läuterung der Ansicht (ditthi-visuddhi) bezeichnet.
b)paccayapariggaha-ñāṇa
Ausweitung des Verstehens auf die die verantwortlichen Bedingungen zur Erzeugung der geistigen und materiellen Phänomene. Es entsteht das Wissen hinsichtlich des Erkennens der Bedingungen (paccayapariggaha-ñāṇa). Durch klare Vergegenwärtigung, wie lebende Wesen als eine Serie von Ursachen und Wirkungen existieren, merzt der Meditierende in diesem Stadium alle Zweifel betreffs der Existenz von Wesen in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aus. Dieses hat die nächste Hauptstufe des Fortschritts zur Folge: Läuterung durch Zweifelsüberwindung (kankhāvitarana-visuddhi).
Dieses vollendet die Stufe der Betrachtung. Was im Grunde genommen passiert, besteht darin, dass der Meditierende die besonderen Eigenschaften (paccatta-lakkhana) von jedem dieser zum Meditationsobjekt gehörenden bedingten Phänomene erkennt und dem gemäß beginnt, sich zu vergegenwärtigen, dass es im endgültigen Sinn kein Wesen oder Individuum gibt, sondern nur eine Fortsetzung von bedingten, in einer ursächlichen Kette vorkommenden Phänomenen. Dieses Stadium wird als volles Verständnis des Erkannten (ñāta-pariññā) bezeichnet.
2) Volles Verstehen in der Untersuchung
Einsichtswissen in die drei Charakteristiken (anicca, dukkha, anatta)der geist-körperlichen Phänomene (nama + rupa), die sich in Ursachen-Wirkung-Serie fortsetzen. Mit dem Verstehen in der Untersuchung sind drei Formen von Weisheitserfahrungen verbunden:
a)sammasana-ñāṇa: Er beginnt zu realisieren, dass die Phänomen durch und durch mit dem Merkmal der Unbeständigkeit (anicca) geprägt sind, weil sie einer ständigen Entstehung und Auflösung unterliegen. Er vergegenwärtigt sich, dass all diese Phänomene, die wegen dieser Unbeständigkeit dem Elend und der Furcht unterworfen sind, mit Leiden (dukkha) durchsetzt sind. Da es kein wirkliches Wesen in diesem unbeständigen und erbärmlichen geistig-physischem Prozess gibt, keinen Kern, der als ein Selbst angesehen werden könnte, folgert er, dass es ein Nicht-Selbst (anattā) ist. Dieses anfängliche Begreifen des Faktes, dass alle Gestaltungsgruppen nach Prüfung ausnahmslos durch diese drei Merkmale - Unbeständigkeit, Leidhaftigkeit und Selbstlosigkeit - geprägt sind, wird das Verständniswissen (sammasana-ñāṇa) genannt.
b)taruna-udayabbaya-ñāṇa: Mit der weiteren Reifung des Verständniswissens beginnt der Meditierende klar zu sehen, wie alle Gestaltungen, auf die er sich konzentriert, mit ihren Ursachen und Bedingungen direkt vor seinen Augen entstehen und zerfallen. Darauf bezogen stellt er fest, dass die drei Merkmale unveränderlich gültig sind. Das ist das ungereifte Stadium des Wissens vom Auf- und Untergang der Phänomene (taruna-udayabbaya-ñāṇa).
c) balava-udayabbaya-ñāṇa: Zu diesem Zeitpunkt können die Unreinheiten der Einsicht (vipassan´upakkilesa), wie z.B. das Erscheinen von Licht, offenbar werden. Der Meditierende realisiert, dass das Getäuschtwerden durch diese Unreinheiten ein Abweichen vom richtigen Pfad der Meditationsentwicklung darstellt und dass der richtige Pfad das Festhalten am gewählten Meditationsobjekt ist. Das ist die Läuterung von Wissen und Einsicht hinsichtlich von Pfad und Nicht-Pfad (maggāmaggañāṇadassana-visuddhi). Wenn er die Unreinheiten der Einsicht durch klare Unterscheidung zwischen Pfad und Nicht-Pfad beseitigt, dann dämmert ihm ziemlich kraftvoll das ausgereifte Wissen bezüglich des Auf- und Untergangs der Phänomene (balava-udayabbaya-ñāṇa). Das ist der Anfang der Läuterung des Wissens und der Einsicht vom Weg (patipadāñāṇadassana-visuddhi).
3) Volles Verstehen in der Überwindung
parivāra pāḷi: Parivāra Pāḷi, das fünfte und letzte Buch des Vinaya Piṭaka, dient als eine Art Handbuch. Es ist in der Form eines Katechismus zusammengestellt und macht es dem Leser möglich einen analytischen Überblick über das Vinaya Piṭaka zu gewinnen. Alle Regeln, offiziellen Akte und andere Angelegenheiten des Vinaya sind nach Themen in separate Kategorien unterteilt.
Parivāra erklärt, wie die Regeln des Ordens verfasst wurden, um das Benehmen der Bhikkhus und die administrativen Angelegenheiten des Ordens zu regeln. Genaue Vorgehensweisen zur Streit-Beilegung und in Rechtsangelegenheiten werden beschrieben, für die Bildung von Saṃgha-Gerichten und die Berufung von qualifizierten Saṃgha-Richtern. Es legt fest wie der Saṃgha Vinicchaya Ausschuss, das Saṃgha-Gericht, mit einer Gruppe gelehrter Vinayadharas, Experten für Vinaya Regeln, zu bilden ist, um alle Arten von monastischen Streitigkeiten anzuhören und zu entscheiden.
Parivāra Pāḷi liefert allgemeine Grundsätze und Anleitungen, in deren Geist alle Saṃgha Vinicchaya Angelegenheiten zur Beilegung von monastischen Streitigkeiten zu führen sind.
Pathisambhidāmagga: Diese Abhandlung mit dem Titel 'Pfad der Analyse' wird dem Ehrwürdigen Sāriputta zugerechnet. Es behandelt die springenden Punkte der Lehren des Buddha analytisch im Stil des Abhidhamma und ist in drei Haupt-vaggas unterteilt, nämlich Mahā Vagga, Yuganaddha Vagga und Paññā Vagga. Jeder vagga besteht aus zehn Untergruppen, Kathās genannt, z.B. Ñāṇa Kathā, Diṭṭhi Kathā, usw. Jedes Thema ist sehr detailliert abgehandelt und liefert theoretische Grundlagen für die Ausübung des Pfades (vgl. Tipitaka Führer. U Ko Lay).
Links:
Tipitaka Führer. U Ko Lay
Paticcasamuppada:
»Bedingtes Entstehen« ist die Lehre von der Bedingtheit aller das sogenannte individuelle Dasein ausmachenden körperlichen und geistigen Phänomene. Sie bildet eine unumgängliche Voraussetzung für das eigentliche Verständnis der buddhistischen Lehre. Die zumeist benutzte zwölfgliedrige Formel des bedingten Ententstehens lautet in Kürze:
Durch Unwissenheit bedingt sind die Karmaformationen,
dadurch das Bewusstsein, dadurch das Körperlich-Geistige,
dadurch die sechs Grundlagen, dadurch der Bewusstseinseindruck,
dadurch das Gefühl, dadurch das Begehren,
dadurch das Anhaften, dadurch der Werdeprozess,
dadurch die Wiedergeburt und dadurch Altern und Sterben.
Der Buddha lehrte das bedingte Zusammenentstehen um zu zeigen, dass es durch die Unwissenheit und Verblendung zu diesem gegenwärtigen Dasein und Leiden gekommen ist, und wie es nach der Aufhebung von Unwissenheit und dem dadurch bedingten Begehren und Anhaften zu keiner neuen Wiedergeburt mehr kommt und so der Stillstand des Daseinsprozesses und die Erlöschung alles Leidens verwirklicht wird. In der buddhistischen Lehre gibt es demnach keinen blinden Zufall. Alles was geschieht ist also gesetzmäßig, d.h. in Abhängigkeit von Bedingungen. Andererseits sollte die Lehre vom bedingten Entstehen nicht als Fatalismus aufgefasst werden.
Bedingtes Entstehen wird in verschieden Varianten dargestellt (Siehe Tabelle):
Drei Lebenzeiten | Zwölf Glieder | Zwanzig Erscheinungsformen | Drei Verknüpfungen | Vier Gruppen |
---|---|---|---|---|
vergangen | 1. Unwissenheit 2. Karmaformationen | 5 Ursachen: 1. Unwissenheit 2. Begehren 3. Anhaften 4. Werdeprozess 5. Karmaformationen | 1. Vergangenheit (x) Gegenwart 2. Gefühl (x) Begehren 3. Gegenwart (x) Zukunft | 1 |
gegenwärtig | 3. Bewußtsein 4. Geistiges/Körperliches 5. Bewußtseins- grundlage 6. Bewußtseineindruck 7.Gefühl | 5 Wirkungen: 1. Bewußtsein 2. Geistiges/Körperliches 3. Bewußtseins- grundlagen 4. Bewußtseinseindruck 5. Gefühl | 2 | |
8. Begehren 9.Anhaften 10.Werdeprozess | 5 Ursachen: 1. Unwissenheit 2. Begehren 3. Anhaften 4. Werdeprozess 5. Karmaformationen | 3 | ||
zukünftig | 11. Wiedergeburt 12. Altern und Sterben | 5 Wirkungen: 1. Bewußtsein 2. Geistiges/Körperliches 3.Bewußtseins- grundlagen 4. Bewußtseinseindruck 5. Gefühl | 4 |
Im einzelnen gibt es die folgenden Bedingungsglieder (vgl.Ven. Sayadaw U Thittila):
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1. Unwissenheit (avicca): ist der erste Faktor. Unwissenheit von was? Bezüglich der Vier EdlenWahrheiten, des Paticcasamuppada, unserer eigenen Vergangenheit und Gegenwart. Wenn wir wirklich die Vier Edlen Wahrheiten realisieren würden, müssten wir Weisheit und Nibbana erlangen. Der Kreislauf des Paticcasamuppada behandelt nur weltliche Zustände, weil wir ja noch weltliche Wesen sind, und keine überweltlichen, in denen Nibbana das Objekt des Bewusstseins ist. Als 'gemeine Weltlinge'kreisen wir Runde um Runde im Strudel, ohne den Ausweg zu finden.
Um den Ausstieg zu entdecken, müssen wir die Vier Edlen Wahrheiten kennen. Die Wahrheit vom Leiden hat jeder schon vom Beginn seines Lebens an im Mutterleib erfahren. Die Wahrheit von der Ursache des Leidens: die Ursache ist Begehren, Verlangen nach Existenz, Gier nach diesem und jenem. Die Wahrheit vom Ende des Leidens, von der Befreiung von Leiden: das ist Nibbana. Die Wahrheit vom Weg, der zum Ende des Leidens führt: das ist der Achtfache Pfad. Wenn man die Vier Edlen Wahrheiten wirklich kennt,nicht nur theoretisch, sondern voll realisiert, kann man aus dem Kreislauf herauskommen.
2. sankhara (Aktivitäten): Nach Unwissenheit kommt in dem Kreislauf als nächstes sankhara. Sankhara wird verschieden übersetzt - wörtlich heißt es Tun,Handeln. Gemeint sind Aktivitäten, vor allem geistige. Aufgrund von Unwissenheit begehen wir manchmal gute Handlungen, aber meistens schlechte, denn meistens handeln wir aus den Wurzeln Gier und Hass. Aus Verblendung sehen wir nicht, was richtig und falsch ist. So handeln wir aus blindem Nicht-Wissen heraus meist unheilsam, normalerweise aus einem Mögen und Wünschen heraus, das bedeutet auf der Grundlage von Gier. Wir werden von Gier geleitet. Wir mögen ständig dieses und jenes und das andere, die ganze Zeit wollen und begehren wir. Und warum? Wegen unserer Unwissenheit, weil wir das Resultat von Gier nicht verstehen, den Einfluss oder die Kraft von Gier nicht kennen. Wenn wir nicht bekommen, was wir wollen, sind wir enttäuscht, frustriert, werden ärgerlich und wütend.
Insgesamt sind es zwölf Faktoren im Kreislauf des Paticcasamuppada und drei Zeiten: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Als Beginn haben wir Unwissenheit (avijja) erwähnt. Auf gute Resultate hoffend, handeln wir - das ist sankhara. Diese beiden
Momente gehören der Vergangenheit an, und sie haben uns hierher in diese Welt gebracht. Die Ursache, dass wir hier sind, war
gutes Karma (kamma) in der Vergangenheit, waren heilsame Handlungen, die wir früher begangen haben, z.B. Geben, Essen-Spenden, Einhaltung ethischer Regeln oder ein paar heilsame Gedanken.
3.(Wiedergeburts-)Bewußtsein (vinnana):Aufgrund von sankhara entsteht der dritte Faktor, vinnana, Wiedergeburtsbewusstsein in dieser Welt. Vinnana gehört zur gegenwärtigen Zeitperiode, und zwar in den Bereich der Resultate, da es als Ergebnis, als Auswirkung von vergangenem avijja-sankhara entsteht. Vinnana meint hier nicht alle Arten von Bewusstsein, sondern das Wiedergeburtsbewusstsein nach dem Tod, welches das gegenwärtige Leben mit dem vergangenen koppelt.
4. Nama und rupa (Geist und Körper): Bewusstsein kann nicht für sich alleine bestehen, es ist immer mit einigen Geistesfaktoren (cetasika) verbunden, die mit ihm zusammenwirken. Und da Bewusstsein Geist ist, kann es nicht alleine existieren, es braucht einen Körper als Ergebnis vergangener Handlungen. So haben wir Geist und Körper, nama und rupa, den vierten Faktor des Kreises.
5. Sinnesgrundlagen: Aufgrund von Geist und Körper finden sich fünftens die sechs Sinnesgrundlagen (salayatana). Dabei gibt es fünf äußere Sinnesgrundlagen: Seh-, Hör-, Riech-, Schmeck- und Körper- bzw. Tastgrundlage. Sie werden auch Tore (dvara) genannt, weil es zwei Richtungen gibt. Z.B. nehmen wir durch das “Augen-Tor” ein sichtbares Objekt auf und lassen es auch durch das "Augen-Tor" wieder los, und deshalb hat das Auge zwei Funktionen: Kommen und Gehen. Und es ist eine “Grundlage”, weil darauf Bewusstsein funktionieren kann. Die sechste Sinnesgrundlage ist eine innere Grundlage bzw. ein inneres Tor: das “Geist-Tor. Es stellt zugleich unsere Lebenslinie (bhavanga) dar, die uns von Geburt zu Geburt führt, die Runde um Runde diesem Rad folgt. Als physische Grundlage für das Denken wird das Herz genannt.
6. phassa (Kontakt):Entsprechend dieser sechs Grundlagen kommt es zu Kontakt (phassa, dem sechsten Faktor des Kreises, auch als Eindruck oder Auftreffen bezeichnet: Kontakt zwischen einem äußeren Sinnesobjekt und dem zugehörigen Sinnesorgan. Beispielsweise entsteht zwischen einem sichtbaren Objekt und dem Auge bei richtiger Entfernung und genügend Licht Kontakt, das sichtbare Objekt trifft auf die Sinnesgrundlage des Auges. Entsprechend verhält es sich mit einem Geräusch und der Hör-Grundlage des Ohres. Im Abhidhamma ist das genau erklärt. Abhängig von den fünf Sinnestoren und dem Geist-Tor haben wir Kontakt. Wenn irgend etwas den physischen Körper berührt, dann entsteht Kontakt durch das Körper-Tor (Berührung).
7. vedana (Gefühlstönung):Aufgrund von Kontakt fühlt man nun, Gefühl (vedana) entsteht, der siebte Faktor. Wenn Kontakt z.B. mit einem Berührungsobjekt durch das Körper-Tor stattfindet, fühlt man. Wenn die Berührung sanft ist, mag man ein angenehmes Gefühl empfinden, wenn sie grob ist, ein unangenehmes. Oder Gefühl ist neutral.
Avijja-sankhara betraf die Vergangenheit. Die fünf Faktoren von Wiedergeburtsbewusstsein (vinnana) bis einschließlich Gefühl
(vedana) gehören der Gegenwart an. Aufgrund der Vergangenheit werden wir in diesem Leben geboren mit Wiedergeburtsbewusstsein, Geist und Körper, und den sechs Sinnesgrundlagen, durch die Kontakt und deshalb Gefühl entsteht. Diese fünf sind also das gegenwärtige Resultat aus unseren vergangenen, aus Unwissenheit begangenen Handlungen.
8. tanha (Begehren):Bei angenehmem Gefühl entsteht Mögen und Begehren (tanha), der achte Faktor des Kreises. Ohne Gefühl kann keine Gier entstehen. Wenn wir z.B. etwas Angenehmes sehen oder hören, mögen wir es und müssen es unbedingt haben, meinen, nicht ohne es sein zu können. Begehrliches, meist egoistisches Verlangen entsteht. Der Paticcasamuppada lehrt generell, dass Gier aus Gefühl entsteht - aber wie verhält es sich bei unangenehmen Gefühlen? Wie können wir Gier nach etwas haben, wenn wir es nicht mögen? Der Visuddhimagga erklärt das an einem Beispiel: Wenn wir krank sind und starke Schmerzen haben, kommt trotzdem Gier auf, weil wir nämlich das Verlangen haben, diesen Schmerz loszuwerden. So folgt auf angenehme und unangenehme Gefühle in jedem Fall Begehren.
Manche arme Menschen möchten reich sein - das ist Begehren. Reiche Menschen möchten noch reicher sein - also Gier bei den
Armen, Gier bei den Reichen. Je mehr man bekommt, desto mehr wünscht man, wird gieriger und gieriger. Dieses Begehren im
gegenwärtigen Leben gehört nicht mehr zum Resultat-Bereich. Wir kommen jetzt zu einer neuen Sache, zu einer frischen Aktivität,
die das tut, begeht, produziert, was die Ursache für unsere Zukunft ist und als Ergebnis unsere Zukunft hervorbringen wird.
Mit tanha beginnt hier der gegenwärtige, verursachende Bereich. Wenn wir versuchen wollen, aus dem Kreislauf des Lebensrades
auszusteigen, müssen wir hier ansetzen und frei von Begehren werden.
9. updana (Anhaftung):Wenn erst einmal Begehren entstanden ist, dann folgt als neunter Faktor Anhaftung (upadana). Der Unterschied zwischen tanha (Begehren, Gier) und upadana (Anhaftung) ist, dass tanha erst ein gewöhnlicher, schwacher Wunsch ist, während das Begehren in upadana überwältigend wird und so tief verwurzelt ist, dass wir anhaften.
10. bhava (Werden):Auf Anhaftung folgend entsteht Werden (bhava), der zehnte Faktor. Wir beginnen damit, neue, frische karmische Energie für zukünftige Leben zu erwerben. Bhava hat zwei Aspekte: kamma-bhava, Handlung, die Resultate akkumuliert, und upapatti-bhava, das Resultat, das zu einer Wiedergeburt tendiert. Mit anderen Worten: Aufgrund unseres Begehrens und unserer Anhaftung agieren wir jetzt, üben gegenwärtige Handlungen aus (kamma-bhava), das heißt, wir bereiten die zukünftige Geburt bzw. Wiedergeburt vor (upapatti-bhava)
Tanha, upadana und bhava gehören zur Zeitperiode der Gegenwart, aber nicht als Ergebnisse vergangener Taten, sondern als
gegenwärtige Taten, die die Zukunft bedingen und entstehen lassen.
}
11. jati (Geburt):Unser gegenwärtiges Handeln bereitet unsere künftige (Wieder-)Geburt (jati)vor, den elften Faktor. Wenn wir dieses Leben beendet haben, dann wird als zukünftiges Ergebnis die nächste Geburt kommen. Was aber dabei geboren wird oder entsteht, sind nichts anderes als die fünf Faktoren, die im Diagramm als Resultate in der Gegenwart bezeichnet sind: (Wiedergeburts-) Bewusstsein, Geist & Körper, Sinnesgrundlagen, Kontakt und Gefühl. Die Kombination dieser fünf wird Mann oder Frau genannt. Und diese fünf werden geboren, sterben und werden wiedergeboren, unaufhörlich.
12. Alter und Tod (jaramarana), der zwölfte Faktor, ist das Ende des Lebens. Ganz natürlich folgen darauf Sorge, Jammer, Schmerz, Kummer und Verzweiflung (soka, parideva, dukkha, domanassa, upayasa)
Links:
Ein Diskurs über Paticcasamuppada
Paṭṭhāna: Paṭṭhāna, über die Entstehung der materiellen und geistigen Zustände gemäß der 24 Abhängigkeitsbedingungen, wie: Motiv, Vorstellung, Prädominanz, zeitliche Kontiguität, Co-Existenz, Antecedenz, Ursache, Wirkung usw.. Das siebte Buch ist nicht ins Deutsche übersetzt.
Anmerkung:
Vergleiche auch abhidhamma
Peṭakopadesa: 17. Teil des Khuddaka (restlichen Sammlung):
Die zwei kleinen Werke, Netti, bestehend aus sieben Kapiteln, und Peṭakopadesa, acht Kapitel umfassend, unterscheiden sich durch ihre erklärende und methodologische Natur von den anderen Büchern des Tipiṭaka.
petavatthu: „Die Geschichten der petas“ sind anschauliche Berichte über den erbärmlichen Zustand von Wesen, die als Folge ihrer schlechten Taten in unglückseligen Existenzen wiedergeboren worden sind. Es gibt 51 Geschichten, die in vier vaggas unterteilt sind, und die das elende Leben der Übeltäter in direktem Kontrast zum herrlichen Leben der devas beschreiben (vgl. Tipitaka-Guide).
Verweise:
http://www.palikanon.de/khuddaka/petav/pv_idx.html
Pfad - der Pfad zur Befreiung: Siehe Pfad
phassa: ontakt, Bewusstseinseindruck
Phassa ist der Kontakt eines Objektes mit dem entsprechenden Sinnesorgan. Oder: Phassa ist der Sinneseindruck, den ein Objekt auf die Sinnesgrundlage ausübt. Da jedes Bewusstsein und seine Begleiter ein Objekt haben müssen, ist phassa ein universeller primärer Geistesfaktor1, der mit jeder Art von Bewusstsein2 verbunden ist.
Mit phassa ist nicht der (eventuelle) physische Kontakt gemeint, wie wenn wir z.B. etwas mit unserer Hand berühren, sondern der geistige Kontakt zum Objekt.
Manchmal wird auch von Sinnesgrundlagen (āyatana) gesprochen, sechs inneren und sechs äußeren Sinnesgrundlagen. Phassa ist wieder der jeweilige Kontakt der zwischen inneren und äußeren Sinnesgrundlagen stattfindet. Die inneren Sinnesgrundlagen sind nichts anderes als die fünf Sinnesorgane oder Sensitivitäten (pasāda), kurz Auge, Ohr, Nase, Zunge und Körper genannt, und als sechstes die Geist- oder Herz-Grundlage (hadaya-vatthu). Die äußeren Sinnesgrundlagen sind die entsprechenden Objekte (ārammaṇa): Sichtbares Objekt (rūpa), Ton (sadda), Geruch (gandha), Geschmack (rasa), berührbares Objekt (poṭṭhabba) und das Geist-Objekt (dhammārammaṇa), das alles sein kann.
In den Sutten heißt es oft, dass phassa drei Bedingungen braucht, nämlich Sinnesorgan, Objekt und Sinnes-Bewusstsein. Diese sollten wir uns in der Vipassanā-Meditation klarmachen. Z.B. sind beim Sehen die drei Bedingungen für Augen-Kontakt: Auge, sichtbares Objekt und das Sehbewusstsein. Da Sehbewusstsein (cakkhu-viññāṇa) und phassa aber gleichzeitig auftreten, sind sie gegenseitig oder reziprok abhängig, im Paṭṭhāna "Zusammen-Entstehungs-Bedingung" (sahajāta paccaya) und "Gegenseitigkeits-Bedingung" (aññamañña paccaya) genannt. Sie entstehen zusammen, vergehen zusammen, haben dasselbe Objekt und dieselbe Grundlage.
Kontakt (phassa) lässt sich sechsfach entsprechend seiner Grundlagen einteilen: Augen-Kontakt, Ohren-, Nasen-, Zungen-, Körper- und Geist-Kontakt.
Phra oder Pra: (Thai). Eigentlich der meistverwendete Ausdruck für Mönch; von Skt/Pāli für "vāra"- 'vorzüglich, hervorragend'. In Verbindung mit einem Eigennamen ist es in Thailand das Standardwort um auszudrücken, dass es sich bei der betreffenden Person um einen buddhistischen Mönch handelt.
Puggalapaññatti: Puggalapaññatti, Beschreibung der Individuen je nach ihren hervorstechenden Charakterzügen.
Anmerkung:
Vergleiche auch → Abhidhamma
Puttaro: (Burmesisch): Anagārika, Hausloser mit 8 oder 10 Regeln
Rechte Anschauung (samma ditthi):
1. Definition samma diṭṭhi:
Rechte Anschauung bedeutet eine klare und realistische Sicht der Wirklichkeit d.h. Anschauung der bedingten Daseinswelt und der darüber hinausgehende unbedingte Wirklichkeit bzw. nibbāna). Dazu gehört die klare Sicht bzw. das klare sehen:
dass das das Dasein letztendlich unvollkommen und leidvoll (dukkha) ist (1. Wahrheit vom Leiden [dukkha sacca)
die Ursache des Leiden ist anhaftende Gier (taṇhā) (2. Wahheit: von der Ursache [samyudaya sacca])
die Aufhebung von Gier führt zum Löschen vom Leiden [Wahrheit vom Erlöschen [nirodha sacca])
der achtfache Pfad zur Befreiung führt (Wahrheit vom Weg [magga sacca]).
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2. samma diṭṭhi als unverzerrte Anschauung
Im allgemeineren Sinne gehört zur rechten Annschauung eine unverzerrte Sicht der Daseinswirklichkeit oder ein Sicht ohne vipallāsa:
leidvolles nicht als Glück sehen
vergängliches nicht als dauerhaft sehen
Phänomene wie Bewusstsein, Wahrnehmung, Gefühl, gestaltende Bewusstseinsfaktoren und Körper nicht als ICH zu sehen
unreines nicht als rein sehen
Vergleiche auch vipallāsa
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3. samma diṭṭhi als Synonym für pañña
Betrachtet man die Bewusstseinsklassen nach Abhidhamma, so kann samma-diṭṭhi als Synonym für pañña in den 8 cittas des reinen Sinnesbewusstseins (4 kusala-cittas und 4 kiriya-cittas des arahats) genommen werden, weil dort eine Anschauung über bedingte Dinge und nibbāna entwickelt werden kann; nicht jedoch mit pañña in der feinstofflichen, unstofflichen und überweltlichen Sphäre.
Abb. Bewusstseinsklassen mit pañña in der Sinnessphäre (kama-sobhana), feinstofflichen, unstofflichen und überweltlichen Sphäre
(goldfarbene Kreise = cittas mit pañña)
Sāmaṇera: (Pāḷi) Mönch mit der niedrigeren Ordination (pabbajjā) und 10 Regeln (+ zusätzlich den 75 Übungs-Regeln) wie im Vinaya niedergelegt. Meist als Vorbereitungsstufe zum Bhikkhu für noch nicht 20-jährige Anwärter.
Sāmaṇerī: Pāḷi) Nonne mit der niedrigeren Ordination (pabbajjā) und 10 Regeln (+ zusätzlich den 75 Übungs-Regeln) wie im Vinaya niedergelegt. Meist als Vorbereitungsstufe zur Bhikkhunī.
samma ditthi: Siehe Rechte Anschauung
sammā-sambuddha: Nach dem Visuddhimagga heißt es: Als 'Allerleuchteter' (sammā-sambuddha) aber gilt er, weil er alle Dinge richtig (sammā) und 'aus sich selbst heraus' (sāmam) 'erkannt' (buddha) hat. Ja, völlig erleuchtet ist er hinsichtlich aller Dinge, denn die zu erkennenden Dinge (Leiden) hat er erkannt, die zu durchschauenden Dinge durchschaut, die zu überwindenden Dinge (Leidensentstehung: Begehren) hat er überwunden, die zu verwirklichenden Dinge (Leidenerlöschung: Nirwahn), hat er verwirklicht, und die zu entfaltenden Dinge (Pfad) hat er entfaltet. Eben deshalb heißt es (Snp. 558):
Was zu erkennen ist, hab' ich erkannt
Entfaltet, was da zu entfalten ist,
Verwunden das zu Überwindende,
Drum, Priester, der Erleuchtete ich bin.
Ein sammā-sambuddha hat zuvor noch niemals die Lehre gehört, sondern vollständig selbst aus-sich-selbst heraus erkannt.
sampajañña:
'Klarheit von Bewusstsein', Klares Verständnis. Dieser Begriff wird häufig in Zusammenhang mit Achtsamkeit (sati) benutzt. In D22, M10 wird ausgeführt:
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"Mit klaren Bewusstsein kommt er und geht er, klar bewusst schaut er forwärts und rückwärts, klar bewusst dehnt und streckt der den Körper; klar bewusst im Essen, im Trinken, im Kauen und im Schmecken, klar bewusst im Stuhlgang und Urinieren; klar bewusst im Gehen, Stehen, Sitzen, im Einschlafen und Aufwachen; klar bewusst im Sprechen und in der Zurückhaltung vom Sprechen." - Zur Definition von sati-sampajañña, siehe auch Pug. 86.
-
Im Abhidhamma kann sati-sampajañña als reines Bewusstsein mit pañña in der Sinnessphäre (kama-sobhana-citta mit pañña) betrachtet werden.
Samsara: Wörtlich: »Wanderung«. Kreislauf der Existenzen bzw. der Wiedergeburten. Durch das Ursache- und Wirkungsgesetz des Karma sind wir an den unbefriedigenden, leidvollen Daseinskreislauf gebunden. Die Gesetzmäßigkeit wird im »Bedingten Entstehen« (Paticca-Samuppada) erklärt. Ein Ausstieg ist nur durch die Auflösung der Ursachen (Gier, Hass, Verblendung) möglich, oder in anderen Worten durch das Erlangen von Nibbana/Nirvana.
samvara: samvara wird in unterschiedlichen Kontexten gebraucht z.B. samvara-padhāna (Anstrengung zur Vermeidung), samvara-sila (Zurückhaltung in praktischen Ethik) oder samvara-suddhi (Reinheit in der Kontrolle der Sinne (vgl. Nyanatiloka, Pali-Wörterbuch). Wörtlich bedeutet samvara soviel wie Zurückhaltung, Zügelung oder Kontrolle von unangemessenem Verhalten und ist ein wichtiger Bestandteil der angewandten Ethik. Nach dem Visuddhimagga besteht angewandte Ethik (Sittlichkeit) in Willen, Geistesverfassung, Nichtausschreitung und Zügelung (vgl. Vis. Abschnitt I., Definition von Sittlichkeit, p. 9f).
Nach Vis. heißt es: die Zügelung hat die Reuelosigkeit zum Zweck, die Reuelosigkeit die Freude, die Freude die Verzückung, die Verzückung die Beruhigung, die Beruhigung das Glück, das Glück die Sammlung, die Sammlung den wahrheitsgemäßen Erkenntnisblick, der wahrheitsgemäße Erkenntnisblick die Abwendung, Abwendung die Loslösung, die Loslösung die Erlösung, die Erlösung den Erkenntnisblick der Erlösung, der Erkenntnisblick der Erlösung
das hasslose, völlige Nirwahn (Vis. I., Sittlichkeit, p. 16f)
Zügelung, Zurückhaltung und Kontrolle von unagemessen Verhalten kann man in fünfacher Weise erreichen:
1.|durch Disziplin nach Regeln (z.B. Ordensatzung=pātimokkha-samvara)1
2.|durch Achtsamkeit (sati-samvara)2
3.|durch Weisheit (nana-samvara) 3
4.|durch Duldsamkeit (khanti-samvara)4
5.|durch Willen (viriya-samvara)5
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- Hier nun bezieht sich samvara-padhā auf Zügelung gemäß der Ordenssatzung (pātimokkhasamvara) der Ausspruch: "Mit dieser Zügelung gemäß der Ordenssatzung ist er versehen, ist er völlig ausgestattet" (Vibh. p. 246). Diese Disziplin gilt auch in analoger Weise in der Zurückhaltung von unagemessenen Verhalten durch die Anwendung der fünf silas.
- Auf Zügelung durch Achtsamkeit (sati-samvara) beziehen sich die Worte: "Er hütet den Sehsinn, erlangt Zügelung des Sehsinnes" (A. IV. 14). Hier ist Vorsatz zur Kontrolle der sechs Sinne gemeint, was unter den Begriff "indriya-samvara sila" fällt; diese kann jedoch nicht ohne Achtsamkeit erreicht werden.
- Auf Zügelung durch Erkenntnis (nana-samvara) beziehen sich die vom Erhabenen an Ajita gerichteten Worte: "Die Achtsamkeit hemmt alle Ströme Der Leidenschaften in der Welt; Die Ströme zügeln lehre ich:
- Durch Wissen schließt man alle ab." 3 (Snp. 1 035.). Auch die (weise) Benutzung der Gebrauchsgegenstände ist hier eingeschlossen.
- Die Zügelung aber, auf die sich die Worte "Duldsam ist er gegen Kälte und Hitze" usw. beziehen, ist die Zügelung durch Duldsamkeit (khanti-sarhvara).
- 5. In den Worten: "Einen aufgestiegenen sinnlichen Gedanken duldet er nicht" usw. (ib.) ist die Zügelung durch Willenskraft (viriya-samvara) angedeutet; auch die Reinheit der Lebensweise ist hier eingeschlossen. - Diese fünffache Zügelung also, ebenso wie die Abneigung der das Böse scheuenden edlen Söhne bei irgend einer eingetretenen
- Gelegenheit: dies alles hat man als die in Zügelung bestehende Sittlichkeit aufzufassen.
Samyutta-nikāya: Diese Sammlung von Reden im Suttanta Pitaka, bekannt als Samyutta Nikaya, umfasst 7762 Sutten unterschiedlicher Länge, im Allgemeinen kurz, nach den betreffenden Themen in besonderer Reihenfolge in fünf große Unterteilungen geordnet:
(a) Sagatha Vagga,
(b) Nidana Vagga,
(c) Khandha Vagga,
(d) Salayatana Vagga und
(e) Maha Vagga.
Jedes größere Vagga ist in fünfundsechzig Gruppen, als samyuttas bekannt, unterteilt - verwandte Themen sind zusammengelegt. Die samyuttas sind nach den Themen benannt, von welchen sie handeln, zum Beispiel, Bojjhanga Samyutta über die Sieben Erleuch-tungsfaktoren oder nach einigen Haupt-Persönlichkeiten, wie dem Ehrenwerten Sariputta, König Pasenadi von Kosola oder Sakka. Kosala Samyutta ist eine Gruppe von Reden, den König Pasenadi von Kosala betreffend und Devata Samyutta handelt von devas, wie Sakka, Indra, Brahma, etc. Jede samyutta ist noch weiter in Abschnitte aufgeteilt, die sich aus individuellen Sutten zusammensetzen. So ist die wohlbekannte Dhammacakkappavattana Sutta die erste Rede (sutta) im zweiten Abschnitt der Sacca Samyutta, die im Mahavagga- Teil der Samyutta Nikkaya aufgeführt ist. In den folgenden Auszügen aus der Samyutta Nikaya werden nur wenige Sutten repräsentativ für jeden grösseren Abschnitt behandelt.
Zu (a) Sagatha Vagga Samyutta Pali
Dieser größere Abschnitt des Sagatha Vagga Samyutta Pali enthält elf samyuttas mit Reden, die nach den darin erscheinenden Figuren gegliedert sind, dem König der devas, den devas, Brahma, Mara, dem König von Kosala, bhikkhus und bhikkhunis. Der Name des Vagga, Sagatha, wird von der Tatsache hergeleitet, dass verschiedene in den Reden erscheinende Persönlichkeiten ihre Dialoge oder Interviews mit dem Buddha vorwiegend in Versform führten.
Zu (b) Nidana Vagga Samyutta Pali
Dieser zweite größere Abschnitt des Nidana Vagga Samyutta Pali enthält zehn samyuttas, die alle von grundlegenden Aspekten der Doktrin handeln. Die Reden beschäftigen sich hauptsächlich mit den Prinzipien der Bedingtheit und gegenseitigen Abhängigkeit, die in der detaillierten Formel erklärt werden, die "Paticcasamuppada", bedingte Entstehung oder Zusammenentstehung in Abhängigkeit, genannt wird und aus zwölf Faktoren besteht.
Verschiedene Aspekte des Paticcasamuppada, zusammen mit Darlegungen doktrinärer Fragen bezüglich der Praxis des heiligen Lebens, bilden das Hauptthema der frühen sutten in diesen samyuttas.
(c) Khandha Vagga Samyutta Pali
Das Hauptthema der meisten Sutten dieses Abschnitts sind, wie der Name schon anzeigt, die khandhas, die fünf Aggregate, welche das bilden, was als ein Wesen betrachtet wird. Von jeder Komponente dieser Aggregate, nämlich Körper, Gefühl, Wahrnehmung, Geistesformationen und Bewusstsein, wird gezeigt, dass sie nur ein Bündel Leid, dukkha, ist. Aus dreizehn samyuttas zusammengesetzt, ergibt Khandha Vagga eine wichtige Sammlung doktrinärer Reden über solche Themen wie atta, anatta, Ewigkeit und Auslöschung.
(d) Salayatana Vagga Samyutta Pali
Dieser Abschnitt besteht aus zehn Samyuttas oder Gruppen. Er handelt hauptsächlich von den sechs Sinnes-Organen oder Berührungs-Grundlagen, innere sechs Sinnes-Grundlagen genannt (Augen, Ohren, Nase, Zunge, Körper und Geist), sechs entsprechenden Sinnes-Objekten, bekannt als äußere Sinnes-Grundlagen (sichtbare Form, Töne, Geruch, Geschmack, berührbare Dinge und Geist-Objekte) sowie Bewusstsein, das in Relation zu jedem Paar dieser inneren und äusseren Sinnes-Grundlagen entsteht. Es gibt Offenlegungen der unbeständigen Natur dieser Sinnes-Grundlagen und wie das Aufgeben des an ihnen Haftens die Befreiung bewirkt. Das Gefühl, welches beim Zusammentreffen von Sinnes-Grundlagen und Bewusstsein aufsteigt, erweist sich als von dreierlei Art: Angenehm, unangenehm, neutral, keines ist jedoch von Dauer; jedes derselben ist aber die Ursache von Begehren, was wiederum die Wurzel von allem Leiden ist. Knappe jedoch erhellende Darlegungen über Nibbana sind in vielen Sutten
zu finden. Es gibt dort auch praktische Hinweise zur Vipassana Meditation.
(e) Maha Vagga Samyutta Pali
Das letzte Vagga der Samyutta Nikaya ist aus zwölf samyuttas zusammengesetzt, deren Auflistung ein klares Bild der Themen gibt, die in diesem Abschnitt behandelt werden:
Magga Samyutta, Bojjhanga Samyutta, Satipatthana Samyutta, Indriya Samyutta, Sammappadhana Samyutta, Bala Samyutta, Iddhipada Samyutta, Anuruddha Samyutta, Jhana Samyutta, Anapana Samyutta, Sota-patti Samyutta und Sacca Samyutta. Die Haupt-Lehren, welche das Fundament der Lehre des Buddha bilden, werden in diesen samyuttas überprüft, wobei sowohl die theoretischen als auch die praktischen Aspekte abgedeckt werden. In den abschließenden Sutten des vagga, wird das ultimative Ziel des heiligen Lebens, Arahatta Phala, Nibbana, das Ende allen Leides, beständig voll im Auge behalten, verbunden mit einer detaillierten Beschreibung des Weges um es zu er-langen, nämlich, die Vier Edlen Wahrheiten und der Edle Achtfache Pfad.
Links:
Gruppierte Sammlung. Geiger, Nyantiloka und Hecker
Samyutta Nikaya. Bhikkhu Bodhi
Nikaya - Online-Version - Suttacentral.net
Samyutta Nikaya - Online-Version Palikanon.com
Palikanon-Führer
Verweise:
Text im Web (englisch Bhikkhu Thanissaro)
Sangha: »Der Sangha bedeutet: Der Orden oder die Gemeinschaft der Realisierten.« Als Zufluchtobjekt ist die Gemeinschaft aller Realisierten gemeint, die Formen der Erleuchtung erfahren haben und dadurch entweder sicher der Befreiung entgegengehen oder bereits befreit sind. Eine weitere Bedeutung von Sangha ist der Orden der Ordinierten der Mönche und Nonnen, die nach den Vinaya-Regeln des Buddha leben. Im weitesten Sinne schließt der Sangha auch die Gemeinschaft aller Praktizierenden ein.
saññā-vipallāsa:
Defintion saññā-vipallāsa:Verzerrte Wahrnehmung von den bedingten Dingen (als dauerhaft, vergnüglich und selbst-bezogen) als schwächste Form von Verzerrungen (1. Stärkegrad von vipallāsas). Durch wiederhohlte verzerrte Wahrnehmung (saññā-vipallāsa) entsteht eine intensive verzerrte Wahrnehmung (citta-vipallāsa) bzw. Verzerrung des Bewusstsein (2. Stärkgrad von vipallāsa).
Aus verzerrte Wahrnehmung, d.h. mit wiederholten Auftreten reift die Ansicht (ditthi-vipallāsa als 3. Stärkegrad), verzerrte Ansicht über die bedingten Dinge (z.B. als dauerhaft, vergnüglich und selbst-bezogen). Vergleiche auch {vipallāssa).
Sanskrit-Kanon: Grundlagenwerk aller Mahayana-Schulen und einiger nicht mehr existenter Hinayana-Schulen. Der Sanskrit-Kanon wurde in der Sanskrit-Sprache, einer Gelehrtensprache der Brahmanen aus dem alten Indien, niedergeschrieben, ist aber größtenteils nicht mehr erhalten. Übersetzungen ins Chinesische und Tibetische sind vorhanden.
Sati: Sati wird als "Achtsamkeit", "Gegenwärtigsein", "Besinnung" oder "Erinnerung" bezeichnet.
Achtsamkeit ist
- eines der fünf Fähigkeiten (indriyas)
- der erste der sieben Erleuchtungsglieder (bojjahnga)
- das siebte Glied des Achtfachen Pfades (magga
- ein mit allem heilsamen Bewußtsein untrennbar verbundener Bewußtseinsfaktor
- der erste der sieben Erleuchtungsglieder (bojjahnga)
- das siebte Glied des Achtfachen Pfades (magga
- ein mit allem heilsamen Bewußtsein untrennbar verbundener Bewußtseinsfaktor
Achtsamkeit ist ein zentraler Faktor für die Entwicklung der geistigen Fähigkeiten in Richtung von Befreiung. Achtsamkeit ist eine wesentliche Kraft bei der Balancierung der geistigen Kräfte wie z. B. Vertrauen und Weisheit, Willenskraft und Sammlung. Durch das Gegenwärtigsein hat Sati auch die Schutzfunktion im gegenwärtigen Moment wach und aufmerksam zu sein und damit nicht von unheilsamen Zuständen, die in Gier, Hass und Verblendung wurzeln überwältigt zu werden. Diese Schutzfunktion von sati ist besonders relevant in Bezug auf indriya saṃvara, der Bewachung der Sinne. Sati hat aber nicht nur eine schützende Funktion, sondern bildet auch die Grundlage für die Entwicklung von Weisheit (paññā). Hier ist insbesondere die meditative Entwicklung von sati durch sātipaṭṭhāna von Bedeutung, in der die Aufmerksamkeit systematisch verschiedene Aspekte des Körperlichen, der Gefühle, der Geisteszustände und der Geistesinhalte zu erfassen.
Weitere Informationen über Achtsamkeit (Sati):
- Artikel über Sati von Ven. Analayo
- Wörterbuch Nyanatiloka
sati-sampajañña: Siehe sampajañña.
sattānupassanā: Siehe unter Sieben Betrachtungen zur Einsicht
Sayadaw: (Burmesisch.) Respektvolle Anrede für Mönche in Myanmar (Burma), insbesondere ältere und lehrende Mönche und die Äbte der Klöster – mit oder ohne dem Namen dahinter; oder auch dem Orts- bzw. Klosternamen davor
Sayagji: (Burmesisch.) Respektvolle Anrede für Nonnen in Myanmar (Burma), insbesondere ältere und lehrende Nonnen und die Äbtissinnen der Nonnen-Klöster (wird selten gebraucht)
Sayalay: (Burmesisch). Anrede für alle Nonnen in Myanmar (Burma) – mit oder ohne dem Namen dahinter
Sieben Betrachtungen der Einsicht (sattānupassanā): Wiederhohlte Betrachtung von:
1. Vergänglichkeit der Gestaltungen
2. Leidenhaftigkeit der Gestaltungen
3. Ichlosigkeit der Gestaltungen
4. Abwendung von Gestaltungen
5. Leidenschaftslosigkeit ggü. von Gestaltungen
6. Aufhören der Gestaltungen
7. Loslassen der Gestaltungen
als eine Art zum Reifen des Einsichtswissens beitragende Arten von Aufmerksamkeit.
Der Visuddhimagga (XX,90) erklärt sieben anupassanā folgendermaßen:
Einer, der die Betrachtung der Unbeständigkeit (anicca) entfaltet, gibt die Auffassung von Beständigkeit auf. | |
Einer, der die Betrachtung des Leidens (dukkha) entfaltet, gibt die Auffassung von Freude auf. | |
Einer, der die Betrachtung des Nicht-Selbst (anattā) entfaltet, gibt die Auffassung von einem Selbst auf. | |
Einer, der die Betrachtung der Abwendung (nibbidā) entfaltet, gibt das Vergnügen auf. | |
Einer, der die Betrachtung der Leidenschaftslosigkeit (virāga) entfaltet, gibt die Leidenschaft auf. | |
Einer, der die Betrachtung des Aufhörens (nirodha) entfaltet, gibt das Hervorbringen auf. | |
Einer, der die Betrachtung des Loslassens (patinissagga) entfaltet, gibt das Ergreifen auf. |
Diese sieben können kurz wie folgt erklärt werden:
Einer, der wiederholt die Unbeständigkeit der Gestaltungen (aniccānupassanā) betrachtet, gibt die falsche Ansicht auf, dass Gestaltungen beständig seien (niccasaññā). | |
Einer, der wiederholt das in den Gestaltungen enthaltene Leid (dukkhānupassanā) betrachtet, gibt die falsche Ansicht auf, dass die Gestaltungen angenehm seien (sukhasaññā). | |
Einer, der wiederholt die Selbstlosigkeit der Gestaltungen betrachtet (anattānupassanā), gibt die falsche Ansicht auf, dass die Gestaltungen das Wesen eines Selbst hätten (attasaññā). | |
Einer, der wiederholt die Widerwärtigkeit der Gestaltungen betrachtet (nibbidānupassanā), gibt das Vergnügen (nandi) auf, welches die mit der Freude an den Gestaltungen verbundene Gier ist. | |
Einer, der wiederholt die Leidenschaftslosigkeit gegenüber den Gestaltungen betrachtet (virāgānupassanā), gibt die Leidenschaft (rāga) auf, welche die Neigung zu den Gestaltungen ist. | |
Einer, der wiederholt das Aufhören der Gestaltungen betrachtet (nirodhānupassanā), gibt das Hervorbringen (samudaya) auf, welches das Verlangen ist, das fortwährend immer wieder das Auftauchen von Gestaltungen veranlasst. | |
Einer, der wiederholt die Betrachtung des Loslassens (patinissaggānupassanā) entfaltet, gibt das Ergreifen (ādāna) auf, welches das Aneignen von Gestaltungen ist. |
Berachtung | Objekt | Überwindung | |
aniccānupassanā | Vergänglichkeit | Falsche Ansicht von Beständigkeit (nicca) der Gestaltungen | |
dukkhānupassanā | Leidhaftigkeit | Falsche Ansicht von Freude (sukha) der Gestaltungen | |
anattānupassanā | Leerheit | Falsche Ansicht von ICH in Gestaltungen | |
nibbidānupassanā | Unreinheit | Vergnügen (nandi) an den Gestalltungen verbunden mit Gier | |
virāgānupassanā | Leidenschaftslosigkeit | Leidenschaft (rāga) bzw. Hingezogenheit zu Gestaltungen | |
nirodhānupassanā | Aufhören | Verlangen nach aufkommenden Gestaltungen | |
patinissaggānupassanā | Loslassen | Ergreifen (ādāna), welches das Aneignen von Gestaltungen ist. |
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1. Einordnung in andere Systeme:
Eine Sammlung von achtzehn Betrachtungen ist im Patisambhidāmagga enthalten, einer Abhandlung im Khuddaka Nikāya des Sutta Pitaka, wo wir auch die grundlegenden Modelle der anerkannten Reihenfolge von Einsichtswissen finden. Die ersten sieben dieser achtzehn Haupteinsichten sind verschiedene Male als eine selbständige Gruppe im Patisambhidāmagga dargestellt, was zeigt, dass sie eine hohe Stellung unter den anderen Betrachtungen einnehmen. Die Kommentare und Unterkommentare, besonders der Visuddhimagga, stellen sie unter dem Namen "Die sieben Betrachtungen" (sattānupassanā) vor und verwenden sie bei verschiedenen Anlässen zum Untersuchen des Einsichtsfortschritts. Von einem praktischen Gesichtspunkt aus betrachtet, scheint das auf dieser Gruppe von sieben beruhende System selbständig zu sein, und wie wir im Laufe dieses Werkes sehen werden, kann die Einsicht in ihrer Gesamtheit durch diese Betrachtungen analysiert werden (vgl. Ñānārāma. Sieben Betrachtungen der Einsicht).
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2.sattānupassanā bzw. anupassanā im Vergleich zu vipassana
Die Texte analysieren den Prozess der Einsicht auf verschiedene Weise. Einsichtsfortschritt wird als eine Serie von Betrachtungen (anupassanā) gesehen. Das Pāli-Wort "anupassanā" bedeutet: "wiederholt auf verschiedene Weise sehen".
Der Begriff "anupassanā" wurde in verschiedenen Zusammenhängen benutzt. So werden die vier Grundlagen der Achtsamkeit Betrachtungen genannt (z.B. kāyānupassanā, Betrachtung des Körpers); bestimmte erreichte Einsichtswissen werden so beschrieben (z.B. udayabbayānupassanā-ñāna, Betrachtungswissen des Auf- und Untergangs, und bhangānupassanā-ñāna, Betrachtungswissen der Auflösung). Tatsächlich kann jede Form des Einsichtswissens als eine Betrachtung angesehen werden.
In diesem Sinne sind praktisch die beiden Begriffe "vipassanā" und "anupassanā" sehr ähnlich in ihrer Bedeutung, aber im vorliegenden Zusammenhang verweist anupassanā auf spezielle, zum Reifen des Einsichtswissens beitragende Arten von Aufmerksamkeit.
Vertiefende Literatur hier in der Textbibliothek:
Ñānārāma Mahāthera.Die Sieben Betrachtungen
Sila - Definition: Sittlichkeit als Übereinstimmung des Denkens und Handelns mit dem ethischen Normen aufgrund einer selbstbestimmten Entscheidung und Praxis der Verhaltensregelung. Die Übereinstimmung des Denkens und Handelns mit ethischen Normen beinhaltet nach dem Visuddhimagga (Kapitel I) folgende Dinge:
- Richtige Absichten (Motivation bzw. cetana): Heilsame Absichten z.B. sich und andere Lebewesen nicht zu schädigen
- Richtige Geistesverfassung (cetasikas): z.B. in Bescheidenheit, Güte oder Weisheit und nicht in Gier, Aversion oder Verblendung sich an ethische Normen halten
- Richtige Verhaltens-Disziplin oder Kontrolle (samvara): Kontrolle durch Vertrauen in die ethischen Normen (pātimokkha-samvara) und Achtsamkeit gegenüber unheilsamen Trieben (sati-samvara), Weisheit zur Überwindung von Trieben (ñāna-samvara), Duldsamkeit gegenüber leidvollen Situation (khanti-samvara) und Willenskraft unheilsame Geistfaktoren zu überwinden (viriya-samvara).
- Richtige Zurückhaltung (a-vītikkama) in Sprache und körperliche Handlung: indem man sich an die ethischen Normen hält bzw. diese befolgt; dieses wird durch die Kräfte drei Enthaltsamkeiten virati - von böser Tat micchā-kammanta-virati, falscher Rede (micchā--vācā-virati, und falschen Lebenserwerb (micchā-ājīva-virati getragen
Vertrauen in Verhaltens-Regeln bzw. ethische Normen, die das Verhalten regeln: Durch die Einhaltung von bestimmten Regeln wird die geistige Entwicklung in heilsamer Weise unterstützt. Der Laienanhänger sollte die fünf, acht oder zehn Regeln für Laien beachten; die Novizen oder vollordinierten Mönche sollten an ihren jeweils zutreffenden Gesetzen ihrer Klosterorden festhalten. So können sie Reinheit des Verhaltens (sīla-visuddhi) erreichen.
Die für jeden buddhistischen Anhänger bindenden 5 Sittenregeln, auch 5 Sīla genannt, sind:
Nicht-Töten
Nicht-Stehlen
Keinen Sinnesmissbrauch bzw. sexuellen Mißbrauch
Nicht-Lügen
Keinen Missbrauch mit berauschenden Mittel wie z. B. Alkohol oder Drogen
Sie bilden den universellen Kern der natürlichen Ethik.
Darüber hinaus gibt es noch spezielle Regeln für Ordinierte:
1) Die für alle Novizen bindenden 10 Sittenregeln (sikkhāpada oder síla) sind:
- Nicht-Töten;
- Nicht-Stehlen;
- Kein Sinnesmißbrauch und kein Geschlechtsverkehr;
- Nicht-Lügen
- Kein berauschender Mittel wie z. B. Alkohol und/oder Drogen einnehmen, die Unachtsamkeit verursachen.
- Kein Essen nach der Mittagszeit;
- Sichfernhalten von Tanz, Gesang, Musik und Schaustellungen;
- Vermeidung von Blumenschmuck, Wohlgerüchen, Schminke, Schmuck, Zierrat;
- Vermeidung von hohen, üppigen Betten;
- Abstehen vom Annehmen von Gold und Silber.
2) Für die Mönche (bhikkhu) und Nonnen (bhikkhuní) sind die im Mönchs- bzw. Nonnen-→Pātimokkha niedergelegten Ordensregeln bindend
.
Im Visuddhimagga werden zum Thema Sila zwei wichtige Fragen aufgeworfen:
1. Was ist Sila nach Definition, Aufzählung nach Arten?
Unter Sila versteht man Worte und Handlungen, die mit heilsamer Geistes- und Willensverfassung korrespondieren.
Klarbewusste und gewollte Handlung aufgrund eines heilsamen Geistes und Willens.
a) Handlungspraxis mit richtigem Willen (cetana) => siebenfach
b) Handlungspraxis mit heilsamer Geistesverfassung (cetasika) => dreifach
c) Handlungspraxis mit richtiger Kontrolle (samvara) des Verhaltens => fünffach
d) Handlungspraxis mit Nicht-Ausschreitung (vitikkhamma) => siebenfach
2. In welchem Sinne ist Sila zu verstehen? (Beschreibung, Ziel, Messung und Bedingung)
a) Merkmal (lakkhana): Koordinieren der körperlichen und anderen Taten aufgrund von
Willen, Geistesverfassung, Disziplinierung und Nicht-Ausschreiten ggü. der Verhaltensregeln
b) Wesen (rasa): Tätigkeit (kicca-rasa:=Funktion) aber Zustand (sampatti-rasa)
Als Wesen einer Sache gilt die Funktion (kicca) als auch Ihr Zustand (sampatti)
- Tätigkeit: Zerstörung unheilsamer Handlungspraxis
- Zustand: Erlangung der Korrektheit / Untadeligkeit; Heilsamen Geisteszustände
c) Äußerung (paccupatthana): Reinheit in Werken, Worten und Gedanken
d) Grundlage (pada-tthana): hiri (Schamgefühl) und Gewissensscheu (ottappa)
Welches sind die Vorteile / Segnungen von richtiger Handlungspraxis / Sila?
Der große Vorteil ist Reuelosigkeit (avippatisara). Darüber hinaus gibt es ein fünffacher Segen:
1) Überfluss an Schätzen
2) Guter Ruf
3) Sicheres Auftreten in Gesellschaft
4) Ungetrübter Tod
5) Glückliche Daseinsfährte nach dem Tod
sīlabbata parāmāsa: 'Hang an Regeln und Riten',
ist die von dem Stromeingetretenen (siehe ariya-puggala) überwundene dritte von den 10 ans Dasein kettenden Fesseln (siehe samyojana) und eine der 4 Anhaftungen (siehe upādāna).
Sīlamāta: (Pāli): Mutter der Sīla, Bezeichnung für Nonnen in Sri Lanka, die keine pabbajjā-Ordination haben, aber nach den 10 Regeln (seltener 8) leben. Sie werden i. A. als Upāsikās (Laienanhängerinnen) betrachtet.
Silashin: (Burmesisch). Nonnen mit meist 8, seltener 9 oder 10 Regeln in Myanmar (Burma) – sie haben keine pabbajjā-Ordination und werden i. A. als Upāsikās (Laienanhängerinnen) betrachtet
Sunyata: »Leerheit« soll besagen, dass alle Daseinsformen leer sind, d.h. dass sie letztlich der Beständigkeit, eines wahren Glückes, der Persönlichkeit entbehren und nicht begehrenswert sind.
Sutta/Sutra: Die Sutten (Pali) bzw. Sutras (Sanskrit) sind die Lehrreden des Buddha oder – seltener – einer seiner Hauptschüler, gegeben bei einem bestimmten Anlass an eine bestimmte Person oder Personengruppe. Zweiter Teil des Tipitaka (Dreikorbes) des Pali-Kanons. Die Sutten/Sutren wurden gesammelt und in fünf verschiedenen Sammlungen (Nikayas) niedergeschrieben
Suttanipāta: Der Sutta Nipāta, wohlbekannt wie das Dhammapada, ist ebenfalls ein in Versen verfasstes Werk mit gelegentlicher Einleitung in Prosa. Er ist in fünf vaggas unterteilt: (1) Uraga Vagga mit 12 Sutten, (2) Cūḷa Vagga mit 14 Sutten, (3) Mahā Vagga mit 12 Sutten, (4) Aṭṭhaka Vagga mit 16 Sutten und (5) Pārāyana Vagga mit 16 Fragen.
Links:
http://www.palikanon.de/khuddaka/sn/sn_00.html
Sutten-Kanon: Die Sutten bzw. der Suttanta Pitaka ist eine Sammlung aller Reden in ihrer Gesamtheit, welche der Buddha bei verschiedenen Gelegenheiten gehalten hat. Einige Reden stammen von hervorragenden Schülern des Buddha wie z. B. den beiden Hauptschülern des Buddha, dem Ehrwürdigen Sariputta, Maha Moggallana oder Ananda. Die im Suttanta Pitaka zusammengestellten Reden des Buddha wurden so dargelegt um bei verschiedenen Gelegenheiten für verschiedene Personen mit unterschiedlichem Temperament zu passen.
Suttanta Pitaka stellt die Bedeutung der Lehre des Buddha heraus, drückt sie klar aus, beschützt und behütet sie vor Verdrehungen und Missverständnis.
Suttanta Pitaka ist in fünf separate als Nikaya bekannte Sammlungen unterteilt. Dies sind:
- Längere Sammlung (Digha Nikaya),
- Mittlere Sammlung (Majjhima Nikaya),
- Samyutta Nikaya,
- Angereihte Sammlung (Anguttara Nikaya)
- Khuddaka Nikaya.
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Palikanon
Tan Ajahn: (Thai). Veteran-Ajahn; oft der älteste Mönch und Vorsteher einer Gemeinschaft (etwas formal)
Tan, Tahn oder Than (+Name): (Thai). Höflichkeitspronomen, gebraucht für Mönche (Anrede)
Pronomen du, Sie; Herr Soundso.
Dies ist ein höfliches Wort und wird im Thai benutzt, wenn man zu hochrangigen Personen spricht. Daher wird es auch gegenüber Mönchen gebraucht, die in der thailändischen Gesellschaft einen sehr hohen Rang einnehmen. In der Schriftsprache ist es das gewöhnliche Wort für „du“.
Tanha: »Begehren«. Die 2. Wahrheit lehrt, dass alles Leiden und Wiedergeburt durch Anhaftung (taṇhā) verursacht wird. Dabei gibt verschiedene Arten von Anhaftungen: 1) Anhaften an sinnlichen Dingen (kāma-taṇhā), Anhaften an Fortexistenz (bhava-taṇhā) und Anhaften an Nicht-Existenz bzw. Vernichtung (vibhava-taṇhā).
kāma-taṇhā:
Mit Hinsicht auf die Sinnenobjekte unterscheidet man sechs Arten von "Anhaften" oder anhaftenden Begehren in der Sinneswelt (kamavacara): nach Formen, Tönen, Düfte, Geschmäcken, Körpereindrücken und Geisteindrücken.
bhava-taṇhā:
Anhaften nach Fortexistenz bezieht sich auf drei Welten:
1. kāmavacara)
2. rūpavacara
3. arūpavacara
in denen Wiedergeburt möglich ist.
Thera: (Pāḷi): Bezeichnung für einen Bhikkhu, der länger als zehn Jahre dem Orden angehört; wird vorwiegend für Mönche, die in Sri Lanka oder Indien ordiniert haben, verwendet.
Theragatha: Die Verse der Mönche und Nonnen. Dazu im Tipitaka-Gouide (U Ko Lay):
Diese zwei Abhandlungen (Theragatha und Therigatha) bilden eine Zusammenstellung fröhlicher Verse, die von etwa 246 Theras und 73 Therīs vor lauter Jubel und Freude geäußert wurden, Verse, die ihrer religiösen Hingabe und Inspiration entspringen. Diese inspirierenden Verse ergießen sich aus den Herzen der Bhikkhus und Bhikkhunīs nachdem sie Arahatschaft erlangt haben, als Verkündigung ihrer Errungenschaft und auch als Darstellung ihres Bemühens, das letztlich zu ihrer Erleuchtung geführt hat.
Aus diesen Versen des Jubels kann gelernt werden wie im Leben ein unbedeutendes Ereignis, ein trivialer Umstand, der Ausgangspunkt zu spiritueller Bemühung werden kann, die in höchster Befreiung gipfelt. Schon früh gelangte der Ruf zu einigen der Theras, das Hausleben aufzugeben und das Leben eines hauslosen Einsiedlers aufzunehmen. Sie hatten schwer zu ringen wegen des inneren Kampfes zwischen den Kräften des Guten und des Bösen. Sie haben einen guten Kampf geführt und sie gewannen kraft ihrer Entschlossenheit und inbrünstiger Zielstrebigkeit. Die lähmenden Fesseln von Gier, Hass und Verblendung wurden gesprengt und sie sind befreit. In reinem Jubel geben sie diese inspirierenden Verse von sich und verkünden ihre Freiheit und ihren Sieg. Einige dieser Theras erreichen die erhabensten Höhen poetischer Schönheit, wenn sie ihr einsames Leben in den stillen Waldeslichtungen und Hainen schildern, die wunderschöne Natur, die sie umgibt, und den Frieden und die Ruhe, die ihre Meditation erleichterte.
Obwohl den Versen in der Therī Gāthā die poetische Qualität und der leidenschaftliche Ausdruck der Liebe zur Einsamkeit fehlt, die für die Verse in der Thera Gāthā so charakteristisch sind, reflektieren sie dennoch die große Frömmigkeit und unerschütterliche Entschlossenheit mit der die Therī kämpften, um das Ziel zu erreichen. Ein unterscheidendes Merkmal des Ringens der Therī ist, dass viele von ihnen den letzten Anstoß, Trost im heiligen Leben zu suchen, durch emotionelles Ungleichgewicht erfahren, dem sie ausgesetzt waren, zum Beispiel beim Verlust der Lieben, wie im Falle von Paṭācārī, oder durch starkes persönliches Leid beim Tod des geliebten Sohnes, so wie es Kisā Gotamī erlitt.
Thera Gāthā und Therī Gāthā versehen uns beide mit leuchtenden, inspirierenden Vorbildern an Meisterschaft, so tröstlich und erhebend, so menschlich und lebensnah. Sie geleiten uns zum Pfad des heiligen Lebens, regen uns an, wenn unsere Stimmung sinkt, wenn unser Geist erlahmt, und führen uns durch innere Konflikte und Rückschläge.
Man kann sich dieser gāthās einfach als schöner Dichtung erfreuen, mit erlesenen Bildern und gefälligen Worten, oder sie können als inspirierender Botschaft mit tiefer Bedeutung kontempliert werden, um den Geist zu den höchsten Ebenen spiritueller Verwirklichung zu erheben.
„Regengott! Mein Heim hat jetzt ein Dach für mein sorgloses Leben; es wird mich vor dem Angriff von Regen und Sturm beschützen. Regengott! Lass es schütten nach Herzenslust; mein Geist ist ruhig und unerschütterlich, frei von Fesseln. Ich verweile und strebe energisch mit unermüdlichem Eifer. Regengott! Lass es schütten nach Herzenslust.“ (Vers 325)
Der Bhikkhu hat jetzt sein „Heim“ der fünf khandhas wohl geschützt durch „Dach und Wände“ der gebändigten Sinne und paññā. So lebt er angenehm, wohl behütet vor dem Regen und Sturm der Lust, des Begehrens und der Anhaftung. Unerschüttert vom strömenden Regen und Wirbelwind des Dünkels, der Ignoranz, des Hasses, bleibt er ruhig und gesammelt, unbefleckt. Obgleich er so in der Sicherheit und Geborgenheit der Befreiung und Ruhe lebt, bleibt er wach und achtsam, stets bereit es mit jeder Gefahr aufzunehmen, die aus Mangel an Achtsamkeit entstehen könnte.
Verweise:
http://www.palikanon.de/khuddaka/thera/ther_idx.html
Theravāda: »Schule der Ordensälteren«. Alte Schule bzw. Schule des ursprünglichen Buddhismus. Einzige durchgehend erhaltene Tradition der 18 Hinayana-Schulen. Heute vor allem in den Ländern Südasiens verbreitet: Sri Lanka, Myanmar (Burma), Thailand, Laos, Kambodscha. Die Lehre ist im Pali-Kanon verankert und wurde in insgesamt 6 Konzilen bestätigt.(Siehe auch Schulen)
Theravāda-Länder: Heute findet man den Theravāda im Westen oder in einer Reihe von Ländern Süd- und Südost-Asiens:
- Sri-Lanka
- Burma/Myanmar
- Thailand
- Laos
- Kambodscha
Theravāda-Newsletter: Der Theravada-Newsletter dient zur Information über aktuelle Entwicklungen im Theravada-Buddhismus. Der Theravada-Newsletter berichtet über:
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Therī: (Pāḷi): weibliche Entsprechung zu Thera und gilt für Bhikkhunīs.
Therigatha: Die Sprüche der Nonnen. Siehe Theragatha
Verweis:
http://www.palikanon.de/khuddaka/thera/ther_idx.html#therigata
Tipitaka/Tripitaka: Tipitaka (Pali) bzw. Tripitaka (Sanskrit) bedeutet »Dreikorb«. Die drei Bereiche des Pali-Kanons, wie sie uns in Pali auf Palmblättern geschrieben überliefert sind:
Vinaya-Pitaka: Korb der Ordensdisziplin (Regeln für Mönche und Nonnen)
Sutta-Pitaka: Korb der Sutten, d.h. der Lehrreden des Buddha oder seiner Schüler
Abhidhamma-Pitaka: Korb der »höheren« Lehre mit einer Systematisierung der Lehre.
Siehe auch Pālikanon
Titel und Anreden im Theravada - Alphabetische Liste des Theravadanetz:
Pali-Titel/Anreden
Anagārika
(Pāḷi) Eine (eher soziale) Anredeform für jemand der weder Bhikkhu noch Hausherr ist.
Die Bezeichnung für einen Laien, der seinen Haushalt aufgegeben hat um Dhamma
zu verfolgen.
Ayyā
(Pāḷi): Ehrwürdige; die weibliche Entsprechung zu Bhante; Anrede für Bhikkhunīs und Sāmaṇerīs.
Bhante
(Pāḷi): Ehrwürdiger; ursprünglich: Bhaddanta. Respektvolle Anrede für Mönche (Bhikkhus und Sāmaṇeras) von Laien und für ordensjüngere Mönchen an Ordensältere. Wird vorwiegend für Mönche, die in Sri Lanka oder Indien ordiniert haben, verwendet.
Bhikkhu
(Pāḷi) vollordinierter Mönch bzw. Mönch mit der höheren Ordination (upasampadā) und 227 Regeln, wie im Vinaya niedergelegt
Bhikkhunī
(Pāli) vollordinierte Nonne bzw. Nonne mit der höheren Ordination (upasampadā) und 311 Regeln, wie im Vinaya niedergelegt
Mahāthera
(Pāḷi:Bezeichnung für einen Bhikkhu, der länger als zwanzig Jahre dem Orden angehört; wird vorwiegend für Mönche, die in Sri Lanka oder Indien ordiniert haben, verwendet.
Mahātherī
(Pāḷi): weibliche Entsprechung zu Mahāthera und gilt für Bhikkhunīs.
Sāmaṇera
(Pāḷi) Mönch mit der niedrigeren Ordination (pabbajjā) und 10 Regeln (+ zusätzlich den 75 Übungs-Regeln) wie im Vinaya niedergelegt. Meist als Vorbereitungsstufe zum Bhikkhu für noch nicht 20-jährige Anwärter.
Sāmaṇerī
(Pāḷi) Nonne mit der niedrigeren Ordination (pabbajjā) und 10 Regeln (+ zusätzlich den 75 Übungs-Regeln) wie im Vinaya niedergelegt. Meist als Vorbereitungsstufe zur Bhikkhunī.
Sīlamāta
(Pāli): Mutter der Sīla, Bezeichnung für Nonnen in Sri Lanka, die keine pabbajjā-Ordination haben, aber nach den 10 Regeln (seltener 8) leben. Sie werden i. A. als Upāsikās (Laienanhängerinnen) betrachtet.
Thera
(Pāḷi): Bezeichnung für einen Bhikkhu, der länger als zehn Jahre dem Orden angehört; wird vorwiegend für Mönche, die in Sri Lanka oder Indien ordiniert haben, verwendet.
Therī
(Pāḷi): weibliche Entsprechung zu Thera und gilt für Bhikkhunīs.
Burmesische Titel/Anreden
Ashin, Shin
(Burmesisch): Mönch, Bhikkhu (nicht als Anrede; insb. wenn ein Mönch von sich selber spricht oder unterschreibt)
Ashinma, Shinma
(Burmesisch): Nonne (nicht als Anrede; insb. wenn eine Nonne von sich selber spricht oder unterschreibt)
Daw
(Burmesisch). Anrede für alle Frauen ab etwa 40 Jahren und auch für Nonnen, immer gefolgt vom Namen (den Namen allein zu nennen wäre unhöflich)
Koyin
(Burmesisch): Sāmaṇera; wird als Rufname ohne Namenszusatz verwendet
Ma
(Burmesisch). Anrede für alle Mädchen und jungen Frauen (bis etwa 40 Jahre) und auch für junge Nonnen, immer gefolgt vom Namen (den Namen allein zu nennen wäre unhöflich)
Puttaro
(Burmesisch): Anagārika, Hausloser mit 8 oder 10 Regeln
Sayadaw
(Burmesisch.) Respektvolle Anrede für Mönche in Myanmar (Burma), insbesondere ältere und lehrende Mönche und die Äbte der Klöster – mit oder ohne dem Namen dahinter; oder auch dem Orts- bzw. Klosternamen davor
Sayagji
Burmesisch.) Respektvolle Anrede für Nonnen in Myanmar (Burma), insbesondere ältere und lehrende Nonnen und die Äbtissinnen der Nonnen-Klöster (wird selten gebraucht
Sayalay
(Burmesisch). Anrede für alle Nonnen in Myanmar (Burma) – mit oder ohne dem Namen dahinter.
Silashin
(Burmesisch). Nonnen mit meist 8, seltener 9 oder 10 Regeln in Myanmar (Burma) – sie haben keine pabbajjā-Ordination und werden i. A. als Upāsikās (Laienanhängerinnen) betrachtet
U
(Burmesisch). Anrede für alle Männer und auch für Mönche, immer gefolgt vom Namen (den Namen allein zu nennen wäre unhöflich)
Thai-Titel
Ajahn (bzw. Ajaan, Ajan, Ajarn oder Acharn) [gesprochen Adschahn] (+Name)
(Thai). Lehrer, Dozent, Professor, Ausbilder, Instrukteur.
Von Skt. "acariya"; gebraucht für Mönche aber auch Laien beiderlei Geschlechts im Lehrbereich (Ajahn Chas Gemeinschaften verwenden diese Anrede für Ordinierte beiderlei Geschlechts über 10 Regenzeiten).
Bemerkung: Ajahn ist das thailändische Lehnwort für Skt. ācārya (Pāli ācariya) = Lehrer und wird in der Thaischrift wie das entsprechende Sanskritwort geschrieben. Es wird als Anrede für gelehrte oder weise Mönche verwendet, aber ebenso für gebildete Laien (Akademiker).
Kruba
(Thai). Gebräuchliche Form der Anrede für Waldmönche im Nordosten Thailands
Luang Por
(Thai). "Ehrwürdiger Vater"; weniger formal für jemanden ab 35-40, von Mönchen und Laien gebraucht.
Erläuterung:
Luangpoh (bzw. Luangpho, Luang Por) Mönch, (große) Buddha-Statue.
Dieses Wort wird für ältere, angesehene Mönche verwendet und drückt eine liebevolle Wertschätzung aus. Beispielsweise wird Ajahn Sumedho, der 70-jährige Abt des englischen Klosters Amaravati, mittlerweile häufig als Luang Por (Sumedho) bezeichnet. Luang bedeutet als Adjektiv königlich, öffentlich, offiziell, als Hauptwort Regierungs-, Haupt- ... Es ist ein Wortelement, das dazu benützt wird um Rang auszudrücken. Poh (Poo, Pho, Por) [gesprochen mit offenem o, wie in Post, aber gedehnt (langer Vokal)] bedeutet Vater oder Papa. Somit sind in dieser Wortverbindung königlicher Respekt mit der Rolle des Vaters und familärer Nähe kombiniert.
Andere Verbindungen mit Luang sind Luangta (bzw. Luang Ta) und Luangpi (Luang Phi). Ta (Taa bzw. Dtaa) bedeutet Großvater (mütterlicherseits), alter Mann, Auge. Pi (Pii, Phi) bezeichnet ein älteres Geschwister. Luangta wird daher verwendet, wenn ein geschätzter Mönch älter ist, als ein Luangpoh und Luangpi, wenn er entsprechend jünger ist.
Luang Pi
(Thai). "Ehrwürdiger älterer Bruder"; die jüngere Fassung davon, üblicherweise nur von Laien gebraucht
Maechi
(Thai). Nonnen mit meist 8, selten 10 Regeln in Thailand – sie haben keine pabbajjā-Ordination und werden als Upasikas (Laienanhängerinnen) betrachtet
Phra oder Pra
(Thai). Eigentlich der meistverwendete Ausdruck für Mönch; von Skt/Pāli für "vāra"- 'vorzüglich, hervorragend'. In Verbindung mit einem Eigennamen ist es in Thailand das Standardwort um auszudrücken, dass es sich bei der betreffenden Person um einen buddhistischen Mönch handelt.
Tan, Tahn oder Than (+Name
(Thai). Höflichkeitspronomen, gebraucht für Mönche (Anrede)
Pronomen du, Sie; Herr Soundso.
Dies ist ein höfliches Wort und wird im Thai benutzt, wenn man zu hochrangigen Personen spricht. Daher wird es auch gegenüber Mönchen gebraucht, die in der thailändischen Gesellschaft einen sehr hohen Rang einnehmen. In der Schriftsprache ist es das gewöhnliche Wort für „du“.
Tan Ajahn
(Thai). Veteran-Ajahn; oft der älteste Mönch und Vorsteher einer Gemeinschaft (etwas formal)
Sonstige
Hamuduruwo
(Singhalesisch). Eine (von mehreren) respektvollen
Anredeformen für buddhistische Mönche (Bhikkhu) in Sri Lanka.
Hamuduru:- sehr verehrt, aufgrund der Reinheit, die aus Zuflucht in Tisarana
(Buddha, Dhamma, Sangha) resultiert
wo :- endlos respektvoll (resultierend aus der Zuflucht in Tisarana)
Loku-Hamuduruwo
(Singhalesisch). Wie oben, jedoch eine Anredeform nur für den Hauptmönch eines buddhistischen Tempels.
Loku- :- Ein Präfix, das Groß-, Haupt-, Dienstälterer-, Ober-, bedeutet.
Mönch
Ein Mönch ist ein Ordensangehöriger, d.h. Mitglied des Saṅgha, welcher die Mönchsregeln auf sich genommen hat. Dazu gehören ethische und asketische Regeln wie z. B. das Zölibat. Die Regeln für Mönche sind im Vinaya des Pāḷikanon dokumentiert (siehe dazu palikanon.com: Vinaya). Ziel des Mönchslebens ist es, durch eine vom weltlichen Leben abgeschiedene Lebensweise die spirituelle Befreiungspraxis zu intensivieren. Im Saṅgha gibt es eine höhere und niedere Ordination in Form von Bhikkhu und Sāmaṇera.
Nonne
Eine Nonne ist ein Ordensangehörige, d.h. Mitglied des Saṅgha, welcher die Nonnenregeln auf sich genommen hat. Dazu gehören ethische und asketische Regeln wie z. B. das Zölibat. Die Regeln für Nonnen sind im Vinaya des Pāḷikanon dokumentiert (siehe dazu palikanon.com: Vinaya). Ziel des Nonnenlebens ist es, durch eine vom weltlichen Leben abgeschiedene Lebensweise die spirituelle Befreiungspraxis zu intensivieren. Im Saṅgha gibt es eine höhere und niedere Ordination in Form von Bhikkhunī und Sāmaṇerī. Besonderheiten: Nach dem Abreißen der Ordinationslinie der Bhikkhunīs haben sich in den verschiedenen theravāda-buddhistischen Ländern besondere Formen entwickelt wie Sīlashin (Myanmar), Maechi (Thailand), Sīlamāta (Sri Lanka), die nicht als Mitglied des Saṅgha gezählt werden. Die höhere Ordination zur Bhikkhunī wurde erst neuerdings in Sri Lanka wiedereingeführt und ist jedoch in anderen traditionellen Theravāda-Ländern wie Myanmar und Thailand umstritten bzw. (noch) nicht anerkannt.
Novize / Novizin
Ein Novize – lateinisch Neuling – ist ein Ordensangehöriger auf Probe, der noch keine öffentlichen Gelübde abgelegt hat. Da keine Ordination im Sinne des Vinaya vorliegt, sind Novizen nicht mit der Ordinationsform von Sāmaṇera und Sāmeṇerī gleichzusetzen.
Venerable
(Englisch): Ehrwürdiger, Anrede für Bhikkhus, Bhikkhunīs, Sāmaṇeras und Sāmaṇerīs; internationale Verwendung.
U: (Burmesisch). Anrede für alle Männer und auch für Mönche, immer gefolgt vom Namen (den Namen allein zu nennen wäre unhöflich)
Udāna=Feierliche Aussprüche: Udana ist eine Äußerung meist in metrischen Versen, inspiriert durch ein besonders intensives Gefühl. Diese Abhandlung ist eine Sammlung von achtzig freudigen Ausrufen des Buddha bei einzigartigen Anlässen reinsten Glücks; jeder udana-Vers wird von einem Prosa-Bericht über die Umstände begleitet, die zu der Äußerung führten. Udāna gehört zum Teil der "Kürzeren Sammlung" Khuddaka-nikāya des Palikanons.
Anmerkung:
Fritz Schäfer hat eine sehr schöne Übersetzung aus dem Pali ins Deutsche vorgelegt (Siehe Verweise).
http://www.palikanon.de/khuddaka/udana.html
Links:
Verse zum Aufatmen. Fritz Schäfer
Text im Web (deutsch)
uddhacca: 'Aufgeregtheit, Zerstreutheit',
ist ein Geistesfaktor der zusammen mit allem unheilsamen Bewusstseinsarten entsteht und als untrennbar mit allem unheilsamen Bewusstsein verknüpft in Pāli als "akusala-sādhārana cetasika" bezeichnet.
Außerdem wird er noch in folgenden unheilsamen Kategorien aufgeführt:
- bei den 10 Daseinsfesseln (siehe samyojana), weil er eine Fessel - bis hin zu den feinstofflichen und unstofflich Dasein
- bei den 5 Hemmungen (siehe nīvarana), weil er den Klarblick hemmt.
In der Einsichtsmeditation ist "Aufgeregtheit" ein sicher Indikator für die Feststellung eines unheilsamen Geisteszustandes.
Upadana: »Anhaften/Anhaftung«. Ein starker Grad des Begehrens. Es gibt 5 Gruppen der Anhaftung: Körperlichkeit (rupa), Gefühl (vedana), Wahrnehmung (sanna), Geistesformationen (sankhara) und Bewusstsein (vinnana).
upāsaka: Wörtlich: einer der sich mit Herzen etwas zuwendet und vertraut. Hierunter versteht man den nicht-ordinierten Praktizierenden, der der Lehre des Buddha vertraut und Zuflucht zu Buddha, dhamma und sangha genommen hat. Buddha ist ihm ein Vorbild auf dem praktischen Weg, die Lehre ist ihm ein Leitfaden für die tägliche Praxis und die realisierten Menschen (ariya), die Buddha erfolgreich mit Erleuchtungserfahrung folgen, sind ihm Modell für die eigene Praxis.
Weitere Verweise:
A_VIII25 (palikanon.de)
upāsikā: Die weibliche Form von upāsaka..
Venerable: (Englisch): Ehrwürdiger, Anrede für Bhikkhus, Bhikkhunīs, Sāmaṇeras und Sāmaṇerīs; internationale Verwendung.
Verblendung: Nicht "sehen können" oder "nicht sehen wollen" oder Ignoranz; Siehe avijjā
vibhaṅga: Vibhanga, Abhandlungen über die verschiedenen Punkte der Lehre, wie: die fünf Daseinsaspekte (khandha), die physischen Grundlagen der sechs Arten des Bewußtseins, die physischen und psychischen Elemente, die vier heiligen Wahrheiten, die zweiundzwanzig Fähigkeiten, die bedingte Entstehung (Paticcasamuppada), die vier rechten Anstrengungen, die vier Pfeiler der Besinnung, die vier Grundlagen der magischen Kräfte, die sieben Glieder der Erleuchtung, der achtfache Pfad, die Selbstvertiefungen (jhāna), die vier Unermeßlichkeiten, die Sittenregeln, die vier analytischen Wissen (paṭisambhidā), das Wissen.
Dieses zweite Buch des Abhidhamma ist nicht ins Deutsche übersetzt. Zur Zeit ist nur die englischsprachige Version verfügbar.
Anmerkung:
Vergleiche auch → Abhidhamma
Vier Edlen Wahrheiten:
Die vier edlen Wahrheiten sind der Kern der Lehre des Buddha, die er in seiner allerersten Rede in Isipatana (dem heutigen Sarnath) bei Benares vor seinen ehemaligen Gefährten, den fünf Asketen, erläuterte. Die vier edlen Wahrheiten sind:
Wahrheit vom Leiden (dukkha sacca):
kurz: alle Formen der Existenz sind letztendlich unvollkommen oder unbefriedigend und Gegenstand von Leiden (dukkha). Grundlage für dukkha ist die bedingte Daseinswirklichkeit, die durch die Daseinsmerkmale bestimmt ist. Die universellen Daseinsmerkmale (trilakana) sind Vergänglichkeit, Leidhaftigkeit und Ichlosigkeit.
--
Wahrheit von der Ursache des Leidens (samudaya sacca):
Die 2. Wahrheit lehrt, dass alles Leiden und Wiedergeburt durch Anhaftung (taṇhā) verursacht wird. Dabei gibt verschiedene Arten von Anhaftungen: 1) Anhaften an sinnlichen Dingen (kāma-taṇhā), Anhaften an Fortexistenz (bhava-taṇhā) und Anhaften an Nicht-Existenz bzw. Vernichtung (vibhava-taṇhā).
--
Wahrheit von der Aufhebung des Leidens (nirodha sacca):
Die 3. Wahrheit lehrt, dass durch Löschung der Anhaftung, die Löschung (nirodha) der Wiedergeburt und des Leidens (im engeren Sinne = nibbāna) bewirkt wird.
--
Wahrheit vom Weg (magga sacca):
Wahrheit von dem Weg zur Aufhebung des Leidens:
Zum Erlöschen des Leidens führt ein Weg, der Edle Achtfache Pfad.
1. Rechte Ansicht (Samma Diṭṭhi)
2. Rechtes Denken (Samma Sankappo)
3. Rechte Rede (Samma Vāca)
4. Rechte Handlung (Samma Kammanto)
5. Rechter Lebenserwerb (Samma Ajivo)
6. Rechte Anstrengung (Samma Vayamo)
7. Rechte Achtsamkeit (Samma Sati)
8. Rechte Konzentration (Samma Samadhi)
---
In einer anderen, kompakteren Form wird der Weg dreigliederig dargestellt:
- Weisheit (Panna): Hierunter fallen Rechte Ansicht sowie Rechtes Denken.
- Ethik (Sila): Hierunter fallen Rechte Rede, Rechte Handlung sowie Rechter Lebenserwerb.
- Sammlung (Samadhi): Hierunter fallen Rechte Anstrengung, Rechte Achtsamkeit sowie Rechte Konzentration.
Die vier edlen Wahrheiten können auch als der kürzeste Ausdruck der gesamten Lehre des Buddha und als der gemeinsame Nenner aller buddhistischen Richtungen bzw. Schulen genommen werden.
Die erste Wahrheit besagt, dass alle weltlichen Daseinsformen in unserer Daseinswirklichkeit ungenügend sind, uns niemals vollständig befriedigen können und damit leidhaft sind. Die 1. Wahrheit stellt die Diagnose unseres Daseins in unserer Daseinswirklichkeit dar; die Daseinswirklichkeit - bestehend aus bedingten Dingen - wird durch drei Merkmale (Daseinsmerkmale=ti-lakkhaṇa) beschrieben: Vergänglichkeit (anicca), Leidhaftigkeit (dukkha), Leerheit von Selbst (anattā).
Die zweite Wahrheit beinhaltet die Ursachenanalyse. Die Ursache des Leidens ist in unserem eigenen Geist zu finden: Dem Begehren oder der anhaftenden Gier (tanha). Diese ist die Ursache dafür das wir Leiden.
kāma-taṇhā: Im einzelnen haften wir an sinnlenchen Dingen (kāma-taṇhā) und streben nach dauerhafter Befriedigung; die Natur der bedingten bzw. weltlichen Dinge ist jedoch anicca, dukkha und anatta. Dieser Gegensatz ist die Ursache zum Leiden.
bhava-taṇhā: Wir sehen uns als ein ICH als Seele oder Person gegenüber der Welt und streben nach dauerhafter Fortexistenz. die Natur der bedingten bzw. weltlichen Dinge ist jedoch anicca, dukkha und anatta. Dieser Gegensatz ist die Ursache zum Leiden.
vibhava-taṇhā: Des Leidens der Welt überdrüssig streben wir nach vollkommener Vernichtigung / Zerstörung unserer Existenz. Die Natur der bedingten Dinge nach dem kamma-Gesetz ist jedoch, wenn taṇhā noch nicht vollständig erloschen ist, dieses taṇhā Bedingung für weiteres Dasein ist (vgl. Gesetz vom Bedingten Entstehen = Paticcasamuppada).
Die dritte Wahrheit lehrt, dass es durch Erlöschung des Begehrens notwendigerweise zur Erlöschung des Leidens kommen muss. Anders ausgedrückt stellt sie das höchste Ziel allen möglichen Strebens dar. Ein Streben nach vollständigen Loslassen von jeder Art von Anhaftung oder anhaftender Gier (taṇhā). Dabei führt das "vollständige Erlöschen von Gier" zur Erfahrung der Erleuchtung (nibbāna), eine Sehen einer über die bedingte Natur hinausgehende Wirklichkeit, die nicht der Vergänglichkeit und Leidhaftigkeit unterworfen ist. Diese Erleuchtung bedeutet vollständige Befreiung vom Leiden.
Die vierte Wahrheit beschreibt den praktischen Weg, der zur Leidensüberwindung führt. Dieser Weg wird als Achtfacher Pfad beschrieben (siehe unten). Praktisch hat die ganze Lehre des Buddha, der er sich 45 Jahre gewidmet hat, in irgendeiner Weise mit dem achtfachen Pfad zu tun. Er stellt eine praktische Wegweisung zur vollständigen Leidensaufhebung – dem Nirvana – dar, wenn alle acht Elemente erfolgreich von einem selbst gemeistert werden.
Empfohlene Basis-Literatur:
1. Nyanaponika. Wege zur Leidfreiheit
2. Nyanaponika. Der Weg zur Erlösung
3. Nyanatiloka. Das Wort des Buddha
vijja-sarana-sampano:
"vijjā-sarana-sampano" bedeutet vollkommen sein im Wissen und Wandel.
'Wissen' (vijjā)bezieht dabei auf die drei Wissen oder acht Wissen. Die drei Wissen sind: Wiedergeburtswissen und Geschauthaben der früheren Daseinsformen, das himmlische Auge und das Wissen über das Entstehen und Vergehen der Lebewesen nach kamma-Gesetz und das Wissen über die Triebversiegung.
in der in der 'Lehrrede von Furcht und Angst' (M.4) beschriebenen Weise zu verstehen, die 8 Wissen wie in der Ambattha-Sutte (D.3) angegeben. Dort nämlich sind 8 Wissen angegeben, indem die 6 Höheren Geisteskräfte (abhiññā) mit dem Hellblick-Wissen (vipassanā-ñāna) und der Macht des geistigen Erzeugens (mano-may'iddhi) zusammengefasst werden.
(*) [Erinnerung an frühere Daseinsformen, Himmlisches Auge und Triebversiegung (Heiligkeit). Der Kom. bietet hier eine Reihe von Erbauungsetymologien und erklärt vijjā (Ö vid, wissen) als das Auffinden (Ö vid, vindati) oder das 'Durchdringen' (Ö vidh, skr. Ö vyadh) u. dgl.]
Als "Wandel" (carana) sind folgende 15 Dinge zu betrachten: Sinnenzügelung, Bewachung der Sinnentore, Maßhalten bei Mahle, Befleißigung in der Wachsamkeit, die 7 Tugenden (Vertrauen, Schamgefühl, Gewissensscheu, reiches Wissen, Tatkraft, Achtsamkeit, Einsicht; A.VII.3, VII.5, VII.7) und die 4 Vertiefungen in der feinkörperlichen Sphäre. Diese 15 Dinge werden nämlich deshalb als 'Wandel' bezeichnet, weil der edle Jünger sich darin ergeht, sich dadurch in der Richtung zum Todlosen bewegt.
Dies alles hat man in der im Mittleren Halbhundert (M.53) beschriebenen Weise zu verstehen, wo es heißt: "Da, Mahānāma, ist der edle Jünger sittenrein usw." Der Erhabene nun ist mit diesen Arten des Wissens und diesem Wandel ausgestattet, darum nennt man ihn 'im Wissen und Wandel vollkommen'.
Hier nun bewirkt die Vollkommenheit im Wissen die Allerkenntnis des Erhabenen, die Vollkommenheit im Wandel aber seine große Barmherzigkeit. Mit Hilfe seiner Allerkenntnis das allen Wesen Heilsame und und Unheilsame erkennend, wandte er in seiner großen Barmherzigkeit das Unheilsame von ihnen ab und festigte sie im Heilsamen, wie das eben ein im Wissen und Wandel Vollkommener tut. Daher wandeln seine Jünger auf dem rechten Pfade, nicht aber auf dem üblen Pfade, wie etwa die Jünger der im Wissen und Wandel Unvollkommenen, die Selbstquäler (z.B. A.IV.198) u.a.m.
Vimānavatthu: Vimāna bedeutet Wohnstätte. Hier bezieht es sich auf himmlische Wohnstätten, die von Wesen erlangt wurden, die verdienstvolle Handlungen ausgeübt haben. In diesem Text gibt es 85 Verse, die in sieben vaggas gruppiert sind. In den ersten vier vaggas berichten himmlische weibliche Wesen darüber, welche verdienstvollen Taten sie in früheren Existenzen als Menschen vollbrachten haben und wie sie im deva-Reich wiedergeboren sind, wo sie herrliche Wohnstätten erwarten. In den letzten drei vaggas erzählen himmlische männliche Wesen ihre Geschichten.
Links
http://www.palikanon.de/khuddaka/vv/vimana.html
vinaya: Ordensdisziplin. Ein Teil des Tipitaka (Dreikorbes) des Pali-Kanons. Die von Buddha selbst gegebenen Lebens- und Verhaltensregeln für die Mönche und Nonnen in seinem Orden. Für die Mönche wurden 227 Regeln (Bhikkhu-Patimokkha) gegeben, für die Nonnen 311 (Bhikkhuni-Patimokkha). Im Vinaya ist die Entwicklung des Ordens dokumentiert, die einzelnen Regeln werden aufgelistet, erklärt und ihre Entstehungsgeschichte aufgeführt.
Literatur-Empfehlung:
Kevalī Bhikkhu. Vinaya–die unbekannte Seite der Lehre des Buddha.
Tabelle der Vinaya Verstoesse
Theravadanetz. Ordinierten-Guide.
Palikanon allgemein
Patimokkha
vipallāsa:
1. Definition vipallāsa:
Verzerrungen (vipallāsa): "Es gibt vier Verzerrungen, die Verzerrung der Wahrnehmung (saññā-vipallāsa), des Bewusstseins (citta v.), der Anschauung (diṭṭhi-v.). Und welche sind das?
etwas vergängliches (anicca) als dauerhaft (nicca) zu betrachten | |
etwas leidvolles (dukkha) als freudvoll (sukha) zu betrachten | |
etwas selbstloses (anattā) als selbst (attā) zu betrachten | |
etwas unreines (asobha) als rein (sobhana) zu betrachten |
Siehe Manual of Insight, by Ledi Sayadaw (WHEEL 31/32). p.5.
2. Stärkegrade von vipallāsa:
Die speziellen Befleckungen, die durch die Betrachtung der drei Daseinsmerkmale (anicca-, dukkha- und anatta-nupassanā) bzw. Vipassana-Einsichten beseitigt werden, ist die verzerrte Wahrnehmung oder Ignoranz von den drei Daseinsmerkmalen, welche mit der falschen Vorstellung verbunden sind: "Gestaltungen sind beständig, angenehm oder zum Selbst gehörig". Diese verzerrte Wahrnehmung (saññā-vipallāsa), welche aus der Unwissenheit über die wirkliche Natur der Gestaltungen hervorgeht, nimmt durch wiederholtes Auftreten an Kraft zu und führt zu einer Verzerrung des Bewusstseins (citta-vipallāsa). Darauf folgend wird durch weiteres Reifen eine Verzerrung der Ansicht (ditthi-vipallāsa) hervorgerufen. Schließlich werden diese falsche Vorstellungen, dass "Gestaltungen beständig, glückbringend oder zum Selbst-gehörig sind", so stark im Geist gefestigt, dass ihre Beseitigung eine herkulische Aufgabe ist (vgl. Ñāṇārāma. Die Sieben Betrachtungen Kapitel aniccānupassanā: - Abschnitt: Empfaltung und Aufgeben).
3. Überwindung durch Pfad-Einsichten:
"Mit dem 1. Pfad-Erkenntnis (Sotāpatti): die Wahrnehmungsverzerrung, die Verzerrung des Bewusstseins und der Anschauung, das etwas vergängliches unvergänglich ist, das etwas selbstloses selbsthaft ist; außerdem die Verzerrung der Anschauungen, das leidvolles freudvoll ist, das unreines rein ist. Mit dem 3. Pfad-Wissen (Anāgāmitā): alle Verzerrungen der Wahrnehmung und des Bewusstseins das unrein rein ist werden beseitigt. Mit dem 4. Pfad-Wissen (Arahatta) werden alle Verzerungen der Wahrnehmung und des Bewusstseins das leidvolles freudvoll ist beseitigt (Vis.M. XXII, 68)."
Dieses Zitat lässt sich in Abhidhamma-Sicht präzisierer ausdrücken: Alle Aussagen beziehen sich auf Erfahrungen des unverzerrten bzw. reinen (Sinnes-)Bewusstsein (kama-sobhana-citta).
Der sotāpanna kann die Daseinsmerkmale "anicca" und "anatta" mit Weisheit und ohne Weisheit vollständig erfahren (durchdringen); das Daseinsmerkmal "asobha" kann er jedoch nur in gefestigten Bewusstseinsklassen mit Weisheit erfahren; ebenso das Daseinsmerkmals "dukkha".
Anders der anāgāmi: er kann in allen Bewusstseinszuständen mit und ohne Weisheit "anicca", "anatta" und "asobhana" vollständig erfahren (durchdringen); nicht jedoch "dukkha" bezogen auf feinstoffliche oder unstoffliche Zustände; diese kann er jedoch nur in gefestigten Bewusstseinsklassen mit Weisheit erfahren
Nur der Arahat kann in allen Bewusstseinszuständen mit und ohne Weisheit anicca, anatta, asobhana und dukkha vollständig erfahren (Siehe nachfolgende Tabelle).
Pfad-Wissen | sotāpatti (1) | anāgāmitā (3) | arahatta (4) |
Anschauung 1 und Wahrnehmung/Bewusstsein2 anicca | |||
Anschauung/Wahrnehmung/Bewusstsein anatta | |||
Anschauung2 dukkha | |||
Anschauung asobha | |||
Wahrnehmung/Bewusstsein3 asobha | |||
Wahrnehmung/Bewusstsein dukkha |
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Fussnoten:
1. Anschauung ist hier "rechte Anschaung" ein Synonym für pañña. Wenn es ich um eine Einsichtserfahrung im Sinne von vipassana handelt, dann handelt es sich um Bewusstseinsklassen der Sinnesphäre; dabei mit dem Wurzelfaktor "Weisheit" gefestigten Bewusstseinsklassen aus dem Bereich des reinen Sinnesbewusstsein (kama-sobhana-cittas mit pañña). Dort gibt es insgesamt 12 cittas.
2. Wahrnehmung (sañña)/Bewusstsein(citta): Wahrnehmung mit Bewusstsein ist streng genommen in jeder Bewusstseinsklasse mit oder ohne Weisheit - damit auch in unheilsamen Bewusstseinsklassen; wenn von Erfahrung der Daseinsmerkmale rein durch Wahrnehmung und Bewusstsein gesprochen wird, ist hier das reine Sinnesbewusstsein ohne Weisheit gemeint (kama-sobhana ohne pañña). Bei einer höheren Durchdringung der Daseinsmerkmale erfährt man diese auch in nicht durch Weisheit gefestigten reinen Bewusstseinklasssen vollständig; d.h. auch: es gibt dann keine verzerrte Wahrnehmungen in unheilsamen Bewusstseinsklassen mehr
Visuddhimagga: Visuddhimagga - "Weg zur Reinheit". Eines der wichtigsten buddhistisches Abhandlung der buddhistischen Praxis aus dem 5. Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung. Dieses in Pali verfaßte Abhandlung - über die Praxis des buddhistischen Weges - kommentiert und systematisiert den Palikanon in einer sehr klaren Sprache im Rahmen der lebendigen Praxis der Tradition des ursprünglichen Buddhismus. Das Werk wurde vom Gelehrtenmönchs Buddhaghosa zusammengestellt und gilt bis heute als der bedeutendster Standardkommentar zur Praxis des Weges in der Tradition des Theravada-Buddhismus . Der Visuddhimagga des Buddhaghosa gliedert sich in drei große Abschnitte:
Ethik
Sammlung
Weisheit
Im ersten Abschnitt wird die buddhistische Ethik beschrieben, im zweiten Teil werden über 40 Meditationsobjekte in aller Ausführlichkeit behandelt. Der dritte Teil behandelt die Entwicklung von Weisheit. Diese Teil stellt ein Kommentar des Abhidhamma dar und ist ohne Grundkenntnisse der Orignal-Quellen des Abhidhammas schwer verstehbar.
Siehe auch Theravadanetz Angebote
Weg - Der Weg zur Befreiung: Siehe Pfad
Wörterbücher:
1. Nyantilokas Buddhistisches Wörterbuch / Palikanon.com
PDF in Englisch
2. Pali-Englisch-Wörterbuch. Rhys Davids. Palitextsociety
PDF in Englisch
3. Pali-Englisch.A.P. Buddhadatta Mahathera
in PDF
Yamaka: Sechstes Buch des Abhidhamma. Yamaka ist das Buch der Paare von Gegensätzen. Das Buch ist noch nicht ins Deutsche übersetzt.
Anmerkung:
Vergleiche auch → Abhidhamma
Zufluchtnahme: Man wird Buddhist indem man Zuflucht zu Buddha, Dhamma und Sangha nimmt, sich mit der Lehre beschäftigt, sich mit anderen Menschen auf dem Weg offen über die Lehre/Praxis in einem Kloster, Zentrum oder anderswo austauscht und die Lehre immer wieder selbst im Alltag anwendet bzw. praktiziert und dadurch Fortschritte auf dem Befreiungsweg bis zur Befreiung (Arahatschaft) macht.
Zufluchtnahme zum Buddha:
Mit der Zufluchtnahme zum Buddha bedeutet: Buddha zum Vorbild für die vollständige Befreiung zu nehmen.
Zufluchtnahme zum dhamma:
Die Zufluchtnahme zum dhamma (Lehre bzw. seiner Befreiungslehre) bedeutet: sich diese zur wichtigsten Leitlinie bzw. Quelle für Inspiration im eigenen praktischen Weg zu nehmen.
Zufluchtnahme zum sangha:
Mit der Zufluchtnahme zum sangha (Gemeinschaft der Realisierten) bedeutet: Selbst das Ziel "Realisierter (ariya puggala)" mit Erleuchtungserfahrung zu werden anzustreben. Die Realisierten (ariya puggala) haben praktische Erleuchtungserfahrungen; sie haben bereits nibbāna gesehen und gehen unumkehrbar auf Befreiung zu oder sind bereits befreit.
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Die Praxis der Zufluchtnahme:
Die Zufluchtnahme kann immer wieder selbst persönlich durch das Erinnern oder Reflektieren über die Qualitäten von Buddha, dhamma und sangha und durch die Praxis der Zufluchtnahme im Alltag erfolgen.
Die Praxis der Zufluchtnahme:
Beschäftigung mit der Lehre:
Die Praxis im Alltag erfolgt indem ich mich zunächst mit der Lehre des Buddha beschäftige, sie selbst anwende und dadurch selbst praktische Befreiungserfahrung erreiche. Buddha ist mit dem was und wie er es erreicht hat ein Wegweiser. Wir können von seinen Erfahrungen lernen, indem wir uns mit seiner Lehre auseinandersetzen. Dazu ist das Studium der Lehre ein wesentlicher Baustein für die Praxis. Ihr findet auf der Seite viele Hinweise für das Studium der Originallehre des Buddha in Form von Texten, Literaturhinweisen, dem Theravada-Glossar und Hinweisen auf andere Theravada-Webseiten.
Austausch mit Freunden:
Ein weiteres wichtiges Element ist der Austausch mit anderen Menschen über die Lehre: Dazu gehört der Austausch in einer Gruppe (Siehe Theravada-Gruppenliste) oder Veranstaltungsliste) oder der Kontakt zu einem kompetenten Lehrer, der einem weiterhelfen kann. Viele Praktizierende, die sich als Buddhist fühlen, erkennen auch das gemeinsame Bekenntnis der Buddhisten in Deutschland an und werden Einzelmitglied bei der Deutschen Buddhistischen Union - dem Dachverband der Buddhisten in Deutschland.
Die eigene Praxis von Ethik, Sammlung und Weisheit:
Anwendung der Lehre im Alltag:Buddha hat mit der Vierten Wahrheit seiner Lehre den praktischen Weg beschrieben, der sich grob in drei Teile als Stufenweg der Entwicklung von Ethik, Sammlung und Weisheit aufteilen lässt. Dabei wird ETHIK durch richtiges Verhalten zum Wohle von einem selbst und allen Lebewesen in Gedanken , Worten und Werken , SAMMLUNG durch die Entwicklung von Energie , Achtsamkeit und Konzentration und WEISHEIT durch Betrachtung und Denken jeden Tag im Alltag geübt. Im Alltag und täglichen Geschäfts lassen sich jedoch nicht alle Dinge klären. Eine erweiterte und vertiefte Praxis ist die Praxis in Zurückgezogenheit (englisch: retreat) und der Blick nach innen. In einem Meditationsretreat in einem Kloster im Ausland (Siehe dazu Süd-Ost-Asien-Führer) oder hier im Westen in einem Seminarhaus (Siehe Gruppenliste) können unter Anleitung von kompetenten Meditationslehrern weiterführende Meditationserfahrungen gesammelt werden. Gute Hinweise auf entsprechende Veranstaltungen findet ihr im Theravadanetz-Veranstaltungskalende